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Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

... ich hatte ja die besten Hoffnungen, aber spätestens bei so einem gnadenlos undifferenziert-pauschalisierenden Satz wie

 

Die unverwüstlichen (obendrein weltweit einheitlichen) Projektoren sind aus den Kinos verschwunden, also verschwindet auch die Filmgeschichte.

 

ist mir leider die Hutschnur geplatzt und mir verging die Lust weiter zu lesen.

 

Schreiben eigentlich eh alle Journalisten voneinander ab resp. glauben - ohne weiter nachzubohren - alles, was ihnen der (bei diesem Thema ja stets selbe erlauchte) "Expertenkreis" vorsetzt?

Bearbeitet von showmanship (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

ist mir leider die Hutschnur geplatzt und mir verging die Lust weiter zu lesen.

 

Das ist ne Online-Redaktion, was erwartest du? Die Schreiben Artikel für Leute, die auf die Bahn warten, auf dem Klo sitzen oder sonst Zeit totschlagen müssen, und sich nicht mit viel Information aufhalten wollen. Und für den zwar kulturinteressierten, aber technik-desinteressierten ist "unverwüstlich" und "weltweit einheitlich" mehr als geeignet, um Filmprojektoren zu beschreiben. Weltweit einheitlich ist zwar unglücklich formuliert, aber im Kern richtig. Technische Details im Unterschied zw. Kinoton, Ernemann, Bauer, Century und wie sie alle heißen interessieren außerhalb der Branche niemanden.

 

Filmgeschichte für die Masse ist ohnehin längst verschwunden, aber schon lange vor der Digitalisierung... Das was sich heute Programm-, Independent- oder Arthouse-Kino nennt, spielt doch auch immer den ewig gleichen Kram. Entweder ist es der x-te Aufguß vom Ziemlich beste Freunde, oder (wie Mme. Mallory) Chocolat 2 oder den zu lang geratenen ARD-Mittwochsfilm.

 

Und jetzt komme man mir nicht mir "Aber in Berlin...", denn ich fahre nicht für eine Kinovorstellung hunderte Kilometer durchs Land.

Geschrieben

Von wegen Online-Redaktion: Print-Ausgabe des heutigen TAGESSPIEGEL, Kulturteil (S. 23). Die Verfasserin versteht durchaus was von der Sache, nur ist sie wohl auch - wie der Rest der Welt - ein Stück weit vom Digitalisierungs-Virus angesteckt. Wie das aussieht, habe ich unlängst erlebt, als ich dem TAGESSPIEGEL einen Leserbrief in nämlicher Angelegenheit schickte; der nicht abgedruckt wurde mit der bemühten (und sicherlich nett gemeinten) Begründung, ich hätte ja recht, aber es würde ja in Kürze doch gar keine analogen Abspielmöglichkeiten mehr geben. Immerhin, der TAGESSPIEGEL gibt seinen Lesern gegenüber noch Begründungen für einen Nicht-Abdruck; findet man wohl auch nicht mehr so häufig in der deutschen Presselandschaft.

 

Für einen Moment glaubte ich übrigens, der Artikel transportiere Teile eines Umdenkens unter deutschen Filmarchivaren. Tatsächlich hatte ich aber nur oberflächlich gelesen:

 

"Aber keiner weiß, wie haltbar Digitalisate sind", sagt Ralf Schenk. Die Umwandlung einer 35-Millimeter-Rolle in eine Datei aus Nullen und Einsen ist eine unsichere Sache, siehe Urlaubsfotos. Rainer Rother, Direktor der Deutschen Kinemathek, formuliert es in seinem Büro im Filmhaus am Potsdamer Platz so: "Früher hatten wir Dinge, heute haben wir Daten." Anders als die sachgerecht klimatisierte Filmrolle sind die Daten nicht garantiert 100 Jahre haltbar, nämlich zugänglich und lesbar, schon weil sich die Standardformate ändern. "Also gilt es, die Digitalisate der alten analogen Filme wie auch die Masterdateien der aktuellen, digital entstandenen Filme, mehrfach aufzubewahren." An verschiedenen Orten, in verschiedenen Formaten, mindestens vierfach.

 

Aha - den Unsicherheiten einer digitalen Archivierung begegnet man dadurch, dass man das Digitalisat mehrfach speichert - und nicht etwa dadurch, dass man das analoge Urspungsmaterial bestmöglich konserviert. Sollte das wirklich so geäußert worden sein, fällt mir dazu nur ein: verrückte, fehlgeleitete Welt ...

Geschrieben

Tschuldigung Leute, aber ich finde die drei Artikel (den hier verlinkten und die beiden im Link verlinkten) gar nicht so schlecht für eine Zeitung.

 

Gruß

Martin

Geschrieben

Sehe ich nicht anders. Das Ärgernis - wenn es denn eines ist - ist die message; wofür allerdings nicht die Autorin, sondern andere verantwortlich sind.

Geschrieben

Und vielleicht bekommen wir dann auch den Inhalt wieder zu sehen. Was nutzt einem das Wissen über eine Kopie, die es gibt, wenn man nicht drankommt oder im Extremfall bis zu 3.000 Euro als Mindestgarantie gefordert werden, wie mir vor 4 Jahren mitgeteilt wurde für eine Produktion aus den 50er Jahren ohne Kopie. Ich hoffe mal, man kann sich dann die Filme zu üblichen Konditionen wieder ausleihen und aufführen, wenn auch wohl meist nur als 2k DCP, besser noch als eine DVD, gezogen von der MAZ eines der Fernsehsender.

Jens

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