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Geschrieben

preston sturges schrieb:

... mit verlaub ... warum zeigt dann ein filmmuseumsintendant Kubrick's "2001" in 70mm auf 20 qm leinwand, wenn der film für CINERAMA-Leinwände gedacht ist? Ist auch nicht wirklich authentisch.

 

Das ist völlig richtig, natürlich gehört auch die Größe einer Leinwand dazu!

Daher sollte eigentlich jedes Kommunale Kino/Filmmuseum über mindestens zwei Spielstätten verfügen, von denen eine die korrekte Reproduktion groß- und breitformatiger Filme erlaubt. Andere Filme können (doppelte Kaschierung zur Reduktion vorausgesetzt) etwas kleiner projiziert werden.

 

Es hat eben seine ideologischen und historischen Gründe, daß Präsentation (für "showmanship" gibt es keine deutsche Entsprechung) in der nichtkommerziellen Filmarbeit als unanständig gilt, eine Einbeziehung des Zuschauers in den Film wird von bestimmten Leuten, denen schon der Vorhang und gepolsterte Sitze als Verrat am vermeintlich "puren" Filmerlebnis gelten, überhaupt nicht gewünscht.

 

Nur steht es leider nicht in der Macht eines Museumsdirektor, mal eben seinen Saal aufzubrechen und eine größere Bildwand zu installieren - bei der damaligen berliner CS-Retro wurden aber erstens nicht die vorhandenen Magnettonkopien beschafft und zweitens die technischen Voraussetzungen ignoriert (siehe 12kHz), und das wäre behebbar gewesen. Oder sollte es in ganz Berlin keinen Techniker gegeben haben, der Magnetton einzumessen verstand?

 

Im übrigen lehne ich so neumodischen Quatsch wie Kohlebogenlicht ab und erwarte, wenn ich nach Karlsruhe komme, eine fachgerechte Breitfilmvorführung mit Kalklicht(ersatzweise auch Rübenöl oder Waltran). :lol:

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Top-Benutzer in diesem Thema

Geschrieben
vorführen ist eben ein handwerk wie viele andere auch und man sollte es schon erlernt haben wenn man sich ein urteil darüber erlauben will

 

 

Mööp, und das mein Lieber ist eben dein Fehler.

Willst du also hier allen Ernstes behaupten das man Kunden die nach oder während einer Vorstellung zu einem kommen und sagen "In der Vorstellung war/ist ein Fehler" erst einmal nach ihrer technischen Reputation befragen muss, da sie die Vorführung sonst sowieso nicht beurteilen können.

Sorry aber das ist der billigste und einfachste Weg mit Kritik fertig zu werden, zwar ein Weg der von Handwerkern immer gern benutzt wird (also den Kunden für dumm zu verkaufen) aber eben der billigste Weg.

Denn wie sagt das Sprichwort schon "Man muss nicht Koch sein um zu beurteilen ob eine Suppe versalzen ist"

Geschrieben

Die Kontextualisierung von @sewi ist völlig abstrus. Bitte erst lesen, dann schreiben! Im obigen Text von @expert grouper las ich nichts von Kundenschelte (obwohl auch das Publikum nicht von Kritik befreit sein darf), sondern ein Bedauern des Verlustes an Handwerk im Filmschaffen. Gescholten werden Verantwortungsträger, gewisse Firmen und "Charaktermasken" (=Manager). Der Verlust des Handwerks ist auch in fast allen Branchen zu bedauern und ein Phänomen der Video- und Internetzeit geworden, wo keiner mehr bastelt, musiziert, malt oder Bücher liest und folglich bald jeder noch blöder wird.

 

weiters wäre es für mich von interesse wie die anweisung beziehungsweise die prozedur einer azimuth "anpassung" bei einer dp-70 aussieht. ich kann mich nicht erinnern jemals eine solche "korrektur" durchgeführt zu haben da die dp-70 gegen solche probleme durch die einmalige konstruktion bereits bestens gewappnet ist. vor allem ab der dolby stereo phase gab es mit azimuth immer wieder probleme nicht aber beim 70mm magnetraum oder 35mm stereoton selbst! (...)

auch ist es bemerkenswert dass hier in diesem themenbereich von anderen forenmitgliedern in verbindung mit entmagnetisieren "nach jeder vorstellung" die rede ist wo ausgerechnet die dp-70 mit der speziellen gold/silber legierung des magnettonkopfes gegen dieses phänomen zumindest gut gerüstet wurde. einmal entmagnetisieren alle drei monate beim ölcheck reichte und reicht doch wohl vollkommen! (...) gerade die laufruhe ist es doch welche die wie ein schlachtschiff konstruierte dp-70 ausgezeichnet hat. (...) erst ab 1978 fingen die probleme der einmessungen in verbindung mit dolby massiv an und man fragte sich selbst bei neu eingemessenen filmen was die tongüte überhaupt noch mit 70mm magnet zu tun hatte. (...)

wenn hier dolby A einmal mehr als der retter vorm mono lichtton bezeichnet wird kann ich nur mit den schultern zucken. tatsache ist eindeutig dass es gegen mitte der 70er jahre zahlreiche konzepte der unterschiedlichsten hersteller gab den lichtton zu verbessern und an diese zeit kann ich mich aufgrund der fehlleistungen noch besonders genau erinnern. die dolby A "lösung" war nicht nur der schlechteste sondern auch der absolut minderwertigste "weg" der hier eingeschlagen wurde und man musste sich wie cinerama schon geschrieben hat oft wirklich die ohren zuhalten wenn wiedermal ein dolby "stereo" streifen lief. andere vorschläge waren schriftunterteilte lichtspuren mit 4 getrennten kanälen ohne verteiler und dabei absolut hochwertig in frequenzumfang und rauschwerten. (...)

ich finde es auch fadenscheinig hier vorführungen mit 12khz signalpfeifen zu verteidigen und zeitgleich von "nicht realisierbaren" "vorstellungen" zu sprechen. dolby und thx sind wohl am allerwenigsten dazu geeignet hier konzepte anzubieten die einer würdevollen präsentation einer alten magnettonkopie zur ehre gereicht. (...) wer die fehler anderer immer bei sich selbst sucht der darf sich nicht wundern wenn er als vorführer im bwr nur wie eine marionette dienst tut.

Dem wäre beizupflichten.

Hinzu kommt, daß 1993 in dem Berlinale-Retrospektiven-Kino selbst der beste Vorführer und/oder größte Sound-Spezialist kaum Chancen gegen die Plexiglas-verplompte THX-Anlage ebendort gehabt hätte, da die betreffende amerikanische Ingenieursfirma die Auffassung vertritt, Kinomitarbeiter als Bazillen zu betrachten, die vor Plastikplatten abgeschirmt gehören ("X-Men" läßt grüßen). Zwar betraf die Verplombung nicht den MPU-Vorverstärker mit der Schleusenkarte, jedoch: lediglich eine MPU-Einmessung ist für alten Magnetton (für neuen gibt's ja Dolby-A) absolutes Gift im Zusammenwirken mit den für heutige Tonformate angeglichenen Saalequalizerkarten Cat. 64. Sowohl THX als auch ein Standard-CP 200 oder als Standard ausgelieferter MPU ist global der Tod für jede "conventional"-Magnettonwiedergabe gewesen.

Auch @preston sturges scheint dies mittlerweile erkannt zu haben, obwohl er wie obenstehend immer zu vielen "Kompromissen" rät und schon einmal bessere Beiträge geschrieben hat.

Zum hier debattierten Berlinale-Kino 1993 ist noch anzumerken, daß selbst nach dieser den Gedanken der Kinobreitwand schwerwiegend und nachhaltig geschädigt habenden Retrospektive man heute auf alle Knie fallen würde, sofern dort wieder Retrospektive sein könnte. Leider aber ist die Berlinale zum Daimler/Sony-Gelände umgezogen und die Retrospektive genießt ein Ghetto-Dasein in einem Multiplexschachtel-Black Box-Cinema Number 8, vollgedröhnt von Foyer-Durchsagen in der Aura eines Großflughafens (in diesem Jahre auf diese Weise "popcorn-versalzene" Ouvertüren von "Gone with the Wind" zu hören).

Die Annahme von @magentacine, es gäbe geeignete Techniker in Berlin zur Lösung der durch neue Anlagen überwiegend verbauten neuen Spielstätten (und auch der älteren) kommentiere ich nur kurz: das Festival mit seinem großen Apparat erkennt weder die Mißstände noch die Inkompetenz in bezug auf Planung, Einbau und Inspektion der Filmfestspiel-Projektion. Nur so läßt sich die Euphorie der Macher der Berlinale-Programmsektionen über das Digital Cinema seit 2004 erklären: sie haben eben noch nie ein brillantes Filmbild und einen überwältigenden Ton in dieser Stadt sehen können. Am wenigsten etwas, das von den Nostalgikern für beachtenswert empfunden würde. Anything goes...

Geschrieben

Entschuldigung cinerama aber wa hast du denn mit dem Handwerk zu schaffen als das du wüsstest wie es im Handwerk wirklich aussieht? Kino bzw. das Vorführen an sich ist kein Handwerk (wenn man jetzt mal den Begriff Handwerk streng auslegt) Handwerk ist nur das was als Eintragungspflichtig in der Handwerksrolle steht, Vorführen gehört also zu den Handwerksähnlichen Gewerben.

Das Handwerklich Leistungen zurück gehen wie du das offenbar darstellen möchtest ist völliger Unsinn, in Wirklichkeit verschieben sich Handwerkliche Leistungen derzeit nur teils rapide.

Alte Begriffe sterben aus, neue kommen hinzu.

So ist es aber überall im Leben, nicht nur die Kinobranche steht vor großen Umbrüchen, sondern auch viele andere Berufe.

Geschrieben
Handwerk ist nur das was als Eintragungspflichtig in der Handwerksrolle steht, Vorführen gehört also zu den Handwerksähnlichen Gewerben.

Alte Begriffe sterben aus, neue kommen hinzu.

Welche "Handwerksrolle"?? :lol:

Wer ... ist tot? :roll:

Geschrieben

Handwerk gibt es sehr wohl auch in Bereichen, die mit Handwerksrollen, -kammern und anderen zunftartigen Organisationsformen nichts zu tun haben.

 

Zum Beispiel die Arbeit des Filmkameramanns ist durchaus ein Handwerk (im Sinne von spezialisierter Fertigkeit, vergleichbar dem englischen "craft"), obwohl Kameramann kein Ausbildungsberuf wie Bäcker, Schlosser oder Zimmermann ist.

 

So wie ich ihn verstehe, bezieht sich Cinerama auf den Verlust an handwerklich-künstlerischer Kompetenz einerseits (im internationalen Kino nachweisbar seit den 1970er Jahren), auf die - altmodisch ausgedrückt - "Berufsehre", die das Unterschreiten eines bestimmten Standards, auch unter wirtschaftlichem Druck, gar nicht gestattet.

 

In der Prinzenrolle sind ja auch keine Prinzen!

:wink:

  • 2 Wochen später...
Geschrieben
Hallo und guten Tag

 

Juhu!

Danke an die Forumsverantwortlichen für die Einrichtung der „Nostalgie“ Rubrik.

Gute Sache. Jetzt kann man sich hier in aller Seelenruhe die Köppe einhauen, ohne das Unbeteiligte immer mitlesen müssen.

 

Wird bestimmt lustig, wie jetzt hier einige deswegen schäumen werden…

Ich finds aber sehr vernünftig.

 

Umlenkrolle

 

anstatt hier mal ein paar antworten und erklärungen auf abenteuerliche und real nicht existente sachverhalte zu geben kommt wie üblich von ihrer richtung nur heisse luft und billige frasen. erklären sie sich gefälligst zu den zahlreich angesprochenen vorwürfen!

Geschrieben
Wenn du nicht weißt was die Handwerksrolle ist, dann schau dir diesen link zu google an http://www.google.de/search?hl=de&lr=lang_de&q=handwerksrolle&spell=1

Sind bloss 67300 Seiten auf deutsch wo du sicherlich auch eine findest die dir erklärt was das ist, ansonsten kommen wir etwas vom Thema ab.

 

Im übrigen den Komiker zu geben solltest du nicht versuchen das geht daneben.

 

das geht eher bei ihnen daneben als bei anderen.

 

filmvorführen war früher sehr wohl ein handwerk was zu erlernen war. und was in irgendwelchen listen oder aktenschränken steht beweist noch garnichts. möglich allerdings das das handwerk bei revolver teller und automation nicht mehr oder kaum noch zu bemerken ist.

Geschrieben

@Expert

Ich weiß du hälst mich für beschränkt aber hälst du mich für so beschränkt das ich nicht weiß das der Beruf des Filmvorführers früher ein Lehrberuf war?

Geschrieben
@Expert

Ich weiß du hälst mich für beschränkt aber hälst du mich für so beschränkt das ich nicht weiß das der Beruf des Filmvorführers früher ein Lehrberuf war?

Er deswegen ein Lehrberuf, weil aus Sicherheitsgründen erhöhte Anforderungen gestellt wurden. Mit Aufkommen des Sicherheitsfilmes war (zumindest in den alten Bundesländern) das Ende als Lehrberuf gekommen.

Geschrieben
@Expert

Ich weiß du hälst mich für beschränkt aber hälst du mich für so beschränkt das ich nicht weiß das der Beruf des Filmvorführers früher ein Lehrberuf war?

Er deswegen ein Lehrberuf, weil aus Sicherheitsgründen erhöhte Anforderungen gestellt wurden. Mit Aufkommen des Sicherheitsfilmes war (zumindest in den alten Bundesländern) das Ende als Lehrberuf gekommen.

 

 

... siehe unten !!!!!!!

Geschrieben

... siehe unten !!!!!!!

Deswegen hatte ich ja auch auf die alten Bundesländer hingewiesen, nur darüber kann ich mir ein Urteil erlauben.

Aber von außen betrachtet: War es nicht so, dass auf Grund der umfassenden Ausbildung in Langenau eher Veranstaltungstechniker entstanden? Die große Masse der Vorführknechte für die tägliche Praxis haben doch die BFDs wohl selbst ausgebildet?

aaa.jpg

Geschrieben

Es ist schon richtig, daß in den damaligen BFD (Bezirksfilmdirektionen) Lehrgänge zum Erwerb der Vorführscheine Klasse A und B durchgeführt und auch entsprechende Prüfungen abgenommen wurden.

 

Die Ausbildung in Langenau an der Zentralen Betriebsschule des Lichtspielwesen (ZBdL) hingegen dauerte zwei Jahre und war natürlich weitaus umfassender und detaillierter als ein Lehrgang mit abschließender Prüfung.

In Langenau wurden sämtliche technischen, kinotechnischen, akustischen, elektronischen, optischen .... Grundlagen gelehrt und auch im Anschluß geprüft - sowohl in theoretischer als auch in praktischer Hinsicht. Filmbehandlung, -reparatur und -lagerung, sowie das Nasskleben (TGL 35-610), gehörten genauso zum Ausbildungsrepertoire wie das Erlernen des "Vorführens" ... und das bis in alle Einzelheiten und mit Stoppuhr.

 

Es war durch die damalige HV Film beim Ministerium für Kultur so angedacht, daß in jeder Kreisfilmstelle (KFS) mindestens ein Facharbeiter arbeiten musste, der zugleich auch berechtigt war, die Ausbildung für den Erwerb des Vorführscheines durchzuführen. Ebenfalls durften beispw. an der UP70/0 grundsätzlich nur Facharbeiter und Meister arbeiten!

 

Durch die umfassende Ausbildung in Langenau waren wir durchaus dazu qualifiziert, auch im gewissen Rahmen Veranstaltungen in technischer Hinsicht zu betreuen, unser Hauptaufgabengebiet war aber dennoch die Vorführung und das gesamte technische Umfeld.

 

P.S. @TomCat

Wir waren zu damaliger Zeit keine - so wie Du es so schön nennst - Vorführknechte, wir waren noch stolz darauf, als Filmvorführer in richtigen Filmtheatern arbeiten zu können oder die Kultur aufs Land zu bringen!!! Selbst die Nur-Inhaber-eines-Vorführscheines waren besser qualifiziert und ausgebildet wie manche Vorführer in der BRD. Unsere Kollgen konnten allesamt noch Nasskleben, beherrschten den Kohle- und auch den Überblendbetrieb !!!

Geschrieben

ich habe in meiner Sammlung noch Lehrmaterial für die Aus- und Weiterbildung von der Zentrale Betriebsschule des Lichtspielwesens mit folgenden Einzelheften: Filmschaltwerke ,Filmlauf, Filmklebestelle, Filmformate und Filmwiedergabeverfahren, Die Entwicklung der Filmtechnik Elektronik I, Ia, Elektrische Antriebe und Antriebssteuerungen, Arbeitsmaterial für die Ausbildung an stationären Projektoren, Beleuchtungsoptische Systeme in Filmprojektoren, Das Filmtheater und seine Technik, Gestaltung von Film-Vorführungsstätten, Filmwiedergabetechnik, Justierung der optischen Achse und lichttechnische Messungen mit Kohlebogenlampen, Schulungsmaterial für nebenberufliche Filmvorführer, Optik, Optik II, Schaltungstechnik I und II, Schulungsmaterial TK 35, Der Umlaufverschluß des Filmprojektors und der Betrieb der Xenonlampen. Das es so was mal gab. Toll!! Dolby Digital und THX sind in dieser Serie allerdings nicht vorhanden.

Geschrieben

@ E VII B: Danke für die umfassende, sachliche Erläuterung. Diese Zusammenhänge waren mir so nicht bekannt.

Bei den „Vorführknechten“ ist meine blumige Formulierung mit mir durchgegangen. Ich wollte nur den Unterschied zwischen den Vorführern im täglichen Routinebetrieb und denen im (vermeintlich interessanteren) Veranstaltungsbereich verdeutlichen. Eine (Ab-) Qualifizierung war damit nicht beabsichtigt.

Geschrieben

Tagchen Leute! Bin heute mal wieder in Stimmung. Was müssen meine trüben Augen hier lesen?

 

Selbst die Nur-Inhaber-eines-Vorführscheines waren besser qualifiziert und ausgebildet wie manche Vorführer in der BRD. Unsere Kollgen konnten allesamt noch Nasskleben, beherrschten den Kohle- und auch den Überblendbetrieb !!!

 

Das ist ja alles sehr schön, aber was ist die Aussage? Das ihr 1989 noch naß geklebt habt, mit Kohle fahren mußtet und Filmteller nur aus der Werbung gekannt habt?

 

 

Nichts für ungut, aber damit würde ich lieber nicht angeben. So macht man aus der technologischen Rückständigkeit der DDR eine Tugend, gell?

 

Wieso man im Jahre 2005 ein besserer Filmvorführer sein soll, weil man 15 oder 20 Jahre vorher noch mit Kohle fahren mußte, was damals schon hoffnungslos veraltet war, erschließt sich mir nicht.

Ich frage meinen Automechaniker auch nicht, ob er noch Autos aus den 60ern reparieren kann. Wichtig ist nur, daß er fit genug ist, um meinen 8 Jahre alten Hobel zu reparieren.

 

Die Filmvorführerausbildung in der DDR war zweifellos in jeder Hinsicht eine vorbildliche Sache, da gibt es keine Diskussion. Aber die Vorteile der soliden Ausbildung wurden oft genug zunichte gemacht durch die ewige DDR-typische Bastelei, bedingt durch die üblichen Lieferprobleme von dringend benötigter technischer Ausstattung.

 

1989 wohnte ich in Berlin und ging direkt nach dem Fall der Mauer in viele DDR Kinos und besichtigte dort auch, wenn das möglich war, die Vorführräume. Den BRD-typischen ahnungslosen Vorführstudenten gab es da in der Tat nicht, dafür teilweise erschreckend marode Technik, durch Bastelei gerade eben noch so am Leben erhalten. Ich weiß nicht genau warum, aber am schlimmsten war es in den Kinos der kleinen Orte.

 

Die Antworten der damaligen Kollegen auf Fragen nach den technischen Defiziten waren immer die gleichen: "Wissen wir alles, haben aber keine vernünftigen Ersatzteile bekommen, weder für Geld noch für gute Worte."

 

So sah es bekanntlich aus in der DDR, übrigens nicht nur im Filmbereich. Da half dann auch die Facharbeiter-Herrlichkeit nicht weiter. Ganz zu schweigen vom Nichtvorhandensein wirklich moderner Technik. Dolby-Anlagen gab es 1989 in der ganzen DDR gerade mal eine handvoll. So wurden halt aktuelle Filme überall in Mono gefahren.

Wie hätte das damalige BRD Publikum bei sich zu Hause auf solche Museumsvorführungen reagiert? Es hätte sich Kinos gesucht, die zeitgemäß vorführen konnten. Das war allerdings für das DDR Publikum bis zum 9. November 1989 ein klitzekleines Problem, nicht wahr?

 

Daher relativiert sich dieses:

 

Ja, zu DDR-Zeiten gab es ihn noch: Den Facharbeiter für Filmwiedergabetechnik. Erlernen konnte man diesen Beruf bis 1990 an der damaligen Zentralen Berufsschule des Lichtspielwesens des Ministeriums für Kultur der DDR in Langenau / Sachsen.

Ist ja gut gemeint, mehr aber auch nicht.

 

 

 

Mit unverbrüchlicher Freundschaft,

 

Umlenkrolle

 

 

 

PS:

 

Wir waren zu damaliger Zeit keine - so wie Du es so schön nennst - Vorführknechte, wir waren noch stolz darauf, als Filmvorführer in richtigen Filmtheatern arbeiten zu können oder die Kultur aufs Land zu bringen!!!

 

 

Ja, das war vorbildlich von euch, die Kultur aufs Land zu bringen. Aber, Hand aufs Herz: Das war auch bitter nötig. Wer weiß, sonst wäre das Publikum vielleicht auf den zersetzenden Gedanken gekommen, die Kultur ganz anderswo zu suchen. Zum Beispiel außerhalb der DDR. Gott sei Dank gab es da keine Kultur.

 

 

 

Umlenkrolle

Geschrieben
Das ist ja alles sehr schön, aber was ist die Aussage? Das ihr 1989 noch naß geklebt habt, mit Kohle fahren mußtet und Filmteller nur aus der Werbung gekannt habt?

 

[alsowennichsowaslesekommtmirdiegallehoch]

 

sorry - aber was ist das jetzt für ein schmarrn? das heißt erstmal nur das die das dort lernen durften - wir leider nicht mehr. mal egal ob die mit alter und maroder technik arbeiten mussten, gewusst haben die wesentlich mehr als der durchschnittliche westvorführer - und ob dir das passt oder nicht: das ist fakt!

 

das gab es bei uns im westen auchmal, nur haben wir trottel das wieder abgeschafft [ist ja so einfach, kann jeder depp].

 

problematik bei der konstruktion des mitarbeiterparks in deu kinos ist wohl der das man meint ein bischen abi reicht um vorführen zu können.

sind wir den jetzt beim mc doof?

Geschrieben
mich würde mal interessieren, wie wird man heute eigentlich Filmvorführer?

 

lerning by doing - wenn dir ein theater die chance gibt - aber das solltes du doch eigentlich wissen, oder :?:

Geschrieben
schön: learning by doing, ein schönes amerikanisches Prinzip, aber wer lehrt nun wem was??

 

8)

 

eben - genau das ist ja das problem. das wissen wird ja nur vom einen zum anderen weitergegeben, nix schule, nix wissenserweiterung, nix weiterbildung.

 

sprich: wenn du keinen techniker bei der hand hast, bzw. ein chef der dich fördert.....oder einen guten vorgänger...gute nacht.....

 

gelehrt wir im prinzip gar nix. gezeigt wie es geht, mehr nicht. zu mehr bleibt idr auch keine zeit - immerhin läuft der betrieb nebenbei

Geschrieben

Hallöle!

 

sorry - aber was ist das jetzt für ein schmarrn? das heißt erstmal nur das die das dort lernen durften - wir leider nicht mehr. mal egal ob die mit alter und maroder technik arbeiten mussten, gewusst haben die wesentlich mehr als der durchschnittliche westvorführer - und ob dir das passt oder nicht: das ist fakt!

 

denista, nur die Ruhe. Mit deiner Lesekompetenz scheint es nicht weit her zu sein. Ich sagte doch bereits:

 

Die Filmvorführerausbildung in der DDR war zweifellos in jeder Hinsicht eine vorbildliche Sache, da gibt es keine Diskussion.

 

 

Allerdings habe ich mir erlaubt, die Angelegenheit in den Rahmen zu stellen, den die DDR nun mal vorgab. Das ganze nennt sich dann Realitätsbetrachtung.

 

Auch die DDR Automechaniker waren gut ausgebildet… an Trabbis, Wartburgs, den seltenen Skodas und noch selteneren Ladas. Das waren nun nicht gerade Highlights der Automobiltechnik.

Wer dann nach dem Fall der Mauer Automechaniker bleiben wollte, der konnte sich kaum mit Verweis auf seine Trabbi-Kenntnisse zurücklehnen, sondern mußte halt fast komplett neu lernen. Und sehr viele haben das dann auch erfolgreich geschafft. Genau so war es mit DDR Filmvorführern.

Daher ist das penetrante Gewedel mit der DDR Filmvorführerausbildung etwas sinnfrei. Ohne den Willen, sich weiterzubilden, ist und war das (nach dem Fall der Mauer) ein Muster ohne Wert.

 

 

Außerdem:

 

das gab es bei uns im westen auchmal, nur haben wir trottel das wieder abgeschafft [ist ja so einfach, kann jeder depp].

problematik bei der konstruktion des mitarbeiterparks in deu kinos ist wohl der das man meint ein bischen abi reicht um vorführen zu können.

sind wir den jetzt beim mc doof?

 

Ist ja erfreulich, das auch du dich für eine geregelte Filmvorführerausbildung stark machst, aber dann solltest du auch die Voraussetzungen erfüllen, gell?

Nehmen wir mal an, Filmvorführer würde hierzulande wieder ein Ausbildungsberuf. Gute Sache. Ich wäre immer dafür, keine Frage. Es gäbe dann Ausbildungsbetriebe, und was würden die vor Einstellung von den hoffnungsvollen Lehrlingen erst mal testen? Klar, eine Rechtschreibprüfung, wie das heutzutage fast alle Ausbildungsbetriebe machen. Die wissen schon, warum. Ist ja auch nicht zu viel verlangt nach 10 Pflichtschuljahren.

Na ja, denista, und da würde es bei dir schon scheitern, aber mit Karacho. Das ist, wie du so schön sagst, "fakt". Von daher kannst du mit dem jetzigen Zustand ganz zufrieden sein.

 

Mit sozialistischem Gruß,

 

Umlenkrolle

Geschrieben

... immer wieder erstaunlich, wie wenig sachliche Diskussion hier möglich ist, genannte Fakten in einen anderen Zusammenhang gestellt werden und die dann darauf bezogene Argumentation in persönlichen Angriffen endet...

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