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Projekte und Fördermittel - Erfahrungen und Möglichkeiten 2014


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Gast Kreuzotter
Geschrieben

Hallo zusammen,

 

ein wenig in Anlehnung an das Thema von Fairchild Cinephonic (Aktuelle Filmprojekte) möchte ich diese Tür öffnen, um einfach zu erfahren, inwieweit es Möglichkeiten gibt, Super 8 - Produktionen öffentlich finanzieren zu lassen bzw. Fördermittel dafür zu beantragen.

 

Wer hat (aktuelle) Erfahrung damit? Ist so etwas überhaupt möglich? Wenn ja, an welche Bedingungen ist das geknüpft?

 

Ich bin dankbar für einen Erfahrungsbericht, Links allgm., Buchtips, oder Verweise auf Regisseure bzw. Adressen.

 

Beste Grüße, Jens.

Geschrieben

oberstes gebot: nehme niemals - NIEMALS - förderungen der öffentlichen hand!

 

erstens begibt man sich in die abhängigkeit der regierung und wird womöglich dazu verdonnert, (verdeckt) propaganda zu machen - und

zweitens: wie kommen die ohnehin bereits geschundenen steuerzahler dazu, ungefragt das hobby einzelner finanzieren zu müssen?

  • Like 1
Geschrieben

Nur der Dilletant (in seiner ursprünglichen positiven Definition) ist wirklich frei in seiner Kunst.

Ob sein Film 50, 500 oder 5000 Euro kostet. Er ist niemandem Rechenschaft schuldig

Ob er 30 sec., 30 Minuten oder 3 Stunden dauert. Es ist allein seine Entscheidung.

  • Like 3
Geschrieben

Also: es gibt von Kodak ein Sponsoring-Programm. Dann mußt Du aber mindestens im Abspann eine Kodakwerbung einblenden.

 

Sonst könntest Du es noch über Krautfunding (oder so) probieren.

 

Oder Du bietest in der VHS einen Kurs namens "wir drehen einen Film" an, bei dem jeder Teilnehmer nicht nur unentgeltlich als Arbeitskraft und Darsteller für den Film zur Verfügung steht, sondern auch noch für 60m Film (oder so) bezahlen darf.

 

Oder Du fragst zB hier nach:

http://www.medienboard.de/WebObjects/Medienboard.woa/wa/CMSshow/2607731

 

 

Ich habe nur Erfahrung mit einem Verfahren à la VHS: zusammen mit 6 anderen Bekannten hat jeder jeden Monat einen 10er in ein Sparschwein gestopft, bis wir genug Geld zusammen hatten. Nach einem 3/4 Jahr hatten wir genug, um mit dem Drehen anzufangen. Danach haben wir weiter eingezahlt, da wir eine Videoabtastung für eine Vertonung am PC benötigten. Jeder hat ca. 1,5 Jahre eingezahlt.

Geschrieben

Ich habe nur Erfahrung mit einem Verfahren à la VHS: zusammen mit 6 anderen Bekannten hat jeder jeden Monat einen 10er in ein Sparschwein gestopft, bis wir genug Geld zusammen hatten. Nach einem 3/4 Jahr hatten wir genug, um mit dem Drehen anzufangen. Danach haben wir weiter eingezahlt, da wir eine Videoabtastung für eine Vertonung am PC benötigten. Jeder hat ca. 1,5 Jahre eingezahlt.

 

Tolle Idee, sowas wie ein Abo fürs finanzieren des Hobby... das zahlt sich sicher aus...

Geschrieben

Hobby ist und bleibt Hobby. Alles Andere ist Auftragsfilm und da gilt: "wer zahlt schafft an". Kultur sponsoring läuft manchmal kommunal / regional via Kulturprogramm von Sparkassen. Dann müssen die so finanzierten Filme einen Regionalbezug haben und die Thematik wird vom Sponsor vorgegeben.

  • Like 1
Geschrieben

Ich habe früher oftmals "Auftragsfilme" gemacht, die hiessen dann Hochzeitsfilme... da wurde mir auch vorgeschrieben, was die Kunden auf dem Film sehen möchten...

 

Ich habe solche Filchen stets nur als gut geeignete "Fingerübung" betrachtet, habe immer wieder etwas dabei gelernt und bekam dafür sogar noch ein bisschen Geld... *smile

 

War mir doch im Prinzip völlig wurscht, wer da wen heiratet... solange man mich nicht verheiraten wollte... *grins

 

Rudolf

Geschrieben

Falls Du nicht gerade an irgendeiner Uni studierst oder einen Leumund hast, der einen guten Draht zu den Fördermittelverwaltern hat, sind Deine Aussichten auf Fördermittel exakt gleich Null. Keine Ahnung, ob KODAK noch den Studentenrabatt gewährt, was gerne als "Filmförderung" verkauft wurde.

 

Was kaum einer weiß: Fördermittel gelten als Darlehen und sind rückzahlbar, wenn das Projekt kommerziellen Erfolg hat. Für Hobby- und Amateurfilme gab es noch nie Geld aus den öffentlichen Fördertöpfen. Da musst Du schon Deine Freunde anpumpen.

Gast Cineasta
Geschrieben (bearbeitet)

Dilettanten machen keine Kunst.

Ich danke Dir sehr für diese klare Aussage uns schliesse mich ihr an. Kunst und Dilettantismus gehen nicht zusammen.

Einen freundlichen Gruss und viel Glück bei der neuen Arbeit!

Klaus aus Berlin

Bearbeitet von Cineasta (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

 

Was kaum einer weiß: Fördermittel gelten als Darlehen und sind rückzahlbar, wenn das Projekt kommerziellen Erfolg hat. Für Hobby- und Amateurfilme gab es noch nie Geld aus den öffentlichen Fördertöpfen. Da musst Du schon Deine Freunde anpumpen.

 

Das ist in dieser Ausschließlichkeit kaum zutreffend. Ob eine Förderung ein Darlehen oder ein Zuschuss ist, und ob es Rückflüsse gibt, hängt immer von den individuellen Förderbedingungen ab.

 

 

Ansonsten: Es wird sicher schwerfallen, nun gerade Förderungen loszueisen für Projekte, bei denen Schmalfilm im Mittelpunkt steht. Aber es sollte kein Problem sein, Förderungen zu bekommen für Projekte, in denen Schmalfilm im Rahmen anderer Zielsetzungen verwendet wird. Kurzfilme, Trickfilm, Jugendprojekte, etc.

 

- Carsten

Geschrieben (bearbeitet)

Dilettanten machen keine Kunst.

 

Kunst: Der Versuch einer Definition.

 

Kunst ist eine wesentliche Ausdrucksform für Gefühle und Gedanken, welche den Menschen bewegen. Kunst ist hierbei weniger das, was Kritiker und Spekulanten für wertvoll und handelbar halten, sondern vielmehr all das, worin der Künstler ein Stück von sich selbst gegeben hat. Sei es ein großes oder ein eher bescheidenes Werk. Es ist immer Ausdruck einer expressiven Schaffenskraft und des Bedürfnisses, sich mitzuteilen.

 

Kunst überwindet Sprache, Raum und Zeit. Sie verbindet die Menschheit durch Kultur, dokumentiert Geschichte, Religion und andere Wissenschaften und findet durch die unterschiedlichen Ausdrucksformen zu uns.

 

Durch Kunst spricht die Vergangenheit zu uns und in Kunst tragen wir ein Stück Gegenwart in die Zukunft. Über Kunst als Mittel der Kommunikation wurde formuliert und dargestellt, was nicht direkt gesagt werden durfte oder nicht gesagt werden konnte. Kunst flieht aus jedem Gefängnis, denn sie wechselt ihre Erscheinungsform von real zu virtuell, von Gedanken und Ideen zum daraus erschaffenenen Werk, behende hin und zurück. Kunst überwindet Grenzen und Kontinente, Sprachbarrieren, Raum und Zeit.

 

Ob wir Kunst sehen, hören, fühlen oder schmecken. Ob wir sie als solche überhaupt erkennen oder nicht. Ob es sich um ein Gemälde, eine Fotografie, eine Skizze, ein Bauwerk, einen Garten, ein Musikstück, ein Ballett- oder Theaterstück, um ein Arrangement oder eine Installation von Gegenständen, eine Skulptur, ein Essay, ein Gedicht, einen Roman oder was auch immer handelt. Stets wurde manifestiert, was den Schöpfer des Werkes bewegte und den Betrachter in irgendeiner Weise mehr oder weniger angenehm berührt, ihn beglückt oder bestürzt.

 

Spricht man von Kunst, fällt einem schnell die Redensart ein: "Kunst kommt von Können". Wenn also jemand etwas außergewöhnlich gut beherrscht, ein Meister seines Fachs ist, dann kann er zum Künstler werden. So entstanden neben der Bildenden Kunst Bereiche, welche wir heute ganz selbstverständlich als kunstvoll verstehen wie: Die Handwerkskunst, die Kunst der Rhetorik, die ärztliche Kunst, Kleinkunst etc. Doch wir haben als Menschen Kunst nicht für uns allein gepachtet. Auch andere Daseinsformen des Lebens zeigen Formen von Kunst, wie z.B. die Kunst der Jagd der Eisbären, Baukunst der Spinnen, Vögel und Biber und der Gesang der Wale zeigen.

 

Bereits in der Steinzeit schufen die Vorfahren der Menschen Bilder in Form von Höhlenmalerei. Während die Kunst anfangs vor allem der generationenübergreifenden Erhaltung von Erfahrung und Geschichte diente, wurde sie lange Zeit danach meist nur zur Darstellung von religiösen Inhalten genutzt. Die alten Meister wie Dürer, Rembrand, Leonardo Da Vinci, etc. befreiten sie hiervon und so nahm sie über die Romantik z.B. eines Caspar David Friedrich, sowie den Impressionismus z.B. eines Monet, eines Vincent Van Gogh, eines William Thurner und Gaugin und den Expressionismus z.B. Kandinskys den Weg in die Moderne, die zeitgenössische Kunst oder auch Contemporay Art genannt.

 

Schon der zu Lebzeiten verkannte Van Gogh musste erfahren, wie es ist, wenn Menschen seine Kunst nicht erkennen können. Heute ist dies noch viel schwerer, weil die Spannbreite dessen, was von einem Teil der Menschen als Kunst hoch gelobt und teuer verkauft wird (wie z.B. der Fettfleck von Beuys oder der mit Brillanten besetzte Totenkopf eines Damian Hirst), von einem anderen Teil der Menschen freiweg als profan und geistlos abgelehnt wird. Immer wieder kommt man zum Kern der Frage danach, woran man heute Kunst und Kultur erkennt. Eine Frage, an welcher sich die Geister scheiden.

 

Jedenfalls ist das innere Bedürfnis und das innere Verlangen nach Ausdrucksmöglichkeit, die Schaffenskraft, welche viele Menschen in sich spüren, allemal Berechtigung genug, sich in den Schaffensprozess zu begeben und das Ergebnis zu teilen.

 

Die Beglückung und Befriedigung des Künstlers über sein gelungenes Werk (aber auch dessen eventuelle Unzufriedenheit mit dem erzielten Ergebnis seiner Schaffenskraft, verbunden mit zahllosen Neuanfängen mit dem Ziel der Verbesserung) sowie die Anerkennung des Werkes durch das Publikum, abseits von materiellen Werten des Werkes, wie sie ein künstlich hochgepuschter Kunstmarkt von Investoren und Spekulanten bestimmt, sind die Leuchttürme, die "guiding lights", welche uns zur Kunst führen können.

 

Quelle: http://artfocus.com/kunst/

Bearbeitet von Olaf S8 (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

mono, laß mich erklären. Auf dem Weg zur Kunst kenne ich drei Stufen. Die erste heißt Einsatz, körperlicher. Weil beim meisten, was so als zeitgemäße Kunst ausgegeben wird, kaum persönliche Leistung drin steckt, lehnen es auch die meisten Menschen ab. „Das kann ja jeder!“

 

Auf der Grundlage einer Anstrengung kann man die zweite Stufe erklimmen, das Handwerk. Da gibt es einen Umgang mit Materialien, passendes Werkzeug, das Warten. Jemand kann eine Landschaft malen, die man wiedererkennt, einen brauchbaren Plan zeichnen, einen Stuhl herstellen, Körbe flechten, Haare schneiden, kochen.

 

Dann, und dazu braucht es Kenntnis des aktuellen Geschehens, besser noch Ahnung von verschiedenen Richtungen im Handwerk, erobert man sich das Kunsthandwerk. Solche Leute können die Absicht eines Auftraggebers erfassen und umsetzen, zum Beispiel Sven Nykvist, der zusammen mit Bergman eine Szene ausleuchten läßt, von Arbeitern und Handwerkern, Kamera, Optik und Perspektive aufeinander abstimmt, probt und weitersucht, bis er es auf dem Punkt hat.

 

Wenn ein Kunsthandwerker eines Tages durchlässig wird, wenn er anfängt zu schwingen (persona-re), dann kann Kunst entstehen. Das Wort Kunst stammt von caustum, cavston, dem Heizofen. Das heilige Feuer lodert in ihm, er hat etwas zu geben. Kunst erkenne ich unfehlbar daran, daß mir beim Begehen, Anhören oder Anschauen nichts abverlangt, sondern etwas geschenkt wird. Herzloser Umgang mit seinem Material stürzt einen Möchtegernkünstler vom Sockel. Der wahre Künstler ist Ofenbauer und Wärmespender.

Gast Cineasta
Geschrieben

ein dilettant ist kein künstler, kann aber einer werden, wenn er den dilettanten hinter sich lässt. ich nenne mal als beispiel luis buñuel: sein erster film, "ein andalusischer hund", war dilettantisch (übrigens gefördert von seiner mutter, die ihm das geld dafür gab), aber spätestens mit "die vergessenen" hatte er sein kunstwerk geschaffen und ist künstler geworden.

apropos luis buñuel: über gabriel figueroa, buñuels längjähriger kameramann, ist im letzten jahr eine dokumentation, "miradas multiples", in mexiko erschienen. diese doku ist teilweise mit einer bolex 16mm gedreht worden (die einzelporträts der interviewten kameraleute am schluss des films)

Der wahre Künstler ist Ofenbauer und Wärmespender.

allerdings finde das beispiel des ofenbauers doch etwas schwierig, wenn ich das mal so sagen darf..

Gast Kreuzotter
Geschrieben (bearbeitet)

Ich selbst definiere Kunst bzw. den Künstler nicht über seine "Machart" bzw. seine Wege, um seine Kunst zu bestreiten. Kunst bzw. Künstler sind Dinge und Personen dann, wenn sie etwas kreatives schaffen bzw. erschaffen haben und man diese Produkte sehen kann, ganz gleich, ob es dilettantisch oder professionel produziert wurde. Ein fertiger Schmalfilm ist ein fertiger Schmalfilm, also ein kreatives Kunstprodukt, egal ob der Cutter bzw. der Film dabei saubere Klebestellen erhielt, oder der Kitt in der halben Wohnung verkippt wurde.

 

Auch sind Kinder, die Bilder malen bzw. mit 5 Jahren nen Töpferkurs in der Schule machen nicht weniger Künstler und kreativ als Monet oder Godard oder Bunuel. Alles andere, also die Zuschreibung nach Delettanten, Künstler bzw. die Frage, ob Dilettanten überhaupt Künstler sind, sind in meiner Auffassung höchst subjektiv, im Sinne der schönen Formulierung : "Ist das Kunst oder kann das weg?"

Bearbeitet von Kreuzotter (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Oh, nein, Kreuzotter, gerade die Ansicht, Kinder und Dilettanten wären auch Künstler, ist subjektiv.

 

Selbstverständlich kann aus einem Dilettanten ein Künstler werden, darüber streitet sich niemand. Doch offenbar scheinen Begriffe heute beliebig austauschbar geworden zu sein, ihre objektiven Qualitäten werden nicht mehr erfaßt. Weshalb haben wir denn so viele Wörter? Ein Bahnhof ist kein Bauernhof.

 

Kreativ sein stellt auch niemand in Abrede, schöpferisch sind fast alle. Kunst ist der Begriff, um den es geht, der angewendet wird, wenn etwas Bewegendes vorhanden ist. Darum ist Beethovens Musik so groß, ist Beuys’ Plastik so klein. Zumindest mich bewegen seine Filz- und Ästearrangements nicht. Auch nicht die Verpackungen von Christo und schon gar nicht alle Architektur seit 1914

Geschrieben

Nein, es gibt objektive Kriterien für Kunst. Subjektiv kann alles für einen Kunst sein oder was auch immer, das ist Merkmal der Subjektivität. Ich bin Subjekt, du bist Subjekt.

 

Wäre dem nicht so, könnte kein Wirt ein Gericht auf die Speisekarte schreiben. Jeder Gast würde selber auslegen, was für ihn oder sie Pommes Duchesse ist. Wir leben aber nicht jeder alleine auf der Erde, sondern sind bei vielen Sachen voneinander abhängig. Man kann erst miteinander reden, wenn eine gemeinsame Sprache in Gebrauch ist.

Gast Cineasta
Geschrieben

.......sind in meiner Auffassung höchst subjektiv, .......

natürlich ist das nur meine meinung. "jeder mensch ist ein künstler" hat mal beuys gesagt, ist aber nicht meine meinung...

Geschrieben

grundsätzlich - und das ist meine eigene definition - ist kunst DER AUSDRUCK MÄNNLICHER EMOTION.

 

die in sozialistischen systemen ausufernde "kunst"-förderung hat leider zu einer heerschar selbsternannter pseudokünstler geführt, die zwar auf irgendwelchen hochschulen herumgegammelt sind, jedoch im grunde nur dreck produzieren. vollkaskostaat und vorauseilender parteikadavergehorsam, gepaart mit einer selbstzufriedenheit ob des titels "KÜNSTLER" lässt kaum emotionen aufkommen, deren ausdruck lohnenswert wäre.

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