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Paramount und US-Kinoketten verkürzen Fenster


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

@joerg.hermann

 

Genau so ist es. Wenn der ROI erreicht ist, dann läuft die Gelddruckmaschine.

 

Richtige Hammer bringen alles am boxing day Wochenende rein.

Geschrieben

Eigentlich wollte ich nichts hierzu schreiben.

 

Aktuell ist es so das so (wenn ich die Grafik auf der CineEurope) richtig im Kopf habe, dass der Kinoanteil am Gesamtkuchen steigt.

 

Waren wir vor Jahren noch bei knapp unter 50% steig der Anteil seit dem Aufkommern der Streaming Portale auf über 60%, das liegt daran das in der DVD Breich nun Rückläufig ist aber die Streamingdienste nicht die Geldumme in den Maße wie ihr Anteil steigt auch beisteuern.

An einer DVD für € 10,- wird doch mehr verdient als bei einer Flatrate für 8,99

Geschrieben

Hallo Micha,

 

vollkommen richtig! Die Nettogewinn bei Scheiben ist selbstredend deutlich geringer als streming.

 

Den Studios muss klar sein, das der ROI in so einer kurzen Zeit nur im Kino erreicht wird.

 

Produktionen nur für streams erreichen nicht den Stellenwert

Geschrieben

Die Betrachtung von Manfred wendet sich ja nicht fuer oder gegen eine Art des Medientraegers, Sensors, Panels, Filmformats oder Kinobetriebsmodells.

 

Er hat recht, das Kind beim Namen zu nennen.

Sah ich noch die Gefahr mit der gefühlt wahrgenommenen Gleichartigkeit von HDTV und DCI hereinbrechen (technisch gibt es dennoch Unterschiede), setzte der Boom zum Multimedia vielleicht mit Personalcomputern und DVDs ein, die die Faszination der Kinoleinwand zu demontieren trachteten.

 

Eher protektionistisches Handeln des Gesetzgebers und weltweite Vereinbarungen fuer Ausweitung von Schutzfristen (oder fuer Pflichtstarts von Special Editions und Director's Cuts zunächst in Kino) koennen hier ein deutliches Signal gegen den medialen Kannibalismus setzen.

 

Dem Spiel des Konsumentenwillens kann man nicht alles ueberlassen, weil dadurch der Sinn eines Staatssystems infragestellt wird. Der sich aus jedweder Verantwortung zurueckzoege...

Will man das?

Geschrieben

Eher protektionistisches Handeln des Gesetzgebers und weltweite Vereinbarungen fuer Ausweitung von Schutzfristen (oder fuer Pflichtstarts von Special Editions und Director's Cuts zunächst in Kino) koennen hier ein deutliches Signal gegen den medialen Kannibalismus setzen.

 

Dem Spiel des Konsumentenwillens kann man nicht alles ueberlassen, weil dadurch der Sinn eines Staatssystems infragestellt wird. Der sich aus jedweder Verantwortung zurueckzoege...

Will man das?

Was rauchst du denn für Zeug's ?

Zurück zur Diktatur oder was ??? Wenn die Leut net freiwillig in's Kino gehen dann isses halt so. Oder wie wär's mit ner Erstaufführungspflicht von TV-Filmen und Serien im Kino ? Kaiser @cinerama hat gesprochen und befiehlt.

Ich glaub's net !!!

Geschrieben (bearbeitet)

@cinerama:

Eher protektionistisches Handeln des Gesetzgebers und weltweite Vereinbarungen fuer Ausweitung von Schutzfristen (oder fuer Pflichtstarts von Special Editions und Director's Cuts zunächst in Kino) koennen hier ein deutliches Signal gegen den medialen Kannibalismus setzen.

 

Was Du Kannibalismus nennst, ist für Leute wie Disney-Iger eine Optimierung ihres Markterfolges.

 

Nimm bitte zur Kenntnis, daß Europa gerade aktiv dabei ist, seine hoheitlichen Rechte in Form des oben zitierten sog. Freihandelsabkommens weitgehend aufzugeben. Gegen protektionistische Maßnahmen, selbst gegen die bescheidenene Subventionen, die Europa in seine eigene Medienindustrie steckt, können dann US-Konzerne klagen. Und zwar auf Schadensersatz für vermeintlich oder behauptete entgangene Einnahmen.

 

Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern bittere Wahrheit, im Moment noch durch den minimen Widerstand im EU-Parlament verzögert. Ich erwarte eine symbolische Entschärfung in Teilpunkten, aber keine prinzipielle Ablehnung.

 

Dem Spiel des Konsumentenwillens kann man nicht alles ueberlassen, weil dadurch der Sinn eines Staatssystems infragestellt wird. Der sich aus jedweder Verantwortung zurueckzoege...

 

Es ist nicht der Wille des Konsumenten, der diese Vorgänge dirigiert. Es sind die Interessen des Geldes. Logische Konsequenz wird irgendwann SOYLENT GREEN werden, "1984" haben wir ja bereits seit Jahren.

 

Die von Dir angeführte Digitalisierung war keine Ursache, sondern nur ein Werkzeug des angestrebten Wandels. Was das Kino als Kulturort angeht, so möchte ich dringend empfehlen, den Blick über die wenigen Großstädte mit tatsächlich vorhandener Programmvielfalt hinaus schweifen zu lassen (gemeint: Filme, die nicht in den Mainstream-Medien aggressiv beworben und vermarktet werden; OmU-Fassungen, kleine Filme im Selbstverleih der Macher usw.).

 

Die Marktvielfalt im Rest des Landes ist ähnlich facettenreich wie der Rhythmus einer 600-Kilometer-Autobahnfahrt (Ikea, Baumarkt, McDonald's, Ikea, Baumarkt, McDonald's, Ikea, Baumarkt, Burger King usw.). Auch das sogenannte Arthouse hat sich zu einem weichgespülten Brei entwickelt, in dem der breiteste minimal gehobene Massengeschmack regiert. Fast alle Filme sehen gleich aus, sind europuddinghaft in der Gestaltung (kein besonderes visuelles Kinoerlebnis), sind vorhersehbar und austauschbar.

 

setzte der Boom zum Multimedia vielleicht mit Personalcomputern und DVDs ein, die die Faszination der Kinoleinwand zu demontieren trachteten.

 

Danach trachteten sie keineswegs, sie sollten einfach Gewinne erzeugen. Im Zug dieser Vermarktung verschwand das Repertoire aus den Kinos, und es hat sich herausgestellt, daß es dem Großteil des Publikums herzlich egal ist, ob es seinen standardisierten Kino-Cheeseburger auf dem Flachbildschirm oder in einem CineStarMax sieht. (Da helfen auch keine als Luxus bezeichneten Echtlederfurzkissen und Schlafliegen, das sind nur erweiterte Wohnzimmer von Leuten, die dafür Aufpreise bezahlen, sich im Kino so aufzuführen wie daheim.)

 

Meine Meinung: Visionen sind gut, aber reines Wunschdenken ist gefährlich, weil es den Blick auf die real existierende Situation verschleiert.

 

P.S. Was ist mit den Umlauten in Deinen Beiträgen passiert?

Bearbeitet von magentacine (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Guten Morgen,

 

ein wenig zu viel Metaphern aus "1984" und "Soylent Green", die hier doch nichts verloren haben - ich versuche es bei den anderen Ansätzen:

 

1. "Kannibalisieren" war keinesfalls die Bezeichnung/Erfindung von user cinerama, sondern ein Begriff in der Diskussion um Distributionsweisen und Auswertungsfenster.

Erheblich würde ich widersprechen, wo obenstehend der Eindruck entstehen könnte, für den gesellschaftliche Wandel/die Digitalisierung sei nicht die Digitalsierung, die nur ein Werkzeug des Wandels gewesen seii, sondern quasi aus menschlichem Willen ausgelöst wurden. Der Wandel kommt aber nicht durch den Willen, das Wollen oder z.B. irgendeinen Managerwechsel, sondern durch die Entwicklung der Produktivkräfte. Die globale Digitalisierung schafft ein anderes und neues Bewusstsein - durchaus auch ein inhumanes.

 

Daher kann auch ein anderer Wille - oder das Wollen, etwa der Konsumentenwille - nicht immer als Alternative bei der Entwicklung von gesellschaftlichem Fortschritt oder kultureller Vielfalt dienen, sofern das Bewusstsein der echten menschlichen Emanzipation noch hinterherhinkt.

 

Viel mehr schaffen digitale Kommunikationsmittel bisher ungeahnte Aktivitätspotentiale, die in jeder Gesellschaftsform die Bedeutung der tradierten Künste und Theaterformen zurückgedrängt hätte.

 

2. Die Erwähnung des Freihandelsabkommens ist richtig, ändert aber nichts an der Notwendigkeit des Widerstande. Vergessen wurde in der obigen Argumentation und Absolutsetzung des Freihandeltsabkommens leider die "cultural exception". Das sind Forderungen u.a. von Costa Gavras, des Präsidenten der Cinémathèque Francaise.

In diesem konkreten Fall:

Frankreich besass in 2012 einen Anteil an Arthouse-Kinos von 40%, Italien von 20%, Deutschland und Grossbritannien von 10% bzw. 7%. Der Anteil der US-Umsätze am französischen Markt betrug 2011 etwa 43%. So gelang Frankreich die Stärkung europäischer Interessen.

 

 

3. Durch weitere Regulierung könnte Vielfalt bewahrt werden. Durch Förderung von Verleih und Produktion kann also der Anteil nationaler Filmgüter und auch der Kunst gestärkt werden. Sie sind immer Eingriffe des Staates in der Markt. Die Prohibition sei als Mittel gegen den Markt des Alkohols erinnert, der das Gesamtsystem gefährdete.

Am Kinomarkt stünde nun aufgrund der Verkürzung der alsbald Auswertungsfenster der grösste Eingriff bevor. Die sonstige Kritik am deuschen Fördersystem ändert m.E. nichts an der Notwendigkeit von Förderung. Wenn die Filmförderungsanstalt (FFA) 2012 mit nur 76 Mio. EUR die europäische Filmproduktion unterstützte, dagegen das Centre national du cinéma et de l'image animée (CNC) 770 Mio. EUR zur Verfügung stellte, hinkt Deutschland als kapitalistischer Staat auf gleicher Augenhöhe zu Frankreich hinterher. Allerdings sprechen sich die Befürworter der Stärkung des Vertriebs des europäischen Films nun auch für verstärkte Nutzung der neuen Medien auf, in denen europäische und Arthaus-Filme eine nachhaltige Entfaltung erführen, insbesondere ohne Unwägsamkeiten der Kinoauswertung, wo immer diese durch Blockbuster-Verstopfung nur einen Minderheit erreiche.

Ohne Bewahrung und Stärkung der Kino-Auswertungsfenster und ohne Protektionismus dürften die Fördermittel m.E. in ungeahnte Höhen ansteigen, um bei den Filmtheatern mit Frankreich noch Schritt halten zu können.

 

4. Paramount könnte sich durchsetzen, da - an einem anderen Beispiel festgemacht - seitens Paramout 2011 Frankreich ein Ultimatum gestellt wurde, als dass nur noch DCI-fähige Anlagen mit Starts beliefert würden - wogegen die Conféderation internale des cinémas d'art et d'essai (CICAE) vergeblich protestierte.

 

5. M.W. überstieg 2011 der Umsatz im Videogeschäft der des Kinogeschäfts um 80% (laut Bundesverband Audiovisuelle Medien, BVV). Aktualisierte Zahlen liest man daher dankend. Es hat sich ein wenig erholt, hört man.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)

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