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Frage an die Zweibandvertoner, die mit Kassetten arbeiten, bei denen die Synchronsignale als Ton aufgenommen werden


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Geschrieben

Hallo,

 

Frage 1: Laut http://megativ.de/film/impulse2.htm gibt's drei verschiedene Synchronimpulsarten, die für Amateure interessant sind: 1000 Hz Impulskette, 50/60 Hz Pilotton und Nadelimpulsverfahren. Fehlt da noch etwas? Oder ist das so komplett?

 

Frage 2: Die AV-Kassettenrekorder arbeiten doch so, daß einfach der extern oder intern erzeugte "Synchronpiepser" 1:1 aufgenommen und wieder abgespielt werden, oder?! (Es gibt also keine Geräte, die irgendwie z.B. eine 2000 Hz Impulskette aufnehmen und diese bei der Wiedergabe in "Nadelimpulse" umwandeln, oder?!) Falls das so stimmt: Wenn man jetzt einen Film am PC in Stereo vertont hat, könnte man einfach eine weitere Spur hinzunehmen, die mit 1000Kz, 50/60hz, bzw. Nadelimpulsen pro Bild "gefüllt" wird, wobei diese Spur auf einem der Surroundkanäle wiedergegeben wird. Und dann könnte man das so mit dem Kassettenrekorder aufnehmen, daß der Stereoton in Stereo aufgenommen wird, während der Surroundkanal auf die "Synchronspur" umgeleitet wird. Und anschließend könnte man dasselbe mit einer anderen Kassette und einer anderen Synchronimpulsart machen... Sprich: Ich könnte mir jetzt mit ein- und demselben AV-Kassettenrekorder pro Film drei Kassetten für die drei Synchronimpulsarten anlegen, so daß ich also auch bei Bekannten immer eine kompatible Kassette hätte?! Oder habe ich dabei jetzt etwas übersehen, wie z.B. Systeme, die mit drei Tonspuren pro Bandseite arbeiten, während andere den Stereoton auf der einen Bandvorderseite haben, während der Synchronpiepser zeitgleich auf der Bandrückseite landet?! (Ja ich könnte auch einfach den PC zu den Bekannten mitschleppen. Aber eine Kassette ist in der Regel leichter und kleiner ;-))

 

Synchronkassettensysteme, die mit perforiertem Tonband arbeiten, interessieren mich erstmal nicht. Falls jemand dazu etwas schreiben möchte, dann bitte einen neuen Thread eröffnen! Danke! :-)

 

Jörg

Geschrieben

Jörg, willst Du den Synchronpieps wirklich in RightTotal und LeftTotal surroundmäßig hineinkodieren und dann wieder heraus? Das wird so nicht funktionieren, weil die Kanaltrennung nach der Dekodierung nicht hoch genug ist. Sprich man hätte den Pieps mit im Nutzsignal. Oder meintest Du mit Surround nicht die Kodierung, sondern nur die Ausgabe über die separaten Surroundanschlüsse der Soundkarte. Das würde natürlich schon funktionieren.

Geschrieben

Oder ich denke zu schräg. :D

Also das mit der Ausgabe müsste eigentlich genau so funktionieren. Eine coole Idee übrigens. Einmal angelegt, drei mal ausgespielt und für jedes Verfahren die perfekte Kassette. :)

Geschrieben

Hallo,

ich gebe mal zum Besten, wie ich seit einigen Wochen 2-Band-Vertonung mache.

Ich arbeite mit der Nizo Professional und einem 4-Kanal Fieldrecorder (Tascam DR40) der beim Filmen neben dem Stereo-Nutzton noch auf dem 3. Kanal die 1000-Hz-Impulse aus der Kamera aufzeichnet.

Damit habe ich zunächst mal synchronen Lifeton in digitaler Form vorliegen.

 

Bei der späteren Fimbearbeitung arbeite ich nach dem Filmschnitt und dem "Auszählen" der Szenenblöcke und Einsatzzeitpunkte auf dem PC mit dem Freeware-Tool Audacity (Mehrkanal Soundeditor).

Dort spiele ich den 3- (bzw- 4-)Kanalton aus dem Fieldrecorder für die Lifesequenzen auf und "schneide" ihn entsprechend des Filmschnitts nach (geschieht in der Realität immer parallel/zeitgleich zu jedem Filmschnitt).

Die Filmteile ohne Synchronton erhalten auf der 3. Spur auf dem PC eine vom Tool Audacity erzeugte Impulssequenz von entsprechenden 1000Hz-Impulsen im richtigen Bildabstand.

 

Ausgabe erfolgt über eine Mehrkanal-Soundkarte, von der ich dann eben 3 Kanäle nutze. Dazu wird "einfach" vorher aus Audacity ein Mehrkanal-WAV-File erzeugt

Dieser letzte Teil ist als einziger noch ziemlich buggy, da gibt es immer wieder Probleme, daß die Soundkarte nur Stereo abspielt, eine Aufgabe für die nächsten Abendstunden.

 

Insgesamt aber m.E. der richtige Weg. Mit Mehrkanal-Tonbandgeräten (mit Stereo-Nutzton) oder Stereo-Kassettenrekordern (mit Mono-Nutzton) habe ich meine Erfahrungen gemacht und fand das zum einen zu umständlich (zu viel separates und vergleichsweise großes und schweres Equipment), zum anderen in der Nachbearbeitung zu aufwendig.

 

Nachteil "meines" Verfahrens: ein kleines Notebook (evtl. durch Netbook ersetzbar) mit einer kleinen externen Soundkarte muß bei Vorführungen außer Haus mitgeführt werden. Oder man brennt zur Not eine CD mit Mono-Nutzton aus der Stereo-Vorlage und hat dann auf dem anderen Stereokanal die Impulse. Das ist dann vielleicht sogar noch handlicher als eine Kassette.

 

Wenn ich mal mehr Zeit finde und die garantiert nicht für Filmen / Fotografieren oder Basteln benötigt wird, nehme ich mir mal die Zeit, das Ganze so zu dokumentieren, daß man es vorzeigen kann.

 

Gruß

 

Helge

  • Like 5
Geschrieben

Wow, das interessiert mich sehr. Ich bin sehr gespannt auf die Dokumentation. Ich habe ja auch eine solche Professional und einen Tascam, wusste aber bisher noch nicht, wie ich die beiden zusammenbringen kann. Ich bin jetzt richtig aufgeregt über diese Möglichkeit! Wenn die Dokumentation fertig ist, gib sie unbedingt an die Zeitschrift Cine 8-16 weiter.

Geschrieben

Blimps/Barneys:

Ich habe Live-Sound (egal ob Ektasound-Verfahren, oder parallel laufendes, unsynchronisiertes Gerät) bislang aber praktisch immer mit der Nizo 4056 genutzt. Und die war/ist so leise, daß ich den "Restlärm" mittels http://audacity.sourceforge.net/?lang=de einfach wegfiltern konnte.

  • Like 1
Geschrieben

Hallo,

eventuell für den manche interessant ein Tip aus der Profi-Ecke: AKAI DD8 Dubber.

 

Dieser war recht beliebt bei Vorführungen mit 35mm Projektoren und getrennt vorliegendem Ton.

Das Gerät kann direkt 48/50Hz Bi-Phase hinterherlaufen. Shift während der Vorführung ist auch möglich, und vieles mehr.

Gibt es mittlerweile für kleines Geld.

Geschrieben

Blimps/Barneys:

Ich habe Live-Sound (egal ob Ektasound-Verfahren, oder parallel laufendes, unsynchronisiertes Gerät) bislang aber praktisch immer mit der Nizo 4056 genutzt. Und die war/ist so leise, daß ich den "Restlärm" mittels http://audacity.sour...ge.net/?lang=de einfach wegfiltern konnte.

Hallo Filmer,

 

es gab einen Blimp von der Fa. WIRU. Soweit ich mich erinnere hieß die Fa. die ihn fertigte, auch so. Es gab ihn für div. Formate.

Für verschiedene Super 8 Nizos, für die ZM Beaulieu Serie, auch für die Leicina Special.

Ich selber hatte ihn für die Nizo S 800. Im beigefügten Bild ist er im geöffneten Zustand. Es war ein super Blimp. Mit ihm gelangen

Tonaufnahmen ohne Laufgeräusche auch in der Nähe der Kamera.

Habe ihn vor Jahren an einen Filmer in Hamburg zusammen mit der Nizo verkauft.

 

Hier habe ich schon mal im Forum über den Blimp geschrieben:

 

http://www.filmvorfu...ihnachten-2013/

 

Gruß

 

Joachim :-D

post-79218-0-88051500-1399393451_thumb.jpg

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Hallo,

 

Frage 1: Laut http://megativ.de/film/impulse2.htm gibt's drei verschiedene Synchronimpulsarten, die für Amateure interessant sind: 1000 Hz Impulskette, 50/60 Hz Pilotton und Nadelimpulsverfahren. Fehlt da noch etwas? Oder ist das so komplett?

Danke! :smile:

Jörg

Hallo Jörg,

 

ja, es fehlt ein sehr wichtiges System in der in Link aufgeführten Liste.

Es ist das HVS-Tonsystem. Im Color Film Journal für Film und Ton Ausgabe 3/77 ist es auf Seite 106-107 beschrieben. Dort heißt in der Überschrift vor dem Artikelnamen:

 

Kodierte Impulse eine neue Hilfe für Vertoner, besser, ein neues Verfahren HVS- Tonsystem

 

Das HVS-Tonsystem war, wenn man es so bezeichnen will, eine Art Time-Code.

 

Gruß

 

Joachim :-D

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