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Die Werkstatt überlebt — in Öl eingelegt


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Carsten, Thomas fährt R4 oder eine T3 Pritsche. Das ist ein Diesel, der würde Rapsöl noch fressen. Nur die Menge, die die Presse hergibt, nun ja, eine Geduldssache. Bestimmt nett vom philosophischen Ansatz, echt beruhigend. Nur hat Thomas wenig Unruhe in sich.

Simon, da kann ich Carsten nur zustimmen. Bin letztens B311 in Tuttlingen vorbeigefahren, da werben große Banner mit komplexen Fertigteilen in Sekunden. Toll, das sowas geht, nur muß ich darüber nachdenken, wieviel Arbeitsplätze sowas kostet. und wie wenig Resourcenschonend billige Massenware ist in jedem Bereich.

Jens

Geschrieben

Ich war seit langem heute Nachmittag (Vormittag ist Home-Office) mal wieder Torf stechen in unserem alten Torfstich... war einiges an Vorarbeit zu leisten und der frisch restaurierte Traktor ist auch nur noch mit Mühe den Weg nach hinten durchgekommen.... Erst mal Gleise neu aufnageln und dann die Grasnarbe weg und dann kanns losgehen. Nun ja, mal sehen wie viele Soden da am Ende so herauskommen...

Vielleicht kann ich Thomas ja noch ne Torfpresse aufschwatzen, da lässt sich auch Raps mit zermahlen 🙂 

Jetzt erstmal den Ami ausmotten, der stand seit dem Krebs auch nur herum, springt sicher nicht mehr an, der Panzer....

die einen erfreuen sich an der Arbeit, die anderen erledigen durch die ungewollte Zusatzfreizeit Dinge, die schon längst hätten gemacht werden sollen, dank Corona ist endlich mal Zeit dafür.

Geschrieben

Jens, Danke. Treffend und ein sehr nettes Kompliment.
Dafür bist du ein wandelndes Elekronikeruniversum.

Chris, das mit der Torfpresse ist tendenziell 'ne gute Idee, die olle Rapsmühle hatte nicht wirklich Durchsatz, selbst im dritten nicht. 🙂

Der T3 riecht deshalb bisweilen nach Frittenbude, das ist erprobt, eingerichtet und erübrigt daher Pressen aller Art. Tut mir leid, kein Geschäft heute ...
Tja, und das mit dem Zwangsurlaub hat zwar den Vorteil, daß ich endlich mal wieder durchgehend was am Haus machen kann. Andererseits kommt währenddessen aber auch keine Kohle rein.

Hauptsache, der Virus klopft nicht an.

Geschrieben

Gerne, na ja, Besuche sind gerade schlecht möglich, mal sehen, ob ich nächste Woche meine Kinokunden in der Nähe anfange abzuklappern und Liegengebliebenes erledige. Zur Arbeit fahren darf man ja, und die Infektionsgefahr ist im Kino nun auch rum, eine Woche schafft das Virus beisher wohl noch nicht auf dem Trockenen. Nachdem ja Italien nun Todesfallmengen nennt, die einen schaudern lassen, hoffe ich, das bei uns langsam die Vernunft einsetzt. Wir sind seit Sonntag zu Hause, in des Sohnes Schule gabs Coronafälle, da haben wir auf unnötigen Ausgang verzichtet. Fällt mir nicht schwer, ich hab seit 2 Monaten Zahn bzw. Kieferschmerzen, die hoffe ich, jetzt mal loszuwerden. Die Ausheilung der Zahn-OP zieht sich viel länger als gehofft/erwartet. 2 R320 stehen unten in der Halle zur Grundaufarbeitung, da geht mir die Arbeit nicht aus.

Bleibt gesund.

Grüße

Jens

Geschrieben
Am 19.3.2020 um 17:57 schrieb Simon Wyss:

Paßschraube M 2,5 mit zwei Schlüsselflächen am Zylinderkopf mit einer Miyano und Stangenlader über etwa 8 Minuten

 

Es ist eine Minute 08, damit es seine Richtigkeit hat. Immer noch viel zu lang. Gestern Scheiben aus einer POM-Stange abstechen. An der klebte ein Papier, auf dem gedruckt stand Rund geschliffen 32 h9. Beim Nachmessen stellten wir den Durchmesser 32,023 mm fest. Haha, Wareneingangskontrolle unbrauchbar

 

Die Filmerei soll nicht vergessen gehen, obschon ich nun doch wieder einiges andere im Kopf habe. So habe ich bei leboncoin.fr eine Doppel-8-Kamera für 50-Fuß-Spulen mit Wickeltrommel gesehen, eine Nachfahrin der GIC-8-Morexa von der nun gelöschten Genfer Firma Photo-Hall. Sie hat einen verstellbaren Regler, der Tempo 8 bis 32 ermöglicht. Vielleicht einfach und altmodisch, aber man kann ein D-Mount-Reflex-Zoom anschrauben, womit das Gerät heutigen Ansprüchen entgegenkommt. Auf Grund der Nachspannmöglichkeit der Triebfeder steht Rohmaterial für 4 Minuten und 10 Sekunden am Stück zur Verfügung. Nicht schlecht, oder? Drahtauslösergewinde hat sie auch. 30 €, netto

 

Daneben beschäftigt mich das Problem der gleichmäßigen Teilung einer Ellipse. Professor Johannes Volmer hat 1994 trocken geschrieben, daß es analytisch nicht lösbar wäre. Als ich das vor zwei, drei Wochen gelesen hatte, war ich infiziert vom Euklid-Virus. Die euklidische Geometrie beschränkt sich auf die Zeichenhilfsmittel Lineal und Zirkel. Sprechend im Zusammenhang ist eine Übersetzung des Namens Euklid, er bedeutet eigentlich Gutgut. Die Silbe ευ, eu, bedeutet wohl oder gut. Κάλι, k(a)li, heißt auch gut oder richtig, es ist ein uraltes Wort aus Indien. Also, wie bringt man es fertig, eine Ellipse mit Zirkel, Lineal und Zeichenstift in beispielsweise 16 gleich lange Abschnitte zu teilen, gleich lange Bogenstücke? Ich glaube, eine Lösung gefunden zu haben.

Geschrieben

Puhhh, Simon .....

Lineal, Zirkel, Schnur. Hilfsmittel, mit denen ich gut vertraut bin und umzugehen weiß. Nur der Euklid, der ist mir nicht so bekannt, deshalb ist bei mir ist Schluß nach der Viertelung.
Was mich beruhigt, ist der Umstand, daß ich dafür in der Lage bin, Korb- und Segmentbögen in Abhängigkeit von lichter Weite und Steinhöhen so zu konstruieren, das es immer eine ungerade Anzahl Steine hat und der Kopf des Königsteins auch immer genau unter der Lagerfuge liegt.

Und 1.62/o.62, angewendet nach Möglichkeit. Zaubert dem Kunden oft große Augen ins Gesicht und ein wohliges: "Sehr schön" auf die Lippen. Leider sind viele Unwissende darunter und sehen nicht den Hintergrund. Aber immerhin erkennen sie intuitiv die Ausgewogenheit der Proportion, was mir wiederum genügt und mich an den Satz erinnert: Man sieht nur, was man weiß.
Wie sieht dein Lösungsansatz denn aus?

 

Gruß in die Schweiz, Thomas

Geschrieben

Meine Überlegung ist diese: Den Umkreis einer Ellipse teile ich gleichmäßig auf. Die Strahlen von der Kreismitte zu den Teilungspunkten zerteilen die Ellipse ungleichmäßig. Die Ellipse betrachte ich als Projektion eines verdrehten Kreises. Das Gegengift oder den Ausgleich der Verzerrung hole ich mir von einem gleichen Abbild der Ellipse, das ich um 90 Grad versetzt einzeichne.

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Scheint nicht so einfach zu sein, das mit der gleichmäßigen Teilung der Ellipse. Auch nicht geklappt hat es mit der Anstellung, man hat mich wieder entlassen. Wohl ein Crash zu viel auf der Drehmaschine. Schade, doch ich bin auch froh, da raus zu sein. Meine Funktion war eigentlich die eines Esels, eines Handprogrammierers. Die Operationspläne sind bloß Werkzeuglisten, Einzelnes muß man sich aus dem Steuerprogramm zusammensuchen. Ein stundenlanges Geknaube, weil der Chef zu geizig ist, CAM anzuschaffen. TopSolid ist installiert, doch er läßt keinen heran. Habe extra noch den Lehrling ausgefragt, der dieser Tage den Abschluß macht. Er habe Konturen und Solids erstellt, das Programm aber von Hand geschrieben. Das geht mir nicht in den Schädel. Der brummte mir jeweils schon am Vormittag von der übermäßigen Konzentration auf eigentlich nachrangige Dinge.

 

Halt leider wieder zum Sozialdienst. Dafür habe ich wieder Zeit für Filmgeräte und Objektive. Finde ich genau so erfüllend wie Teile machen für Autosampler. Das Geschäft mit automatischen Flüssigkeitsammlern läuft ungebrochen. Mit diesen Laborgeräten werden Dopingprüfungen durchgeführt, Lebensmittel untersucht und nun auch Vireneiweiße angereichert, Stichwort COVID-19-Test. So ein Sampler kostet neu zwischen 10'000 und 15'000.

 

Also, jetzt ist ein Yvar 75-2.8 dran, das ist ziemlich verklebt. Dann habe ich eine alte Kamera für 9½-mm-Film gekauft, die will untersucht werden. Zwei H 16 sind angekündigt. Den Artikel über die Victor auf Englisch übersetzen. Weiter forschen nach dem besten 9½er Projektor. Endlich eine Webseite aufschalten.

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Ziemlich genau ein Jahr ist vergangen und ich habe wieder eine Anstellung. Es ist sehr schnell gegangen. Mittwoch abend um 17.08 erhalte ich auf dem Spaziergang mit dem Familienhund einen Anruf, ein Personalvermittler spricht im dicksten Walliser Dialekt von „Maschinenbediener“, der mit der „Schieblehre“ umgehen können sollte. Am selben Abend noch Vertrag geschlossen. Vorgestern Beginn um 07.30 Uhr, mit dem Auto zehn Minuten Fahrt. Gestern kommt der Betriebsleiter zu mir und sagt, ich erhalte die Kündigung.

 

Hä? Er klärt mit einem Minimallächeln auf. Eine Unstimmigkeit mit dem Vermittler, man wolle mich direkt anstellen, deshalb muss der Vertrag unter Einhaltung einer Woche Frist aufgelöst werden. Morgen würde man das mit der Personalerin zu dritt besprechen. Gestern den ganzen Tag auf die Unterredung gewartet, nichts. Dafür hin und her zwischen einer Fräs- und einer Drehanlage, ein Programm 15:59, das andere 45 Sekunden. Der Vermittler ist übrigens ein Türke, die Personalerin dem Namen nach auch.

 

Die Film-Mechanik ist nun in die Freizeit und auf die Wochenenden gelegt. Es ist zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben. Aus Kalifornien hat jemand zum dritten Mal Objektive zur Pflege gesandt.

Geschrieben

Ich kann nicht mehr, der Rücken macht das nicht mit. Immer wieder ins Gartenhäuschen gebeugt, bei den CNC-Fräsanlagen kommst du ja nie recht an den Maschinentisch heran, um mit dem Schraubenschlüssel zu lösen und mit dem Drehmomentschlüssel anzuziehen. Diese Haltung ist ganz schlecht für mich. Wenn der Chef, von dem ich nicht viel halte, bis Freitag abend keinen Vertrag vorlegt, bin ich da weg. Am 21. Mai habe ich der Firma eine E-Mail-Bewerbung gesandt, darauf hat es bis heute keine Antwort gegeben. Er sagte zwar, man wolle mich direkt einstellen, weshalb ich der Kündigung durch den Auftraggeber (die Firma) dem Stellenvermittler gegenüber zugestimmt habe. Mehr aber nicht. Wenn ich es nicht durchhalte, rufe ich den Arzt an. Ich bin zu alt für solchen Mist. Die Industrie brummt und sie frißt nach wie vor Menschen auf. Vom Stumpfsinn der CNC-Knauberei ganz abgesehen. Keine Perspektive, nichts zu lernen, kein Geist in dem Laden

Geschrieben

Arztzeugnis eingeholt, Feierabend. Nun abwarten, ob ein Vertrag kommt

 

Wieder eine H 16 im Gespräch, es ist eine Audiodatei übermittelt worden und das Laufgeräusch tönt übel. Was machen alle die Leute nur mit den Kameras?

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Vergangene Woche habe ich einen Satz Berthiot-RX-Objektive aufgearbeitet, um am Ende frustriert einzusehen, daß beim Tele und bei der Normalbrennweite nicht nur die Befestigungsclips der Blenden vertauscht waren, sondern auch je eine Paßscheibe in der Mechanik fehlt, ungefähr drei Zehntel stark. Es ist nicht möglich, die Optiken ohne dieses Spiel zu fokussieren. Das Weitwinkel kann benutzt werden. Alle drei haben Schäden in der Glasvergütung vom Pilz, aus dem Grunde wohl hat sich schon jemand mit dem 10er und dem 25er abgemüht. Das 75er war im Originalzustand, völlig zugeklebte Scharfstellgewinde. Rätselhafte Angelegenheit

 

Gestern hatte ich Besuch von einem Berufskameramann, der unter anderem Video- und Filmkameras verleiht. Er bringt eine H 16 Reflex von 1965. Nachdem er gegangen ist, nehme ich die erste Prüfung der Funktionen vor und stelle fest, daß die Belichtung während des Filmtransports erfolgt. Auch hier haben Unbedarfte sich zu schaffen gemacht. Der Filmtechniker überlebt, einbalsamiert. Manchmal möchte man einfach für immer ins Weltall entschweben. Space Cowboys fällt mir ein.

Geschrieben

Lieber Simon, nicht einbalsamieren, sondern einfrieren. Damit zukünftige Generationen einen wieder auftauen können - ich empfehle den prophetischen und satirischen Science-Fiction-Film "Demolition Man" aus dem Jahr 1993, der Dir sicher auch Spaß machen würde.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Film-Mechaniker:

Wird eigentlich immer noch Energie verschwendet zum Tiefkühlen dieser unheilbar Kranken aus den, was war das, siebziger Jahren? Da fühle ich mich gleich wieder putzmunter.

Ist doch praktisch, kann man grade noch die Tiefkühlpizza mit beilegen.

Gerüchteweise soll Walt Disney ja auch so im Permafrost auf seine Wiederbelebung warten.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Material für die RX-Cinor ist bestellt und hoffentlich in den nächsten Tag da. Heute habe ich ein 10-mm-Cinor endlich fertigstellen können, das ich vor sechs Jahren in einen Zip-Beutel gesteckt und drauf geschrieben habe für Schrott befunden. Endlich beherrsche ich das mit der Irisblende, ich habe nun ein Verfahren, um die Lamellen so hinzubekommen, daß sie aufeinander flitzen wie, wie sagt Joachim Llambí, Fiffi ans Gehackte. Somit konnte ich mich mit den Krönchenlamellen aussöhnen. Ein Rest an Abstand zu der Form bleibt, es sind halt keine massiven Zapfen.

 

Den mechanischen Aufbau der Berthiot-Cinor finde ich mittlerweile gut. Die jüngste Fassung mit dem Konterring hintendran ist anspruchsvoller zum Einstellen, kann dafür spielfrei montiert werden. Keinerlei Umkehrspiel beim Scharfstellen, die bleibt da stehen, wo man den Schärfering losläßt. Nichts wackelt innendrin, wenn man ans Objektiv faßt, das ist bei anderen Marken schlechter. Über das Glas kann man natürlich diskutieren.

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