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Geschrieben

Hallo,

 

für die S/W-Fotografen gibt's die tollsten Erklärungen für den Einsatz von Filtern, z.B. http://klein-gedruckt.de/2014/01/farbfilter-bei-analoger-sw-fotografie/ .

Für die S/W-Filmer habe ich bislang aber keine Erklärungen gefunden! -> Ja, ich weiß, daß sich an der Wirkungsweise der Filter im Vergleich zur Fotografie nichts ändert! <- Es gibt aber einen kleinen Unterschied: Beim Filmen ändern sich die Motive ständig! Nehmen wir einmal diesen Schwenk mit Zoom bei Sonne mit Schäfchenwolken:

1) Nur Himmel -> also Orangefilter (wegen der Wolken)

2) Schwenk nach unten auf Bäume plus Wiese -> also kein Orangefilter mehr, sondern Grünfilter (wegen der Pflanzen)

3) Zoom auf die Gesichter der Kinder, die auf der Wiese spielen -> also wieder Orangefilter (oder doch lieber 'nen Gelbfilter?)

Selbst wenn man das jetzt nicht als "bösen" Schwenk mit Zoom macht, sondern in Einzelaufnahmen: Ich kann doch nicht ständig die Filter wechseln, oder?

Also: Was tun? Gar nicht filtern? Oder die ganze Zeit nur 'nen hellen Gelbfilter?

 

Jörg

Geschrieben (bearbeitet)

Das Schwenken "ohne Grund" ist aus meiner Sicht ein Mitbringsel des Billigfilmens seit Einzug des Formats Super 8 und später Video. Eine Lösung fällt mir dazu nicht ein. Es gab geteilte Filter, für Himmel/Landschaft.

 

Vorstellen könnte ich mir ein Schiebefilter, montiert auf einem Kompendium. Da brauchst du aber ein Stativ und einen zweiten Mann, der das Filter bedient.

 

Versuche doch mal, mit Schnitten zu arbeiten. Totale, Halbtotale, Nah. So lässt sich das Problem zumindest angehen. Um den Filterwechsel kommst du aber nicht herum.

 

Ich finde es übrigens auch sehr spannend, mit Filtern zu filmen. Allerdings immer seltener. Die modernen SW Filme erlauben das eigentlich.

Bearbeitet von Fairchild Cinephonic (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Ein Grünfilter tut Gesichtern ganz gut, Orange schmeichelt manchmal nicht wirklich der Haut. Gelb ist (für mich) irgendwie nix halbes und nix ganzes. Ich nutze Orange gerne mit dem Scala und das war es dann.

 

Im Studium haben wir immer vorgekaut bekommen wie sinnlos "Glasscherben" vor dem Objektiv sind. Aber Orange tut Landschaften definitiv gut.

Geschrieben

Hallo Thorsten, da sieht man mal, wie unterschiedlich das so ist....

 

Ich bevorzuge ein leichtes Gelbfilter, eigentlich immer, wenn ich mit der 4008 SW filme. Manchmal kommt noch rot zum Einsatz. Etwas anderes selten. Beeindruckend sind ja die Filtersätze der Quarz Kameras. Sehr auf ambitionierten Einsatz ausgerichtet.

 

Aber ich habe das eben auch als Amateur erlernt, viel selber angelesen - nicht studiert.

 

Auf jeden Fall macht es aber Freude, mit Filtern zu experimentieren.

Geschrieben

Filter sind das A und O beim Schwarzweissfilm. Bei jeder Aussenaufnahme im Spielfilm wurden sie verwendet, neben Kunstlicht natürlich. Schwenks waren eher verpönt. Als Kind hatte ich immer mehrere Aufsteckfilter für meines Vaters 6x6 Zeiss Ikonta dabei. Später auch bei Doppelacht mit Perutz Umkehr. Die Filter gab es als Zubehör vom Kamerahersteller. Das war ganz selbstverständlich. Von wegen unnötige Glasscherben. Wo wird den sowas gelehrt?

Geschrieben

Die Filter gab es als Zubehör vom Kamerahersteller. Das war ganz selbstverständlich. Von wegen unnötige Glasscherben. Wo wird den sowas gelehrt?

Die Folkwang Schule in Essen und Lette in Berlin. Aber zugegeben im Standbildbereich

 

Geschrieben

Hallo Thorsten, da sieht man mal, wie unterschiedlich das so ist....

 

Ich bevorzuge ein leichtes Gelbfilter, eigentlich immer, wenn ich mit der 4008 SW filme. Manchmal kommt noch rot zum Einsatz. Etwas anderes selten. Beeindruckend sind ja die Filtersätze der Quarz Kameras. Sehr auf ambitionierten Einsatz ausgerichtet.

 

Aber ich habe das eben auch als Amateur erlernt, viel selber angelesen - nicht studiert.

 

Auf jeden Fall macht es aber Freude, mit Filtern zu experimentieren.

Hallo FC,

 

über welche SW-Filme reden wir ?

Geschrieben (bearbeitet)

Ich kann doch nicht ständig die Filter wechseln, oder?

Also: Was tun? Gar nicht filtern? Oder die ganze Zeit nur 'nen hellen Gelbfilter?

Hallo Jörg,

 

es gibt gleich mehrere probate Möglichkeiten.

Zunächst einmal: Gar nicht filtern ist auch keine Lösung.

 

Ich würde empfehlen, in Kritischen Szenen (viel Himmel, Wolken, Bäume) nicht zu schwenken, sondern in einer Totalen Verlauffilter einzusetzen.

Idealerweise Verlauffilter, die (beispielsweise) von Rot => Transparent übergangslos verlaufen.

Mit einem Filterhalter von Cokin können gleich mehrere dieser Filter (gegenlaufend) verwendet werden.

 

Sind Schwenks "unumgänglich" müssen halt Kompromisse geschaffen werden. Farbige Reflektoren (Gold/Gelbreflektoren) haben sich hier bewährt, um Gesichter hervorzuheben. Damit lassen sich sowohl die Filter einsparen als auch das Tages/Kunstlich gezielt auf die Person richten.

Finde ich ganz praktisch.

Bearbeitet von mibere (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

beim filter wechseln musst du aber gut aufpassen, sonst sieht es aus als hätten die leute ständig andere kleidung an. am besten, sie tragen nur sachen in schwarz, grau und weiss, sonst fluktuieren die tonwerte durch die verschiedenen filter.

 

ich verwende gern grün, gelbgrün oder pol-filter

Geschrieben (bearbeitet)

"Selbst wenn man das jetzt nicht als "bösen" Schwenk mit Zoom macht, sondern in Einzelaufnahmen: Ich kann doch nicht ständig die Filter wechseln, oder?"

 

Vielleicht ist es sinnvoll, nicht zu filtern. Die Filterregeln, die ich mir angelesen habe, stammen aus Bücher, die um 1940 gedruckt wurden. Also, als panchromatische Filme noch neu und nicht so ausgereift gewesen sind, wie heute.

 

Trotzdem filtere ich gerne.

 

Ich denke aber, die SW Filme, die wir heute haben, müssen nicht unbedingt gefiltert werden. Markus hat einen sehr wichtigen Einwand gebracht. Natürlich muss man auch noch dramaturgisch im Auge behalten, was passiert, wenn man unterschiedliche Filter anwendet.

 

Vielleicht ist das "Risiko" am geringsten, wenn man mit dem modernen ADOX, ohne extra Filter komplexe Einstellungen und, weils einem gefällt, auch noch schwenkend, anfertigt.

Bearbeitet von Fairchild Cinephonic (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo,

 

Bei einer Super8-Kamera könnte man sogar durch Ein-und Ausschwenken des Tageslichtfilters sogar während einer Szene die Filterung (leicht) ändern.

ich könnte mir aber vorstellen, dass häufiger Filterwechsel im Endeffekt genauso blöd aussieht, wie wenn bei Videokameras ständig der Weißabgleich nachgeregelt wird. Ich würde sagen, bei zusammenhängenden Szenen sollte man sich für eine Filterung entscheiden.

 

Im Studium haben wir immer vorgekaut bekommen wie sinnlos "Glasscherben" vor dem Objektiv sind.

 

Könnte das für Farbnegativ gelten oder bei Skylight- oder UV-Filter, die gerne als Objektiv-Schultz eingesetzt werden?

Bearbeitet von Theseus (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Empfehlenswert ist der mittlere Gelbfilter, der Außenaufnahmen meist guttut und nicht zuviel Licht schluckt. Orange nur, wenn man wirklich den dramatischen Bergfilmeffekt à la Fanck und Riefenstahl haben will. Bei Personen im Bild und deren Kleidung kann das ungünstige Tonwertverfälschungen geben, weshalb ich wie schon hier angesprochen auf verschiedene Filter innerhalb einer Sequenz verzichten würde.

 

Den Rat mit dem Gelbfilter findet man auch in den Foto-/Filmbüchern von Alexander Spoerl, und Mitte der 1960er waren panchromatische s/w-Emulsionen nichts Neues mehr.

Geschrieben

 

 

Spoerl kann ich jedem nur empfehlen. Zum Filmen und Fotografieren - und so manchem anderen Zeitvertreib - hat er ein für alle mal das Wesentliche gesagt. Ein Vergnügen zu lesen. Gibt es alles antiquarisch.

Geschrieben (bearbeitet)

Got sei Dank hat es ja nach 1940 noch so einige Bücher über Schwarzweißfotografie und Filter gegeben.

Z.B. sehr zu empfehlen das Buch "B+W-Filter und Trickvorsätze" (Schiele & Schön 1978)

Dort wird ein Gelbgrün-Filter empfohlen für S/W-Aufnahmen im Freien mit Natur dabei.

Aber auch ein Buch von 1940 sollte kein Problem sein, panchromatische Filme gab es da schon 30 Jahre und ein Jahrzehnt "ausentwickelt" (z.B. auch zus. als Ortho-Pan und als Ultra-Pan) und ebenso Gelbgrün-Filter.

Man kann sehr viel in den Bücher von Heering und Windisch aus dieser Zeit nachlesen.

 

Ein mittleres Gelbfilter geht sicher auch, nur würde ich, wenn Personen im Bild sind eher zu Gelbgrün raten (da schwächer im Rotfilterbereich).

 

Orange-Filter würde ich nicht nehmen (außer evtl. zur bewußten Verfremdung bzw. Dramatisierung).

Erstens werden dadurch Hauttöne im Freien recht stark aufgehellt, Pflanzen werden recht dunkel und bewölkter Himmel wird sehr kontrastreich und wirkt damit evtl. in Verbindung mit dem sehr dunklen Pflanzengrün m.E. sehr düster.

Außerdem ist mit einem Verlängerungsfaktor von 4-5x zu rechnen, also 2 Blenden Verlust.

 

Auch einen Filterwechsel würde ich nicht vornehmen, denn wenn es Aufnahmen am selben Ort sind, verändern sich die Tonwerte, von der schon erwähnten Problematik beim (durchaus legitimen) Schwenk mal ganz abgesehen.

 

Daher: ein mittler Gelb-Filter oder am Besten ein normales Gelbgrün-Filter. Der ist m.E. für S/W im Freien mit Natur recht universell und hat nur 2x Verlängerung, also Verlust einer Blendenstufe.

 

Gruß

 

Helge

Bearbeitet von Helge (Änderungen anzeigen)

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