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Vermutungen/Ferndiagnosen/Betrachtungen zu HAMLET


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Edit by Preston Sturges: OFF-Topic Diskussion abgetrennt aus dem Thread:

http://www.filmvorfuehrer.de/topic/19556-%e2%80%9ezurueck-in-die-zukunft-eine-bestandsaufnahme-der-entwicklung-des-digitalen-kinos/

 

 

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wohl war, nur leider sieht die Realität so aus, dass uns das Heimkino zZ eingeholt hat, und uns wahrscheinlich sehr bald überholen wird. Einize Ausnahme ist da zB Atmos.

Wenn man die Entwicklung der Fototechnik in den letzten 10 Jahren anschaut, gehe ich davon aus, dass in 10 Jahren in jedem Wohnzimmer ein 8K oder mehr Flatscreen steht.

Wir werden diese Entwicklung aus Kostengründen nicht mitgehen können.

Zumal es auch keinen Sinn macht, aber 20 Megapixel Kameras im Consumerbereich machen auch keinen Sinn, und trotzdem werden sie gerne als Verkaufsargument benutzt.

In wenigen Jahren werden wir uns rechtfertigen müssen, warum wir "nur" 2K oder 4K spielen.

 

Die Betrachtungen sind berechtigt.

Die zuletzt vollzogene Anpassung an den Konsummarkt, der sich durch die weltweite Digitaliserung der Lebensbereiche auftat, sollte den flächendeckend zu versorgenden Kinos m.E. eine Verschnaufpause vor dem nächsten Ansturm, dem der Freigabe des Auswertungsfenster, gönnen.

 

Die Fallhöhe zwischen bescheidenem Heimkinostandard und überlegener Kinotechnik, wie sie noch zu Zeiten des Kinosterben-produzierenden VHS-Video-Booms spürbar war, ist heute nur noch durch die Bildgrösse der Filmtheater gegeben und der Neugierde auf Neustarts. Da sich auch die sozialen Bedürfnisse von einst kollektiven zu mehr individuellen wandeln, wobei die avancierte Handy-Technologie alle Dämme brechen lässt, sollten Kinos durch merklich unterscheidbare Angebote wettbewerbsfähig bleiben. Und das ist trotz des Jubelns über mehr oder weniger pixelige DCP-Wiedergaben (keine Restaurierungen: sie sind nicht auf Film kopiert!) und sporadisch auftauchende 70mm-Vorführungen kaum einzulösen.

 

Übrigens lag HAMLET in teils hervoragender analoger photochemischer Film-Güte vor: im SAVOY Hamburg und im ODEON Berlin als Direktkopie vom Kameraoriginal gesehen; Korn selbst bei 1 Meter Abstand vor der Bildwand nicht erkennbar. Es gab allerdings auch Dupkopien. Mich ärgert dann, dass Festivalbesucher, die nicht mehr als 100 km Anfahrt auf sich nehmen wollen aufgrund einer mißratenenen Dup-Version in der Marienstrasse verdammende Äusserungen von sich geben und selber doch nur Heimkino machen.

 

Was bleibt vom Bildeindruck des ursprünglichen Filmkorns, wenn durch Kopierung zusätzliches Filmkorn überlagert wird?

 

Niemals gute Kopien gesehen? Dann besser im Home-Cinema aufgehoben!

Geschrieben

Übrigens lag HAMLET in teils hervoragender analoger photochemischer Film-Güte vor: im SAVOY Hamburg und im ODEON Berlin als Direktkopie vom Kameraoriginal gesehen; Korn selbst bei 1 Meter Abstand vor der Bildwand nicht erkennbar. Es gab allerdings auch Dupkopien. Mich ärgert dann, dass Festivalbesucher, die nicht mehr als 100 km Anfahrt auf sich nehmen wollen aufgrund einer mißratenenen Dup-Version in der Marienstrasse verdammende Äusserungen von sich geben und selber doch nur Heimkino machen.

 

Lieber Cinerama,

 

wenn Du nur ins Kino gehst um zu sehen, ob in der ersten Reihe Korn sichtbar ist, dann mag "Hamlet" für Dich ein guter Film sein. Wundere Dich dann aber bitte nicht, wenn Du hier im Forum von einigen demnächst nicht nur als "Erbsenzähler" sondern auch als "Kornzähler" betitelt wirst.

Das von mir kritisierte Problem bei "Hamlet" ist nicht die Kopierung der "Dup-Kopien", es ist die Aufnahme.

"Viel Lärm um nichts" (OT: "Much Ado About Nothing") hat im Gegensatz zu "Hamlet" eine Fotografie, die man sich mit Freude den ganzen Film lang ansehen kann. Es sind viel bessere und schönere Bilder, obwohl "nur" auf 35mm gedreht wurde.

Bei "Hamlet" bekomme ich Brechreiz. Da stehen z.B. 5 Leute auf einer Treppe, die vielleicht 2 Meter breit ist, Kamera von der Seite und von diesen 5 Leuten ist nur eine Person in der Schärfe. Was nutzt da Kornfreiheit und Auflösung des Filmformates, wenn der Zuschauer immer gegen eine Wand aus Unschärfe schauen muß.

Auch enthält "Hamlet" Kamerafahrten, die aussehen, als ob sie mit dem Einkaufswagen aus dem nächsten Supermarkt gemacht wurden.

Durch die Lichtsetzung verkommen die Räume zu uninteressanten Hintergründen, die durch die mangelnde Schärfentiefe eh nicht bewundert werden können.

 

Wäre "Hamlet" digital in 4K gedreht, Du würdest die Fotografie zerreißen. So hat der Film bei Dir aber einen Breitfilm-Bonus, den er nicht verdient hat.

 

Diesen Thread auch wieder für Deine ständige Stänkerei gegen Karlsruhe zu missbrauchen nervt ungemein!

BTW: Nach Karlsruhe sind es von hier aus mehr als 100 km.

Hast Du wirklich keine Argumente mehr als verdrehte Tatsachen? Falls ja, dann setze Dich bitte einfach bei der nächsten Vorstellung in die erste Reihe und versuche, die Filmkörner zu zählen. Dann hast Du was zu tun und bist glücklich.

 

 

 

Was bleibt vom Bildeindruck des ursprünglichen Filmkorns, wenn durch Kopierung zusätzliches Filmkorn überlagert wird?

 

Niemals gute Kopien gesehen? Dann besser im Home-Cinema aufgehoben!

 

Das ist genau dieses Geblubber, was ich gemeint habe. Jeder noch so kleine digitale Fehler wird hier als das Ende des Kinos kritisiert, analoge Fehler aber komplett ausgeblendet oder heilig gesprochen.

Natürlich habe ich schon gute Kopien gesehen. Allerdings habe ich auch gesehen, wie das Ergebnis aussieht, wenn im Kopierwerk auf "höchstem Niveau improvisiert wurde".

Falls Dir die "Kornzählung" mal zu langweilig wird, hätte ich folgenden Vorschlag für Dich:

In vielen Großstädten gibt es kommunale Kinos und Filmmuseen, die u.a. interessierten Zuschauern Filme in Form von archivierten Filmkopien zeigen. Diese Vorstellungen, die ich ausdrücklich befürworte wie auch die sonntägliche Inbetriebnahme der Dampflocks der Museumsbahnen, vermitteln einen guten Eindurck über die Qualitätsspanne, die Kopierwerke in den letzten 60 Jahren ausgeliefert haben.

Macht auch mehr Spaß als einen kaputten "Ben Hur" auf dem 37cm CRT-TV zu sehen (keine Ferndiagnose).

 

 

Gruß

 

Salvatore

  • Like 1
Geschrieben
Übrigens lag HAMLET in teils hervoragender analoger photochemischer Film-Güte vor: im SAVOY Hamburg und im ODEON Berlin als Direktkopie vom Kameraoriginal gesehen; Korn selbst bei 1 Meter Abstand vor der Bildwand nicht erkennbar. Es gab allerdings auch Dupkopien. Mich ärgert dann, dass Festivalbesucher, die nicht mehr als 100 km Anfahrt auf sich nehmen wollen aufgrund einer mißratenenen Dup-Version in der Marienstrasse verdammende Äusserungen von sich geben und selber doch nur Heimkino machen.

 

Ich kann mich nicht erinnern, daß sich jemand nach dem Festival über Körnigkeit bei HAMLET beschwert hätte. Kritisiert wurde die mangelnde Schärfentiefe, die bei der Aufnahme durch Objektivwahl und Arbeitsblende unwiderruflich festgelegt wird. Welcher Kopierwerksprozeß soll denn bitte nachträglich Einfluß auf die Schärfentiefe* haben? Auch von CLEOPATRA gab es ja eine Kopie vom OCN und eine über Dupnegativ, und dennoch änderte sich nichts an der (meist vorbildlichen) Schärfentiefe. Die flache HAMLET-Schärfe - ausgenommen die wenigen von @filmempire erwähnten Einstellungen - ist ein gestalterischer Mißgriff und hat nichts mit dem 65/70mm-Format oder seiner technisch korrekten Durchführung zu tun. Bei THE MASTER ist es wenigstens als Konzept zu erkennen und für mich daher zu akzeptieren, auch wenn es mir visuell nicht zusagt.

 

* Theoretisch wird durch einen kopierbedingten Auflösungsverlust natürlich der Unterschied zwischen "sehr scharf" und "irgendwie fast scharf" verwischt, aber das ist wirklich akademisch und auf HAMLET sicher nicht anwendbar.

Geschrieben

... In vielen Großstädten gibt es kommunale Kinos und Filmmuseen, die u.a. interessierten Zuschauern Filme in Form von archivierten Filmkopien zeigen. ...

'tschuldigung, wenn ich mich hier in eine bi- oder trilaterale Erörterung einmische, aber mal ganz ohne Arg gefragt: gibt es denn sowas noch? Hier vor Ort wird man seit Jahren mit nachgezogenen Matschkopien der Generation 6plus abgefertigt, über deren technische Güte offenbar noch nie ein Kurator nachgedacht hat. Kommt mir in etwa vor wie eine Potemkin'sche Eisenbahn, die schnaubt und faucht - aber hinter der Verkleidung aus Pappmaché sitzt ein einzelner Radler auf draisinenartigem Gestänge und tritt in die Pedale. Echte Erstaufführungskopien ("archivierte Filmkopien") bekommt man hierzulande nach meinem Eindruck nur noch außerhalb von Filmmuseen & Co in privaten Initiativen zu sehen, die auf die Bestände privater Filmsammlungen zurückgreifen. Auch ein Trauerspiel.

Geschrieben

'tschuldigung, wenn ich mich hier in eine bi- oder trilaterale Erörterung einmische, aber mal ganz ohne Arg gefragt: gibt es denn sowas noch? Hier vor Ort wird man seit Jahren mit nachgezogenen Matschkopien der Generation 6plus abgefertigt, über deren technische Güte offenbar noch nie ein Kurator nachgedacht hat.

 

Das ist eine öffentliche Diskussion und ich freue mich über Deinen Beitrag.

Vorab: Für mich beschränkt sich Archivierung nicht nur auf EA-Kopien, zumal EA-Kopien nicht grundsätzlich besser sind als nachgezogene Kopien.

 

Wenn man kritisiert, daß bei der digitalen 4K-Wiedergabe die zufällige Kornstruktur des Filmaterials nicht vollständig dargestellt wird, weil sie nicht in das Pixelraster passt, so halte ich die Frage für gerechtfertigt, was von der Kornstruktur eines Negatives nach Kopierung und mechanischer Projektion noch übrig ist.

Wenn die einzige Antwort darauf die Frage ist, ob ich jemals eine gute Kopie gesehen hätte und falls nicht, ich im Heimkino besser aufgehoben wäre, dann erlaube ich mir auf die Realität hinzuweisen, die in den letzten 60 Jahren aus dem Kopierwerk gekommen ist. Hierzu gehören auch nachgezogene Kopien.

Einen bunten Mix aus EA-Kopien und nachgezogenen Kopien kann man wohl in allen Filmmuseen noch sehen, zusammen mit digitalen Versionen der Filme.

Deine Kritik, daß die technische Qualität der Kopien kein Auswahlkriterium für deren Einsatz ist, ist zwar richtig, ändert aber nichts an meiner Aussage.

Auch diese "Matschkopien" sind Teil der Realität und wurden während ihrer kommerziellen Auswertung dem Zuschauer für bares Eintrittsgeld gezeigt.

Geht es nun um das Thema digitales Kino und dessen Zukunft, so kann man doch nicht so tun, als ob in den Kinos bis zur Digitalisierung nur Show-Prints gezeigt wurden.

 

 

Gruß

 

Salvatore

Geschrieben

Meine Schlussfolgerung wäre denn auch eine andere: lieber lasse ich mich (vielleicht sogar nur notgedrungen) auf eine Digital-Version ein als auf das, was ich vorangehend als "Matschkopien" bezeichnet habe. Die Zielrichtung des ursprünglichen Beitrags war aber eine andere: Ich werde den Verdacht nicht los, dass derartige nachrangige Kopien keineswegs dem seinerzeitigen kommerziellen Spielbetrieb entstammen, sondern für die Zwecke von Filmmuseen relativ frisch nachkopiert worden sind - wobei sie dann womöglich noch hochtrabend als "restaurierte Fassung" angepriesen werden ... Ich denke, auch darüber muss man mal eine Diskussion führen im Spannungsfeld zwischen digitalem und analogem Kino ...

Geschrieben

Da wird man belehrt von Kampf-Rethorikern aus Frankfurt/Main (Heimkinofreaks?) über vermeintliche Gesetze der Bildgüte und Ästhetik. Die einem Geblubber unterstellen und damit das Forumsniveau sinken lassen.

Erst polemisieren sie (leider ohne Grundverständnis der Ursachen) gegen Analogkorn, das man endlich mal (gegenüber dem kaum sichtbaren Pixelraster?) brandmarken solle. Folgt man ausnahmsweise deren Wünschen und erwähnt HAMLET als von Alex Thomson (Kamera-Assistenz auch bei LAWRENCE OF ARABIA) photographierten Analogfilm wegen seines extrem feinen Korns und Güte jenseits heutiger digitaler Rasterungsmöglichkeiten, folgt die nächste Provokation, ich ginge wegen des Korns ins Kino. Als nächstes kommt der Vorwurf, man ginge in Filme, um sich eine runter zu holen.

 

Ebenso liesse sich entgegnen, einige sässen nur noch wegen des DCPs im Kino.

Eine ziellose "Hinterhof"-Anmache, die nur verbrannte Erde hinterlässt, auf der nie mehr was wächst.

 

HAMLET besitzt für einen neueren Fim selbstverständlich viele grossartige Einstellungen (auch @filmempire sieht das ja so nach seiner jüngsten Sichtung in Krnov) und auch diverse Schwächen und auch Kameramacken, die bekannt sind. Sehr wohl sind mir Beschwerden zu Ohren gekommen. die vor ein paar Jahren nochmals (auf einem westdeutschen Festival) gezeigte HAMLET-Kopie sei ihnen zu körnig gewesen. Auch das könnte Ursachen in der Kopierung haben. Die von mir gesehene 1996 Kopie hatte eine weitgehend einwandfreie Gradation. Unterschiedliche Kopien - unterschiedliche Looks: so auch bei zwei zeitgleich in Berlin gelaufenen 70mm-Kopien von FAR AND AWAY.

 

Es ist m.E. überhaupt keine Naturgesetz eines Large-Format.Films, nur in der Schärfentiefe einheitliche Szenen zu inszenieren, zumal auch eine bewußte Verflachung der Schärfentiefe zum Beispiel impressionistische Wirkungen möglich werden läßt. Es gibt kaum ein Beispiel der letzten 45 Jahre, in der ein Large-Format-Film die Schärfentiefe oder Raumwirkung der 60er Jahre identisch nachbildet. Das theoretische Vorrechnen von Arbeitsblende, Optikwahl und Brennweite ist jedem bekannt, blieb und bleibt aber folgenlos!

Mit m.W. einer Ausnahme: Kameramann Thomson äusserte 1993 ausdrücklich, als er auf die Fallen neuzeitlichen Drehens auf 65mm-Filme hingewiesen wurde, expliziert mehr Licht in HAMLET setzen zu wollen.

Weder ist ihm konsistentes Konzept gelungen, noch treffen die obigen Radikal-Anwürfe zu, HAMLET verursache Brechreiz. Und hierauf, und auch die oben angeprangerte Kornbildung und Gradation, hat selbstverständlich das Kopierwerk massgeblichen Einfluss gehabt. Das von A bis Z zu erläutern fehlt mir die Kraft.

Nebenbei: es gibt in CLEOPATRA (und auch in LAWRENCE (und in fast allen anderen Grossformatfilmen) diverse Ausrutscher in der Schärfentiefe und krass aus dem Rahmen fallende Grossaufnahmen in Dialogszenen oder Frontalaufnahmen.

Dramatisch schlimmer als HAMLET ist leider FAR AND AWAY ausgefallen. Dass hierauf, und nochmehr auf die extrem schwammigen 65mm-Szenen in TRON, niemand eingeht, zeigt mir, dass manche sich erst in den letzten Jahren mit der Materie befassten. Auf die Farbgüten eben so wenig, sonst würden ja DCPs nicht nur aufgrund ihrer Skalierung und der erwähnten Musterbeispiele beim Schwarzweiss-Transfer hier diskutiert werden.

 

Die ersten HD-CAM Aufnahmen seinerzeit überraschten mich wegen ihrer hohen Schärfetiefe, die seit den 50er Jahren nicht mehr gesehen war. Andere Filmemacher, Kinomacher und Theoretiker brandmarkten sie. Daraufhin wurden PS-Adapter im Markt aufgeführt, die wieder einen sog. "Filmlook zurückholen" sollten. Insofern eine unverschämte und lügenhafte Unterstellung, ich hätte pauschal einen Digitaldreh schon im Vorfeld verdammt.

 

"Showprints" ist übrigens ein amerikanischer Ausdruck, den in deutschen Kopierwerken keiner kannte. Als ich mal vor 20 Jahren damit ankam, verbat man sich in den Betrieben diese unfachmännische Bezeichnung.

 

 

Was soll eigentich diese "Siegermarotte" und das Herumtrampeln auf filmischen Prozessen, die längst besiegt sind? Kümmert Euch mal lieber um einfwandfreie DCP-Herstellungen als Märchen über Filmkornüberlagerungen, Showprints und Brechreiz hier abzusondern.

Geschrieben

Der Märchenonkel aus Berlin kann wieder mal net schlafen ! Sag mal Pinocchio wie lang isse denn heut (deine Nase) ?

 

Da wird man belehrt von Kampf-Rethorikern aus Frankfurt/Main

Wenn des Kampf-Rethoriker sind dann bist du ein Rethorik-Terminator mit Softwarfehler !

 

Erst polemisieren sie (leider ohne Grundverständnis der Ursachen) von übelstem Analogkorn, das man endlich gegenüber dem kaum sichtbaren Pixelraster brandmarken solle.

Wer ? wann ? wo ? In welchem Universum ?

 

Eine ziellose psychopathische Anmache ...

... sind deine Beiträge. Stimmt !

 

Weder ist ihm konsistentes Konzept gelungen, noch treffen die obigen Anwürfe zu, HAMLET verursache Brechreiz.U

Woher willste denn wissen was bei annern Leut Brechreiz auslöst? Haste bei Astro-TV angerufen ?

 

und auch die oben angeprangerte Kornbildung und Gradation, hat selbstverständlich das Kopierwerk massgeblichen Einfluss gehabt. Das von A bis Z zu erläutern fehlt mir die Kraft.

Hamlets Korn war net des Thema !

 

"Showprints" ist übrigens ein amerikanischer Ausdruck, den in deutschen Kopierwerken keiner kannte. Als ich mal vor 20 Jahren damit ankam, verbat man sich in den Betrieben diese unfachmännische Bezeichnung.

Des machen die immer so wenn der Hausmeister mitreden will.

Geschrieben

cinerama schrieb

Es ist m.E. überhaupt keine Naturgesetz eines Large-Format.Films, nur in der Schärfentiefe einheitliche Szenen zu inszenieren, zumal auch eine bewußte Verflachung der Schärfentiefe zum Beispiel impressionistische Wirkungen möglich werden läßt. Es gibt kaum ein Beispiel der letzten 45 Jahre, in der ein Large-Format-Film die Schärfentiefe oder Raumwirkung der 60er Jahre identisch nachbildet. Das theoretische Vorrechnen von Arbeitsblende, Optikwahl und Brennweite ist jedem bekannt, blieb und bleibt aber folgenlos!

Mit m.W. einer Ausnahme: Kameramann Thomson äusserte 1993 ausdrücklich, als er auf die Fallen neuzeitlichen Drehens auf 65mm-Filme hingewiesen wurde, expliziert mehr Licht in HAMLET setzen zu wollen.

Weder ist ihm konsistentes Konzept gelungen, noch treffen die obigen Radikal-Anwürfe zu, HAMLET verursache Brechreiz. Und hierauf, und auch die oben angeprangerte Kornbildung und Gradation, hat selbstverständlich das Kopierwerk massgeblichen Einfluss gehabt. Das von A bis Z zu erläutern fehlt mir die Kraft.

 

Stimmt, es steht nirgends geschrieben, daß ein 70-mm-Film große Schärfentiefe aufweisen muß. Der bewußte Einsatz geringerer Tiefe kann ein Stilmittel sein, wenn es der Stimmung oder der Erzählung dient. Das sehe ich bei THE MASTER als gegeben an, auch wenn ich mir es nicht gefällt. Bei HAMLET steckt kein Konzept dahinter, sondern man hat viel gewollt und sich angesichts des Budgets mit weniger begnügt. Alex Thomson wäre kein guter Kameramann gewesen, wenn nicht ein paar eindrucksvolle Aufnahmen gelungen wären, aber die verlieren sich auf die Laufzeit bezogen zwischen den mittelmäßigen Aufnahmen.

Deinen Worten entnehme ich aber, daß wir in diesem Punkt durchaus zu einer ähnlichen Einschätzung kommen. Zu der Kopierwerksfrage kann ich nichts beitragen, aber die Schärfentiefe bleibt ein physikalisches Faktum, an dem auch qualitative Unterschiede zwischen einzelnen Kopien nichts zu ändern vermögen.

 

Nebenbei: es gibt in CLEOPATRA (und auch in LAWRENCE (und in fast allen anderen Grossformatfilmen) diverse Ausrutscher in der Schärfentiefe und krass aus dem Rahmen fallende Grossaufnahmen in Dialogszenen oder Frontalaufnahmen.

 

Stimmt, auch HELLO DOLLY hat eine ganze Reihe davon, wir hatten das ja im Zusammenhang mit den BNC-Kameras ohne Reflexsucher diskutiert. Was diese Filme aber auszeichnet - und ich bin gewiß kein Fan von CLEOPATRA - ist eine klare, prägnante Bildkomposition, die der erzählten Geschichte dient und den Zuschauer in die Welt des jeweiligen Films hineinzuziehen vermag. Meiner Meinung nach kann die Fotografie eines Films wie HAMLET oder FAR AND AWAY überhaupt nicht ernsthaft in einem Atemzug mit den Arbeiten von Meister wie Leon Shamroy, Freddie Young, Jack Cardiff oder Robert Krasker genannt werden, dazwischen liegen Welten. Und deshalb ist es legitim, zu fragen, ob der fotografische Stil sich mit dem Erzählerischen deckt oder nicht. Bei THE MASTER tut er das meiner Meinung nach.

 

Sehr wohl sind mir Beschwerden zu Ohren gekommen. die vor ein paar Jahren nochmals (auf einem westdeutschen Festival) gezeigte HAMLET-Kopie sei ihnen zu körnig gewesen.

 

Ich empfand die in KR gezeigte Kopie nicht als zu körnig, habe aber keinen Vergleich. Es ist aber tatsächlich so, daß sich hier in der Forumsdiskussion seionerzeit kein Forent kritisch übers Korn geäußert hat.

Geschrieben

~~~

 

Exkurs wegen HAMLET (1996, Brannagh):

 

Ich empfand die in KR gezeigte Kopie nicht als zu körnig, habe aber keinen Vergleich. Es ist aber tatsächlich so, daß sich hier in der Forumsdiskussion seionerzeit kein Forent kritisch übers Korn geäußert hat.

 

In Kronov oder in Karlsruhe? [KR]

 

Mir wurde das Manko der Körnigkeit in HAMLET wirklich nicht über das Forum zugetragen, das nur einen Teil unter anderen der Informationskette ausmacht. Ein mdl. Gespräch gab es darüber und nicht nur etwas im "Internet Aufgegriffenes".

 

Nun frage ich nach Auswirkungen der Direkt- und Dupkopierung auf den Look allgemein, aber so richtig ist über die zuletzt eingesetzte Kopie nichts zu erfahren. Ihr wart doch vor Ort: interessiert es dort niemanden, wie Filmkopien hergestellt wurden? Ist das dort ein Tabu?

 

Alle Todd-AO-Filme standen von Anfang an unter dem kritischen Manko, die Schärfentiefe in den Griff zu bekommen, worüber es um 1960 auch in der Fachpresse Anmerkungen gab. Zurückzuführen auch auf die grössere Negativfläche.

 

Und die Problematik zeigt sich dann auch bei CinemaScope 55 gegenüber den zuvor auf 4-Perf 35mm gedrehten CinemaScope-Filmen.

 

"Kein Konzept" bei HAMLET möchte ich so nicht glauben: Geschichte, Figuren und Dekor erschlossen sich mir durchaus und gerne sehe ich ihn einmal wieder, sobald die Gelegenheit sich bietet:

 

Bei HAMLET steckt kein Konzept dahinter, sondern man hat viel gewollt und sich angesichts des Budgets mit weniger begnügt. Alex Thomson wäre kein guter Kameramann gewesen, wenn nicht ein paar eindrucksvolle Aufnahmen gelungen wären, aber die verlieren sich auf die Laufzeit bezogen zwischen den mittelmäßigen Aufnahmen.

 

Zu den meisten MCS70-Produktionen der 60er Jahre wäre mir derselbe Gedanke gekommen. Heute werden sie auf WideScreen-Festivals gefeiert. Wegen seinerzeit durchgängiger Schärfentiefe, die heute attraktiv wirkt?

 

Weil mir schien, dass die Attribute im Zusammenhang mit HAMLET (1996, Brannagh) einen zu negativen Eindruck hinterlassen, doch ein Rückgriff auf einige (technisch miserable) youtubes, um grob erahnen zu lassen, dass irgendwie eine "Klarheit" der Bilder scheinbar ein Anliegen seiner Macher gewesen sein muss?

 

(Eine Kamerarückwärtsfahrt, die ähnlich der Predigerszene in GREATEST STORY EVER TOLD die Landschaft und das Universum zunehmend nach vorne rückt und den Prediger als Teil des Komos verschwinden lässt)

 

 

(Hier ist die Dialog-Ästhetik einer Fernsehserie herauslesbar: angreifbar, aber ein inszenatorischer Zufall?)

Geschrieben


(eine ausgedehnte Kamerafahrt in 1 Einstellung - wie in Hitchcocks ROPE (Technicolor) oder in Alexander Sokurows ARCHE (HD-CAM). Anscheinend soll zwischen dem Dekor und den Darstellern/Dialigen eine komplexere Beziehung hergestellt werden,. war möglicherweise nicht eingelöst wird.



(eine Fechtszene, nicht unähnlich in DIE ANOTHER DAY. Man sieht am am Boden liegenden Kombattanten, dass auf das Gesicht, nicht aber die Hände fokussiert wurde).
Geschrieben


(eine ausgedehnte Kamerafahrt in 1 Einstellung - wie in Hitchcocks ROPE (Technicolor) oder in Alexander Sokurows ARCHE (HD-CAM). Anscheinend soll zwischen dem Dekor und den Darstellern/Dialigen eine komplexere Beziehung hergestellt werden,. war möglicherweise nicht eingelöst wird.


(eine Fechtszene, nicht unähnlich in DIE ANOTHER DAY. Man sieht am am Boden liegenden Kombattanten, dass auf das Gesicht, nicht aber die Hände fokussiert wurde).


~~~

Die freundliche Bitte um Entschuldigung. Eine Frage an die Moderation:
Ließen sich die Beiträge #47, #49, #51 - 53 abtrennen und in den allgemeinen Thread "70mm-Termine im In- und Ausland" verschieben?
So wird der Ansatz dieses Threads zur "Entwicklung des digitalen Kinos" nicht weiter unterbrochen.
Geschrieben

~~~

 

Mir wurde das Manko der Körnigkeit in HAMLET wirklich nicht über das Forum zugetragen, das nur einen Teil unter anderen der Informationskette ausmacht. Ein mdl. Gespräch gab es darüber und nicht nur etwas im "Internet Aufgegriffenes".

 

 

Verstehe ... also nicht selber gesehen, was bei einem visuellen Thema wie "Körnigkeit" ja auch nicht zielführend wäre, sondern gehört von jemand anderen Deiner "Informationskette". Klassische Ferndiagnose

  • Like 1
Geschrieben

Übrigens lag HAMLET in teils hervoragender analoger photochemischer Film-Güte vor: im SAVOY Hamburg und im ODEON Berlin als Direktkopie vom Kameraoriginal gesehen;

Wann hast Du HAMLET denn im SAVOY, Hamburg gesehen? - Dort steht kein 70 mm-Projektor mehr. Die alte DP70 ist meines Wissens seit über 10 Jahren in Privatbesitz.

Geschrieben

Wann hast Du HAMLET denn im SAVOY, Hamburg gesehen? - Dort steht kein 70 mm-Projektor mehr. Die alte DP70 ist meines Wissens seit über 10 Jahren in Privatbesitz.

 

Eine OV 70mm Kopie von HAMLET machte 1997 die Runde in einigen deutschen Großstädten, darunter auch im Savoy Hamburg im Juni 1997. Wahrscheinlich meint cinerama diese Vorführungen.

Geschrieben

Da wird man belehrt von Kampf-Rethorikern aus Frankfurt/Main (Heimkinofreaks?) über vermeintliche Gesetze der Bildgüte und Ästhetik. Die einem Geblubber unterstellen und damit das Forumsniveau sinken lassen.

 

Ausgerechnet von Dir als "Kampf-Rhetoriker" bezeichnet zu werden, empfinde ich als ein sehr großes Lob. Danke!

Da Du Dich an der Bezeichnung "Geblubber" störst: Wie soll man Beiträge sonst bezeichnen, die voll sind von Unterstellungen und auf kein einziges Argument eingehen? Ich finde "Geblubber" dafür sehr harmlos und kann beim besten Willen keine Gefahr für das Niveau hierdurch erkennen.

 

 

Erst polemisieren sie (leider ohne Grundverständnis der Ursachen) gegen Analogkorn, das man endlich mal (gegenüber dem kaum sichtbaren Pixelraster?) brandmarken solle.

 

Eben noch fürchtest Du um das Niveau im Forum, sprichst Deinem Gespächspartner aber im nächsten Satz jegliches Grundverständnis ohne eine Begründung/Erklärung ab, wie Du zu dieser Aussage/Meinung kommst.

Sowas hat mit Niveau nichts zu tun.

Wie wär's, wenn Du anstelle von Unterstellungen (wie die angebliche Aufforderung zur Brandmarkung von Filmkorn) mal darlegen würdest, was an meiner Aussage Deiner Meinung nach falsch ist?

 

 

Folgt man ausnahmsweise deren Wünschen und erwähnt HAMLET als von Alex Thomson (Kamera-Assistenz auch bei LAWRENCE OF ARABIA) photographierten Analogfilm wegen seines extrem feinen Korns und Güte jenseits heutiger digitaler Rasterungsmöglichkeiten, folgt die nächste Provokation, ich ginge wegen des Korns ins Kino.

 

Auch das ist nicht wahr! Hamlet wurde von mir nicht wegen des Filmkorns angesprochen, sondern wegen der schlechten Fotografie. Kannst Du in Posting Nr. 47 nachlesen ...

 

 

Als nächstes kommt der Vorwurf, man ginge in Filme, um sich eine runter zu holen.

 

Die eine oder andere Filmrolle wirst Du schon vom Projektor runtergeholt haben. Ich würde aber nicht so weit gehen zu behaupten, daß dies Dein einziger Grund sei, ins Kino zu gehen. ;-)

 

 

Sehr wohl sind mir Beschwerden zu Ohren gekommen. die vor ein paar Jahren nochmals (auf einem westdeutschen Festival) gezeigte HAMLET-Kopie sei ihnen zu körnig gewesen.

 

Und was genau hat das mit dem Thema des Threads zu tun?

 

 

Auch das könnte Ursachen in der Kopierung haben. Die von mir gesehene 1996 Kopie hatte eine weitgehend einwandfreie Gradation. Unterschiedliche Kopien - unterschiedliche Looks: so auch bei zwei zeitgleich in Berlin gelaufenen 70mm-Kopien von FAR AND AWAY.

 

Nochmal: Die von mir kritisierten Punkte sind begründet in der Aufnahme und nicht in der Kopierung. Diese Mängel der Aufnahme der Dup-Kopierung anlasten zu wollen ist genau so überzeugend wie Deine Einlassungen zur Erstellung von Dolby-Lichttonnegativen im Thread über den digitalisierten "Ben Hur" [1].

 

 

Es ist m.E. überhaupt keine Naturgesetz eines Large-Format.Films, nur in der Schärfentiefe einheitliche Szenen zu inszenieren ...

 

Das hat auch keiner behauptet. Meine Aussage war eine andere und ist bei Bedarf jederzeit nachlesbar.

 

 

Weder ist ihm konsistentes Konzept gelungen, noch treffen die obigen Radikal-Anwürfe zu, HAMLET verursache Brechreiz.

 

Weder ist Dir bekannt, was mir alles Brechreiz verursacht, noch habe ich behauptet, andere bekämen davon Brechreiz.

 

 

Und hierauf, und auch die oben angeprangerte Kornbildung und Gradation, hat selbstverständlich das Kopierwerk massgeblichen Einfluss gehabt. Das von A bis Z zu erläutern fehlt mir die Kraft.

 

Nochmal: Es hat in diesem Thread niemand die Kornbildung und Gradation von "Hamlet" angeprangert.

Du unterstellst hier wieder Aussagen, die niemand gemacht hat, nur um dann etwas sagen zu können, was technisch zwar richtig ist, aber von niemand bestritten wurde.

Auf von anderen geäußerte Argumente, die Du nicht wahrhaben willst, weil sie nicht zu Deinen Vorurteilen passen, gehst Du leider (wie immer) nicht ein.

 

 

"Showprints" ist übrigens ein amerikanischer Ausdruck, den in deutschen Kopierwerken keiner kannte. Als ich mal vor 20 Jahren damit ankam, verbat man sich in den Betrieben diese unfachmännische Bezeichnung.

 

Und wenn es ein indischer Ausdruck wäre, hätte das keine Bedeutung für die Gültigkeit meiner Aussage. Es ist jedem klar, was gemeint ist.

Mit Deiner Antwort möchtest Du Dich argumentfrei zu der Gruppe der "Insider" stellen und meine Aussage über einen Angriff auf meine Person abwerten. Das ist Dir schon im o.g. Thread über den digitalen "Ben Hur" [1] um die Ohren geflogen, als Du behauptet hast, "Lt" und "Rt" wären Bezeichnungen aus dem Heimkinobereich und hätten im professionellen Umfeld nichts verloren.

 

 

Gruß

 

Salvatore

 

[1] http://www.filmvorfu...140#entry201445

Geschrieben

Weil mir schien, dass die Attribute im Zusammenhang mit HAMLET (1996, Brannagh) einen zu negativen Eindruck hinterlassen, doch ein Rückgriff auf einige (technisch miserable) youtubes, um grob erahnen zu lassen, dass irgendwie eine "Klarheit" der Bilder scheinbar ein Anliegen seiner Macher gewesen sein muss?

 

(Eine Kamerarückwärtsfahrt, die ähnlich der Predigerszene in GREATEST STORY EVER TOLD die Landschaft und das Universum zunehmend nach vorne rückt und den Prediger als Teil des Komos verschwinden lässt)

 

Bitte habe Verständnis, daß ich nicht alle Deine YouTube-Videos kommentieren kann. Mir fehlt da einfach die Zeit und Lust.

Da Dein erstes Video aber gekonnt ausgewählt ist, möchte ich es doch mit einem Kommentar würdigen.

Man sieht hier bis ca. 0:31 Herrn Hamlet Wallander in einer Aufnahme, die selbst bei der Sichtung am Notebook kaum zu ertragen ist.

Wozu steht der Herr mit dem intelligenten Gesichtsausdruck in der Unschärfe? Warum ist er überhaupt zu sehen?

Dann ab ca. 0:31 sinnloser Schnitt auf Hamlets Gesprächspartner. Hätte man den Herrn auf dem Pferd schon bis 0:31 dieses Videos im Bild, hätte man sich diesen Schnitt sparen können.

Nach ca. 2 Sekunden dann wieder Schnitt zurück. Hamlets Begleiter steht wieder in der Unschärfe, beugt sich nach vorn, ohne die Unschärfe zu verlassen. Vor derart kreativen Ideen muß ich echt meinen Hut ziehen. Toll!

Bei ca. 0:39 dann Schnitt auf den Mann (der aus der Unschärfe kam), dann bei 0:42 für 2 Sekunden Schnitt auf einen weiteren Begleiter, der vorher nicht im Bild war.

Diese TV-Fotografie und Schnittfolge ist wirklich ganz großes Kino und kommt ganz bestimmt nur auf einer mindestens 20 Meter breiten gekrümmten Bildwand voll zur Geltung.

Die folgende von Dir sehr gelobte Einstellung inkl. Kamerafahrt sieht selbst im YouTube-Video so aus, als wäre sie aus einer SAT1-TV-Produktion entnommen.

 

 

Gruß

 

Salvatore

Geschrieben

Bei dieser ganzen Diskussion kann ich wirklich nur den Kopf schütteln.

 

Andere könnten bei folgender Behauptung nur den Kopf schütteln:

 

Macht man den Vergleich in der o.g. ersten Reihe mit 35mm oder einem BlowUp von 35mm auf 70mm, so gewinnt 4K auf jeden Fall.

 

Du vergleichst 35mm tatsächlich mit 70mm Blow-ups?! Soll das ein Witz sein?

 

mfG

Christian

Geschrieben

Wann hast Du HAMLET denn im SAVOY, Hamburg gesehen? - Dort steht kein 70 mm-Projektor mehr. Die alte DP70 ist meines Wissens seit über 10 Jahren in Privatbesitz.

1996-96 bin ich mehrmals nach Hamburg ins SAVOY gefahren und habe dort u.a. HAMLET und VERTIGO gesehen. Das Bild war nicht sehr hell und vermutlich war noch ein altes T-Kiptagon oder Cine-Apergon im Einsatz: ncht einmal auf voller Bildgrosse bei einstmals besagten 21 Meter zu erleben. Die DP70 wurde ja erst von Stefan vor etwa zehn Jahren demontiert. Somit konnte auch vor zwei Jahren kein Wiederaufbau erfolgen.

 

Zu @DeVita:

zusätzlich zur schwankenden Schärfentiefe bei Filmen fügte ich gerne die Kopiertechnik hinzu (oft unterschätzt), die negative Eindrücke auf fotorafische Qualitäten leider zementieren kann. (Es gibt dafür Beispiele einiger älterer/erfahrener Kameraleute, die Filme ablehnten und erstmals umschwenkten, als man ihnen eine bessere Version vorsetzte).

Zur Wahrnehmung der Raumtiefe gehört m.E. auch eine Homogenität oder Vermeiden von Ausreissern innerhalb des Tableaus (bei Blue Screen-Aufnahme und Travelling Mattes, auch bei Rückpro sind diese Prozesse entscheidend für den Raumeindruck). @Salvatore fehlen dazu m.E. die Kenntnisse in der Filmnachbearbeitung, was grundsätzliche Verständigungsprobleme aufwirft. Möglich ist, dass er aus dem Tonstudio etwas einzubringen weiss. Ich weniger, aber zumindest so viel, das dass die Termini Lt oder Rt Mitte der 80er Jahre im Synchronbereich der Berliner Kopierwerke keiner kannte oder verwendete. Leute, die Jahrzehnte dort leitend arbeiteten, gelten hier also nichts. Das ist auch eine Generationenfrage. Ich zweifle daran, daß Mitschreibende im Forum Anfang der 80er Jahre in den dortigen Betrieben tätig waren.

 

Vielleicht bin ich einfach zu intolerant, aber ich kann das Gejammer um die bösen digitalen Fehler und die Heilligsprechung der analogen Fehler nicht mehr hören.

70mm war aus wirtschaftlichen Gründen schon tot, bevor jeder in der Bevölkerung wusste, was eine CD ist. Die zum Format passende Fotografie ist schon in den 70er Jahren fast ausgestorben.

Todd-AO war nicht nur ein Filmformat, es war ein Gesamtkonzept. Auswahl der Drehorte, des Kamerastandortes, Auswahl der Brennweite und Lichtsetzung sind hierbei wichtiger als die Auflösung des Filmformates.

 

Auch interessant: CD zwar in den 80ern gut verbreitet, aber 70mm war schon tot nach obigen Begründungen. Man könnte dann auch Martin Harts Devise vom "Anfang vom Ende" folgen, das 1963 mit der Blow-up-Kopierung einsetzte.

Diese Schlagworte erscheinen mir zu unscharf: reine Kampfbegriffe. Es sei denn, sie treffen wirklich zu.

Die Magnettonkopien der 90er Jahre (ALIEN III; FAR AND AWAY, HAMLET und hunderte Blow-ups bis zumindest 1992) resp. die Nachkopierungen auf DTS bis 2010: zählt nicht - alles "tot"?

Nun ja: als ich Ende der 80er Jahre im TURM PALAST und im EUROPA in Frankfurt Main (der Herkunft der beiden Schreibenden) nach den letzten 70mm-Einsätzen fragte, kam da eher ein geichgültiges Abwinken (-> ABYSS oder RAUSCH DER TIEFE seien letzte Einsätze gewesen). Oft färbt auch die eigene Betriebspraxis auf die Modi der Wahrnehmung ab, denke ich.

 

Ansonsten wiederholt es sich:

Gejammer, dreister Lügner, Erbenzähler, Kornzähler ... stören ihn an @cinerama.

Er selber zerreist komplett mit HAMLET (1996, Brannagh) einen Film wegen wandernder Schärfentiefe, dessen Szenen mir sehr wohl als in 65/70mm aufgenommene Szenen in Erinnerung geblieben sind und deutlich von 35mm-Drehs unterscheidbar sind. Und um genau diese Frage ging es auch: was macht das 70mm-Format siginifikant aus? Meines Erachtens die Unterscheidbarkeit zu anderen Versionen und auch zu anderen Produktionen im gleichen Zeitraum.

 

"Nervig" ist meines Erachtens eher die Heiligsprechung der 60er-Jahre-Filme nach Fan-Sichtung gefadeter Filmkopien (die dann auf manche "kornlos" wirken). GRAND PRIX mit endlosen Split-Screen-Szenen müsste nicht weniger als HAMLET kritisiert werden, EIS STATION ZEBRA wegen seiner eingeflachten Studio-Landschaft alias Nordpol, die 70mm-"Ikone" BEN HUR wegen flacherer Bildwirkung und mangelnder Schärfe gegenüber dem Folgefilm MEUTEREI AUF DER BOUNTY, TRON und LITTLE BUDDHA wegen ihrer Formatwechsel, MACKENNAS GOLD (der grösste 70mm-Hit in der DDR) wegen seiner letzten halben Stunde, FAR AND AWAY schon mit der ersten Irland-Aufblende, wo ich mich in einem unterbelichteten Blow-up-Film wiederzufinden glaubte (wirklich körnig und wandernd unscharf - und nach meinem Geschmack hastig geschnitten).

Anscheinend hat die Filme keiner gesehen, weswegen nun HAMLET zur Zielscheibe wird, der zumindest einige der obengenannten Fehler ausdrücklich nicht wiederholt.

 

Bei "Hamlet" bekomme ich Brechreiz. Da stehen z.B. 5 Leute auf einer Treppe, die vielleicht 2 Meter breit ist, Kamera von der Seite und von diesen 5 Leuten ist nur eine Person in der Schärfe. Was nutzt da Kornfreiheit und Auflösung des Filmformates, wenn der Zuschauer immer gegen eine Wand aus Unschärfe schauen muß.

Auch enthält "Hamlet" Kamerafahrten, die aussehen, als ob sie mit dem Einkaufswagen aus dem nächsten Supermarkt gemacht wurden.

Durch die Lichtsetzung verkommen die Räume zu uninteressanten Hintergründen, die durch die mangelnde Schärfentiefe eh nicht bewundert werden können.

 

Wäre "Hamlet" digital in 4K gedreht, Du würdest die Fotografie zerreißen. So hat der Film bei Dir aber einen Breitfilm-Bonus, den er nicht verdient hat.

 

Dem ist so nicht. So blöd ist hier keiner.

 

Bitte habe Verständnis, [...]

Die folgende von Dir sehr gelobte Einstellung inkl. Kamerafahrt sieht selbst im YouTube-Video so aus, als wäre sie aus einer SAT1-TV-Produktion entnommen.

Exemplifiziert als Nachweis, dass ein ästhetisches Konzept beabsichtigt war, das ich nicht teilen muss.

Wir missverstehen uns laufend. Irgendwie fehlt es an Differenzierungsvermögen.

SAT1-Produktion: was zeichnet sie aus? PRO7, RTL?

Geschrieben

@Christian_Mueller:

Ich frage mich nach dem Sinn eines 1. Reihe-Vergleiches. In der 1. Reihe stört mich viel weniger das Filmkorn oder die kaum wahrnehmbaren Pixel einer 4K-Projektion sondern vielmehr die Perforation der Bildwand...

 

Darüber hinaus gibt es schon Unterschiede zwischen einer 35mm-Kopie und einem 70mm-Blowup. Ich habe noch gut den A/B-Vergleich im Hinterkopf zwischen "Stirb Langsam" als 35mm-Version und 70mm-Version. Hier lag die 70mm-Fassung deutlich vorn. Sowohl das Bild als auch der Ton waren besser.

In beiden Fällen ist das natürlich auf die entsprechenden audiovisuellen "Vorlagen" zurückzuführen, von denen die Filmbandfassungen kopiert worden sind.

Bemerkenswert ist übrigens, dass sogar die deutsche Blu-ray besser aussieht als die 70mm-Version, wenn sie über den Sony SRX-R515 abgespielt wird.

Geschrieben

1996-96 bin ich mehrmals nach Hamburg ins SAVOY gefahren und habe dort u.a. HAMLET und VERTIGO gesehen. Das Bild war nicht sehr hell und vermutlich war noch ein altes T-Kiptagon oder Cine-Apergon im Einsatz: ncht einmal auf voller Bildgrosse bei einstmals besagten 21 Meter zu erleben.

Danke Dir für die Aufklärung!

Geschrieben

Darf ich erinnern, dass es hier eigentlich um die Zukunft des Kinos geht und nicht um irgendwelche per Seheindrücke, erstellt per Ferndiagnose

  • Like 1
Geschrieben

Den HAMLET hatte ich als 70mm-Kopie in der Hand gehabt.

Wie sieht es mit den anderen Ferndiagnostikern aus?

 

HAMLET

 

Es gibt ja kaum etwas, das sich ein echter 70-mm-Aficionado nicht ansähe, solange es im Königsformat aufgenommen wurde. Sogar SONG OF NORWAY oder SCENT OF MYSTERY würde ich mir ohne Wimpernzucken noch einmal ansehen und trauere noch heute der verpaßten Gelegenheit nach, KRAKATOA - EAST OF JAVA zu sehen.

HAMLET allerdings stellte diese Hartnäckigkeit auf eine mehr als harte Probe, und wenn es bei diesem Festival einen wirklich mißlungenen Film gab, dann war es für mich dieser.

[....]

Ein gewaltiges Monument der Eitelkeit eines Hauptdarsteller-Regisseurs, der exzellente Leistungen etwa von Derek Jacobi (Claudius) oder Kate Winslet (Ophelia) sinnlos verpulvert. Branaghs Einfall, eine Handlung, die zur Zeit ihrer Entstehung im 16. Jahrhhunert bereits historisch war, in Architektur und mit Requisiten des 19. Jahrhunderts abzuhandeln, ist bereits so sinnleer, daß sie an jedem deutschen Stadttheater der 1980er begeistert aufgenommen worden wäre ("Klassiker zeitgemäß verfremden"). [...]

Zum Fremdschämen auch der Rübezahl-Studiowald, in dem Hamlet den Geist seines Vaters trifft, und wer kürzlich THOR gesehen hat, wird den ganzen Mummenschanz dort wiederfinden - auch in den letzten 15 Jahren hat der Regisseur nichts dazugelernt!). Die multi-ethnische Besetzung (für alle Märkte jemand dabei?) ist ebenso genial wie die afroamerikanischen und asiatischen nordischen Götter im Reich Asgard (Branaghs THOR) - die politisch korrekt zusammengesetzten "lost boys" in Spielbergs HOOK lassen grüßen. Die Kostüme erinnern vielfach eher an den CSD als an ein historisches Drama, und der großeartige Jack Lemmon (als Wache am Filmbeginn) sieht aus wie ein Operettenwitzfigur.

[...]

Die leichten Bildstandsschwankungen waren vermutlich [Ferndiagnose?] auf die Kopierung vom Dulikatnegativ zurückzuführen. Der Hinweis auf noch bessere Kopien vom Kameranegativ erscheint mir unsinnig, da vielleicht noch etwas mehr Schärfe und noch weniger Korn (in den Nachtszenen mit höherempfindlichem Material) an der grundsätzlichen Misere nichts ändern.

 

 

Mir erscheint dies - per Ferndiagnose - generell nicht unsinnig.

Die grundsätzliche Misere setzt sich aus unterschiedlichen Parametern zusammen.

Grundsätzlich erscheint mir die Abneigung gegen diesen Film exorbitant auf die Spitze getrieben.

Erstaunlich, dass das selbe 70mm-Fanboy-Publikum den versierten Shakespeare-Interpreten Brannagh ablehnt, aber sich bei STOSSTRUPP GOLD auf die Schenkel klatscht. Da stimmt doch war nicht in der künstlerischen Einordnung.

 

Ebenfalls ein Verriss, aber doch differenzierter und interesseweckender als der von @magentacine, denke ich:

 

Was die filmtechnische Umsetzung betrifft, so versucht Branagh, das Bühnenhafte zugleich zu erhalten und auszutreiben. Seine Methode ist der beinahe exzessive Einsatz der Steadycam, die des öfteren drei- bis fünfminütige ungeschnittene Takes von souveräner darstellerischer Qualität präsentiert. Dabei wird in teils sehr komplexer Choreographie der Raum in allen Dimensionen erkundet, die Darsteller werden in den riesigen Hallen des Schlosses umkreist, verfolgt und zurückgelassen, es geht treppauf und treppab. Scheinbar soll alles, was an Statik oder die vierte Wand der Bühne erinnert, möglichst vergessen gemacht werden. Nur in den intimeren Situationen, etwa in Hamlets Studienzimmer, kommt es dann zum konventionellen Schnitt-Gegenschnitt, zu den Höhepunkten (Theateraufführung, Schlußduell) gar zu veritablen Schnittgewittern, denen allerdings zur vollendeten Meisterschaft noch etwas fehlt. - Über mangelnde Dynamik auf der Leinwand kann man sich also nicht beklagen, zumal insbesondere bei der Geistererscheinung des alten Hamlet an (unfreiwillig komischen) Spezialeffekten nicht gespart wird.

 

Der große Pluspunkt der Branagh-Verfilmung ist allerdings, daß endlich dargestellt ist, was in den (mir bekannten) Hamlet-Umsetzungen vermutlich immer zuerst gekürzt wurde: Die außenpolitische Dimension des Stücks. Diese erfuhr auch in der Shakespeare-Philologie erst in den 90er Jahren eine gewisse Renaissance, und Branagh (oder seine Zuarbeiter) waren so geistesgegenwärtig, diesen Aspekt voll zu integrieren und damit eine zusätzliche, äußerst effektive Bedeutungsebene einzuziehen.

 

Aus: http://www.ofdb.de/r...4,406481,Hamlet

Geschrieben

auf der diesjährigen kino 2014 in baden baden hat unter anderem oliver pasch einen vortrag zum obigen thema gehalten. wie hat sich das digitale kino in den letzten jahren technisch entwickelt, wohin wird die entwicklung gehen, welche qualitätsmerkmale sind für ein gutes bild verantwortlich.

 

wir haben die möglichkeit bekommen, diesen vortrag aufzuzeichnen und haben diesen in 2. teilen veröffentlicht. für alle, die nicht vor ort sein konnten, sicherlich eine gute gelegenheit, den beitrag "nachzuholen". ;-)

 

 

 

 

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