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Geschrieben

Hallo zusammen,

 

bei Wittner gab es ja vor ein paar Wochen die Plus-X-Filme in Doppel-8 recht günstig im Abverkauf. Ich hab mir da auch ein paar bestellt und möchte diese gerne selbst wie die Fomapan-Filme umkehrentwickeln. Allerdings habe ich im Web, auch bei Digitaltruth keine brauchbaren Erstentwicklungszeiten gefunden. Der original Fomapan R100 braucht in 1+9-verdünntem Fomadon LQR 11 Minuten. Dies ist ja für 21° DIN schon eine recht lange Zeit. Als ich mal einen Efke 50 Kleinbildfilm umgekehrt habe, hatte ich mangels Daten einfach die Negativentwicklungszeit (dürften so um die 5-6 Minuten gewesen sein) verwendet. Die Dias waren auch alle sauber durchzeichnet und kontrastreich, aber sichtbar zu dunkel. Dies deutet meiner Meinung nach auf eine zu kurze Erstentwicklung hin.

Im Kodak-Prozess ist glaub ich die Rede von 90 Sekunden in einem speziellen Kodak-Entwickler, der Prozess heisst D-94A.

Rein theoretisch lässt sich aber jeder normale Schwarzweissfilm auch umkehren. Wegen den Ergebnissen bei der Verwendung der Negativ-Zeit daher die Frage, welche Zeit der Plus-X denn braucht.

Rumprobieren will ich eigentlich nicht, da mir keine kleinere Konfektionierung als 7,5m Doppel-8 zur Verfügung steht.

 

In diesem Zusammenhang noch eine andere Frage: Wird der Fomapan R100 eigentlich noch gegossen? Klar wird Foma nicht ständig am giessen sein, aber kann da noch mit einer halbwegs zuverlässigen Versorgung gerechnet werden? Ja, die Frage ist eigentlich bei jedem Filmmaterial kritisch, aber trotzdem. Der Film ist ja schließlich der letzte "echte", also nicht umkonfektionierte Doppel-8-Film.

 

Danke schonmal für die Mühen,

 

Felix

Geschrieben

Hallo Friedemann,

 

ich hab mir dein Thread zu Peacemol mal durchgelesen. Ich verwende das Foma-Kit eigentlich auch nicht, sondern kauf mir die Sachen einzeln zusammen, nur den Fomadon-LQR-Entwickler nehme ich dafür, zum Fixieren Adox Adofix.

 

Was mich allerdings etwas stutzig gemacht hat, ist die hohe Menge an Natriumsulfit, die du angibst. Ich hab mich mal hingesetzt und das alles nachgerechnet, der Übersichtlichkeit im Anhang als pdf-Datei.

Demnach reichen bei einer Konzentration von 1,8 g/l KMnO4 bereits ca. 1,44 g/l Na2SO3.

Das Bad geht dann natürlich nur einmal und die Bleichzeit sollte man auf mindestens 3,5 Minuten verlängern.

 

Ich habs mal nachgerechnet (Preise von Anfang Mai 2014), wenn man sich alles einzeln zusammenkauft und selbst entwickelt, komme ich auf einen Kostenpunkt von ca. 3,70€ pro 15m Schmalfilm. Das ist natürlich erfreulich günstig und regt mich zur Selbstentwicklung an, das Ersparte kann dann nämlich gleich in mehr Filmmaterial investiert werden :).

 

Würde mich um etwas Rückmeldung freuen, auch falls jemand die Plus-X- Zeiten im Fomadon hat.

 

Felix

Klärbad Bleichbad.pdf

Geschrieben

Mir fällt das Natriumsulfit im Bleichbad ungut auf. Ich habe gegen Ende meines Betriebes zwischen BLANCA und CLARA, so nannte ich die Bäder, jeweils kurz gewässert. Einzuräumen habe ich, daß ich mit Kalidichromat arbeitete.

Geschrieben

Mir fällt das Natriumsulfit im Bleichbad ungut auf. Ich habe gegen Ende meines Betriebes zwischen BLANCA und CLARA, so nannte ich die Bäder, jeweils kurz gewässert. Einzuräumen habe ich, daß ich mit Kalidichromat arbeitete.

 

Hallo,

das Natriumsulfit im Klärbad hast Du auch bei Kaliumdichromat-Bleichbädern.

Manfred

  • 3 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo,

ich hab gerade eben mal einen Plus-X, den ich letzte Woche belichtet hatte, entwickelt. Leider ist dabei irgendwas schief gelaufen.

Nach dem Foma-Prinzip hab ich eigentlich schon zig Filme umgekehrt, aber dieses komische Verhalten hatte ich noch nie so extrem: Bis einschließlich der Zweitbelichtung hat alles einwandfrei geklappt, die Zwischenbilder sahen wieder transparent-zitronengelb aus, alles in Ordnung. Als ich dann aber den Zweitentwickler, das war der gleiche wie der Erstentwicker, Fomadon LQR, wieder ausgegossen hatte, hat sich mein Chemikalieneimer auf einmal dunkel gefärbt, kleine Silberpartikel, dies ist beim Zwischenwässern und fixieren auch passiert, ich hab dann in Panik die Endwässerzeit auf ca. 5 Minuten abgekürzt und nur ein Bad mit der doppelten Wassermenge verwendet.

Als ich den Film dann rausgenommen hatte, hat sich alles offenbart: Die Emulsion ist extrem beschädigt, etwa 1/3 hat sich abgelöst und fehlt, dort ist der Film jetzt blank.

Sowas ist mir noch nie passiert.

 

Daher meine Frage: Was könnte hier passiert sein? Ich hab aus Rücksicht auf das unbekannte Säureverhalten des Films die Konzentration an Schwefelsäure unter 2% gehalten, die Permanganatkonzentration war auch nur etwa 1,5 g/Liter, also eher weniger als normal. In der Kombination hab ich selbst so empfindliche Filme wie den alten Adox CHS ART 100 sauber ohne einen Hauch von Emulsionsablösung umkehren können, wo ich von anderen schon gelesen hatte, dass der ganze Film blank wurde.

 

Was auch komisch ist, ist dass es nicht beim Bleichen passiert ist, sondern erst beim Zweitentwickeln, davor war der Film noch einwandfrei und ohne Ablösungen. Ich weiss grad echt nicht, wo der Fehler liegt. Bin um jeden Rat dankbar.

 

Mein Problem ist, dass ist, als es beim Wittner Plus-X im Ausverkauf gab, ich mir dort einige besorgt hatte. Diese wollte ich eigentlich im Sommerurlaub verwenden, bin jetzt aber stark verunsichert. Was nun? Da ist mir der echte Fomapan einfach doch lieber, da kann man sogar noch mit dem Filmabstreifer drüber ziehen, ohne dass die Emulsion abgeht. Was mach ich dann aber mit dem Plus-X-Filmen?

 

edit: Rechtschreibfehler behoben.

edit 2: Letzten Absatz zu Wittner eingefügt.

Bearbeitet von Viennette (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Hallo,

 

interessant, welchen Entwickler zur Umkehrentwicklung würdest Du dann empfehlen, wenn alte Emulsionen wie der Plus-X Probleme bereiten? Fixiert hab ich übrigens mit Adofix.

Die fettlösende Wirkung erklärt auch, warum der Deckel des HT-Rohrs immer so bombenfest sitzt, obwohl ich ihn vor jedem Entwicklungsvorgang immer leicht einfette, dass man ihn noch runter bekommt. Der Entwickler wird das Fett wieder ablösen.

 

Grüße, Felix

Geschrieben

Hallo, danke für den Tipp,

 

die Sache ist folgende: Ich hab mit den Film heute angeschaut, es ist sehr enttäuschend, eigentlich ist er komplett unbrauchbar, auch an den Stellen, an denen nichts abgegangen ist, ist die Emulsion derart kaputt, dass man nur noch grobe Umrisse erkennt, aber eigentlich garnichts. Ein einzelnen Bildern ist es jedoch in Ordnung, und das Ergebnis ist (in den paar Sekunden) ziemlich gut. Auf dem Film war ein historischer Dampfzug zu sehen. Da mir die Aufnahme wichtig war, bin ich am Überlegen, sie nochmal zu machen, mir steht allerdings momentan nur Plus-X zur Verfügung, die nächste Möglichkeit ist am kommenden Donnerstag, danach dauerts wieder rund nen Monat und ich weiss nicht, ob ich dann Zeit habe. Bis Donnerstag komm ich halt leider nicht an Fomapan. Mir ist in der Nähe von Stuttgart auch kein Schmalfilm-Laden bekannt.

Daher müsste ich wissen, ob es mit dem Microphen wirklich geht, hast du Plus-X damit mal entwickelt? Würdest du ein Kaliumdichromat-Bleichbad empfehlen? Würde bei mir auch gehen, bei dem HT-Rohr wäre das aber etwas kritisch, weil das immer etwas trielt.

In der Beschreibung vom Microphen steht, er würde die Empfindlichkeit stark pushen, soll ich dann dennoch auf 100/21° belichten?

 

Grüße,

Felix

Geschrieben

Deswegen schlage ich Verdünnung vor, Belichtung wie immer. Zweitentwicklung kann ein kräftiger Papierentwickler

 

Kalidichromat ist gut, man halte einfach alles immer in Bewegung. Gummihandschuhe, alte Schuhe und Kleider

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