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Geschrieben

Hallo,

 

hat evl noch jemand das Django DCP? Verleih hat keines mehr und würde uns aber ein KDM machen, wenn wir das DCP selbst "organisieren".

 

Danke für Hilfe ... :-)

 

Beste Grüße

Geschrieben

Ich kann dir leider nicht aushelfen, aber meinst du den (nicht all zu alten) Django Unchained? Ich meine egal welcher es ist, irgendwie ists schon traurig. Wenn es aber ein nicht all zu alter Oscar Film ist, wäre es sehr traurig

Geschrieben

Wie kann es sein, das die kein DCP mehr haben????

Selber besorgen und dann noch volle Leihmiete?????

 

Abzocke, wird Zeit das diese Verleihstrukturen beseitigt werden...

Geschrieben

Ist leider so, da kommt dann der Verweis auf die BD und kostenlose Umwandlungsprogramme in DCP. Das war zu erwarten, Archivierung kostet Geld. Und, machen wir uns nichst vor, um nichts anderes geht es dem Großteil der Branche. Das ist nicht böse gemeint von mir, Kino ist eben ein Geschäft und Kunst und Kultur nur am Rande.

Jens

Geschrieben

Ist leider so, da kommt dann der Verweis auf die BD und kostenlose Umwandlungsprogramme in DCP...

 

Ist es dem Verleih eigentlich bewusst, dass der Kinobetreiber in einem solchen Fall etwas komplett Anderes bekommt? Stichwort Farbraum. Unter Umständen ja sogar eine komplett andere Schnittfassung. Wie sieht es denn in solchen Fällen mit der Leihmiete aus - ist die dann auch auf Ramsch-Niveau? :roll:

Geschrieben

Nö. wieso?. Drum gibts ja nette Mitbetreiber, die sich einiges an Festplattenplatz kosten lassen, um DCP's zu archivieren. Nur traut man sich halt nicht, das dem Verleih zu berechnen. Der könnte sich ja das merken und einen bei der nächsten terminierung eine Woche nach hinten schieben..... mal nur so vermutet. Man sitzt halt nicht am länegern Hebel.

Jens

Geschrieben

Man darf da aber nicht alle Verleiher über einen Kamm scheren. Vorbildlich ist z.B. Universal, die eine 40 DCPs umfassende Klassiker-Reihe aufgelegt haben.

 

Diese Reihe umfasst Titel wie "DER CLOU", "E.T.", "Das Fenster zum Hof" usw.

Alle Filme in OV und viele auch in der deutsch synchronisierten Fassung.

Ich habe bisher einen Titel gesehen. Die Bildqualität war perfekt.

 

Universal erlaubt übrigens generell keine BluRay Vorführungen ihrer Filme.

Geschrieben

Bravo Universal! Dort versteht offensichtlich jemand etwas von der Materie.

 

Kurz zurück zum DJANGO UNCHAINED: da war ja das DCP sogar in 4K Auflösung, also doppelt so hoch wie die Auflösung einer Blu-ray. Bei einem solchen Geschäftsgebaren wundere ich mich dann, warum der Verleih überhaupt Geld in die Anfertigung eines DCPs steckt und nicht einfach alles auf Blu-ray ausliefert.

Geschrieben

da war ja das DCP sogar in 4K Auflösung, also doppelt so hoch wie die Auflösung einer Blu-ray.

Korrektur: 4-fach so hoch wie die Blu-ray ;-)

 

Es sollte ja bekannt sein, dass es Verleiher gibt, die sich hauptsächlich an der Erstauswertung orientieren und dann radikal (Lager-)Kosten sparen und andere, die ihr Repertoire zumindest halbwegs pflegen.

Geschrieben

Hallo,

ich überlege schon länger ob man nicht ein dezentrales Archiv aufbauen sollte. Jedes Mitlglied archiviert ein paar DCPs und stellt diese bei Bedarf zur verfügung. Somit könnten auch noch Filme gespielt werden, die die Verleiher nicht mehr haben. Allerdings gebe ich zu, dass es mit einem gewissen organisatorischen und logistischen Aufwand verbunden ist.

Geschrieben

Meiner Meinung nach ein Punkt, wo sich das BKM mal einschalten sollte. Absurd, dass ein Oscar Preisträger schon ein Jahr nach dem Start nicht mehr im Verleih zu kriegen ist, weil der Verleih auf einmal zu faul ist, ein paar Festplatten einzulagern.

 

- Carsten

Geschrieben

Einer der Vorteile des digitalen Kinos wird durch diese Vorgehensweise von manchen Verleihern wieder aufgehoben. Kann es wirklich sein, dass manche DCPs gelöscht werden? Das kann ich mir bei den heutigen Speicherpreisen nicht recht vorstellen. So wirklich unendlich groß sind die Filme ja auch nicht...

Das Ganze wäre für mich nur verständlich, wenn schon zur Herstellung des originalen Kino-DCPs eine Bluray gedient hätte... :)

Geschrieben

Das Problem ist schlicht, dass die früheren 35mm Filmkopien mit der Auslieferung durch die Kopierlabore in den Besitz der auftraggebenden Verleiher übergingen. Selbst wenn die nach der Erstauswertung kein Interesse mehr daran gehabt hätten - es waren ihre Besitztümer und sie waren für Aufbewahrung oder Entsorgung zuständig.

 

Bei den Festplatten ist es nun so, dass diese mit der Auslieferung durch die digitalen Dienstleister nicht in den Besitz der Filmverleiher übergehen, sondern wie Flaschenleergut nur temporär die Kopie enthalten, danach vom Dienstleister wieder neu für andere Auftraggeber bespielt werden. Es entsteht also keine dauerhafte physikalische Kopie, die der Verleih einlagern kann/muss.

 

Natürlich wäre es kein Problem, sowas zusätzlich zu beauftragen, also entweder eine gewisse Menge Festplatten beim Dienstleister einlagern zu lassen, oder einen Vertrag über die Vorhaltung einer Repertoire-Kopie auf Speichersystemen des Dienstleisters für die spätere Beauftragung einer Verleih-Kopie auf Platte. Nur scheinen das entweder viele Verleiher (noch) nicht zu machen, oder die Disponenten haben keinen Zugriff auf solche Informationen.

 

Gerade die großen Verleiher sourcen ja die komplette Distribution aus, das ist dann alles Gegenstand individueller Vereinbarungen mit den Dienstleistern. Kleinere Verleiher können es sich angesichts der geringeren Stückzahlen eher leisten, Festplatten mit Repertoire ins Regal zu legen oder auf einem eigenen RAID vorzuhalten, die sind es auch gewohnt, die Einnahmen aus Spätauswertungen noch wert zu schätzen. Für die Großen zählen offenbar nur noch die Erlöse der ersten 2-3 Monate. Wenn ich überlege, wieviele Platten in einem einzigen 35mm Transportkarton Platz hätten, und die wären obendrein ohne spezielle klimatische Bedingungen lagerfähig...

Natürlich ist die Lagerung individueller Festplatten mit Einzelkopien nicht die ökonomischste und sicherste Lösung, aber sie wäre eben auch nicht besonders aufwendig. Der reine Preis für die Festplatte dürfte jedenfalls niedriger liegen als die Beauftragung eines Dienstleisters für Kopie und Verschickung einer Einzelkopie vom Archiv-Speichersystem. Dafür kann letzterer auch problemlos mit einem Dutzend Anfragen etwa zur OpenAir Saison umgehen.

 

- Carsten

Geschrieben (bearbeitet)

Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, daß das DCP gelöscht und nicht mehr vorhanden ist. Das wäre ja fast so, wie wenn man ein früher ein Negativ nach der Kinoauswertung zerstört hätte und fortan nur noch Super 8 Kopien bei Wiederaufführungen ausgeliefert hätte. Was spielen denn die Fernsehanstalten im Normalfalle ab? Die Bluray oder bekommen die auch ein DCP?

 

 

 

BTW: Auch mir fallen Rechtschreibfehler immer erst nach dem Absenden auf.... Deshalb plädiere auch ich für eine längere Bearbeitungszeit.

Bearbeitet von Utschke (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Zur langfristigen Archivierung ist AFAIK nicht das DCP gedacht, sondern das DCDM (Digital Cinema Distribution Master) - bei deutschen Filmen mit den entprechenden Archivierungspflichten wird soweit ich weiß dieses Format beim Bundesarchiv eingelagert.

Das ändert aber nix dran, dass für eine Nachauswertung eines Film nur das langfristige Aufheben von DCPs der gangbare Weg wäre. Hierfür scheint es aber keine durchgehende Arbeitsweise zu geben. Ich weiß, dass die kleinen DCP-Ersteller im Arthouse-Bereich alles, was sie erstellen aufbewahren und auch nach Jahren noch in der Lage sind, für wenig Geld Kopien zur Verfügung zu stellen. Bei großen Releases kommen die Festplatten aber teilweise komplett von Technicolor & Co - die deutschen Verleiher haben darauf keinen Zugriff und die physischen Datenträger gehen nach der Auswertung zurück und werden gelöscht.

 

Das ist in der Tat eine sehr unbefriedigende Situation. Interessant wäre, ob es eine rechtliche oder verbandsinterne Handhabe z.B. seitens FFA, VdF oder AG Verleih gibt, hier für eine Änderung zu sorgen.

Sinnvoll ist auf jeden Fall, seitens des Kinos diese Fälle zu dokumentieren und den Verbänden (HdF und AG Kino) mitzuteilen.

Ideal (und realistisch umzusetzen) wäre eine Lösung mit einer Verpflichtung, alle in Deutschland gestarteten Filme bei einem technischen Dienstleister vorzuhalten und zu realistischen Kosten (sagen wir mal 50 EUR Logistikkosten) den Kinos zur Verfügung zu stellen -- das könnte dann der sein, der das DCP ausgeliefert hat, oder auch eine neue Marktlücke für Firmen wie Europe's Finest.

 

Wir spielen das Spiel zwar auch mit und archivieren fleißig alles, wo wir von einer Nachauswertung z.B. im Schulkino ausgehen lokal auf einem sehr großen NAS.

 

Tatsächlich steuern wir natürlich in die entgegengesetzte Richtung: Neulich verlangte ein Major-Verleih mit drei Buchstaben im Ernst 50 EUR Handling-Fee für die Erstellung eines KDM für eine Schulvorstellung für einen Film, den wir noch als DCP vorliegen hatten. Die Forderung wurde dann zwar fallengelassen, aber das ist eine Entwicklung, der wir entschieden entgegentreten müssen.

 

Schöne Grüße,

Matthias

Geschrieben

Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, daß das DCP gelöscht und nicht mehr vorhanden ist.

 

Das ist natürlich auch nicht so, aus der Aussage im ersten Beitrag geht ja auch nichtmal hervor, ob Sony gar keine DCPs mehr von DJANGO hatte, oder ob der üblicherweise vorgehaltene Restbestand vielleicht gerade komplett bei den OpenAir Kinos kursiert.

 

Technisch gesehen ist es zwar einfach eine weitere Platte zu erzeugen, aber bei den Majors setzt sich doch der Disponent nicht hin und fängt an Festplatten zu kopieren. Wenn sein Disposystem keine verfügbare Kopie meldet, war es das für ihn.

 

Und die eigentlichen Master/DCDMs sind natürlich ohnehin mehrfach gesichert, aber kein Dienstleister erstellt aus einem Master zu einem massengängigen Tarif, den ein Kino zahlen würde, anlassbezogen ein neues DCP für die Distribution.

 

 

Vielleicht sollten aber auch die Dienstleister mal mit attraktiven Angeboten diesbezüglich auf die Verleiher zugehen.

Neben der reinen Vorhaltung des Mediums braucht es im Übrigen ja auch eine solide sichere Infrastruktur für die Schlüssel.

Ein Teil der Unsicherheit wird sich sicher im Laufe der Zeit lösen, wenn die größeren Verleiher dem Problem mehr Aufmerksamkeit widmen.

 

- Carsten

Geschrieben

Ideal (und realistisch umzusetzen) wäre eine Lösung mit einer Verpflichtung, alle in Deutschland gestarteten Filme bei einem technischen Dienstleister vorzuhalten und zu realistischen Kosten (sagen wir mal 50 EUR Logistikkosten) den Kinos zur Verfügung zu stellen.

Gibt es ja schon: diese Kosten wurden und werden über die Mindestgarantie gedeckt, egal ob zu analogen oder digitalen Zeiten.

 

In diesem Fall gilt es allerdings noch zu beachten, dass Park Circus die Repertoirerechte an DJANGO UNCHAINED hält, und der Landesableger des Hollywood-Studios aus finanziellen Gründen vielleicht kein Interesse hat, zusätzlich Repertoirekopien des DCPs vorzuhalten.

http://www.parkcircus.com/films/9203-django-unchained

Geschrieben

In diesem Fall gilt es allerdings noch zu beachten, dass Park Circus die Repertoirerechte an DJANGO UNCHAINED hält, und der Landesableger des Hollywood-Studios aus finanziellen Gründen vielleicht kein Interesse hat, zusätzlich Repertoirekopien des DCPs vorzuhalten.

http://www.parkcircu...jango-unchained

 

Wobei das erst recht eine unbefriedigende Lösung ist, wenn man die Preise von Park Circus kennt.

Zumal die offenbar keine deutsche Version im Verleih haben, was für mich als Cineast jetzt kein Problem wäre, für mich als Kinobetreiber aber schon.

 

Schöne Grüße,

Matthias

Geschrieben

MPS bietet ja in Kürze mit JukeBox selbst einen Repertoire-Zugriff an. Da wird sich sicher was bewegen, es müssen nur erstmal Strukturen her, die das ausserhalb der üblichen Release-Distribution ermöglichen.

 

- Carsten

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