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Geschrieben

Der Video-Codec h.265 war seit Längerem schon entwickelt, und auch bessere Kompressionsalgorithmen waren gefunden worden, die dem DCI-Standard nahekämen, wenn ich das richtig verstanden habe.

 

Beschwichtigend davon auszugehen, 4K-Heinkino werde sich nicht so bald durchsetzen, kann nicht überzeugen, denke ich.

 

http://www.projectorreviews.com/technical_blog/4k-uhd-update-april-2014/

"However, even if it takes longer to develop the new Blu-ray standard, the adoption of 4K will be much faster than HDTV.", zit. aus:

http://www.myce.com/news/blu-ray-4k-specification-to-be-finalised-by-the-end-of-2014-70125/

 

"Kino" als Kulturausübung beinhaltet sicher mehr als "Auflösung": die Theater entwickelten in den letzten Jahren viele neuartige Angebote und soziale Vernetzungen gegenüber den oft sehr "verknöcherten" 1980er Jahren. Die Eroberung immer neuer Nischen und Standorterschliessungen ist positiv zu bewerten.

Dramatisch verändert hat sich die Lage aber deswegen, weil die Filmtheater bisher (in 100 Jahren) technologische Vorreiter gewesen waren: Technologieführer und Trendsetter. Noch heute nachhallend: vor 60 Jahren verteidigten weltweit viele Filmindustrien mit auffallenden Bild- und Sound-Innovationen die Theaterbranche gegen die Nachauswertung auf damaligen "Würfelfernsehern" - sehr erfolgreich. Die Ertragsgarantie und die Funktion eines "Schaufensters" wurde Lichtspielhäusern beinahe exklusiv zugebilligt. 2008 schien das mit der Wiederkehr des "3-D" wieder so zu sein - und Kinoleute (auch in diesem Forum) verwahrten sich gegen Spekulationen, dass auch der Heimkinomarkt 3-D-Content hervorbrächte.

 

Wenn nun, ist zu ergründen, grosse Produktions-Companies sich über ihre Verbände nicht zu einer Bestandsgarantie der Kinotheater "verpflichten" lassen möchten - gibt es dann eine Notwendigkeit, dass staatliche Instanzen etwas befördern oder auch zu "verhinden" haben? Kann man eine Theaterlandschaft dem "Spiel des freien Marktes" und der sie nachwievor versorgenden Companies erlassen, ist zu fragen?

 

Das flächendeckende "Heimkino in 4K" zu verhinden, für das SONY bereits in den Sportstadien während der Live-Übertragungen wirbt - see more details -, ist illusorisch: http://uhd-tv.info/

In diesem Wettstreit rüsten man als Kino nach, aber man gewinnt ihn schwerlich auf Dauer.

 

Gelingt es der Theaterbranche dann mit Blick auf die letzte Bastion, ihre Auswertungsfenster zu verteidigen? Ziemlich eindeutig könnte man darin ein erfolgreiches Bollwerk gegen den Konsum neuester Filme vereinbaren. Gegen den Konsum auf viel schnelleren und flexiblereren Audivisonsgeräten, die sich "krakenartig" rund um den Globus in unsere Hirne einzunisten trachten.

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Geschrieben

Gibt es eine Bestandsgarantie für das Fernsehen, seit es das Internet gibt? Nun, evtl. könnte man ja die GEZ-Gebühr als so eine Bestandsgarantie betrachten. Dennoch hat das Fernsehen in der Form, die wir Alten noch kannten, schon längst ausgediehnt. Da nützt die GEZ-Gebühr auch nicht mehr viel.

 

Wen wundert es dann, dass das Kino in der Form, wie wir Alten es noch kannten, ebenfalls ausgedient hat. Ich gehe davon aus, dass zumindest die Kommerzkinos früher oder später enigen wenigen "Event-Kinos" weichen werden. Ich meine also solche Darbietungsvarianten, die im Heimkino auch nicht mit 4K zu bewerkstelligen sind. Nebenbei bemerkt: das Fernsehen ist seit der letzten Olympiade - zuminderst versuchsweise - bereits bei 8K und 22-Kanal-Ton angelangt.

 

Ob es tatsächlich jemals eine Blu-ray in 4K Auflösung geben wird ist fraglich. Der Trend geht zum Download und Streaming, an physischen Datenträgern ist die Mehrheit schon längst nicht mehr interessiert. In diesem Zusammenhang ist die Ankündigung von Netflix, Content in 4K bereitzustellen, einfach nur konsequent.

Geschrieben (bearbeitet)

HVEC/h.265 ist ein interframe codec. Man hat sich für das digitale Kino explizit mit J2k gegen solche Codecs entschieden, u.a. weil die interframe Artefakte aus der Bewegungsabschätzung/Interpolation auf großen Leinwänden bzw. bei großen Sichtwinkeln problematisch sind. Da J2k problemlos auch single-inventory 2k und 4k unterstützt, sehe ich keine Konkurrenz durch HVEC/h.265 fürs digitale Kino. Letzteres wird zweifellos irgendwann für LiveBroadcasts kommen. Das bleibt aber auf die dafür vorgesehenen Receiver beschränkt.

 

Was BluRay und 4k angeht, sehe ich das ähnlich skeptisch wie LaserHotline - es wird sicher kommen, aber keine große wirtschaftliche, oder vielmehr, Massenrelevanz mehr erhalten.

 

- Carsten

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

 

Beschwichtigend davon auszugehen, 4K-Heimkino werde sich nicht so bald durchsetzen, kann nicht überzeugen, denke ich.

 

 

Das wird sich auch nie durchsetzen.

Die Blu Ray bietet diese hohe Auflösung nicht.

Geschrieben

Die Vorstellung das die Kinos verschwinden nur weil es jetzt zu Hause auch 4k/8k/Xk Bild mit 11.1/22.3/XX.X Ton gibt halte ich gelinde gesagt für Unsinn. :smokin:

Geschrieben

Würde das bedeuten, dass die Industrie die neue Generation von Blu ray-Discs vertagt oder ganz aufgibt?

http://www.bluray-disc.de/blu-ray-news/allgemein/56842-4k-blu-ray-disc-fuer-ende-2014-bestaetigt

100 GB auf drei Layer verteilt, lautet eine der Information und zwei in Betracht gezogene Codecs in Nachfolge von MPEG4 und h.264: aktuell HEVC (H.265) und VP9.

 

Und Dolby Atmos auf Blu ray ist für den Herbst angekündigt:

http://www.bluray-disc.de/blu-ray-news/a-v-receiver/67142-erste-blu-ray-disc-mit-dolby-atmos-noch-in-diesem-jahr-onkyo-pioneer-marantz-und-denon-unterstue

 

SONY ist sicherlich ein Konzern, der über einen langen Atem verfügt. DIe Marktdurchdringung mit den Sony-Kino-4K-Bildwerfern mag nur 15 % betragen, aber die Konkurrenz zog nach und wird vorauss. in Kürze keine 2K-Bildwerfer mehr anbieten.

Anfangs ist es eine Image-Frage, ein High-Tech-Produkt auch gegen die verhaltene Nachfrage durchzusetzen,

 

Freunde von mir weigertern sich 1997 (sie waren sehr zufrieden mit Laserdics) "schon wieder auf ein neues Format" (= DVD) umzurüsten.

Alles brauch hier seine Zeit, aber einen "Weg zurück" gibt es nie. Röhrenfernseher gehörten nach meinem persönlichen Zeitgefühl so "ewigen Gütern unseres Fernsehlebens".

Fast nichts hiervon hat überlebt.

 

Aber das Argument zieht, dass Downloads die Siberscheibenindustrie bedrängen. Scheiben kaufen viele zwar noch aus der Traditions eines Bucherwerbs, aber eine neue Generation hat sich die Downloads zum Volkssport (oder zum Sinn des Lebens) gemacht.

 

Warum sollten alle Kinos verschwinden, wo es doch regen Sichtungsbedarf gibt? Sie wandeln und verschieben sich jedoch. Stummfilmpaläste und Atmosphere-Theater mit 2000 bis 6000 Plätzen oder Cinerama-Häuser gibt es (bis auf weltweit jeweils 3 Ausnahmen) nicht mehr, Stumm- und Schwarzweissfilme auch kaum noch. Bezirks- und Ladenkinos wie auch Roadshowtheater und das Kino auf dem Dorf sind stark zurückgegangen, Mulitplexe aufgeblüht. Programmkinos liegen in etwa stabil bei einem Drittel aller Leinwände. Die Internet-Downloads explodieren, und immer mehr Sendeanstalten gehen zu einem HD-Regelbetrieb über. Etliche Companies möchten die Kinofenster verkürzen.

 

EIn Heimkinomedium in Ultra-HD-Auflösung, dessen Inhalt man wiederholt anschauen kann und welches teils herausragende Bonus-Materialien goutiert, wird vorauss. seine Marktanteile nicht verlieren, sondern auszubauen trachten. Viele Clubkinos jenseits von DCI-zertifiziertem Equipment könnten neu entstehen und (auf Kosten der ortsfesten Filmtheater) profitiieren.

 

Kino bleibt sicher das preiswerteste Freizeiterlebnis unter den Kulturangeboten und bleibt teuer in der Bewirtschaftung. Soll diese Branche stabil bleiben, könnte man meinen, so müssen sich die Inhalte und Formen von anderen Angeboten deutlich unterscheiden. Einige Angebote, etwa soziale Begegnungen, werde hier immer triumphieren. Andererseits: alle Faktoren müssen bewertet werden und haben im einzelnen wie in ihrem Zusammenwirken nachweisbare Auswirkungen auf das Besucherverhalten.

 

Wenn 1958 mit etwa 850 Mio. Besuchern für Maßstäbe der Nachkriegszeit eine Hochkonjunktur herrschte, hat dies doch seine Gründe?

Geschrieben

Die Internet-Downloads explodieren,

 

Ist mir neu. Daher bitte konkret: Welche Internet Download Anbieter explodieren?

 

Du verwechselt das wahrscheinlich mit Streaming Anbietern. Die habe enorme Wachstumsraten ... Netflix, Watchever (Filme) Spotify, Simfy (Musik)

Geschrieben (bearbeitet)

Der Begriff Download (Runterladen) wird oft dahingehend allgemein interpretiert, dass empfangene Daten dauerhaft gespeichert werden, oder zumindest nur vorübergehend gespeichert werden sollen.

Im Gegensatz dazu wird der Begriff Download jedoch aus dem verwandten Konzept des Streaming entnommen, was bedeutet, das empfangene Daten sofort verwendet werden können, während die Übertragung noch nicht abgeschlossen ist. Würde nun die allgemeine Definition des Begriffes Herunterladen zutreffen, würde das bedeuten, dass die Daten nur nutzbar sind, wenn sie in ihrer Gesamtheit empfangen wurden.

In diesem Zusammenhang bedeutet Download spezifisch "empfangen und speichern" statt einfach nur "empfangen".

zit. aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Download

 

***

 

Im vergangenen Jahr kamen über acht Prozent weniger Besucher in die deutschen Kinos. Nach Angaben der Berliner Filmförderanstalt gingen die Einnahmen um 5,7 Prozent auf rund 768 Mill. Euro zurück. Der Marktanteil deutscher Filme sank auf 18,9 Prozent. Im Vorjahr war es noch knapp 26 Prozent gewesen. Auch die börsennotierte Münchner Firma Constantin Film litt darunter. "Das Jahr 2007 war schwierig. Der Filmverleih hat uns im vergangenen Jahr Verluste beschert. Wir haben uns in den anderen Geschäftsfelder angestrengt, um diese Verluste auszubügeln“, sagte Kogel dem Handelsblatt.

 

zit. aus: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/european-film-market-constantin-film-sieht-kein-ende-der-kinokrise/2920642.html

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Das war 2007 und man müßte abwarten, ob sich 2014 das Szenario wiederholt.

 

Was hat 2007 mit 2014 zu tun? Gibt es da bestimmte (vielleicht kosmische) Zusammenhänge?

 

Das Filmgeschäft ist volatil ... das erklärt die Schwankungen.

Geschrieben (bearbeitet)
Zertifizierter Guru (DIN EN ISO 9001)[/size]' timestamp='1403626907' post='236023']

Was hat 2007 mit 2014 zu tun? Gibt es da bestimmte (vielleicht kosmische) Zusammenhänge?

 

Das Filmgeschäft ist volatil ... das erklärt die Schwankungen.

 

So "schwankend" wie die Kurve seit 1958?

Schön reden, Augen zu und durch? Typische Argumentation der Marketing-Gurus ... mir suspekt seit dem ich denken kann.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

So "schwankend" wie die Kurve seit 1958?

 

"Was hat 2007 mit 2014 zu tun? Gibt es da bestimmte (vielleicht kosmische) Zusammenhänge?" - war meine Frage auf Deine Äußerung: "Das war 2007 und man müßte abwarten, ob sich 2014 das Szenario wiederholt"

 

Bitte antworten und beim Thema bleiben!.

Geschrieben

Habe keinerlei Mitleid mit den großen Filmverleihen, die sind in meinen Augen selber Schuld.

Streamingdinste werden das bescheidene Fernsehprogramm in Deutschland große Kokurrenz machen, wenn nicht sogar irgendwann ablösen aber nicht das Kino.

Ich hoffe das durch die Automatisierung der Kinos und dadurch gesunkene Kosten auch mal mehr Indepententwerke das Kino erreichen, wenn die "großen" weiter hin nur noch auf Popcornkino setzt gebe ich denn sehr gute Chancen.

Geschrieben (bearbeitet)

Damit die Filmverwertung optimal abläuft, spielen die Zeitfenster – die so genannten Verwertungsfenster – zwischen dem Erscheinen eines Films im Kino, auf Bilddatenträger (DVD, Video), im Pay- und im Free-TV eine besonders wichtige Rolle. Schließlich müssen sie so gewählt sein, dass auf jeder Verwertungsstufe die höchst möglichen Einnahmen erzielt werden. Hierzu darf das Zeitfenster weder zu kurz noch zu lang sein.

Würde ein Film zeitgleich mit dem Kino auch auf DVD erscheinen, würden viele Interessierte auf den Kinobesuch verzichten und den Film gleich auf DVD kaufen – die Einnahmen aus dem Kinobetrieb würden hierbei „verloren“ gehen. Ist das Zeitfenster jedoch zu groß, kann es auch sein dass das allgemeine Interesse am Film bereits zu sehr nachgelassen hat und weniger Personen die DVD kaufen, als dies der Fall wäre, wenn die DVD früher erschienen wäre.

Wie groß ein Zeitfenster ausfällt hängt in erster Linie vom Filmverleiher ab, kann aber bei mit öffentlichen Geldern geförderten Produktionen auch von gesetzlichen Bestimmungen abhängen.

Die von den Filmverleihern in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Nutzern vereinbarte Verwertungskette für Kinofilme sieht folgendermaßen aus (in Klammern die ursprünglich einmal zugesicherten so genannten Verwertungsfenster):

  • Kino (mindestens 6 Monate lang)
  • Blu-ray/DVD/Video (mindestens 12 Monate lang)
  • Pay-TV (mindestens 12 Monate lang)
  • Free-TV (frühestens 30 Monate nach Kinostart)

zit. aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Filmverwertung

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Ernstzunehmenden Diskutanten antworte ich oft und gerne - nicht aber Provokateuren. Allein die Unterstellung "kosmischer Zusammenhänge" ist eine Beleidigung.

Daher: keine Antwort!

 

Danke ... Antwort ist richtig :-)

Geschrieben

Habe keinerlei Mitleid mit den großen Filmverleihen, die sind in meinen Augen selber Schuld.

Streamingdinste werden das bescheidene Fernsehprogramm in Deutschland große Kokurrenz machen, wenn nicht sogar irgendwann ablösen aber nicht das Kino.

Ich hoffe das durch die Automatisierung der Kinos und dadurch gesunkene Kosten auch mal mehr Indepententwerke das Kino erreichen, wenn die "großen" weiter hin nur noch auf Popcornkino setzt gebe ich denn sehr gute Chancen.

 

Lustigerweise ein Zitat des Rank-Konzerns-Chefs in 1958, der die Schliessung von 80 seiner 480 Filmtheater empfahl und zeitgleich auf lukrativere Märkte (seinerzeit die Schallplattenindustrie) vorzudringen trachtete:

 

Davis ist überzeugt, daß er aus den betriebsfremden Betätigungen, denen sich der Konzern in den nächsten Monaten zuwenden wird, soviel Gewinn erlösen kann, daß diese Summen - zusammen mit den Einnahmen aus dem verstärkten Export und den Einsparungen aus der verschärften Rationalisierung - das Rank-Imperium gegen alle Gefahren der Fernseh-Ära absichern. "In drei bis fünf Jahren", versprach Davis kürzlich den Aktionären, "werden wir den Rückschlag, den wir und die gesamte Kino-Industrie in den letzten Monaten erlitten, völlig überwunden haben."

 

Aus: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-42620839.html

Geschrieben (bearbeitet)

HVEC/h.265 ist ein interframe codec. Man hat sich für das digitale Kino explizit mit J2k gegen solche Codecs entschieden, u.a. weil die interframe Artefakte aus der Bewegungsabschätzung/Interpolation auf großen Leinwänden bzw. bei großen Sichtwinkeln problematisch sind. Da J2k problemlos auch single-inventory 2k und 4k unterstützt, sehe ich keine Konkurrenz durch HVEC/h.265 fürs digitale Kino. Letzteres wird zweifellos irgendwann für LiveBroadcasts kommen. Das bleibt aber auf die dafür vorgesehenen Receiver beschränkt.

 

Was BluRay und 4k angeht, sehe ich das ähnlich skeptisch wie LaserHotline - es wird sicher kommen, aber keine große wirtschaftliche, oder vielmehr, Massenrelevanz mehr erhalten.

 

- Carsten

Das mit HEVC und nur Interframe stimmt einfach nicht. Es gibt auch HEVC als Intra-Frame (Main 4:4:4 16 Intra), genauso wie es von H.264 auch diverse Intra-Codecs gibt. Wegen den teuren Lizenzen kommen diese sehr Effeizienten Codecs nur bei Sony(XAVC) und Panasonic(AVC-I) zum Einstaz.

Von HEVC gibt es sogar ein Standard für Standbilder.

 

Hier kann sich jeder mal in Ruhe einlesen:

http://en.wikipedia....cy_Video_Coding

 

JPEG2000 ist hingegen eine echt olle Gurke und definitiv nicht der beste Codec, gerade fürs Kino. Warum es im 21. Jahrhundert überhaupt noch eine Wavelet-Komprimierung geschaft hat Kinostandard zu werden, grenzt schon an einem Wunder ;-)

 

Und wenn wir schon beim Thema sind, durch HEVC kommen wir auch endlich von REC709 zu REC2020 und die 4k Blu-Ray kann rein technisch damit deutlich höher auflösen wie ein DCP.

http://en.wikipedia.org/wiki/Rec._2020

Bearbeitet von Valentino (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Gelegentlich mal über den Spec-Tellerrand gucken, Valentino. Auch MPEG-2 gab es als i-only codec. So einen Codec spezifiziert aber niemand für einen Zielbereich in der Distribution, um ihn dann i-only zu verwenden, dann kann man auch gleich bei JPEG2000 bleiben. Im Unterschied zum Broadcast und Consumer-Bereich wird im Kinobereich nicht alle zwei Jahre eine neue Codec-Sau durchs Dorf getrieben. Gewöhn dich schonmal dran, dass J2k für die nächsten 10 Jahre im Kino bleiben wird und HVEC in den interframe Varianten nur für Broadcast-Anwendungen dort auftauchen wird. Die verlustlosen Varianten von J2k werden auch für Archivzwecke eingesetzt, da denken wir mal ganz weit in die Zukunft was deren Persistenz angeht.

 

- Carsten

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Bitte berücksichtigen, dass UHD für den Heimbereich von der ITU standardisiert worden ist. Diese Standard legt neben den Bildauflösungen von 3840 x 2160 und 7680 x 4320 Pixel auch den Farbraum mit REC2020 fest.

Ob nun das Farbraummodell REC2020 oder REC709 genutzt wird, hat erstmal nichts mit Codec HEVC zu tun. HEVC H.265 ist nichts weiter als ein "Container", in dem der "Film" datenkomrimiert "abgelegt" wird.

Darüber hinaus ist die aktuelle Digitalschnittstelle (HDMI 2.0) meines Wissens nicht in der Lage, den vollen UHD-Standard nach ITU-R.BT2020 zu "transportieren", weil die dafür notwendige Bandbreite der HDMI-Schnittstelle zu gering ist.

Nach Auskunft von Samsung (UHD Video Pack) und Sony (4K) werden sämtliche Filme mit UHD-Auflösung für das Heimkino keinen erweiterten Farbraum haben, der über REC709 hinaus gehen wird.

Geschrieben (bearbeitet)

Nachtrag:

Zwar wäre der DCI-Farbraum auf Blu-ray-4K möglich, was der Filmindustrie viel Geld für die Farbraumtransformation ersparen würde, weil das selbe Quellmaterial für das Kino später auch im Heimkino genutzt werden könnte. Aber das ist aus politischen Gründen offenbar nicht gewollt.

 

Wenn ich dann die Pressemitteilung von Samsung lese, dass auf einer 500 GB Festplatte 40 Filme abgelegt worden sind, die als UHD-Video-Pack Ende Juli im Handel sein soll, dann komme ich auf 12,5 GB pro 4K-Film. Zum Vergleich. Eine Blu-ray besitzt in der Regel einen Datenmenge zwischen 25 und 50 GB. Damit ist die Datenmenge des 4K-Films nur max. halb so groß wie von einer Blu-ray - bei der 4-fachen Bildauflösung. Hier wird auch H.265 keine Wunder vollbringen können. Gruselige Kompromierungsartefakte sind zu befürchten.

Darüber hinaus ist das Samsung UHD-Video-Pack auch nur eine Insellösung, weil es laut Samsung ausschließlich mit Samsung-TV-Geräten kompatibel ist.

Sony äußert sich offiziell noch gar nicht dazu, mit welchen Datenmengen ihre mit 4K beworbenen Filme in Deutschland erscheinen werden, die als Stream erhältlich sein sollen. Auch ein VÖ-Termin wird (noch) nicht genannt.

Bearbeitet von mibere (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Yep. Solche Standards auf ITU Basis werden sehr weit in die Zukunft projektiert, um Massenmedien sichere Entwicklungsräume bieten zu können, u.a. auch um Wildwuchs zu vermeiden. Bei aller Begeisterung über neue Features in diesen Standards sind aber selbst den Entwicklern dieser Standards klar, dass die real-existierende Welt diesen Entwicklungen eine enorme Massenträgheit in Form existierender Geräte und Verfahren entgegensetzt. So wird uns DVB-S/S2 mit MPEG-2/h.264 und REC.709 in Form buchstäblich unzähliger Receiver noch endlose Jahre erhalten bleiben, auch wenn HVEC noch so effizient ist.

 

Wenn ich schon sehe, wie mühsam im Kinobereich seit Jahren der Umstieg von Interop auf SMPTE DCPs ist, und immer noch ist kein Ende in Sicht. Ein neuer Codec oder Farbraum? Illusorisch.

 

- Carsten

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)

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