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Geschrieben (bearbeitet)

Gestern bekam ich von Herrn Draser eine 120m Rolle mit projezierbaren Kopien verschiedenster Colorneg-Materialien und -Tests zurück.

 

Ich bin restlos begeistert!

Bevor ich irgendwann mal abfilme, hier ein paar Vorabergenisse in Prosa.

 

- In Deidesheim habe ich (mit Hilfe von Klaus Schreier) drei Rollen Vision 3 Material verdreht, 2x500T und einmal 200T. Im EInsatz waren zum Großteil die 310xl mit UWL und zu ca. 1/3 auch die Nikon R10. Herr Draser hat einen großartigen Job beim kopieren gemacht, die Farben sind fantastisch! Egal, ob Neonröhren in der Stadthalle, Energiesparlampen im Deidesheimer Hof, Glimmlampen in der Kellerbar desselben, ob Vitrinenlicht im Museum oder gar quasi kein Licht während TK-Chris den P8 im Museum bediente... es siehtt alles ganz fantastisch aus und fügt sich hervorragend zusammen. Auffallend ist, wie wenig Korn der 500T hat, visuell ist das nicht mehr als ein E100D. Auch auffallend ist die Schärfeleistung. Man erkennt die Szenen aus der R10 gegenüber denen der ganz offenen 310xl dann doch deutlich.

 

- Sylvester 2013/2014 habe ich einen 500T in der Logmar gehabt und mich mal auf minimalstes Licht eingelassen. Selbiges kam in den Aufnahmen fast nur von gerade leuchtenden Feuerwerkskörpern, Leuchtreklamen auf der Reeperbahn und teils noch ein paar Kerzen. Was soll ich sagen? Ich muss nicht einen einzigen Take entfernen, jede einzelne Szene (alles komplett immer Offenblende und 24fps) sieht einfach fantastisch aus. Kein Überstrahlen, keine Absaufen... selbst die dunkelsten Schatten haben noch Zeichnung. Was das AUge noch sieht, sieht der 500T ebenfalls. Es gibt mit diesem Material wirklich keine EInschränkungen bzgl. fehlenden Lichtes mehr.

 

- Vor zwei Wochen habe ich einen E100D mit Unterwassertasche (und 310xl) im Garten-Planschbecken belichtet. Blauer Himmel, rote Badehosen, türkises Becken, grüner Rasen -- ein sehr bunter Tag! Diesen FIlm habe ich anschliessend in C-41 entwickelt, also gecrosst. Das entstandene Negativ ist maskenlos und erscheint sehr lila und extrem hart. Herr Draser hat eine Kopie gezogen, die so poppig, neon und knallig ist, dass man es kaum in Worte fassen kann. Natürliche Hauttöne kann man natürlich vergessen, aber was da an Farben auf der Leinwand landet habe ich so noch nie gesehen. Das brüllt und rock richtig. Wird auf jeden Fall wiederholt, vielleicht mit einem Musikvideo oder ähnlich. (Extrem körnig wird es übrigens auch).

 

- Der Scotchrome von Kahl lässt sich erstaunlicherweise nicht crossen, man bekommt in der Kopie nur ein ganz flaches, mintgrünes Monochrombild, dass vor Korn kaum zu erkennen ist. Lieber in E6 schmeissen. (Körnig ist er trotzdem)

 

- Die größte Überraschung war mir der Fuji 250D (Andec Ablauf-Meterware). Ich hatte ihn ob seines Altersschleiers wie 100 ASA belichtet, denn er hat durchaus schon entsprechend Fog. Entgegen der Vorschrift habe ich ihn ebenfalls in C-41 statt in ECN-2 entwickelt. Besonders angenehm: Fui-Remjet löst sich spurlos auf, keine anschliessende Schlammschlacht nötig! Das Ergebnis der Kopie ist der Hammer. Es wird scher zu vermitteln sein, aber was ich da sehe, ist farblich das dem Kodachrome K40 am nächsten kommende Ergebnis, dass ich bisher gesehen habe, vor allem in Bezug auf die Farben. Ich würde behaupten, dass auch ein gestandener K40-Senior diese Kopie für einen K40 halten würde, wenngleich er auch ein wenig mehr Korn hat. Aber schönes Korn, kein buntes Korn.

 

- Der Logmar-Demofilm (mit den Aufnahmen aus der Hamburger Hafencity) wurde auch kopiert. Dem 50D Material zu dank fantastisch scharf, feinstkörnig und authentisch, man glaubt beim betrachten fast, im echten Kino zu sitzen. Leider hatte diese V50-Charge aber ja einen deutlichen Perforationsfehler, der es (stark abgeschwächt) auch in die Kopie geschafft hat. Der Bildstand zeigt daher einen ganz leichten Sägezahn, während der Bildstrich aber absolut konstant eine Höhe hat -- also weder ein Kamera- noch ein Projektor-Problem, sondern schlichtweg ein Materialfehler des KOdakfilms. Trotzdem sehenswert, und der Versuch wird mit korrekt perforiertem V50D wiederholt!

 

Resumé: Es lohnt sich, ColorNeg auszuprobieren, ob nun in 8mm oder in 16mm. Die Ergebnisse sind umwerfend gut. (Zudem meine ich, dass Herr Draser das Preismodell vereinfacht hat, ich seh da nichts mehr von zusätzlich berechneten Allongen und dergleichen). Also: Nur Mut zum ausprobieren!

Bearbeitet von F. Wachsmuth (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Positivkopien => Ich bin restlos begeistert !

 

Ich kann deine Begeisterung bis jetzt nicht teilen ... ;-)

 

Was "ich" gesehen habe ist für "mich" nicht überzeugend !

 

Diskutiere das aber nicht öffentlich um kein Urteil zu verbreiten

Geschrieben

Hmmm...

nach dem Bericht würd mich der V50D mal in 16mm reizen :)

 

Btw.: Hat jemand Erfahrung mit den Vision-Filmen der ersten Generation (also nur "Vision")?

Hab da grad ein Angebot in der Bucht in Beobachtung mit Vision 250D in 16mm...

Geschrieben

Hängt von der Lagerung ab. Je empfindlicher, desto stärker foggen sie über die Jahre. Es hilft im Zweifel nur die Entwicklung eines unbelichteten Probestreifens mit anschließender Dichtemessung. Herr Rings macht sowas. Man kann dann mit Überbelichtung gegensteuern, aber irgendwann wird's sichtbar flauer. Vor wichtigen Aufnahmen sollte man das tun, vor unwichtigen ist es halt Risiko, wie immer mit Ablauffilmen. :)

Gast renehaeberlein
Geschrieben

Ich kann Friedemanns Begeisterung teilen ,da ich auch den Fuji 250 D bei Andec habe kopieren lassen. Die farben bei meinen in C41 entwickelten Teil des Filmes gefallen mir sogar noch einen Tick besser. Und in der Single 8 Kassette mit 200 ASA belichtet lief der Film astrein durch. Und das Beste war ich hatte das Negativ Donnerstag abgegeben und konnte am Montag die Kopie abholen.

Geschrieben

Von Deidesheim und dem Unterwasser-Cross-Film habe ich je eine Zweitkopie, bei der die Filterung noch nicht ganz stimmt. Wenn jemand Interesse daran hat, verleihe ich sie hier auf Anfrage gern gegen Maxibriefporto. Falls es mehrere Interessenten gibt, kann sie ja einfach weitergeschickt werden, bis sie irgendwann wieder zu mir kommt.

 

 

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