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Frage zu Funktionsprinzip von Bauer-Steckspule


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Geschrieben

Hallo zusammen,

 

ich habe heute mal vermutlich eine richtige Idiotenfrage. Zumindest stehe ich gerade arg auf dem Schlauch. :D

 

Kann mir jemand sagen, wie man diese vorsinnflutlichen Bauer-Steckspulen benutzt? Und mit "benutzt" meine ich, ohne einen Filmschaden zu verursachen.

 

Ich verstehe zum Beispiel einfach nicht, wie ich, nachdem ich einen Film von der Spule auf die Steckspule gezogen habe, diesen da schadfrei runterbekomme. Da kann ich ja nur ewig rumruckeln, bis sich irgendwann Lagen gegeneinander verschieben, etc. Wenn ich ihn extrem fest wickle, bekomme ich ihn vermutlich garnicht mehr runter.

 

Oder schätze ich einfach die Lage völlig falsch ein? Reicht es eventuell, wenn der metallische Kern außen glatt und sauber ist, dass der Film unabhängig vom Wickelzug heruntergleitet?

 

Und selbst wenn. Wie bekomme ich ihn da später ggf. wieder rauf?

 

spule1-1ygks8.jpg

 

P.S.: Das Klebeband ist noch vom Vorbesitzer.

Geschrieben (bearbeitet)

diese spulen sind eher suboptimal.

wie du schon schrubst, muss man den kern aus dem wickel "herauswürgen" und kriegt ihn nicht mehr hinein.

bobbies passen auch nur lose in die öffnung (lagenverschiebung folgt)

ich empfehle eine teilbare spule oder einen wickelteller für kodak-bobbies.

diese gibts ja auch in diversen durchmessern bis 120mm.

ich verwende meist 100mm außer bei trailern, startbändern etc.

man (auch ich) kann den vorhandenen kern aber abdrehen; mitnehmer dran und schon hat man einen wickelteller.

Bearbeitet von rene rossi (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Jo klar, ich nehme normalerweise seit Jahren für sowas eine mit nem Kern für Kodak-Bobbies. Nur bei mir zuhause habe ich so eine nach wie vor nicht. Muss ich mir mal zulegen.

 

Weiß eigentlich jemand wo diese Bauer-Spulen zeitlich einzuordnen sind? Ich tu mich auch irgendwie ein wenig schwer damit, hier festzustellen, dass Bauer anscheinend auch mal richtigen Schrott produziert hat.

 

Vielleicht hatte Nitrofilm andere Gleiteigenschaften und man konnte bei festem Wickeln dann den Wickel einfach entgegen der Wickelrichtung abdrehen, ohne das sich was verschob? Mutmaßungen... :D

Geschrieben

bei festem wickel kann man den kern immer unschädlich herausdrehen. bei deiner wahrscheinlich wg des klebebandes nicht.

lass dir deinen spulenkern abdrehen und du hast auch zuhause ne kodakwicklung.

wenn du die "hälften" "verkehrt" (flanke an flanke) zusammensteckst, passt das ganze auch auf die achse des umrollers und du hast nen prima wickelteller. das reicht (mir jedenfalls) völlig. evtl beim wickeln etwas mit holz(!)bobby glattführen. ich stelle die motorseite des umrollers immer leicht schräg, so dass der film etwas über die (natürlich glatte, schartenfreie) kante des tellers läuft. da ist dann meist keine führung nötig.

Geschrieben

Hab mal wieder ein Foto gemacht.

 

Ein alter Holzbobby mit zwei Schrauben durch die 2 Löcher und fertig ist das Metallbobbysteckspulenrausdrehwerkzeug. Erprobt von Generationen von Filmvorführern :smile:

 

michael

post-75372-0-94272200-1405263569_thumb.jpg

Geschrieben

ja. aber du hast immer das problem der "leeren" wicklung. du kriegst immer nur einen kleineren bobby rein und der führt dann zu lagenverschiebung beim abwickeln.

oder noch schlimmer: der wickel wird ohne kern transportiert und "bricht zusammen". schmerz im arsch. ich habe neulich ca. 50 kurzfilme ohne bobby erhalten. das abwickeln war ne qual. für die filme und mich. kerne aus filmen zu entfernen war + ist eine scheissidee.

leider wurde das von sehr vielen vorführern so gemacht.

Geschrieben

Also bei Trailern und Werbefilmen, sehe/sah ich eigentlich weniger das Problem, diese durch die Finger laufen zu lassen.

Die Filme sind ja auch ohne Bobby von den Agenturen so gekommen und ohne Bobby wurden sie auch weiter gegeben.

Filmakte waren natürlich immer auf Bobbys, also mir ist zumindestens nie einer ohne angeliefert worden.

Geschrieben

Also aktuelles Versuchsergebnis: Ein einigermaßen fest gewicelter Trailer ist vom glatt polierten Kern nicht wieder abzubekommen. Polyester wohlgemerkt.

 

Man kann aufgrund des geringen Wickeldurchmessers nur außen anfassen, nicht an den Seiten. egal wiegut man das Filmende anklebt, irgendwann verrutscht es und man verknickt abrupt die äußeren Lagen.

 

Das Ding ist einfach nur ein schlechtes Werkzeug. Oder ich bin den Umgang damit nicht gewohnt. Glaube aber eher Ersteres.

 

 

Achja, was das Abdrehen angeht: Ich habe leider keine Drehbank. Vor drei Jahren hätte ich sowas wahrscheinlich noch machen lassen, aber ich glaube jetzt seh mich einfach nach einer normalen Steckspule für Kodakkerne um.

Geschrieben

nochmal:

filmvomkernrausdrehen geht immer. bißchen übung.

abdrehen kann ich dir; wenn erforderlich. die maßgabe für meine (kleine) drehbank war große spitzenhöhe.

bei meiner chinabank immerhin 210mm.

das ding ist schlechtes werkzeug. stimmt.

bobbyrausdrehen (aus trailern oder ähnlich kurzem zeug) ist eine frage der übung/des griffes.

bei größerem zeug bleiben die kerne drin. wieso rausdrehen?

nitro/acetat/pet sind dabei unerheblich.

wenn das rausdrehen nicht geht hast du evtl zu stramm gewickelt (kann ich mir aber nicht vorstellen)

Geschrieben

Beim Rausdrehen von Kernen war es immer ganz hilfreich, wenn der Wickel vor einem lag, aber am Umroller geht das auch.

 

Bei Werbung oder Trailern kann man auch mit der einen Hand die äußere Lage ein kleines Stück nur wieder lockern (ein Millimeter oder zwei reicht da schon) und dann den Teller/Spule/Umroll-Dorn in die Gegenrichtung drehen.. Prinzipiell geht das mit 600m auch, dauert nur lange.

Geschrieben

Mittelalterlichen Folterinstrumenten gebührt ein Ehrenplatz in der Vitrine des Heimatmuseums - von Benutzung heutzutage ist abzuraten. :mrgreen:

genau.

wo ist der gefälltmir-button?

Geschrieben

Beim Rausdrehen von Kernen war es immer ganz hilfreich, wenn der Wickel vor einem lag, aber am Umroller geht das auch.

 

Bei Werbung oder Trailern kann man auch mit der einen Hand die äußere Lage ein kleines Stück nur wieder lockern (ein Millimeter oder zwei reicht da schon) und dann den Teller/Spule/Umroll-Dorn in die Gegenrichtung drehen.. Prinzipiell geht das mit 600m auch, dauert nur lange.

dauert bei jeder länge mit der nötigen übung genau gleich lang.

Geschrieben

dauert bei jeder länge mit der nötigen übung genau gleich lang.

 

Ich glaube, wir reden von verschiedenen Verfahren. Ich meine nicht, den Kern einfach durch eine Drehbewegung aus dem Wickel herauszupressen, sondern den Wickel nach dem Aufrollen wieder ein Stück zu weiten. Dabei geht ein bißchen die Festigkeit verloren, deshalb sollte man das nicht für richtige Akte machen, sondern nur für Werbung, Trailer, Startbänder, etc... die man aus der Hand wieder auf ne Spule bringt.

Geschrieben (bearbeitet)

Die ursprügliche Steckspule kommt mit zwei verscheidenen Kernen.

Rot mit 49mm für die Abwickelseite (man nimmt den Holzkern (50mm) raus und an dessen Stelle den Rotbobby rein (dieser war den Umfang entlang längs genutet).

Blau mit 51mm zum Aufwickeln, Umfangsoberfläche glatt. Diesen kann man nach der Vorstellung rausdrücken und en Versandbobby reinlegen (stabilisiert den Wickel, damit er rund bleibt).

In einer Perfekten Welt kommen (kamen) diese aber nur in Ausnahmefällen zum Einsatz, wenn Kopien extrem knapp angeliefert wurden (rot) oder direkt nach Ende weggingen (Blau).

Wobei man anstatt auf Blau auch direkt aufs Holz hätte wickeln können......

Oder direkt vom Holz (anstatt Rot) abspielen.

Aber über die Steckmechanismen hatte man größere Sicherheit in radialer Richtung - wenn eine oder mehrere Lage seitlich wegrutschen, ist der Crash da!

Ich hatte diese Dinger, habe die Bolzen rausgerissen und die Scheiben dann als Stabilisator für lockere Wickel verwendet (am Umroller, einen ungeprüften Akt spiele ich nicht (naja, solange alles in meiner Hand liegt, einige Kollegen haben vermutlich schon einfach auf den Schminktisch ausgepackt und unreflektiert hintereinandergeklebt - da machste dann nix mehr dran)).

Ist die Acetat-Kopie schlecht, dann reist der Film dann evtl mehrfach pro Vorstellung und die Kopie ist nach einer Woche Schrott.

Ordentlich gerichtet, hast du und dein(e) Nachspieler da einfach Ruhe (wenn das Material nicht komplett am Ende ist).

Bearbeitet von Vogel (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Mich irritiert, was ihr für Techniken entwickelt habt, um den Film vom Kern der Steckspule zu bekommen. Steckspule senkrecht auf den Umrolltisch legen, unteren Teil des Filmkartons dagegenhalten (da, wo die Kopie hinein soll), beides waagerecht legen, Steckspule zwei oder drei Mal mit kräftiger Bewegung um eine Vierteldrehung nach rechts und links bewegen und dabei leicht nach oben ziehen - schon sind Filmakt und Steckspule getrennt. Dauert keine fünf Sekunden. Aber, es ist schon geschrieben worden: erst mal muss (in diesem Falle) das dämliche Klebeband vom Kern ...

Geschrieben

Wir haben die Dinger bei uns kaum noch verwendet in den letzten Jahren - aber wir haben einen dünnen Blechring, etwa in 35mm Breite, als Zwischenlage zwischen Spulenkern und Film. Der ist unterbrochen, hat also ne Lücke von ca. 1-2mm und lässt sich bei Bedarf zusammendrücken. Kann man sich recht einfach aus 35*0,8/1mm Alu Flachmaterial selber machen, 2πr und so...

 

- Carsten

Geschrieben

Auch eine Idee. Am besten finde ich aber immer noch eine Lösung, bei der der Film gleich auf den definitiven Bobby gewickelt wird - jedenfalls, seit es Plastik-Bobbys gibt. Mithin Wickelteller ...

Geschrieben

... nachdem ich gerade wieder aufgrund der kurzen Nachbearbeitungszeiten 'rausgeflogen bin: So etwas wie in der sechsten Bildzeile.

(Obacht, dies soll keine Verkaufsveranstaltung für Vitafilm werden - was ich von dem Zeug halte, habe ich schon an anderer Stelle deutlich gesagt. Und, die gezeigte Umwickeltechnik ist ineffizient - oder etwas für Anfänger: natürlich benutzt man nur die eine Hälfte der split reel, die den Bobby aufnimmt, und drückt den einlaufenden Film jeweils leicht mit einem abgeschliffenen Holzbobby an den Teller. Nur so erreicht man Wickel, die völlig glatt sind. Vom Prinzip her: Sollte mal ein Mehlsack auf eine Filmrolle fallen, muss man das Mehl herunterblasen können, ohne dass ein Stäubchen zurückbleibt ... :smile:)

 

http://stewartmps.com/Cleaning/Clean35and70mm

Geschrieben
Also bei Trailern und Werbefilmen, sehe/sah ich eigentlich weniger das Problem, diese durch die Finger laufen zu lassen.

Die Filme sind ja auch ohne Bobby von den Agenturen so gekommen und ohne Bobby wurden sie auch weiter gegeben.

 

Wenn Trailer und auch die meisten Werbefilme frisch aus dem Kopierwerk kamen, so waren sie immer auf Bobbies gerollt. Durch die Bequemlichkeit (oder auch Faulheit) vieler ehemaliger Filmvorführer wurden die Trailer und Werbefilme nicht mehr auf Bobbies verschickt. Es ist verständlich, dass Start- und Endbänder nicht wieder drangeklebt wurden, ganz Oberschlaue haben sogar direkt am Bildanfang geschnitten.

 

Mich irritiert, was ihr für Techniken entwickelt habt, um den Film vom Kern der Steckspule zu bekommen. Steckspule senkrecht auf den Umrolltisch legen, unteren Teil des Filmkartons dagegenhalten (da, wo die Kopie hinein soll), beides waagerecht legen, Steckspule zwei oder drei Mal mit kräftiger Bewegung um eine Vierteldrehung nach rechts und links bewegen und dabei leicht nach oben ziehen - schon sind Filmakt und Steckspule getrennt.

 

Warum so umständlich? Ist das filmschonend?

Generell spule ich die Filmtrailer oder die einzelnen Akte eines Film auf den Bobbie, mit dem der Film verschickt wird. Früher gab es Holzbobbies, die waren von der Handhabung praktischer. Man brauchte keinen Kodakkern und brechen konnten sie bei unsachgemäßem Transport auch nicht.

 

Oder direkt vom Holz (anstatt Rot) abspielen.

Filme wurden grundsätzlich nicht vom 50mm-Durchmesser-Holzbobbie abgespielt!!!! Es mag gutgehen, aber der Filmzug wurde bei kleiner werdendem Kern viel zu groß und dadurch konnten Perforationsschäden an der Filmkopie entstehen.

 

Sollte mal wegen zu später Kopienbelieferung die Zeit im Nacken drücken, ein guter Filmvorführer hatte immer die Zeit und Muße, um einen Akt vom Kern auf Spule umzurollen und dabei auch noch die Filmkanten zu überprüfen. Denn nichts ist schlimmer, als wenn während der FIlmvorführung eine ungewollte Panne passiert. Die Filmvorführer, die mit Bauer U2, Bauer U3 oder Philips DP70 vorführten, konnten den Film ohnehin nicht von Bobbie spielen.

 

 

Gruß

Maximum

Geschrieben

Generell spule ich die Filmtrailer oder die einzelnen Akte eines Film auf den Bobbie, mit dem der Film verschickt wird.

 

Glaube ich gerne und halte ich auf für das empfehlenswerte Verfahren (siehe Post #18). Geht aber erst, seit es Kunststoff-Bobbies gibt. Zu Zeiten der Holzbobbies war man auf Gedeih und Verderb auf solche Instrumente wie die gezeigte Steckspule (oder artverwandte) angewiesen ...

 

Warum so umständlich? Ist das filmschonend?

 

Verstehe, mit Verlaub, die Frage nicht. Das einzige, was bei der beschriebenen Methode ein paar Schrammen abbekommt, ist die erste Lage der farbigen Endbandmarkierung. Na und? Dagegen sind alle anderen oben beschriebenen Techniken, die darauf hinauslaufen, den Film nur sehr "weich" aufzuwickeln (oder gar wieder zu lockern), nun echt nicht filmschonend. Denn spätestens beim Wieder-Abwickeln verscheiben sich dann die Lagen gegeneinander, und dann ... Ein Film gehört fest auf den Bobby gewickelt.

Geschrieben (bearbeitet)

ich hatte 198-84 in der "camera" in essen-steele 2 große braune plastikscheiben mit achs- und mitnehmerbohrungen.

dazu nen cinemeccanica-umroller.

1. scheibe auf die aufwickelachse, startband auf holz- oder holzersatz-bobby ein paar umdrehungen von hand draufwickeln, strammhalten und auch auf die achse.

2. scheibe hinterher und mit passender unterlegscheibe den abstand zum klappriegel der achse aufgefüllt. klappe zu und akt wickeln. wird schön stramm + arschglatt. professionelle steckspulen waren mir "damals" noch nichts bekannt. "wirhattenjanix" :smile:

leider liefen die holz- oder holzersatz-bobbies nie wirklich rund. gut, daß (fast) keine mehr benutzt werden. mittlerweile "versorge" ich filme, die auf diesen mistdingern kommen, mit kodakkernen. möglichst 75er. meine eigenen filme auf 100ern, trailer etc ohne. die lasse ich durch die behandschuhte linke hand ablaufen.

als notlösung für kodakkerne gehen übrigens leicht modifiziert kleinbildkartuschen. hält bei vorsichtiger behandlung erstaunlich gut.

ich hab sogar ein rezept zum wickeln von ami-spulen "entwickelt" und 2005 dann meinen startbandroller.

Bearbeitet von rene rossi (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Hey rene,

 

sorry erstmal, dass ich auf dein wirklich sehr nettes Angebot, mir das abzudrehen, bisher nicht geantwortet habe. Hatte die letzten Tage sehr viel um die Ohren...

 

Gerne möchte ich darauf zurückkommen; da sowas in benutzbarem Zustand in der letzten Zeit aber wohl überall weggeschmissen wird, erscheint es mir fast den Aufwand nicht wert. Ich brauche das DIng ja auch gerade nicht dringend. Werde daher erstmal eine Zeit nach so einer gebrauchten blauen Schraubspule Ausschau halten. Ansonsten würde ich mich aber gerne nocheinmal zwecks Abdrehen an dich wenden :)

 

Danke auch allen anderen für die hilfreichen Tipps; ich werde in Zwischenzeit nochmal ein wenig mit dem Bauerteil üben.

  • 8 Jahre später...
Geschrieben

Gebraucht, oder baue sie dir besser selber. Bei ebay international stöbern.

Neu kosteten die damls von Kinoton schätzungsweise gegen 200DM.

Jens

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