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Geschrieben

Hallo Kollegen!

 

Ich weiß gar nicht genau, ob ich es schon mal erwähnt hatte in einem Thread, möchte das aber mal zu einem eigenen Diskussionspunkt bringen.

 

Vor ein oder zwei Wochen habe ich mir mal Honig im Kopf mit den Untertiteln von Starks auf dem Handy angesehen.

 

Wie habe ich das erlebt:

 

Im Grunde schau ich ausschließlich auf das Display des Handys und gar nicht mehr auf die Leinwand.

Somit bekomme ich als Gehörloser zwar die Dialoge mit, weil ich sie lese, jedoch das Bild vom Film so überhaupt nicht mehr.

 

Erst recht nach einer Weile; denn ich kann kaum den Arm längere Zeit so halten, wie es notwendig wäre, um den Film mitzubekommen.

 

Desweiteren dürfte gerade bei älteren Menschen ein zweites Problem dazu kommen - was bei mir schon negativ war... Der stände wechsel von Nahsicht (Handdy) zu Fernsicht (Leinwand). Für ältere Augen dürfte das doch ein echtes Problem sein, so schnell und permanent den Blick zu wechseln.

 

Wie erlebt Ihr das!?

Geschrieben

hoffentlich erlebe ich das überhaupt nicht!

das ist ja noch schlimmer als "normale" untertitel die ja eh schon vom bild ablenken.

zusätzlich leiden alle anderen unter den scheißleuchtdingern die im dumklen raum nix verloren haben.

Geschrieben

Wie erlebt Ihr das!?

 

Ich sehe das genauso.

Ich habs auch mal an anderer Stelle geschrieben...

 

Auch wenn die Filmauswahl ja nicht so riesig ist. Aber ich habe definitiv noch keinen im Saal gesehen, der es genutzt hat. Und bei Honig im Kopf waren ja schon ein paar Leute da.

Und leuchtende Displays im Saal während dem Hauptfilm fällt uns ja auf.

 

Ich habe das Gefühl, das wird einfach gar nicht genutzt.

Geschrieben

nicht jeder zweite ist ja gehörlos ;) Insofern wirds auch nicht so oft auffallen und das ist ja weiß auf einem komplett schwarzen Dispay ;) Darum ging es mir aber auch nicht!

 

Ich finde es vom Grunde her sehr gut, dass in diese Richtung etwas entwickelt wird!

 

Aber im speziellen mit dem Handy und Lesen scheint mir wenig sinnvoll zu sein, um einen Film zu sehen.

 

Eben noch eingefallen: Schaue ich grad den Film kann ich ja nicht gleichzeitig aufs Handy schauen. Wie soll ich also mitbekommen, dass gerade gesprochen wird, damit ich die Augen wieder aufs Handy richte. Folglich meine ich: Mit jedem neuen Satz, der aufs Display kommt müßte eigentlich der Vibrator aktiviert werden. Das obige Probelm bleibt aber für mich;)

Geschrieben (bearbeitet)

Das System und Problem an sich gibt es ja auch in anderen Lösungen mit Displays für Getränkehalter, wie z.B. von USL. Die Displayfarben werden ja im Übrigen von der App vorgegeben und so dezent wie möglich gehalten, also z.B. mindestens schwarzer Hintergrund.

 

Die Idee ist wohl auch weniger, dass man den ganzen Film über auf das Display schaut, sondern dass man den Film anschaut, und nur bei Bedarf auf das Display, wenn man Verständnisbedarf hat.

 

Natürlich ist das nicht ideal, deswegen arbeitet Greta&Starks ja an einer Brillenlösung.

 

In Schweden gibts gerade eine Diskussion, dass aus Integrationsgründen grundsätzlich ALLE Filme mit Untertiteln auf der Leinwand gezeigt werden sollen. Da darf man sich überlegen, was einem lieber ist...

 

Wir haben hier zumindest intern schon diskutiert, dass wir Gästen, die danach fragen, empfehlen sich in die letzte Reihe zu setzen, um keine anderen Gäste zu stören. Ansonsten wird bei uns Greta wohl mehr benutzt.

 

Ulli: Dass gesprochen wird sieht man doch schon meistens auch an den Mundbewegungen oder Blicken. Wer darauf Wert legt, hat das jedenfalls raus.

 

- Carsten

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

@Ulli: Ich meinte ja eben, das genau aus denen Gründen, die Du schon genannt hast, das ganze nicht so angenommen wird.

 

@ Carsten: Woher hast Du denn diese Information? Das wäre wirklich einen Schritt in die richtige Richtung.

Geschrieben

Die hatten das mit der Brille schon mal als Demovorführung angekündigt. Hat mich interessierte, da konnte ich aber leider nicht.....

 

Für "Ich hab grad nich verstanden was der gesagt hat, ich schau mal schnell aufs Handy" halte ich das System für ungeeignet. Das bei Dialogen zu schnell weg.

Geschrieben

Bei mir rufen die auch sehr oft an und möchten ihre App an den Mann bringen. Ich lehne es immer wieder dankend ab, weil ich wirklich nichts davon halte. Auch erwähnen sie, dass sie an einer Brillenversion arbeiten. Dann mache ich mir mal wieder neue Gedanken darüber. Letzendlich sieht es doch so aus - wenn die Nachfrage da ist, spiele cih an zwei tagen den film mit Untertitel, was ja in der Digi-Welt kein Problem mehr darstellen dürfte. Aber ganz ehrlich - Nachfrage ist so gut wie keine für barrierefreies Kino da.

Geschrieben

Naja, was heisst an den Mann bringen, im Grunde entscheidet das doch nur der Besucher, ob er es benutzt, das Kino muss sich nur entscheiden, die Benutzung von Handys für diese Anwendung im Kino zuzulassen, respektive dafür Werbung zu machen, damit die Leute mit Bedarf darauf aufmerksam gemacht werden. Es gibt ja beide Apps - Greta für Menschen mit Sehbehinderung, Starks für Menschen mit Hörbehinderung. Und funktionieren tun diese Apps sehr gut, Greta kann nach dem Start in die Tasche wandern und stört dann niemanden mehr.

 

- Carsten

Geschrieben

Kleine Anekdote am Rande: VERSTEHEN SIE DIE BELIERS? wird nur für Starks (also ohne Greta) aufbereitet, also dann nur mit Untertiteln. Da es hier um eine gehörlose Familie geht, scheint das plausibel. Oder doch nicht?

Geschrieben

Ich hab Greta mal getestet (mit Medicus und gegen Doremi Fidelio) und fands grandios (beide Systeme arbeiteten mit dem gleichen Audiotrack und auf Augenhöhe).

NIcht, daß ich mir jetzt den ganzen Film mit geschlossenen Augen "anhören" hätte wollen, aber es wurde ein echt eindrucksvolles Hörspiel draus. Der Sprecher hat keinerlei Dialoge "plattgelabert", sondern immer in Sprechpausen die Situation beschrieben, sehr plastisch, treffend und lebendig.

Leider bewerben wir das Fidelio-System nicht intensiv, im Rahmen einer Begehung durch den Behindertenverband wurde das mal demonstriert (parallel zur Greta-App) und fand auch wohlwollende Beachtung. Im täglichen Betrieb kann ich aber keinen Fall erinnern, wo ein Gast mittels Fidelio (Greta kriegste ja im Bestfall garnicht mit) einen Film "gehört" hätte, den er aufgrund seiner Behinderung nicht sah....... (Wir haben drei Säle Fidelio-Festeinbau und eine weitere Anlage, die eigentlich wandern könnte). Allerdings muß dann (für die mobile) das Channelmapping angepasst werden, also nicht ganz trivial und nicht in zwei Minuten erledigt. Es muß ja dann auch die entsprechende VI-Fassung gespielt werden (können, automatisch bekommen wir da idR kein VF und auch keine Keys, es mußte zB für die Medicus-Geschichte extra die VF-Datei angefordert werden, Keys gabs dann mit Zeitfenstern von einer integrativen Stunde ..........).

CCAP-Fassungen gibts immer mal wieder, auch mit KDM, aber dazu fehlen uns die individuellen Screens (und da sind wir auch nicht richtig überzeugt von, es gibt aber in den US of A Systeme mit Brille, die scheinbar zuverlässig tun).

Die Hörgeschädigten, die bei uns besichtigten, waren sehr auf Induktionsschleifen fixiert, die wir leider nicht verbaut haben (da ist das Nachrüsten auch nicht ganz so trivial).

Zu Beliers: Wie soll der Sehbehinderte denn dann die Barriere überwinden, wenn er über den Tellerrand schauen will?

Es hat sich ja die generelle Sichtweise auf dieses Thema in den letzten Jahren drastisch geändert (was ich im Prinzip auch gut finde, allerdings ist da manchmal auch die Realität/Realisierbarkeit nicht mehr mit dem Wunsch zu vereinbaren):

Früher: Du BIST behindert! (=Einschränkungen aufgrund der Behinderung)

Heute: Du WIRST (durch das Gebäude, die Gesellschaft, den Bus, die Treppe, die Tür) behindert! (=Einschränkung aufgrund suboptimaler Gestaltung/Ausführung von Infrastruktur).

(Ich hab früher Rollis 20+ Stufen ins Kino gebuckelt (auch Elektromobile mit richtig Gewicht, wo dann manchmal der Insasse auch noch ordentlich was mitbrachte) und nachher auch wieder raus - kein Thema, mein Vater war in seinen letzten 1,5 Jahren auch Rollifahrer)

Manchmal wird aber auch guter Wille nicht wahrgenommen bzw nicht gewürdigt...

Beispiel: Man baut (im Neubau) dedizierte Handycap-WCs mit allen Schikanen (jedes Alters/Pflegeheim wäre stolz), auf jeder Etage (und jede Etage ist barrierefrei mit Aufzug erreichbar). Nun fühlen sich aber die potentiellen Nutzer ausgegrenzt, weil sie ja einen "speziellen" Raum "zugewiesen bekommen" und nicht "einfach" das "allgemeine" WC nutzen können........ ÄHH WHAT?

Geschrieben

CCAP-Fassungen gibts immer mal wieder, auch mit KDM, aber dazu fehlen uns die individuellen Screens (und da sind wir auch nicht richtig überzeugt von, es gibt aber in den US of A Systeme mit Brille, die scheinbar zuverlässig tun).

 

Das ist eines der großen Probleme.

Konkret:

 

- Immer noch haben viele Filme, die nach Förderbedingungen müssten, keine barrierefreie Fassungen (und nein: Greta/Starks ist keine barrierefreie Ausstattung lt. FFG)

- Barrierefreie Fassungen liegen nicht zum Kinostart vor, sondern werden nachgereicht

- Es gibt keinen technischen Standard (u.a. auch zur Benennung), an den sich alle halten

- Keys für barrierefreie Fassungen werden nicht automatisch mitgeliefert (an sich gibt es m.E. noch nicht mal ne Notwendigkeit, die Fassungen in separate CPLs auszulagern)

- Barrierefreie Fassungen werden vom Verleih nicht beworben bzw. die Disponenten haben keine sauberen Informationen

 

Die Hörgeschädigten, die bei uns besichtigten, waren sehr auf Induktionsschleifen fixiert, die wir leider nicht verbaut haben (da ist das Nachrüsten auch nicht ganz so trivial).

 

Das hingegen ist sehr leicht lösbar: Wenn Du Fidelio hast, kannst Du mit minimalem Aufwand Induktionsschleifen zum Anstecken (mit Klinkenstecker) verwenden. Die hängen sich die Kunden wie ein Schlüsselband um den Hals, das Feld steht nur für diese eine Person zur Verfügung -- das aber in überragender Qualität. Unsere (zugegeben: auch nicht sehr zahlreichen) Hörgeräteträger im Publikum sind absolut begeistert.

Bezugsquellen gern über mich.

 

Schöne Grüße,

Matthias

Geschrieben

Wie erlebt Ihr das!?

 

Seneit Debese gibt doch selbst offen zu, dass die Untertitel-Anzeige auf dem Display nur ein Proof-of-Concept ist. Niemand benutzt das in der Praxis.

Google mal nach Erfahrungen mit Doremi Captiview, das ist eine Erweiterung zu Fidelio mit einem Display, das man mit einem langen Schwanenhals in den Flaschenhalter steckt.

Offenbar wird das System in Australien viel eingesetzt (vermutlich wegen irgendeiner Förderung) -- die Erfahrungsberichte der Betroffenen sagen unisono, dass es schön sei, dass es so was gibt, dass es aber nicht praxistauglich sei.

 

Hier sind die Datenbrillen die Zukunft. Gibts ja schon von Sony. Daruf, dass Debese wirklich in ein paar Wochen die 300-EUR-Datenbrille anbieten kann, würde ich keine Wetten eingehen.

 

Schöne Grüße,

Matthias

Geschrieben

Gab es denn überhaupt schon Aussagen zu den ungefähren Kosten für die Starks-Brillen? Die Sony Brillen oder eine software/Google-Glass Kombi sind ja auch nicht eben preiswert.

 

- Carsten

Geschrieben

Gab es denn überhaupt schon Aussagen zu den ungefähren Kosten für die Starks-Brillen? Die Sony Brillen oder eine software/Google-Glass Kombi sind ja auch nicht eben preiswert.

 

- Carsten

 

Wir macplanet schon schrieb, soll die Brille ca. 300,-€ kosten und förderfähig sein. Herauskommen soll sie im Herbst und per Blutooth an das Smartphone angebunden werden. Aktuell gibt es laut Greta+Starks nur Prototypen. Habe die Info gerade erhalten. Na mal sehen, ob das System angenommen wird. Sonst lohnt der Einsatz nicht.

Geschrieben

Auch die DCI macht sich darüber so seine Gedanken bzw. holt Meinungen ein.(Punkt 1+3)

 

1. The deaf really want open captions.

 

2. NATO and others (several hearing loss associations) in a joint

filing have proposed lower minimums on caption devices (4 units for single

screens to 12 units for 16 or more screens) and then have the quantity

adjusted for each theater to 150% of average weekend demand for that

theater. Reports on demand to be filed with DOJ every six months. NATO

also proposes that equipment be ordered within 6 months of effective date

of rule, be installed within six months after receipt or within two years

of the effective date of the rule, whichever occurs first. This was

endorsed by several commenters.

 

3. There are various complaints about closed captioning. These

include: glasses are too heavy, glasses or cupholder devices identify

person as deaf (invasion of privacy), font size and color needs to be

adjustable, cannot see captions over movie image, need to change view

between caption box and screen is tiring, device shows captions for wrong

movie or connection fails, batteries die, captions missed, system does

not work (either device or transmitter not working).

 

4. The DOJ proposed that theaters only need to show captions if they exist

in the source content. They are not required to create captions. A few

commenters asked what happens if a theater plays DVD or BD. These may have

closed captions, but cinema closed caption equipment cannot play these

captions.

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