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An alle Interessierten: Verbot der Paternoster - Umlaufaufzüge ab Montag!


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Geschrieben

Das ist schlicht falsch. Hörfilme werden nach den Regeln der Kunst so angefertigt, dass ein (idealerweise Dreier-)Team die Fassung erarbeitet, in dem immer ein Blinder sitzt. Es wird sehr genau darauf geachtet, die Informationen so zu gestalten, dass der blinde Zuschauer möglichst denselben Kenntnisstand hat wie ein Sehender.

 

Wenn Du Dir die Mühe gemacht hättest und mein Beispiel mit dem Hörfilm gelesen und verstanden hättest, wärst Du vielleicht auf die Idee gekommen, Dir mal einen Film nur anzuhören. Du würdest Dich wundern, wieviel an Information Du aus der Handlung mitbekommst und wie wenig erklärt werden müsste.

Wenn zwei Schauspieler davon reden, in einen U-Bahn-Tunnel zu gehen und in der nächsten Szene es sich so anhört, als wären die Schauspieler in einem U-Bahn-Tunnel, dann muß man das nicht noch durch einen Sprecher ansagen lassen.

 

 

Es mag schlecht angefertigte Fassungen geben (vor allem angesichts dessen, dass wegen der stark steigenden Zahl von barrierefreien Fassungen neue Firmen mit Dumpingpreisen in den Markt drängen), aber das ist nicht die Regel.

 

Zumindest die Blinden, zu denen ich persönlichen Kontakt habe, sehen das anders.

 

 

Auf den Rest des Postings gehe ich nicht ein - viel Spaß weiter in Deiner ganz eigenen "alle doof außer ich"-Welt.

 

Einem blinden Bekannten habe ich eben mein Posting und Deine Antwort vorgelesen. Er möchte auch nicht vor dem Spalt zwischen Zug und Bahnsteigkante gewarnt werden. Er freut sich auch über den Spalt, da er sich mit dem Blindenstock an diesem Spalt orientieren kann, ohne daß der Zug den Stock beim Anfahren mitreisst.

Die Türen müssen seiner Meinung nach auch nicht beim Aufgehen piepsen, eine Ansage mit der Ausstiegsseite reicht völlig, zumal dank TB0 die andere Tür eh verriegelt ist.

Viel wichtiger wäre ihm eine Information, in welche Richtung er gehen muß, um zum Ausgang zu gelangen. "Aber bitte keine Ansage" waren seine Worte. Besser wäre z.B. ein Profil auf dem Bahnsteig, was die Richtung zum Ausgang erkennen lässt.

Seiner Meinung nach lenkt das Dauergepiepse der Türen nur ab und stört bei der Orientierung. Aber was weiß der schon was er braucht, ist halt nur ein Betroffener der mit diesem Unsinn leben muß.

 

 

Gruß

 

Salvatore

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Top-Benutzer in diesem Thema

Geschrieben

Man erlaube mir den Einwurf, die Diskussion erinnert mich gerade an den Film

 

 

ab Min. 0:00, ab 21:10 und ab 51:30...

 

Die IHK Köln hat laut Zeitung in einem Akt des zivilen Ungehorsams den Paternoster weiter laufen lassen.

Geschrieben

Wenn Du Dir die Mühe gemacht hättest und mein Beispiel mit dem Hörfilm gelesen und verstanden hättest, wärst Du vielleicht auf die Idee gekommen, Dir mal einen Film nur anzuhören. Du würdest Dich wundern, wieviel an Information Du aus der Handlung mitbekommst und wie wenig erklärt werden müsste.

 

Keine Sorge, ich kenne Hörfilme. Ich führe sie sogar im Kino vor und habe ausführlich mit Leuten diskutiert (und Veranstaltungen mit ihnen durchgeführt), die Hörfilme erstellen.

 

Jetzt gibts zwei Möglichkeiten:

- Wenn die etablierten Hörfilmfirmen mit großem Aufwand arbeiten und Blinde an allen Punkten ihrer Arbeit einbeziehen, kommt am Schluss was raus, was der Zielgruppe auch gefällt

- Die gesamte Hörfilm-Branche arbeitet seit Jahrzehnten konsequent am Bedarf ihrer Kunden vorbei und produziert Produkte, die niemand haben will

 

Da bleibe ich nun mal bei Ockhams Rasiermesser.

 

Schöne Grüße,

Matthias

Geschrieben

Ich denke mal, das Problem bezieht sich auf Regelungen generell. Nicht nur auf Blinde oder Hörbücher.

Und da muss ich Salvatore völlig Recht geben. Muss denn immer alles haarklein jeder Schritt, jede Dummheit reglementiert werden?

Sicher... Ohne dem Beschriebenen Regelzwang gäbe es das nervige Piepsen an den Türen nicht und so weiter. Ich bin mir überdies sicher, dass das Piepsen nicht alleine für Blinde eingeführt werden musste.

Ich denke aber, dass die Diskussion hier etwas abgleitet und um zurück zum Threaderöffner zu kommen: Es ging wohl eher um sinnlose Regelungen und Gesetze, die niemand wirklich braucht. Es wird geglaubt, man müsse etwas regeln, was ohnehin seit Jahrzehnten ohne Regelung bestens auskommt. Darin ist unsere Politik groß. Sinnlose Sachen zu fabrizieren. SOnst reichts aber leider nirgends hin.

 

Was aber kommt bei sowas raus, wenn alls haarklein geregelt wird? Nun?

Weiter oben war von dem heißen Kaffee an der Imbissbude die Rede. Und ich erinnere mich, dass vor einiger Zeit auch hier in Deutschland auch jemand versucht hat, Schadensersatz von dem Imbissbudenbetreiber zu erklagen, weil sie nicht wusste, dass der Kaffee heiß ist, nicht darauf aufmerksam gemacht wurde, dass er heiß ist, und durch ihre eigene Blödheit durch Umschütten des Bechers sich angeblich verbrüht hätte.

Das ganze wurde (leider nicht mehr ganz logischerweise) abgeschmettert. In den USA hätte der gleiche Fall Erfolg gehabt. Und genau sowas käme dann auch bei uns dabei heraus.

 

Es ist zwar schön und schmeichelt jedem Dummen, wenn er nicht mehr selbst für seine eigene Dummheit verantwortlich ist, sondern anderen dafür die Schuld geben kann. Eigentlich ein Armutszeugnis. Aber durch solche Regelungen von derartigen Kleinigkeiten werden Freiheiten eingeschränkt. Und zwar nicht nur Freiheiten, die den einen Dummen betreffen, der dann sagen kann "Juhu ich bin nicht dumm, ich wusste es nur nicht", sondern Freiheiten die ALLE betreffen.

 

!!! Für Blindheit kann niemand etwas. Und ich will um himmelswillen niemanden der darunter leidet diskriminieren. Diese Leute sind sehr arm dran. Aber ich denke, dass die ganze Diskussion, die beim Paternoster angefangen hat, sehr stark abgerutscht ist und eigentlich auch um das von mir oben beschriebene Ärgerniss ging!!!

Geschrieben

Ich denke mal, das Problem bezieht sich auf Regelungen generell. Nicht nur auf Blinde oder Hörbücher.

Und da muss ich Salvatore völlig Recht geben. Muss denn immer alles haarklein jeder Schritt, jede Dummheit reglementiert werden?

 

Nein, und natürlich gibt es viele Beispiele für Überregulierung und schwachsinnige Regelungen.

Nur sind die einerseits zum nicht unerheblichen Teil urbane Legenden.

Und sie dürfen nicht davon ablenken, dass z.B. die Zahl der Verkehrstoten in den letzten Jahrzehnten dramatisch gesunken ist - und das durch von der Politik erzwungene Sicherheitssysteme wie Sicherheitsgurte, Airbags etc., die bei ihrer Einführung auch von vielen massiv abgelehnt wurden.

 

Schöne Grüße,

Matthias

Geschrieben

Die Paternoster an der Frankfurter Universität (früher IG-Farben-Haus) laufen weiter:

http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/goethe-universitaet-frankfurt-paternoster-drehen-sich-weiter-13619797.html

Nicht behindertengerecht, aber für Bürogebäude war das lange Zeit praktischer und schneller als ein Aufzug. Da musste nicht jede Büroetage eigene Bürozeiten haben (wie im APPARTEMENT). Außerdem häufig Jahre hindurch unfallfrei, weil man da eben genauer achtgeben muss beim Aussteigen. Im Hotel Fleming's am Eschenheimer Turm ereigneten sich ausnahmsweise Unfälle, deren Hergang in den von mir gefundenen Zeitungsartikeln unverständlich bleiben.

Im Oberlandesgericht auf der Zeil blieben früher einmal Azubi-Kollegen von mir stecken, weil andere aus Jux den Notalarm gedrückt hatten.

Gratis rundfahren konnte man auch im Stuttgarter Rathaus, aber dort ist der Paternoster zur Zeit stillgelegt:

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-kretschmann-will-wieder-paternoster-fahren.318c5909-b6d8-432f-94b3-6b973a482273.html

Die meisten stehen wohl in Hamburg

http://www.flemming-hamburg.de/patlist.htm

Geschrieben

Nach einem Zeitungsbericht von heute laufen beispielsweise in einer nordrheinwestfälischen Großstadt die Paternoster einfach weiter, ergänzt mit Hinweistafeln, die auf das öffentliche Benutzungsverbot hinweisen.

 

Mal was anderes, aber dennoch passend zum Thema:

 

Als ich klein war, also so Anfang der 80er Jahre, war hier in der Gegend an jeder Rolltreppe ein Piktogramm, daß die Benutzung mit Gummistiefeln verbot. Weiß jemand, warum? So müßte doch sinngemäß auch die Benutzung mit Turnschuhen verboten gewesen sein, denn die haben ja auch eine Gummisohle. Bei Gummistiefeln berührt ja außer der Gummisohle nur eben die Sohle die Rolltreppe, daher setzte ich die Gummistiefel der Turnschuhe gleich.

 

Und was ist heute? Jeder trägt quer durch alle Altersklassen und Stände mehr oder weniger Turnschuhe. Ist jetzt allen Ottonormalbürgern damit die Benutzung der Rolltreppen untersagt? Oder ist das Verbot der Gummistiefel irgendwann explizit aufgehoben worden? Und wenn ja, warum? Oder haben damals die Rolltreppenhersteller alle aus Jux und Dollerei selbst die Verbotsschilder angebracht, obwohl es gar kein Verbot gab, vielleicht, um sich über gebühr abzusichern?

 

Eine interessante Diskussion, wie ich finde, so auch Eure anderen Offtopicthemen!

 

Gruß Martin

Geschrieben (bearbeitet)

Martin,

 

hier eine Möglichkeit - englischer Aufklärungsspot der 1970er:

 

 

Weitere Erklärungen:

 

Rolltreppe fahren mit Gummistiefeln ist tatsächlich gefährlich - wenn man an der falschen Stelle steht: So nah am Rand der Stufe, dass der Fuß am seitlichen Rand entlang schleift. Durch die Reibung wird das Material des Stiefels weich und kann in den schmalen Spalt zwischen Stufe und Seitensockel hineingezogen werden. Das sind zwar nur wenige Millimeter, aber der Zug kann so groß werden, dass der Fuß in Mitleidenschaft gezogen wird.

 

Das gilt nicht nur für Gummistiefel. Die Gefahr besteht bei allen Materialien, die bei Reibung heiß und weich werden. Moderne Warnschilder verbieten daher nicht mehr nur Gummistiefel. Sie machen dem Betrachter klar: Füße weg vom Sockel. Auf einigen Rolltreppen sind am Sockel Bürstensäume angebracht, die Rolltreppenfahrern kräftig über den Knöchel streifen, wenn sie der Seitenwand der Rolltreppe mit ihren Füßen zu nahe kommen.

http://www.cosmiq.de...ltreppe-fahren/

 

Diese Theorie überzeugt mich weniger, aber was versteh ich schon von Rolltreppen:

 

Definitiv wegen Elektrostatischer Aufladung. Unter dem Gummistiefel steht "Plastik" . Da lädst Du Dich während der Fahrt Elektrisch auf, wenn Du dann oben bist und von der Treppe gehst, bekommst Du dermaßen eine Gewischt!!! Unter Der Treppenstufe aus Aluminium befindet sich rechts und links eine Stufenrolle aus Kunststoff (wegen der Geräusche und Fahrkomfort). Der Handlauf wiederum ist aus Gummi (Kautschuk). Mit entsprechendem elektrisch isolierender Schuhsohle (Gummistiefel) -autsch!!! Seit einigen Jahren haben sich diese Piktogramme geändert. Gummistiefelpiktogramme findet man auf neueren Treppen nicht mehr. Neuere Treppen haben im Bereich der Absenkung unter den Stufen Antistatikbürsten ( Pinsel mit dünnen Messingbürsten, welche die Stufenunterseiten berühren), und die sind mit dem Fahrtreppenfachwerk geerdet. Somit entlädt mansich wieder, bevor man von der Treppe steigt.

http://www.gutefrage...lltreppe-fahren

 

Dipl.-Ings, übernehmt den Fall! ;-)

Bearbeitet von magentacine (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Nochmal zum Hauptthema:

 

Im Deutschlandhaus prangt am Paternoster jetzt dieses, wie ich finde, sehr gelungene Schild:

 

d/4007/enycq8dd_jpg.htm]enycq8dd.jpg[/url]

Geschrieben (bearbeitet)

(...) Es ging wohl eher um sinnlose Regelungen und Gesetze, die niemand wirklich braucht. Es wird geglaubt, man müsse etwas regeln, was ohnehin seit Jahrzehnten ohne Regelung bestens auskommt. Darin ist unsere Politik groß. Sinnlose Sachen zu fabrizieren. SOnst reichts aber leider nirgends hin.

 

Meine Vermutung ist nach wie vor, daß der Normzweck es nicht ist, den öffentlich betriebenen Paternoster auszurotten, sondern im Arbeitsumfeldfestzulegen, daß Betriebsmittel, unter die auch Aufzüge aller Art fallen können, nur von eingewiesenem Personal benutzt werden.

 

Wie gesagt: Der Ottonormal-Bürger, der ein öffentliches Gebäude betritt und den Aufzug benutzt, ist alles andere, nur kein Arbeitnehmer des Gebäudebesitzers oder Anlagenbetreibers. In diesem Falle greift die Norm vom Text her schon gar nicht.

 

Was genau im Nahles'schen Ministerium an Erwägungen getätigt wurden, wird uns aber im Verborgenen bleiben.

 

Ironischerweise ist das Flugzeug, das sicherheitstechnisch am meisten durchdachte und regulierte Verkehrsmittel, ein Ort, an dem vergleichsweise wenige Sicherheitsinformationen gegeben werden. Es sind sogar weniger geworden, denn in den letzten Jahren hat man zB den Hinweis weggelassen, die Schwimmweste nicht innerhalb des Flugzeugs aufzupusten. (Diesen Hinweis zu mißachten war die letzte schlechte Entscheidung, die die Hälfte der Passagiere dieser Ethiopian-767 trafen, die vor den Komoren runter kam...) Zwar wird man auf diverse Dinge hingewiesen, aber die haben definitiv ihren Sinn: Fliegen ist, im Gegensatz zum Bahnfahren, für die meisten Leute eine Ausnahmeerfahrung und somit sind die eigentlich simplen Sicherheitshinweise für viele nicht trivial.

 

Was Behinderte angeht, ist meine Erfahrung bisher, daß Behinderte nicht betüdelt werden wollen, als wären sie kleine Kinder. Die Vorstellung, Behindert zu sein, ist für alle Nichtbehinderten (normal darf man da ja nicht sagen...) immer schlimm und bei vielen wird ein übertriebener Mitleidsreflex ausgelöst, wie mir scheint. Daß diese Menschen kein Mitleid brauchen und auch nicht wollen; daß es sie womöglich sogar belastet, bemitleidet zu werden, kommt vielen nicht in den Sinn. (Perfiderweise ist der Gedanke doch oft gekoppelt mit einer gewissen Erleichterung "Gott sei Dank, nicht ich...") Daraus folgt nicht der Umkehrschluß, daß man sie gleichgültig behandeln soll, denn so geht man mit Menschen auch nicht um. Man verhalte sich einfach normal ihnen gegenüber, wie jedem anderen (fremden) Menschen gegenüber auch. Und die meisten Leute (behindert oder nicht) sind von mittlerer, passabler Intelligenz und Bildung und kommen mit ihrem Alltag zurecht und bedürfen keiner Deppen-Hinweise.

Bearbeitet von FP (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Früher (und so alt bin ich wirklich nicht) habe ich noch häufiger bemerkt, dass man beeinträchtigten Mitmenschen geholfen hat. Als ich neulich am Zebrastreifen eine sichtbar hilflose sehbehinderte Person herüberführte (und deswegen mein Auto mit Warnblinklicht vor dem Zebrastreifen anhielt) wurde ich vom netten Kollegen hinter mir wüst beschimpft, was mir einfalle, die "alte Schachtel" sicher hinüberzubegleiten. Ich glaube, auch deshalb wird heute viel mehr gewarnt, hingewiesen und und und, da sich unsere Gesellschaft immer mehr in die des Mittelalters zurückverwandelt (hierbei ist auch anzumerken, dass durch die überproportionale Einfuhr von "Mültikülti" diese Rückentwicklung vervielfacht)

 

Zum Thema Nahles gibt es nur zu sagen, dass diese Quotenische und Ihr Mitarbeiterstab ungeeignet ist. Da will man die Langzeitarbeitslosigkeit abbauen und streicht gleichzeitig jede 4. Stelle in den Jobcentern und stelt obendrein nur befristet ein, für 2 Jahre. Diese 2 Jahre braucht der durchschnittliche Sachbearbeiter aber schon, um sich durch das hochkomplexe Dauerprovisorium "SGB II" zu arbeiten... Und dann wundert man sich über miese Presse...

Geschrieben

Im Fall der Paternoster scheint die Lage nicht so eindeutig zu sein, wie folgender Artikel nahe (haha) legt, haben doch erst die Ländervertreter aus einer durchaus sinnvollen Sicherheitsüberlegung eine praxisferne Verordnung gemacht (Absatz 7):

 

Bundesregierung bremst Paternoster aus

 

Anmerkung zum Arbeitsamt: Befristete Arbeitsverträge sind bereits seit 10 Jahren beim Arbeitsamt völlig normal. Vermutlich auch schon länger. Gerne werden auch mal missliebige Mitarbeiter in die Hartz IV-Abteilungen "strafversetzt". Man könnte meinen, die Arbeitsämter spielen Modellarbeitgeber für die Arbeitsmarktreformen der letzten Jahre. Und da waren nicht nur gewerkschaftsnahe Vollweiber Minister.

Geschrieben

Nein, und natürlich gibt es viele Beispiele für Überregulierung und schwachsinnige Regelungen.

Nur sind die einerseits zum nicht unerheblichen Teil urbane Legenden.

 

Also entweder ist etwas ein Beispiel für Überregulierung, oder es ist eine "urbane Legende". ;-)

 

 

Und sie dürfen nicht davon ablenken, dass z.B. die Zahl der Verkehrstoten in den letzten Jahrzehnten dramatisch gesunken ist - und das durch von der Politik erzwungene Sicherheitssysteme wie Sicherheitsgurte, Airbags etc., die bei ihrer Einführung auch von vielen massiv abgelehnt wurden.

 

Beim Sicherheitsgurt ist die Sachlage eindeutig, beim Airbag dagegen nicht. Argumente dazu spare ich mir jetzt aber, da deutlich OT.

Mich würde jetzt aber in diesem Zusammenhang noch interessieren, wieviele Menschen in den letzten 100 Jahren durch den Spalt zwischen Tür und Bahnsteigkante verletzt oder getötet wurden und wie sich diese Zahlen geändert haben, seit davor gewarnt wird.

Auch Zahlen zu Unfällen an Zügen mit/ohne Türgepiepse würden mich sehr interessieren. Seit der Einführung von "TB0" ist ein Aussteigen auf der "falschen" Seite nicht mehr möglich, außer der Lokführer gibt die falsche Seite frei. Dagegen hilft aber auch das Dauergepiepse nicht.

 

 

Man verhalte sich einfach normal ihnen gegenüber, wie jedem anderen (fremden) Menschen gegenüber auch. Und die meisten Leute (behindert oder nicht) sind von mittlerer, passabler Intelligenz und Bildung und kommen mit ihrem Alltag zurecht und bedürfen keiner Deppen-Hinweise.

 

Genau so sehe ich das auch, zumal die "Deppen" früher auch ohne diese Hinweise überlebt haben.

 

Man kann im Leben nicht alles absichern und ein solches Leben fände ich auch nicht wirklich schön. Wie soll das nach Rauchmelderpflicht in "Privaträumen", Spaltwarnungen beim Zugfahren, Warnung vor heissem Kaffee usw. denn weitergehen? Sprachansage an der Küchenschublade, daß die Messer scharfe Klingen haben?

Bitte achten sie auf den Spalt zwischen der Klinge und ihren Fingern?

 

Beim neuen Auto meiner Freundin kann man den Anlasser nicht einschalten, wenn die Kupplung nicht betätigt ist. Wie komme ich mit diesem Auto bei einem Motorschaden aus dem Gefahrenbereich? Mit älteren Fahrzeugen bekomme ich das Fahrzeug mit dem Anlasser im ersten Gang von der Kreuzung, vom Fahrstreifen auf die Standspur oder runter vom Bahnübergang. Geht hier nicht. Toll!

 

 

Ich denke aber, dass die Diskussion hier etwas abgleitet und um zurück zum Threaderöffner zu kommen: Es ging wohl eher um sinnlose Regelungen und Gesetze, die niemand wirklich braucht. Es wird geglaubt, man müsse etwas regeln, was ohnehin seit Jahrzehnten ohne Regelung bestens auskommt. Darin ist unsere Politik groß. Sinnlose Sachen zu fabrizieren. SOnst reichts aber leider nirgends hin.

 

ACK! Anstatt sich mal die Arbeitsbedingungen z.B. in Callcentern vorzunehmen und die Zeitarbeit wieder auf ein Jahr am gleichen Arbeitsort zu begrenzen (wie es auch schon mal war), wollte man fensterlosen Teeküchen an den Kragen.

Super, dann haben viele eben keine Teeküchen mehr, da es baulich nicht anders geht.

Auch wenn "macplanet" es mir plump unterstellte, ich halte alle anderen nicht für doof. Aber unsere Berufspolitiker sind mittlerweile so weit vom realen Leben entfernt, daß da einfach zuviel Sinnfreies und Gefährliches für unsere Gesellschaft und Freiheit entsteht.

 

 

Gruß

 

Salvatore

Geschrieben (bearbeitet)

Nachtrag aus der S-Bahn, vorgefertigte Ansage:

 

"Bitte machen Sie den Bereich der Türen frei, damit diese sich schließen und WIR unsere Fahrt fortsetzen können."

 

Von Idioten für Idioten getextet. Von jener gutgelaunten Stimme gesprochen, die bestimmt auch "Strukturelle Hüllenintegrität versagt" oder "Automatische Selbstzerstörung in dreißig Sekunden" verkündet.

 

Ja, wenn DIESE sich schließen - sonst hätte ich ja angenommen, die Wartungsklappen im Boden oder die klapprigen Deckel der Abfallbehälter seien gemeint - ja dann können WIR ALLE, als große glückliche Usergemeinde, was sag ich; Familie! UNSERE FAHRT fortsetzen.

 

"Der Weg in die Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert." (Dante Alighieri, 1265-1321)

Bearbeitet von magentacine (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Oh!

 

Nudging hat dabei zu einigen Erfolgen geführt. Seitdem auch US-Kinos beim Verkauf von Popcorn deklarieren müssen, wie viel Kalorien in einer Tüte stecken, ist der Konsum drastisch zurückgegangen.
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Bei uns in der Firma (Bayer) in Berlin ist noch ein Paternoster. Diese Woche war in dem Gebäude eine Besprechung und ich habe entdeckt, dass sie weiterhin in Betrieb ist.

Wahrscheinlich gilt das nur für öffentliche Gebäude.

Geschrieben

Gestern Mittag war ich mal wieder auf dem Westend-Campus mit einem Kumpel und da lasse ich es mir nicht nehmen, im Farben-Haus Paternoster zu fahren. Irgendwie kamen wir da mit einer Dame vom Sicherheitsdienst ins Gespräch, der es übrigens völlig wumpe war, daß wir diesen albernen Paternosterführerschein nicht haben und daß wir eigentlich keine Uni-Angehörige sind. Sie meinte, daß es auch immensen Spaß macht, einmal rund zu fahren, also durch den Keller, was per Benutzungsordnung zwar verboten, aber total ungefährlich ist. (Darauf wird per Schild auch hingewiesen...)

 

Nächsten Freitag wieder...

Geschrieben

Ich wäre ja erstmal dafür eine gesetzliche Motordrosselung einzuführen, denn noch immer sind tödliche Geschosse, die mit 200 km/h über die Autobahnen rasen unterwegs! Solange Autos bei 150 km/h nicht abheben um zu fliegen, machen sehr hohe Geschwindigkeiten bei Bodenkontakt keinen Sinn. Lasst doch die historischen Paternoster in Betrieb, muss man denn sämtliche historische Anlagen und demnach die Identität dieses Landes komplett zerstören? Die Amerikanisierung dieses Landes ist leider im vollem Gange, alles vereinfachen und bequemer machen, so dass der Mensch immer fauler und dümmer wird.

Geschrieben

Ja, das ist leider so.

Aber eigentlich ist es doch piepegal, ob Amerikanisierung, Sozialismus, Kommunismus, Kapitalismus. In jedem System tritt die Gier und Hirnverbranntheit einiger Idioten zu Tage, was das System scheitern läßt. Und nur weil man krampfhaft erklärt, dass Kapitalismus deswegen so gut ist, weil es auf Angebot und Nachfrage beruht, heißt das noch lange nicht, dass jede Menge gemauschelt wird, Preisabsprachen, etc. Diejenigen, die die Macht haben, werden sie immer zur Gunst ihrer Gier und ihres Egoismus ausspielen. So wie es tagtäglich geschieht. Auch hier bei uns. Und auch bezüglich der Paternoster.

Geschrieben (bearbeitet)

Weder 200km/h noch die Autos sind tödlich (empirisch bewiesen)......

Allerding birgt die Kombination mit gewissen (meist ignoranten) Zeitgenossen Gefahren, "mit dem Messer zwischen den Zähnen" (am besten noch gepaart mit fehlendem "Popometer") sind selbst 80km/h lebensgefährlich!

 

 

Ontopic: Durch Treppenstürze sterben in D jährlich >1000 Menschen - sollte man da nicht viel eher ansetzen?

Bearbeitet von Vogel (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Ich wäre ja erstmal dafür eine gesetzliche Motordrosselung einzuführen, denn noch immer sind tödliche Geschosse, die mit 200 km/h über die Autobahnen rasen unterwegs! Solange Autos bei 150 km/h nicht abheben um zu fliegen, machen sehr hohe Geschwindigkeiten bei Bodenkontakt keinen Sinn. Lasst doch die historischen Paternoster in Betrieb, muss man denn sämtliche historische Anlagen und demnach die Identität dieses Landes komplett zerstören? Die Amerikanisierung dieses Landes ist leider im vollem Gange, alles vereinfachen und bequemer machen, so dass der Mensch immer fauler und dümmer wird.

 

Und was soll das bringen?

Ich glaube, es liegt nich am Gerät selbst, sondern am Fahrer/Bediener.

Wenn Du mit einem KFZ nicht umgehen kannst, dann lass es stehen. Kannst Du dagegen SICHER mit 250 km/h fahren, dann tu das, aber gefährde deshalb nicht andere.

Ich fahre normalerweise nie schneller als 120, kann aber sehr wohl auch sicher mit 250 km/h (lt. Tacho) auf der Bahn fahren, nur da muss man das KFZ und auch sich selbst sehr gut kennen können.

Geschrieben

Es geht doch hier nicht um mich und ob ich mit 250 km/h ein Fahrzeug führen kann, sondern um Raser, die sich selbst und andere töten!! Die Verkehrsordnung in D sollte mal amerikanisiert werden, sprich Tempolimit!

Geschrieben

Komisch, meiner Erfahrung nach sind es eben NICHT schnellfahrende Verkehrsteilnehmer die das größte Risiko darstellen sondern unsichere, selten auf der BAB fahrende "Sonntagsfahrer" - und natürlich übermüdete Trucker.

 

Und beide Gruppen fahren sicher nicht schneller als 120.

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