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Qualität des Lichttons Bauer P7


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Guten Tag liebe 16mm Freunde,

 

mein P7 läuft mittlerweile wie ein Schweizer Uhrwerk.

Da keine 6V/1A Tonlampe dabei war, habe ich das Ding gleich mal auf 1W LED weiß umgebaut.

Funktioniert auch, der Ton ist da, aber sehr suboptimal.

Der Pegel und die Sprachverständlichkeit sind dürftig.

Trotz 5 Band parametrischem EQ ist es mir nicht gelungen einen vernünftigen Ton zu bekommen.

Angeschlossen ist ein sehr breitbandiger externer LP.

 

Sind jetzt 1 Watt zu wenig oder braucht die Fotozelle schlicht und ergreifend den Rotanteil des Glühlampenlichts?

Wenn ja, würde dann eine rote LED was bringen?

 

Viele Grüße, Thomas.

Geschrieben (bearbeitet)

Mit einem (noch) unbekannten Projektor ist ein Umbau ins Blaue natürlich so eine Sache - das Ding kann verstärkerseitig Macken haben, die man noch nicht kennt, und man sucht an der falschen Stelle. Ich würde erstmal die fünfzehn Euro für die originale Tonlampe investieren - und mich überzeugen, dass da wirklich volle Qualität aus der Kiste herauskommt. Umbau erst später - und warum eigentlich überhaupt?

Bearbeitet von Sam (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Warum Umbau?

Gute Frage...

 

LED erscheint mir endgültig und ich habe Null Erfahrung mit der Haltbarkeit von Tonlampen.

 

Ich teste den Projektor jetzt mal mit 3W Rot LED und einer Originallampe.

Ich werde berichten...

Geschrieben

Nimm lieber die Tonlampe. Die Zelle hat ihr höchste Empfindlichkeit im Infrarot-Bereich und den deckt keine LED ab. Eine normale Tonlampe jedoch schon. Du wirst deutlich mehr Pegel haben.

Geschrieben

Sind jetzt 1 Watt zu wenig ...

 

Ja!

 

 

... oder braucht die Fotozelle schlicht und ergreifend den Rotanteil des Glühlampenlichts?

 

Sie braucht den Infrarot-Anteil.

 

 

 

Wenn ja, würde dann eine rote LED was bringen?

 

Ja, da sind die Zellen empfindlicher.

 

 

Gruß

 

Salvatore

Geschrieben

Warum überhaupt ein funktionierendes Gerät mit Teilen, die nicht dafür gemacht sind, umbauen? Um festzustellen, dass es Mist war?

 

16mm braucht Tonlampen. 16mm Tonspuren wurden geschleimt, sprich das Bleichbad wurde zurückentwickelt. Ein hoher Silberanteil ist hier die Folge. Der Ton ist nicht das Ergebnis von Helligkeitsschwankungen aus modulierten Lichtstrahlen auf der Fotozelle, sondern aus dem durch die Silberschicht in der Tonspur modulierten IR-Strahlung. Deshalb auch "warmstrahlige" Tonlampen und keine LED-Bastelei

Geschrieben

Wenn, dann rote LED. Weiße Led ist im Grunde eine blaue Led mit Leuchtstoff, rot ist da praktisch gar keins drin, Infrarotbereich schon gar nicht. Gleiches Problem wie bei 35mm Film vor vielen Jahren. Tonlampen für 16mm gibts noch genug.

Jens

Geschrieben

Nun die Erkenntnisse:

 

1. weiße 1W LED, zu leise, Qualität deutlich unter Kurzwelle bei Gewitter

2. Tonlampe 6V 1A, sehr gut

3. Infrarot LED 3W, sehr gut, aber zu leise

4. rote 3W LED, exzellent(!), hoher Pegel, subjektiv besser als die Glühlampe

Geschrieben

Eine nachdenkliche Anmerkung sei gleichwohl noch gestattet. ;-) Wenn wir über Qualität reden, zielt das ja nicht allein auf Störspannungsabstand/Nutzpegel, sondern auch auf das Auftreten nichtlinearer Verzerrungen - wofür die bei 16mm gebräuchlichen Silbertonspuren besonders anfällig sind. Filmmuseen und andere Spielstätten, die etwas von Technik verstehen, können den Lichtton sowohl mit Rotlicht (Laser, LED) als auch mit herkömmlichem Weißlicht (Tonlampe) abtasten. Insoweit - einfach mal darauf achten, ob sich bestimmte Kopien mit LED-Abtastung irgendwie schrill oder sogar so ähnlich wie ein schlecht eingestellter UKW-Sender anhören ...

Geschrieben

Hallo Thomas,

 

wärst Du so freundlich, eventuell ein Foto von Deiner Konstruktion hier einzustellen? Dein Aufbau interessiert mich wirklich.

 

Gruß Rainer

Geschrieben

Wenn wir über Qualität reden, zielt das ja nicht allein auf Störspannungsabstand/Nutzpegel, sondern auch auf das Auftreten nichtlinearer Verzerrungen - wofür die bei 16mm gebräuchlichen Silbertonspuren besonders anfällig sind. Filmmuseen und andere Spielstätten, die etwas von Technik verstehen, können den Lichtton sowohl mit Rotlicht (Laser, LED) als auch mit herkömmlichem Weißlicht (Tonlampe) abtasten. Insoweit - einfach mal darauf achten, ob sich bestimmte Kopien mit LED-Abtastung irgendwie schrill oder sogar so ähnlich wie ein schlecht eingestellter UKW-Sender anhören ...

 

Hallo Sam,

 

nach meiner persönlichen Erfahrung ist der Ton bei Rotlichtabtastung von Silbertonspuren (35mm) immer besser als bei Weißlichtabtastung. Sowohl Klirrfaktor als auch Donnereffekt werden deutlich reduziert, die Abtastung ist "sauberer". Probleme wegen schlechter Spaltausleuchtung (LED-Umbau / defekter Liniengenerator bei Laserabtastung) lasse ich bewußt mal außen vor, da das eine Gerätefrage und keine Systemfrage ist.

 

Allerdings sind viele Mono-Tonspuren übersteuert und das Clipping wird nicht mehr so deutlich durch den hohen Klirrfaktor verdeckt. Die Verzerrungen (z.B. bei S-Lauten) sind aber auch mit der Abtastung per Tonlampe vorhanden und hörbar.

 

Sollte es wirklich eine silberhaltige Tonspur geben, die nicht mit einer Rotlichtabtastung kompatibel ist, so würde ich die gerne mal hören.

 

 

Gruß

 

Salvatore

Geschrieben

Die Verzerrungen (z.B. bei S-Lauten) sind aber auch mit der Abtastung per Tonlampe vorhanden und hörbar.

 

Jepp - kann auch gar nicht strittig sein. Wenn eine Kopie denn aber schon ein Kreuzmodulationsproblem hat, dann wird das möglicherweise mit Rotlicht-Abtastung so richtig unangenehm hörbar. Mir ist durchweg der Ernemann-Laser negativ aufgefallen - über den wir hier nun allerdings nicht reden -, während meine Eindrücke von einer LED-Wiedergabe uneinheitlich sind: Vor reichlich einem Jahr habe ich ohrschädigend die Wiedergabe einer SR-Tonspur (WEST SIDE STORY) ertragen müssen (weil in fraglicher Spielstätte auch niemand die dts-Disks angefordert hatte), während andere Kopien am gleichen Ort von jeher eher unauffällig waren. Übrigens: auch historische Mono-Kopien eingeschlossen, die ja nun in der Tat ganz andere Aussteuerungspegel aufwiesen.

Geschrieben

Laser und Led sind grundsätzlich verschieden, dazu hab ich schon einiges geschrieben.Rote LED dürfte am saubersten sein, weil man durch das schmale Band den Spalt am schärfsten bekommt. In Verbindung mit geeigneter Zelle und gescheitem Belastungswiderstand, sodaß sich die Aussteuerung im linearen Bereich der Zelle bewegt, dürfte das den besten Ton ergeben, der auf dem Film ist. Nur wird das eben auch jede Sauerei und jeden Fehler wiedergeben.

Jens

Geschrieben

Möglicherweise ist das der Punkt, an dem wir dann doch unterschiedlicher Auffassung sind. Gänzlich unstrittig ist, dass man mit einer roten LED sicherlich die schärfste Spalt-Abbildung hinbekommt. Aber soll man auch das machen, was man machen kann? Mein etwas zurückhaltenderer Ansatz wäre: Der Lichtton ist eine diffizile, sorgsam ausbalancierte Geschichte, in der ein Teil der unvermeidlichen Kopierfehler einer Zackenschrift erst wiedergabeseitig kompensiert (oder meinetwegen auch: überdeckt) wird. Das ist einfach systembedingt so und ja auch ganz okay: letztlich kommt es doch allein darauf an, was an den Lautsprechern herauskommt, nicht, auf welcher Stufe die Fehlerkompensation erfolgt. Ändert man jetzt aber die wiedergabeseitige Abtastung von Weißlicht auf Rotlicht, kann das ursprüngliche Gleichgewicht ziemlich gestört sein. Ohne Not würde ich das bei 16mm (anders als bei 35mm) deswegen eigentlich nicht tun, schon weil hier nun einmal alle Tonspuren als Silbertonspuren vorliegen. Letztlich geht aber nichts über Ausprobieren. Angesichts der breiten Streuung bei der Qualität von 16mm-Lichttonspuren wird es wohl immer Kopien geben, die sich sowohl mit Rotlicht als auch mit Weißlicht exzellent anhören; einige, bei denen man einen hörbaren Unterschied bemerkt (und die eine Entscheidung gegen oder für Rotlicht/Weißlicht befördern könnten); und einige, die sich sowohl mit Rotlicht als auch mit Weißlicht gänzlich unakzeptabel anhören ...

 

Ach ja, kleines Postscriptum: Ich finde bei älteren Projektoren durchweg die Frage interessant, ob man die vorhandene Eingangs-Verstärkerstufe umgehen und durch etwas Höherwertigeres ersetzen sollte. Daraufhin habe ich mal den Schaltplan des P7 angeschaut: Überraschung, Überraschung. Die Eingangsstufe besteht aus einem rauscharmen BC 239B in Emitterschaltung, der damit im Wesentlichen als Stromverstärker arbeitet. Der Belastungswiderstand kann deshalb mit 18k auch - gegenüber der Impedanz des Fotoelements - ziemlich hochohmig ausfallen (andere Vorstufen arbeiten hier mit Belastungswiderständen zwischen 1,3 und 4,7k). Auch wenn man so etwas heute mit anderen Bauelementen realisieren würde: Bei dieser Lösung kann man aus meiner Sicht eigentlich nicht meckern ...

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