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Geschrieben

Auf der HP von Blickpunkt:Film gefunden:

 

DVDs simultan zum Kinostart?

 

Mit einer radikalen Überlegung sorgte Barry Meyer, Vorstandsvorsitzender von Warner, für Aufsehen in der Diskussion um die Verkürzung von Kinofenstern als Maßnahme gegen die Verbreitung von Raubkopien. Meyer kann sich vorstellen, Blockbuster künftig simultan zum Kinostart auf DVD zu veröffentlichen. "In dem Moment, in dem ein Film irgendwo auf der Welt öffentlich aufgeführt wird, kann man sich darauf verlassen, dass innerhalb weniger Tage illegale Mitschnitte in Asien, Osteuropa oder Russland auftauchen", so Meyer.

 

Kollegen teilen diese Überlegung, nicht zuletzt weil das Kino als Teil der Verwertungskette immer mehr in den Schatten des Heimvideomarktes rückt. Obwohl die Einspielergebnisse in den US-Kinos 2004 einen neuen Rekordstand von rund 9,5 Mrd. Dollar erreichten, verblasst diese Zahl beinahe angesichts der geschätzten 24,5 Mrd. Dollar an Umsätzen mit dem Verleih und Verkauf von DVDs und VHS.

 

"Zur Zeit ist das Kino noch die Spitze der Verwertungskette und Heimvideo der erste Sekundärmarkt", so Meyer, "doch in einigen Märkten sollte dies gerade umgekehrt sein - Kino wäre dort dann Mehrwert." Peter Chernin, Vorstandsvorsitzender von Fox, äußerte sich ähnlich: "Wenn uns die Umstände zwingen, uns zwischen einer erfolgreichen Verwertung im Kino oder auf Video zu entscheiden, dann ist es keine allzugroße Frage, welchen Weg wir gehen werden."

 

Trotz eines generellen Konsens mit seinen Kollegen gab Sony-CEO Michael Lynton jedoch zu bedenken, dass zu kurze Kinofenster viele potenzielle Zuschauer dazu bewegen könnten, auf den DVD-Release zu warten, anstatt zusätzlich Geld für eine Kinovorstellung auszugeben.

 

Quelle: VideoWoche

Geschrieben

Manchmal möchte ich einfach nur -selbstzensiert- ! :twisted: :twisted: :twisted:

Geschrieben

WHAT DA FUCK...? :evil:

 

Hat dem Kerl niemand gesagt das Drogen gefärlich sind?

Wie wärs, verkaufen wir nächstens an unserer Kinokasse nicht nur die Eintrittskarten sondern fragen wir gleich:

"Sperrsitz, Loge oder lieber die die DVD?"

 

wahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!

:evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil:

Geschrieben

:( Da brauchen wir in Zukunft die Tür gar nicht mehr aufzuschließen, können wir gleich die Projektoren in Folien einpacken, Tücher über die Sitze werfen, Popcornmaschine einmotten und umschulen.

Geschrieben

Und echte Heimkino-Fans kommen günstiger an echte Kinotechnik ran und schnell werden Gäste des Heimkinos feststellen, dass der Heimkinobesitzer etwas schöneres als DVD hat und schon wird Kino wieder populär. Es gibt eben Höhen und Tiefen. :wink:

Geschrieben

sollnse mal:

 

gleichzeitiger Start bedeutet SOFORT eine Super Qualität kostenlos aus dem Netz. dann gehen noch weniger ins Kino, sondern:Flatrate DSL und alles mit Bundesstart im Heimkino für lau- dann kauft keiner mehr DVDs!!!

 

Also glaube ich nicht, dass sich das durchsetzen kann.

Geschrieben

Ich denke mal, das obige Zitat kann man in die Schublade "lautes Bellen" legen. Alles nur heisse Luft, ähnlich wie die Maßlos übertriebenen Zahlen die die Verluste durchs Raubkopieren wiederspiegeln sollen.

 

Gruß

Guido

Geschrieben
Auf der HP von Blickpunkt:Film gefunden:

Obwohl die Einspielergebnisse in den US-Kinos 2004 einen neuen Rekordstand von rund 9,5 Mrd. Dollar erreichten, verblasst diese Zahl beinahe angesichts der geschätzten 24,5 Mrd. Dollar an Umsätzen mit dem Verleih und Verkauf von DVDs und VHS. Quelle: VideoWoche

Schon seit dem vorletzten Jahr hat die Videoverwertung in Dtl. die Kinoerträge eingeholt. Wie groß aber die Spanne in USA sein soll gemäß obigem Zitat, wußte ich noch gar nicht.

Warum sollte man diese Tendenzen also nicht ernst nehmen? Bereits Jack Valenti hatte vor einem Jahr den Parallelstart von Kino- und Internet-Premiere gefordert!

 

Wir haben ja zurzeit auch die von Müntefering angeschobene (Schein-)Debatte vom Turbo-Kapitalismus und den "Heuschrecken" unter den Finanzanlegern, deren Intellekt und Charakter in den düstersten Tönen gezeichnet werden.

So ist der heutigen Manager-Type auch kein langfristig angelegtes, auf Prestige und Glamour-Image beruhendes Investment zuzutrauen (wie einst den Hollywood-Tycoons L.B. Meyer, Samuel Goldwyn, Jack Warner usw.), sondern schnellstmöglicher Profit innerhalb eines sich rasant verkürzenden Produktzyklus.

Das Geld wird schnell eingenommen, wild damit spekuliert, aber selten eine auf die Zukunft und Stetigkeit der eigenen Filmproduktionsfirma und ihres Contents zielende Investition getätigt.

Das Ergebnis ist dann - wenn nicht endlich der Staat durch Reglements eingreift wie bspw. in Frankreich - die Erosion des bedeutendsten Teils der Unterhaltungsindustrie (nämlich Kino) und deren Diskreditierung durch häusliche Surrogatleistungen (DVD, Video, Video in Demand).

 

Das schädigt ganz bedeutend die Lebenskultur, den Gemeinsinn und den Austausch von Menschen und führt in einen Wirtschaftsstaat von irgendwann Orwell'schem Ausmaß - ich finde das nicht übertrieben.

Es ist auch sehr unglücklich, wie selbst der HDF immer wieder in der Frage der Auswertungsfenster Kompromißbereitschaft zeigt, anstatt den Produzentenverbänden beinhart den Fehdehandschuh vor die Füße zu werfen.

Einige Produzenten werden dann zwar (vorübergehend und aus Protest) aus dem Erstaufführungsfenster "Kino" aussteigen, andere indessen werden sich auf eine Verlängerung des Kinofensterns einlassen und ihren Produkten einen besseren und langfristig lukrativeren Absatz bescheren. Das könnte dann hoffentlich Schule machen und eine Umkehr herbeizwingen.

 

Zumindest wäre das meine Hoffnung. Einen anderen und milderen Lösungsweg vermag ich nicht zu erkennen, wenn nicht bald etwas geschieht, was dem Kino seine Exklusivität zurückgibt. :evil:

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Blickpunkt:Film zitiert ein Videobranchenmagazin, einige Passagen daraus:

 

40 Prozent Verlust für Kinobetreiber

 

Die einstige Regel, einen Film erst sechs Monate nach seinem Kinostart auf DVD [...] zu bringen, ist schon lange passé. Mittlerweile ist ein viermonatiges Kinofenster üblich. Eine internationale Studie zeigt laut "Welt" nun auf, wer die Gewinner und die Verlierer einer weiteren Fensterverkürzung wären. So prognostizieren Forscher der Bauhaus-Universität Weimar, der Londoner Cass-Business School und der US-Universität Missouri-Columbia den Kinobetreibern im Durchschnitt Einnahmeeinbußen von 40 Prozent, wenn die Studios bei einem gleichzeitigen Filmstart für Kino, DVD-Verleih und Video-on-Demand den jeweiligen Titel nach nur drei Monaten in den Kaufhandel bringen würden. Für die Studios hingegen würde dies eine Umsatzsteigerung von bis zu 16 Prozent bedeuten.

 

[...] Doch schon heute haben Kinobetreiber damit zu kämpfen, dass mit dem alleinigen Verkauf der Eintrittskarten kein Gewinn erwirtschaftet werden kann. Erst mit dem Verkauf von Getränken und Popcorn können sie den Verlust von durchschnittlich 57 Cent pro verkaufter Eintrittskarte wieder ausgleichen.

 

Für die Studie wurden 1.770 Konsumenten in den USA, Deutschland und Japan befragt. Die komplette Studie soll im Oktober im "Journal of Marketing" erscheinen.

 

Quelle: VideoMarkt

 

 

Aus: http://www.mediabiz.de/newsvoll.afp?Nnr=227620&Biz=dv&Premium=N&NL=FID&uid=m19265

Geschrieben

wasn blödsinn, wenn ich mir die qualität der sachen aus dem netz anschau ist eh schon dvd qualität keine seltenheit mehr. nur komisch das dies nicht zu erreichen ist mit abfilmen von presse oder normalen kinovorstellungen. wer saugt aber heutzutage noch großartig filme aus dem netz, wenn man sich auch gleich alles im web 2.0 anschauen kann?

 

davon ab, glaub ich eh noch das kino die beste werbung für einen film ist.

 

ich hör schon den spot im radio: "wir haben heute mal wieder das beste aus den neuen 350 dvds probegesehen" *umschalt*.

Geschrieben
Blickpunkt:Film zitiert ein Videobranchenmagazin, einige Passagen daraus:

 

 

... sowohl "Blickpunkt: Film" als auch das "Videobranchenmagazin" zitieren den WELT Artikel vom Freitag, 23.2. - das "original" hier im ganzen wortlaut:

 

http://www.welt.de/wirtschaft/article73...usern.html

 

Das Bild stellt übrigens die programmanzeiger des EUROPA-Palastes in Frankfurt/Main an der hauptwache dar ...

Geschrieben

Beschwerden bitte endlich einmal an Blickpunkt:Film weiterreichen: nicht zum ersten Male zitiert man dort Sekundärquellen, die offenbar der Red. keiner autorenrechtlichen Überprüfung wert sind.

Geschrieben

Vor ein paar Jahren hieß es, das Internet macht Bücher überflüssig, heute heist es dafür: In Zukunft alles auf DVD, das macht das Kino überflüssig. Und beide leben noch, sowohl die Bücher als auch das Kino. Außerdem war der Protest gegen die Machenschaften der Filmverleiher bisher sehr erfolgreich.

Geschrieben

Ein bißchen unangenehm ist das für die klassische USA->Europa Schiene schon. Beim üblicherweise früheren USA/UK Start kann sich ein Film den nötigen Bekanntheitsgrad erwerben, um dann in Deutschland gleich auch als DVD verfügbar zu sein. Allerdings bin ich schon ziemlich sicher, dass das ne Milchmädchenrechnung wird. Die DVD-Verkäufe werden sicherlich gut sein, aber in Verbindung mit den dann massiv einbrechenden Kinoeinnahmen ein Nullsummenspiel werden. Das wird bestenfalls bei Flops wie Eragon vielleicht Sinn machen, um wenigstens die DVD Verkäufe noch halbwegs hoch zu kriegen. Ich frage mich allerdings, warum die Veröffentlichungstermine der DVDs in solchen Fällen nicht einfach 'verschweigt'. Es gibt doch keine objektiven Gründe, warum man den Leuten schon zur Kinolaufzeit sagen muss, dass die DVD in 2 Monaten rauskommt.

 

- Carsten

Geschrieben
Als das Hirn verteilt wurde, waren gewisse Herrschaften wohl Pipi :twisted:

@carstenk, das stimmt wohl auch hier wieder :twisted:

Ich will nicht unken, aber ich habe das Gefühl, das gute alte Kino geht so langsam den Bach runter :cry: :cry: :cry:

Peter

Geschrieben

Der Hintergrund ist wohl, wie schon mal im Forum geschrieben, der Antrieb, einen Film zu machen. In den USA ist es einfach die durchschnittlich gute Rendite von ca. 15%. Film wird also aus dem Grund gemacht, Geld zu verdienen. So gut wie keine künstlerische Absicht.

Daher ist es wurscht, woher die Rendite kommt.

Europa ist anders.

Und die US-Verleihe müssen diese Schiene auch in Europa vertreten.

Ich erinnere an die Situation vor einigen Jahren, als es um die europäische Filmförderung ging.

Die 90% US- Dominanz reichte wohl nicht, es wurde versucht, die europäische Filmförderung platt zu machen. Dank m.W. Frankreich ist das gescheitert.

Jens

Geschrieben

Als Filmstudio oder Verleiher mit immer teurer werdenden Produktionen und Vetriebskosten ein schrumpfendes Vermarktungssegment zu subventionieren wäre betriebswirtschaftlicher Wahnsinn. Allen Ansprüchen an die kulturellen Ansprüche zum Trotz sind es nunmal die Studios, die die Filme produzieren. Wenn ich als Verantwortlicher die Einnahmenentwicklung bei der Kino- und DVD Verwertung nebeneinanderstellen würde, müsste ich entweder entsprechende Maßnahmen ergreifen oder gehen. Wir reden hier ja nicht nur davon, dass die unverschämterweise mehr Profite aus der DVD machen wollen, sondern auch davon, dass die Kinoverwertung immer weniger einbringt.

 

Der Kinoniedergang in der westlichen Welt hat nicht erst mit der DVD begonnen, sondern mit der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung nach dem 2. Weltkrieg. Damals war Kino ein singuläres Erlebnis. Heutzutage muss sich das Publikum gelangweilt bis erschöpft zwischen mehreren Freizeit-Optionen entscheiden. Mittel- bis langfristig helfen da auch Sensationserfolge wie Titanic oder HdR nicht.

Ich gehe nur deswegen so häufig ins Kino, weil unseres hier gleich um die Ecke ist und Aufwand und Preise so sind, dass ich bereitwillig 'planlos' hingehe, um mir auch unbekannte Produktionen anzusehen. 20km ins nächste Multiplex dagegen würde ich nur für bestimmte Filme fahren, die ich mir explizit aussuche und mit Bekannten anschaue. Das lief in der Vergangenheit faktisch auf 3-4mal im Jahr hinaus.

 

Da aber nun die gleichen Filme mit 2-4 Wochen Verzögerung auch hier laufen, fahre ich bestenfalls noch nach Köln ins Kino, um Bekannten da mal 'nen Gefallen zu tun'. Das sind weiterhin 3-4mal im Jahr, während ich hier vor Ort 1-2mal die Woche im Kino bin.

Nebenbei habe ich DVD und Beamer, aber das Sehverhalten damit ist bei mir komplett anders. Das läuft mehr auf eine Art 'Nachbehandlung' der früher im Kino gesehenen Filme hinaus. Oder notfalls halt solche, die man im Kino nicht gesehen hat.

 

- Carsten

Geschrieben
Ich gehe nur deswegen so häufig ins Kino, weil unseres hier gleich um die Ecke ist und Aufwand und Preise so sind, dass ich bereitwillig 'planlos' hingehe, um mir auch unbekannte Produktionen anzusehen. 20km ins nächste Multiplex dagegen würde ich nur für bestimmte Filme fahren, die ich mir explizit aussuche und mit Bekannten anschaue. Das lief in der Vergangenheit faktisch auf 3-4mal im Jahr hinaus.

 

Wenn hier noch ein vernünftiges am Platz wäre würde ich mich auch öfter mal dort blicken lassen. Der nächste Abspielbunker ist noch weiter entfernt als bei dir. Da kommt selbst der Kauf von einer DVD auf Widescreen, Directors Cut, mit Diamantenbox und Bonus DVDs billiger. Für Leute die weiter draussen wohnen lohnt sich Kino nicht mehr, 50,-€ für einmal Kino für zwei Personen wiegen auch die gößere Präsentation nicht auf. So wird es bei mir gar nur einmal in 3-4 Jahren.

Geschrieben
...Ich frage mich allerdings, warum die Veröffentlichungstermine der DVDs in solchen Fällen nicht einfach 'verschweigt'. Es gibt doch keine objektiven Gründe, warum man den Leuten schon zur Kinolaufzeit sagen muss, dass die DVD in 2 Monaten rauskommt.

...

 

Stimmt. Es gibt dafür keine objektiven Gründe. Aber eigentlich muss man das den Leuten gar nicht mehr explizit sagen oder gar verschweigen. Denn die wissen es doch schon längst, wann die DVD des Films kommt, noch bevor der Film überhaupt produziert wurde :wink:

Geschrieben
...Nebenbei habe ich DVD und Beamer, aber das Sehverhalten damit ist bei mir komplett anders. Das läuft mehr auf eine Art 'Nachbehandlung' der früher im Kino gesehenen Filme hinaus. Oder notfalls halt solche, die man im Kino nicht gesehen hat...

 

So in etwa halte ich das mit meinem Silberscheibenkonsum auch. Ich gehe sehr gerne und sehr häufig ins Kino. Allerdings muss dann die Technik im Kino stimmen. Kein gutes Bild, kein guter Ton = null Umsatz mit mir. Läuft ein Film, der mich interessiert, in einem schlechten Saal, dann warte ich auf das DVD-Release. Hinzu kommt auch, dass leider sehr viele wirklich tolle Filme hierzulande erst gar nicht ins Kino gebracht werden. Solche Produktionen kann man dann nur auf den einschlägigen Filmfestivals beäugen - oder eben auf DVD.

Geschrieben

Ein Problem ist auch, daß die Filme zu eintönig und vorhersehbar sind.

 

Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber bei 95% aller Trailer oder Ausschnitten neuer Filme im TV habe ich das deutliche Gefühl, daß ich den Film nicht mehr sehen muß bzw. schon vorhersehen kann, wie er läuft & gemacht ist. Leider bestätigt sich das meistens, zwischen den Trailer-Highlights steckt mehr oder weniger Füllmaterial, um auf 104 Minuten zu kommen.

 

Mag auch an der immergleichen blödbrüllenden Machart der Trailer liegen, bei meinem letzten Kinobesuch sah ich hintereinander "300" und noch irgendeinen Pseudohistorienschinken, die gleichen Turboschnitte, das gleiche Sounddesign für Taube und die gleichen ausgefressenen, bleiern schweren, totalverfremdeten Computerbilder. Das stumpft ab.

 

Bei Komödien gibt es seit Jahren scheint's nur noch gehobenen Fäkal- und Genitalhumor einerseits oder eine schwerertträgliche Haha-Beziehungs-Lustigkeit, die sich an ungebildete Frauen unter 30 richtet, die ihre Freunde/Ehemänner usw. hineinzwingen.

 

Ein intelligenter Film wie z.B. PANS LABYRINTH, der auf mich ganz anders wirkte und endete, als es aufgrund der Werbung/Berichterstattung zu erwarten war, ist da wirklich wie ein Treffer im Lotto.

 

Film ist immer Industrie gewesen, aber was das Mainstreamkino auf die Dauer tötet, ist der Versuch, es allen recht zu machen, die Angst, den Zuschauer auch nur minimal zu überfordern und etwas anderes zu wagen als eine Fortsetzung nach der nächsten.

 

Beim Lesen dieses Threads kam mir der Gedanke, daß es vielleicht gar kein wirklicher Verlust sein muß, wenn die Major-Content-Verwertungs-Konzerne diese Auswertungsform aufgeben oder marginalisieren. Es ist eine andere Kino-Kultur (nicht im Sinn von "Hochkultur") denkbar, bei der das Sehen von Filmen sich wieder von der Geisterbahn löst und zum Geschichtenerzählen mit Inhalt zurückfindet. Sicher gäbe das keine flächendeckende Kinolandschaft mehr, aber wer ein schmackhaftes Essen genießen will, findet vielleicht an einer kleinen Zahl von Lokalen, in denen gut gekocht wird, mehr Gefallen als an Fastfood-Filialen an jeder zweiten Ecke.

 

Ich gehe gern ins Kino und möchte viele gute Filme sehen; anspruchsvolle und triviale, Arthouse und Trash, aber der immergleiche Junkfood-Brei, der mir aus dem Programmheft entgegenquillt, macht es für mich gut nachvollziehbar, daß junge Leute keine besondere emotionale Bindung an den Erlebnisort Kino mehr entwickeln.

Und wie hier schon richtig bemerkt wurde, alle paar Jahre ein HERR DER RINGE oder Tarantino-Film reißen es nicht heraus.

 

 

Ach ja, es wird auch immer schwerer, Mainstream-Filme ohne engen Kontakt mit der sich ausbreitenden Proll-Kultur zu sehen. Ich brauche keine klostermäßige Stille im Kino, aber die völlige Rücksichtslosigkeit eines wachsenden Anteils der Besucher ist schon eindrucksvoll.

Kein Bewußtsein mehr dafür, daß das permanente Absondern von "Mundstuhl" aus dem Hirnkastl ins Kino irgendwie die anderen stören könnte - wieso, macht man beim Fernsehen doch auch? - es wird mit Essen um sich geschmissen, daß eine Horde tollwütiger Wildschweine ihr Vergnügen hätte. Kino - dafür werden Filme gemacht.

Geschrieben

Im Großen und Ganzen muss ich @magentacine beipflichten. Das ist auch meine Erfahrung der letzten Jahre: Mainstream wird immer schlechter. Vielleicht war er ja auch noch nie gut. Ich weiß es nicht. Sehr schade finde ich es, dass kaum ein Verleih oder Kinobetreiber die Courage hat, mal gegen Mainstreamkost zu steuern und wieder richtig gute, außergewöhnliche Filme zu zeigen. Ich finde es einfach nicht richtig, dass die guten Filme nur auf Festivals gezeigt werden und danach ein trauriges Dasein auf DVDs fristen.

 

Und aprops "vorhersehbar": auch ich habe mir PANS LABYRINTH angesehen. Obgleich der Film vom Produktionsdesign, Kameraarbeit und Filmmusik höchst ungewöhnlich war, war er für mich doch vorhersehbar. Möglicherweise konsumiere ich einfach zu viele Filme :wink: Und ein Bemerkung ganz am Rande: eine Freigabe ab 16 Jahren halte ich persönlich nicht für richtig. Die Brutalität, die hier gezeigt wird, sollte eigentlich die Jugendschützer aufhorchen lassen! Meine persönliche Meinung.

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