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Geschrieben

Hallo,

 

es gibt einige Webseiten, die meinen, daß man gebrauchte Anamorphoten aus'm Kino oft "vergessen" könne, da ihre Schmierung durch die heißen Projektoren oft ausgetrocknet sei.

Stimmt das überhaupt? Und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, solche Optiken zu erwischen?

 

Jörg

P.S.: Eine dieser Webseiten ist z.B. eoshd.com (steht z.B. im PDF "EOSHD Anamorphic Shooter's Guide" auf Seite 19 der "Second Edition, Version 2.0" von 2011).

Geschrieben (bearbeitet)

Ein "festgefressener" Anamorphot ist natürlich keine Empfehlung. Auch Hitzeschäden am Glas (gelbe Verfärbung) sind nicht selten.

 

Generell sind Kino-Projektionsanamorphoten ungeeignet für hochwertige Bewegtbild-Aufnahmen.

 

1. Haben sie meist einen zu geringen Einstellbereich, enden oft bei 6 oder 7 Meter Mindestentfernung.

 

2. Sind sie für einen geringen Bildwinkel gedacht - funktionieren also je nach Durchmesser und Konstruktion nicht mit Weitwinkelobjektiven, oft vignettieren sie schon bei Normalbrennweite. Und selbst wenn nichts abschattet, nutzt man die dafür nicht vorgesehenen Randzonen, was entsprechende Qualitätsmängel mit sich bringt.

 

3. Sind sie viel schwerer als geeignete Aufnahme-Vorsatzanamorphoten, macht eine DSLR oder Videokamera komplett unhandlich.

 

Warum wird es dann überhaupt gemacht und im Internet angepriesen?

  • Erstens verdienen einige Leute gut daran, im Netz exotische Halterungen und Adapter zu verkaufen.
  • Zweitens wissen viele gar nicht, daß es Unterschiede zwischen reinen Projektionsanamorphoten und Aufnahmeoptiken gibt.
  • Drittens findet sich offenbar immer ein Dummer, der ein uraltes Möller- oder Bausch & Lomb-Adapter als "Vintage"-Optik kauft, die sonst eher den eBay-Preis eines Briefbeschwerers oder Glasaschenbechers hätte. Hauptsache es steht "CinemaScope" drauf!
  • Viertens finden viele Dummies einen Riesenglasklotz cooler, als ein gutes Kowa- oder Isco-Adapter zu kaufen, das vernünftige Einstellmöglichkeiten hat. Aber da müßte man sich ja vorher informieren und handwerklich schlau machen - wofür man keine Zeit hat.

 

Falls es aus irgendwelchen Gründen (Kunst?) doch ein Projektionsanamorphot sein soll, empfehle ich die Frage an den Verkäufer, ob der Schärfering sich drehen läßt und das Glas klar ist (Staub macht nix).

 

Ach ja, es gab hier schon mal einen Thread dazu.

Bearbeitet von magentacine (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Ein "festgefressener" Anamorphot ist natürlich keine Empfehlung. Auch Hitzeschäden am Glas (gelbe Verfärbung) sind nicht selten.

 

Generell sind Kino-Projektionsanamorphoten ungeeignet für hochwertige Bewegtbild-Aufnahmen.

 

1. Haben sie meist einen zu geringen Einstellbereich, enden oft bei 6 oder 7 Meter Mindestentfernung.

 

2. Sind sie für einen geringen Bildwinkel gedacht - funktionieren also je nach Durchmesser und Konstruktion nicht mit Weitwinkelobjektiven, oft vignettieren sie schon bei Normalbrennweite. Und selbst wenn nichts abschattet, nutzt man die dafür nicht vorgesehenen Randzonen, was entsprechende Qualitätsmängel mit sich bringt.

 

3. Sind sie viel schwerer als geeignete Aufnahme-Vorsatzanamorphoten, macht eine DSLR oder Videokamera komplett unhandlich.

 

Warum wird es dann überhaupt gemacht und im Internet angepriesen?

  • Erstens verdienen einige Leute gut daran, im Netz exotische Halterungen und Adapter zu verkaufen.
  • Zweitens wissen viele gar nicht, daß es Unterschiede zwischen reinen Projektionsanamorphoten und Aufnahmeoptiken gibt.
  • Drittens findet sich offenbar immer ein Dummer, der ein uraltes Möller- oder Bausch & Lomb-Adapter als "Vintage"-Optik kauft, die sonst eher den eBay-Preis eines Briefbeschwerers oder Glasaschenbechers hätte. Hauptsache es steht "CinemaScope" drauf!
  • Viertens finden viele Dummies einen Riesenglasklotz cooler, als ein gutes Kowa- oder Isco-Adapter zu kaufen, das vernünftige Einstellmöglichkeiten hat. Aber da müßte man sich ja vorher informieren und handwerklich schlau machen - wofür man keine Zeit hat.

Falls es aus irgendwelchen Gründen (Kunst?) doch ein Projektionsanamorphot sein soll, empfehle ich die Frage an den Verkäufer, ob der Schärfering sich drehen läßt und das Glas klar ist (Staub macht nix).

 

Ach ja, es gab hier schon mal einen Thread dazu.

 

gefällt mir!

Geschrieben

Hallo,

 

die Nachteile waren mir schon bekannt. Trotzdem danke - es werden ja noch andere mitlesen. :-)

Allerdings gibt es div. Kinooptiken, die sich schon so ab ca. 1,5m scharfstellen lassen (z.B. Isco Ultra Star, einige Sankor - siehe http://www.all-advanced-optics.com/downloads/sankor-hc-anamorphic.pdf ) und die laut einigen Bekannten am 16mm-Projektor für ein deutlich besseres Bild sorgen sollen, als ältere Iscos/Sankors/Kowas ... . Da die Dinger manchmal billig auf'm Gebrauchtmarkt auftauchen und da man auf den Bildern zwar meistens den Zustand des Glases, nicht aber des Schmierfetts sehen kann, interessierte mich diese Frage...

 

Jörg

Geschrieben (bearbeitet)
Allerdings gibt es div. Kinooptiken, die sich schon so ab ca. 1,5m scharfstellen lassen (z.B. Isco Ultra Star, einige Sankor - siehe http://www.all-advan...-anamorphic.pdf ) und die laut einigen Bekannten am 16mm-Projektor für ein deutlich besseres Bild sorgen sollen, als ältere Iscos/Sankors/Kowas ...

 

Für die 16mm-Projektion ist das sicher kein Problem. Neue Kino-Anamorphoten (jünger als 15 Jahre) habe ich noch nie mit verharzter/festgefressener Scharfstellung gesehen, aber es gibt ja nichts, was es nicht gibt, gerade nach Open-Air-Einsatz.

Bearbeitet von magentacine (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Für die 16mm-Projektion ist das sicher kein Problem. Neue Kino-Anamorphoten (jünger als 15 Jahre) habe ich noch nie mit verharzter/festgefressener Scharfstellung gesehen, aber es gibt ja nichts, was es nicht gibt, gerade nach Open-Air-Einsatz.

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Allerdings gibt es div. Kinooptiken, die sich schon so ab ca. 1,5m scharfstellen lassen (z.B. Isco Ultra Star, einige Sankor - siehe http://www.all-advan...-anamorphic.pdf ) und die laut einigen Bekannten am 16mm-Projektor für ein deutlich besseres Bild sorgen sollen, als ältere Iscos/Sankors/Kowas ... . Da die Dinger manchmal billig auf'm Gebrauchtmarkt auftauchen und da man auf den Bildern zwar meistens den Zustand des Glases, nicht aber des Schmierfetts sehen kann, interessierte mich diese Frage...

 

Jörg

Erfahrungen in die andere Gangart nicht verschweigen. Eine Anwendung der Rectimaskop Anarmorphote für 16mm Film kann Qualitäten bei der 35mm Projektion ausspielen. 16mm Rectis sind korrekter berechnet und bringen auf einmal bei Normalfilmen von 35mm Verbesserungen.Ohne die Randverzerrung des grossen Bruders.

Geschrieben

Hallo

 

ich habe da einen AGFA Anamorphot liegen ,den ich noch nie gebraucht habe,

im orginalkarton .absolut sauber,Aufschrift: Agfa Anamohot 19/1,5

Made in Germany für Agfa movex Automatic

 

wer kennt das teil

 

roland

Geschrieben

Erfahrungen in die andere Gangart nicht verschweigen. Eine Anwendung der Rectimaskop Anarmorphote für 16mm Film kann Qualitäten bei der 35mm Projektion ausspielen. 16mm Rectis sind korrekter berechnet und bringen auf einmal bei Normalfilmen von 35mm Verbesserungen.Ohne die Randverzerrung des grossen Bruders.

 

Nur im modernen, noch mit 35mm Spielenden Kinobetrieb haben diese älteren Konstruktionen nun wirklich nichts mehr verloren.

Geschrieben

Die DCI sieht keine Anamorphotische Projektion vor. Es gab bzw gibt welche, aber die werden so gut wie nie eingesetzt. Schade, denn dann wäre das Bild nicht einfach nur gehardmatted (also mit Balken auf dem Chip)

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