Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Aus einer mail von Franz Stadler, legendaerer Gruender und jahrzehntelanger Betreiber von "filmkunst 66" in Berlin:

 

"Kino-Deuschland ist komplett digitalisiert. Es gibt auch keine Filmkopien mehr. Wurden vernichtet oder an Museen verschenkt. Analoge Filmvorfuehrungen gibt es nur noch in Filmmuseen und Kommunalen Kinos wie dem Berliner Arsenal.

 

Damit ist eine Film-Aerea zu Ende gegangen. Das Publikum aber merkt den feinen Unterschied nicht. Dass die Farben nicht strahlend hell leuchten wie Technicolor, sondern eher blass wirken wie im kalten digitalen Licht. Dafuer steht der Bildstand wie eine Eins, das projizierte Bild hat stets die gleiche Qualitaet und die digitale Tiefenschaerfe bekommt man mit 35-mm-Film nicht hin.

...

 

Durch den Film-Output auf zig Fernsehsendern und DVD ist das klassische Repertoire-Filmangebot tot ...

 

Als ich vor ueber 40 Jahren mein Kino eroeffnete, konnte ich meine wagemutige Programmgestaltung aufbauen auf der Aufgeschlossenheit und Neugier der 68er-Generation. Heute ist der Zeitgeist eher konservativ.

...

 

Franz Stadler hat auch zwei lesenswerte Buecher geschrieben: "Immer wenn das Licht ausgeht - 66 Berliner Kinogeschichten" und "Die Kunst der Filmkomoedie".

Geschrieben

Wagemutige Programmgestaltung sollte nicht an digitaler Wiedergabe scheitern. Ich sehe derzeit eher das Problem im Filmangebot. Zwar muss ich einräumen, dass ich aktuell keinen wirklich guten Überblick habe. Aber diese Unwissenheit ist wirklich einer aus viel, viel, viel, viel Frust entstandenen Resignation geschuldet, die die Suche nach GUTEN Filmen in mir erzeugt hat.

Geschrieben

Hallo -es gibt gute Filme, die leider nur für sehr kurze Zeit in die Programmkinos kommen.

Auch das TV (arte ua) bringen sehenswerte Filme -leider zu nachtschlafender Zeit (22:00 -02:00): so habe ich zuletzt aufgezeichnet "Fegefeuer" (finnisches Opus -untertitelt) und "Im Nebel" (finnisch-estnisch).

An deutschen Werken fällt mir ein: "Schuld sind immer die anderen" und "Die Entbehrlichen, an frz. .Werken: "Das Mädchen Wadja" und "le passe"

An Dramen aus dem arabischen Raum: "Bekas", "Zaytoun" und "Das Schwein von Gaza".

Traurig ist die weitgehende Amerikanisierung des Filmangebots im Kino bzw bei DVD-Auswahl -der vormalige Ostblock, bekannt für geniale Regisseure (Kieslowski) wird weitestgehend seit Jahren "ausgeblendet" ---Blockbuster werden angepriesen, Action und, und ... aber: Film, Kino ist ein Geschäft, daher das für "ernsthafte Cineasten" mickrige-traurige Angebot.

Ob digital oder analog ist mir letztlich egal -entscheidend ist das künstlerisch-thematische Ergebnis.

Ernst

Geschrieben

Schon sehr lange beschäftige ich mich, auch universitär, mit Film und der Kinematographie. Vor einigen Jahren noch ging ich sehr gerne ins Programmkino. Der Film sollte für mich schon immer für das Gehirn gemacht werden und nicht für die Popcornmaschine. Es gab ein gutes Hollywood und es gibt ein kommerzielles, flaches, niveauloses bzw. anspruchloses Hollywood.

 

Und mit jedem Kinobesuch ging mein Blick automatisch nach hinten gen Projizierungsfenster, um einen (Ein-)blick zum Projektor zu bekommen. Der erste Schock war jener in einem Kino in Kanada, als der "Projektor" nur noch an der Decke über den Zuschauern hing und ich mir sagte, dass dies doch nicht die neue Norm sein bzw. werden könnte.

 

Doch dem war / wurde so. Aus diesem Frustgefühl heraus bzw. meiner latent sich einstellenden Bockigkeit mied ich nach und nach die Kinos, da ich nicht einsah, für "Beamerfilme" auch noch Geld zu bezahlen. Jenes Erlebnis könnte ich mir auch zu Hause erfüllen.

 

Mehr noch: Genau diese Tatsache, dass, wenn man schon perforiertes Kino möchte, dies nur noch privat geschehen könne, war für mich die Initialzündung mein eigenes Zelluloidkino zu eröffnen, sprich mich mit Super 8 zu beschäftigen und umzusteigen.

 

So steht auf den imaginären T-Shirts: "Wenn ihr Filmverleiher und Kinos keine realen Filme mehr projizieren wollt, dann mach ich es bei mir eben selbst."

 

(Und wie der Zufall will: Ich lese gerade ne Monografie über Krzysztof Kieślowski. :-))

Geschrieben

Im europäischen Kino dürfen wir natürlich Theo Angelopoulos nicht vergessen. "Die Ewigkeit und ein Tag" war der bisher einzige Film, den ich mal über den Bildschirm habe flimmern sehen. Alle anderen Meisterwerke von ihm sind (fast) unbekannt, so auch "seine" Musikgöttin Eleni Karaindrou, die die meisten Scores dazu lieferte.

Geschrieben (bearbeitet)

Gute Filme gibt es, auch heute noch liefern Neue Visionen, Basis-Film und viele andere mehr Auswahl an Klassikern, als man irgendwie zeigen kann. Ich selbst bei Mitglied in einem Kinoverein, der ein altes Kino in der sächsischen Kleinstadt Frankenberg wiederbelebt hat und dazu ca. sechs Kinotage pro Jahr veranstaltet. Wir zeigen ausnahmslos 35mm Kopien auf historischen Ernemann-Projektoren aus den 30ern. Bislang hatten wir im Programm: Die zwei Leben der Veronika, Fanny und Alexander, Die Kraniche ziehen, Hasch mich, ich bin der Mörder, Biester, Serenade, Dersu Usala, Dirty Dancing, Die unendliche Geschichte, Der letzte Mann, Bonnie und Clyde, Reise in die Urwelt, Shining, Coming Out und Straub/Huillets Klassenverhältnisse. Zu jedem Film gibt es ein abgestimmtes Rahmenprogramm, passende Kinderfilme, filmhistorische Einführung, Material etc. Wenn die richtigen Leute zusammenfinden kann man auch heute noch ein mehr als tolles Programm gestalten. Allerdings ist bei uns der Eintritt frei, wir sind ausschließlich spendenfinanziert. Mittlerweile ist unser Kino eine experimentelle Bühne für alle jungen und alten Talente geworden, zu dem sich auch Theatergruppen und Breakdancer gesellen. Der Focus ist aber immer noch der Film, getreu unserem Slogan: Echtes Kino in 35mm!

http://www.welttheater-frankenberg.de

Bearbeitet von Patrick Müller (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

digitale Filme sind - speziell Dokus - meist langweilig, langatmig, daher auch uninteressant. Es muss ja nicht an Film gespart werden, ja im Gegenteil, es müssen Minuten gesammelt werden. Ich will damit nicht sagen, dass es darunter nicht auch oft "gute" Filme gibt.

 

herzlichst

ualy

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Filmvorführer.de mit Werbung, externen Inhalten und Cookies nutzen

  I accept

Filmvorfuehrer.de, die Forenmitglieder und Partner nutzen eingebettete Skripte und Cookies, um die Seite optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, sowie zur Ausspielung von externen Inhalten (z.B. youtube, Vimeo, Twitter,..) und Anzeigen.

Die Verarbeitungszwecke im Einzelnen sind:

  • Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen
  • Datenübermittlung an Partner, auch n Länder ausserhalb der EU (Drittstaatentransfer)
  • Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen
Durch das Klicken des „Zustimmen“-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem Gerät bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen für diese Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO zu. Darüber hinaus willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter in den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die übermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden. Weiterführende Details finden Sie in unserer  Datenschutzerklärung, die am Ende jeder Seite verlinkt sind. Die Zustimmung kann jederzeit durch Löschen des entsprechenden Cookies widerrufen werden.