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Geschrieben

Hallo Leute,

ich bräuchte mal euren Rat.

 

Habe zwei Super8 "Spiel"Filme gekauft und naja, sie stinken furchtbar modrig.

Die Farben sind super erhalten, kein rotstich, kein Essiggeruch.

Ich habs mit Film reinigen versucht ( weicher Lappen , getränkt in Reinigungsbenzin), aber es hat nichts gebracht :( .

 

Hat irgendjemand vielleicht eine Idee ?

 

 

 

Geschrieben

Hallo TSLB

Ich würde nicht nur die Filme sehr gut reinigen, sondern auch auf andere Spulen wickeln und die alten Dosen zumindest vorläufig nicht mehr nutzen. Hat es noch Papier/Karton dabei? Auch dieses kann stinken, ich erinnere an uralte Bücher. Als "Verzweiflungstat" könntest Du statt mit Reinbenzin eventuell ein Eau de Cologne ;-) versuchen: Mein Rat ohne Haftung meinerseits!

 

Ualy

Geschrieben

oh ja. ich nehme für alle kopien reinigungsbenzin (aus der pumpflasche. klebereste gehen sofort ab etc. seit 15 jahren keine schäden aufgetreten. meine älteste kopie (petit pierre, kurzfilm) habe ich seit 1981.

alkohol zum reinigen habe ich aufgegeben.

im kelmar-reiniger natürlich filmguard.

acetat und polyester.

  • Like 5
Geschrieben

Reinigungsbenzin als Filmreiniger..? Ist das gut?

 

Angebotene Film-Reinigungsmittel bestehen normalerweise aus Isopropanol, eine Alkoholart, die (zumindest in der Schweiz) in jeder Drogerie oder Apotheke gekauft werden kann. Als banales Reinigngsmittel geeignet. Früher, so bis zu 1965, wurde das hochflüchtige Tetrachlor angewandt, das für unbespurte Filme unschlagbar war (wurde früher auch z.T. in Chemisch-Reinigungsgeschäften angewandt). Ist heute im Handel (ausser zu Test-, Versuchs- und Studienzwecke) nicht mehr zugelassen. Ich habe noch einen kleinen Restbestand, der kann nur in Glasstöpfelflaschen (sog. Apothekerflaschen) aufbewahrt werden; Kunststoffflaschen und/oder -Verschüsse verhindern ein Verflüchtigen nicht.

 

Ualy

  • Like 1
Geschrieben

Guter Tipp, Danke. Ich find Isopropyl nämlich auch nicht sonderlich wirksam...

 

Zum Thema stinkender Film: Ich hab eben einen Ektachrome 160 Sound entwickelt, der (unentwickelt) schon stark nach Essig stank. War ein Beifang bei Ebay, laut Verkäufer stand er "mindestens 10 Jahre auf der Waschmaschine". Die Leute haben schon Ideen, wo ihre belichteten Filme gut abhängen können...

 

Er trocknet gerade. Sieht sehr grün und flau aus, aber einmal will ich ihn projizieren (und den Liveton hören) bevor das Essigsyndrom ihn ganz auffrisst.

  • Like 2
Geschrieben

alkohol kann zur leichten reinigung gegen staub eingesetzt werden. gegen so ziemlich alles was (auf dem film) klebt, hilft er nicht. die klebstoffe sind fast alle auf mineralölbasis hergestellt und somit wenn schon, dann fettllöslich.

alkohol ist wasserlöslich und bringt nix.

versuch mal irgendwelche papieraufkleber von z.b. geschirr abzulösen. das geht sogar mit pflanzenöl oder auch butter. einfach die oberfläche leicht ankratzen/verletzen und mit öl einreiben, über nacht einwirken lassen und danach den sticker "abschieben".

mit alohol(=wasser) wirste da alt...

Geschrieben

als benzin-pumpflasche verwende ich eine aus der aquarium-serie hier:

51095_PALMOLIVE-Fluessigseife-33030_detail.jpg

bei anderen marken (billig + teuer) haben die pumpen immer nach ein paar stunden aufgegeben.

die hier hält schon seit jahren. vorher natürlich restlos mit wasser ausspülen + trocknen.

man kann die pumpe auch verriegeln, dann verdunstet nix.

Geschrieben

oh ja. ich nehme für alle kopien reinigungsbenzin (aus der pumpflasche. klebereste gehen sofort ab etc.

 

Klebereste von sich zersetzenden Klebefolien kann man sehr gut durch Kohäsion entfernen. man nehme einfach Tesa- oder ScotchKlebeband, klebe dieses auf die zu reinigenden Stelle, drücke es fest an und ziehe es schnell wieder ab. Ggf. den Vorgang mehrmals wiederholen. Bei alten und empfindlichen Kopien z. B. dünne Orwo-Kopien, wo man nicht weiß, wie sie auf chemische Reiniger reagiert, ist das Kohäsionsreinigungsverfahren ideal.

 

Zum Thema stinkender Film: Ich hab eben einen Ektachrome 160 Sound entwickelt, der (unentwickelt) schon stark nach Essig stank. War ein Beifang bei Ebay, laut Verkäufer stand er "mindestens 10 Jahre auf der Waschmaschine". Die Leute haben schon Ideen, wo ihre belichteten Filme gut abhängen können...

 

 

"Waschen sie ihre Wäsche mit dem neuen Ektachrome 160, denn nur mit Ektachrome 160 wird ihre Wäsche bei 160°C chrom rein.

Einfach die Kassette zur perfekten Dosierung in die Wäschetrommel geben." ;-)

  • Like 2
Geschrieben

Die klebstoffe sind fast alle auf mineralölbasis hergestellt und somit wenn schon, dann fettlöslich, Alkohol ist wasserlöslich und bringt nix.

Versuch mal irgendwelche Papieraufkleber von z.b. Geschirr abzulösen. das geht sogar mit Pflanzenöl oder auch Butter, einfach die

Oberfläche leicht ankratzen/verletzen und mit Öl einreiben, über Nacht einwirken lassen und danach den Sticker "abschieben".

Mit Alkohol (=wasser) wirste da alt...

 

Kann ich bestätigen ... ich nehme immer unser Pflanzenöl oder Ballistol ... :-)

 

Ist aber trotzdem immer eine Sauerei mit dem ganzen klebrigen Zeugs !

Geschrieben

Hallo Leute,

ich bräuchte mal euren Rat.

 

Habe zwei Super8 "Spiel"Filme gekauft und naja, sie stinken furchtbar modrig.

Die Farben sind super erhalten, kein rotstich, kein Essiggeruch.

Ich habs mit Film reinigen versucht ( weicher Lappen , getränkt in Reinigungsbenzin), aber es hat nichts gebracht :( .

 

Hat irgendjemand vielleicht eine Idee ?

 

 

Hallo,

das einzige was ich Dir rate: Filme erst reinigen. Dazu ist das einzige Mittel das ich Dir empfehle 1,1,1 Trichlorethan, auch Methylchloroform genannt. Das aber ist bei uns in Deutschland schwer zu bekommen. Geh mal in den Thread "9,5mm Erfahrungen" und klicke im zur Zeit letzten Beitrag auf den Link von jpolzfuss. Das Zeug bei dem Amerikaner nennt sich "Willards Filmcleaner". Ob der das nach Europa ausführt (darf) weiß ich nicht.

Wenn der Versuch daran zu gelangen (willst Du das Geld ausgeben?) fehlschlägt bleibt nur Fipra in Berlin.

Methylchloroform war der Hauptbestandteil der sogenannten Superachtschmierung durch die der Film am Ende der Entwicklung bei Kodak lief (nach dem Verdunsten war der Film gewachst). Etwas anderes empfahl Kodak nicht. Alkohole reinigen schlecht, Benzin (Hexan/Cyclohexan) trocknet aus.

Erst nach der Reinigung den Film auf neue Spulen und neue Dosen. Das ist ein Muß.

Manfred

  • Like 1
Geschrieben

als benzin-pumpflasche verwende ich eine aus der aquarium-serie hier:

51095_PALMOLIVE-Fluessigseife-33030_detail.jpg

 

 

Ich hoffe mal, Du hast keine kleinen Kinder im Haus....

(erinnert mich an Dagie Brunderts Entwicklerflüssigkeiten in leeren Cola-Flaschen....)

Geschrieben

nein, keine kinder im haus.

die pumpflasche ist aber auch keine getränkeflasche und mit "waschbenzin" gelabelt.

lebensmittelbehälter verwende ich nicht für dem menschen giftige substanzen.

  • Like 1
Geschrieben

Ups ... hatte Wittner nicht bis vor kurzem einen Filmreiniger im Angebot ?

 

Den wollte ich mir immer einmal kaufen - nun finde ich den nicht mehr ...

 

Wenn ich meine Nase daran halte - es riecht genauso wie Isopropanol. Vielleicht hat er deswegen das Zeug aus dem Programm genommen.

 

Gegen haftendes fettig/öliges Zeug hilft - traditionell - nur Tetrachlor. Natürlich hilft auch Lackverdünner wie Nitro, der aber sehr aggressiv ist, ich weiss nicht, ob er für Filme nicht zerstörerisch wirkt. Andere Lackverdünner wie White Spirit (sog. Terpentinersatz), Kunstharzverdünner usw. sind meines Erachtens mehr oder weniger ölhaltig und daher wie auch von der Reaktion des Filmes (Träger und/oder Emulsion) her kaum geeignet.

 

Wer versuchsweise etwas Tetrachlor möchte kann sich bei mir per PN melden. Apothekerfläschchen mit eingeschliffenem Glas-Stöpsel sind absolut unabdinglich. Soche sind günstig im Net (nicht eBay!) ab etwa €1,60 zu finden. Es gibt Leute, die behaupten, dass Tetra krebsfördernd sei. Also ich hab in den letzten 50 Jahren nichts davon bemerkt.

Ualy

Geschrieben

Ich habe vor 3 Jahren einen Kanister mit 35mm Rollen aus Tschechien bekommen.

Darin war auch so ein weißer "Stein" mit einem Geruch den man(n) aus einem Pissior kennt.

Da der Film aber wichtig ist und ich ihn nicht vernichten möchte (eigentlich überhaupt keinen Film),

habe ich ihn abgesondert gelagert und reinige ihn ca. jeden 2. Monat. Der Geruch ist bis heute nicht eine Spur weniger geworden.

Geschrieben

@Michael1

 

der "weisse Stein" ist vermutlich Campher, hat natürliches Vorkommen oder ist auch ein Chemieprodukt, wird unter vielem anderen auch für die Celluloidproduktion und als Weichmacher für Celluloseester verwendet. Verflüchtigt auch ständig etwas mit dem ihm typischen Geruch, weshalb er auch oft in Pissoirs verwendet wurde.

 

Theoretisch könnte es sein, dass Campher in geeigneten Formen als Salbe oder Tropfen auf einem Stück Löschblatt usw. in Filmdosen gelegt der Erhaltung/Konservierung des Celloloidfilms diente. Ob dieses Mittel auch heute bei den Triacetatfilmen etwas bringt, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich kann mich jedoch erinnern, dass in den 50ern noch solche Mittel generell zur besseren Filmkonservierung verkauft wurden.

 

Ualy

  • Like 1
Geschrieben

Danke für die Aufklärung. Ich dachte schon da war einer lustig und wollte mich mit Pissoirsteinen überraschen.

Ich muss sagen, dass der Film aber sehr gut durch den Projektor läuft, keine Risse aufweist und auch das Projektorgeräusch nicht lauter als Polyester ist. Acetat ist bei mir in der Maschine immer lauter als Polyester.

Geschrieben

ch hab eben einen Ektachrome 160 Sound entwickelt, der (unentwickelt) schon stark nach Essig stank. ...

Er trocknet gerade. Sieht sehr grün und flau aus, aber einmal will ich ihn projizieren (und den Liveton hören) bevor das Essigsyndrom ihn ganz auffrisst.

 

Bitte unbedingt berichten !

Geschrieben

Hallo Schmalfilmfreunde,

ich hatte mal die Redaktion von Cine 8-16 "bekniet" das Thema Filmlagerung und-konservierung zur Sprache zu bringen. Zwei bereits erschienene Beiträge hab ich ausgedruckt: "Schätze heben - Über die richtige Lagerung von Acetatfilm von Walter Rode" und "Filmkonservierung mit Campher von Dr. Arne Bernd". Was ich nicht bedacht habe: Ich kann zwar erkennen in welcher Zeitschrift das war und die Seitennummer kann ich auch lesen, Jahrgang und Nummer des Heftes kann ich nicht feststellen. Ich sammle nie mehr abonnierte Zeitschriften. Ich hab über Jahre Fotozeitschriften aller Art "gefressen" und hab das gemacht. Irgendwann muß man anbauen - nie wieder. Gelesene Hefte reiche ich im Normalfall weiter. Zum Wegwerfen natürlich zu schade...

Campher: Er taucht in jedem Schmalfilmbuch auf, meist wird berichtet, daß damit Nitrofilm geschmeidig gehalten wurde. Daß Dr. Bernd das mit Acetatfilm macht hat mich überrascht.

Harro Pallentin von Kodak riet mir auf meine Frage zu Plastikdosen diese weiterzuverwenden. Von Kodaks Molekularsieb riet er mir zu meiner Überraschung ab. Die übliche Dose steht seither unangebrochen bei mir rum. Molekularsieb soll genauestens dosiert und Überdosierungen unbedingt vermieden werden. Das ist bei 35-er und 16-er Film etwas anderes als bei 8mm Schmalfilm. Herr Pallentin sagte mir, "das Essigsyndrom käme beim Amateur praktisch nicht vor", seh ich auch so aber Filmsammler - das ist möglicherweise wieder etwas anderes.

Ich möchte noch auf etwas aufmerksam machen zum Thema Essigsyndrom (Achtung Tonfilmer!). Es gibt in der Chemie den Begriff des Katalysators. Das ist ein Stoff der chemische Reaktionen beschleunigt ohne selber am Vorgang beteiligt zu sein. Eisen ist sowas beim Essigsyndrom (Rost). Nie rostige Blechdosen verwenden. Und leider gilt das auch für Magnettonspuren.

Manfred

Geschrieben

So ein kleines bisschen - 'tschuldigung, ich will eigentlich nicht schon wieder meckern - sträuben sich bei mir aber doch die Nackenhaare. Mag nicht wirklich wichtig sein, aber: erster Azetatfilm 1923 herausgebracht (S. 7)? Das weiß selbst Wikipedia besser. 35mm-Filme auf Nitratbasis als Rollfilm (!) zu bezeichnen und die 16mm- und 8mm-Formate in einem Zusammenhang zu nennen (S. 12 - letztere stets und ausschließlich auf Sicherheitsmaterial, von möglichen exotischen Gegenden dieser Welt mal abgesehen) - ich weiß ja nicht. Und dem Schichtaufbau eines (Negativ-!)Films eine Lufthofschutzschicht zuzuschreiben (S. 8) - hmm. Sowas muss den Gutachtern aber doch mal aufgefallen sein, oder?

 

Um Gerechtigkeit walten zu lassen: Wir wissen nicht, wieviel Zeit für die Bearbeitung zur Verfügung stand (manchmal gerade drei Monate - das kann verdammt wenig sein). Und: ob es ein selbstgewähltes oder ein vorgegebenes Thema war ...

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