Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben
12. Qualität

 

Fast alle von Euch haben in den letzten zehn Jahren viel Geld in neue Kinos, neue Technik oder neue Ausstattung gesteckt. Zu dumm nur, dass Ihr bei der Bedienung Eurer teuren Technik so spart.

 

Jede dritte Vorstellung, die ich besuche, hat Mängel. Mal ist die Lautstärke zu hoch, mal zu niedrig, mal wird der digitale Ton vergessen. Bildstriche, Formatfehler, Unschärfe, Laufstreifen bereits in der zweiten Vorstellung nach der Premiere (!) und Kolben, die schon längst ausgewechselt gehören, sind ein ebensolches Ärgernis wie Personal, das nicht einmal versteht, welche Punkte ich gerade bemängele.

 

Wäre Euer Produkt ein Automobil, dann würdet Ihr aus den Rückrufaktionen gar nicht mehr heraus kommen.

 

Wenn Ihr schon keine ordentlichen Berufsfilmvorführer einstellt, dann schult doch wenigstens Eure Studenten so lange, bis eine einwandfreie Vorstellung in allen Vorstellungen des Tages möglich ist.

 

 

WORD!

Geschrieben

danke :)

 

das soll im übrigen nicht auf alle Kinos bezogen sein, und auch nicht generell über eine bestimmte art von Kinos gehen.

 

Sowas hab ich sowohl in einem Kleinen Dorfkino wie auch in einem 10 Säle Palast erlebt, also es liegt nicht an der Art der Kinoform, sondern an den Menschen hinter der Technik, bzw dessen Kenntniss

 

Denn ich hatte auch schon Filmrisse...

Geschrieben

Da sei mir ein kleiner Widerspruch erlaubt, da Du den "Menschen hinter der Technik" kritisierst.

Falsch ist es nicht (ein Jeder trägt Verantwortung für sein Tun, die auch nicht abzuwälzen ist), andererseits sollte der Mensch nicht "hinter" (oder unter) der Technik stehen.

Das Forum ist voll von Erlebnisberichten, in denen engagierte Menschen über in ihrem Arbeitsbereich dominierende, unbefriedigende Anlagen klagen, deren Wartung oder Erneuerung vom Betreiber nicht bezahlt werden.

 

Und wenn die Technik einmal befriedigend ist, wird an der Ausbildung, Motivation und Bezahlung oder arbeitsrechtlichen Absicherung des Personals gespart.

Somit stehen verschiedene Gründe im Raum, die alle zu den ähnlichen, eingangs beklagten Mißständen in der technisch-wiedergabeseitigen Kinoqualität führen.

 

Es ist auch nicht absehbar, daß wieder Facharbeiter und hochqualifizierte Techniker das Ruder (zum angemessenen Sold) übernehmen, da kein Kinobetreiber den Sinn dieser Investition akzeptiert, zumal auch dei Konkurrenz mit billig entlohnten Arbeitnehmern vorlieb nimmt.

 

Auch scheinen mir andererseits die "Schröpfungen" der Kinobetreiber durch Steuern und Verleihergarantien an einer Grenze zu liegen, wo nur selten Spielraum gegeben ist. Offenbar haben hier die Verhandlungspartner ihre Prozente zu knapp berechnet, daß nur ein Kinobetreiber mit Billigpersonal die Verleihmieten aufzubringen imstande ist und man auch von keiner anderen Bewirtschaftungsform mehr ausgeht.

 

Hier verspricht die totale Digitalisierung Abhilfe, und einige gelungene Vorführungen lassen durchblicken, daß im Dauerbetrieb die beschriebenen Mängel endlich abgestellt werden sollen. Allerdings um den Preis einer anderen Bildästhetik und unter Freisetzung von Arbeitsplätzen.

 

Alle diese Symtome sind Folgen eines Globalisierungsdrangs, der jedoch im Westen bereits in den 60er und 70er Jahren eingesetzt hatte und mit Aufhebung des "Eisernen Vorhangs" noch ungezügelter sich Raum verschaffte.

 

So sehr man täglich für Verbesserungen eintritt und sie im Kleinen auch erreichen mag, so scheint mir doch der Grundcharakter der Branche vom Gegenteil beseelt zu sein.

Geschrieben
Hier verspricht die totale Digitalisierung Abhilfe, und einige gelungene Vorführungen lassen durchblicken, daß im Dauerbetrieb die beschriebenen Mängel endlich abgestellt werden sollen. Allerdings um den Preis einer anderen Bildästhetik und unter Freisetzung von Arbeitsplätzen.

 

 

... was noch zu beweisen ist. das sind keine "home cinema" beamer die jeder aus dem "ff" einstellen kann.

 

was m.e. nach bedeutet das nicht der vorführer verschwindet, sondern sich sein wissensfeld verändern wird.

Geschrieben

Also auf den Filmfestspielen mit gut zwei Dutzend digitaler Vorführungen habe auch ich bemerkt, daß die von den Firmen entsandten (teils noch sehr jung wirkenden) Service-Kräfte rund eine viertel Stunde zum Ausrichten des Beamers brauchten, wenig anders als bei den semiprofessionellen Geräten, und mit den selben Fehlern behaftet sind (ungenaue Bildzentrierung oder Konvergenzeinstellung ähnlich der Bildunschärfe oder dem ungenau zentrierten Bildstrich bei der Filmprojektion). Dennoch aber wird diese Prozedur nicht (wie bei den Festspielen) vor jeder Vorstellung im späteren Alltagsbetrieb getätigt, sondern einmal für eine längere Zeitspanne vorgenommen.

 

Auch das Arbeitspensum, mit dem bisher Filmvorführer mit der Filmwerbung und der Bearbeitung der Hautpfilme beschäftigt waren, soll reduziert werden.

 

Somit befürchte ich dann doch eine globale Freisetzung von Arbeitskräften, die leider nicht mehr anderen wichtigen Aufgaben (etwa der Verbesserung des Service oder leitenden Aufgaben) zugeführt werden dürften, wie es doch eigentlich im aufklärerischen Sinne der technischen Revolution wäre: der Mensch widme sich nun "höheren" Aufgaben... (oder wird überflüssig).

 

Natürlich ein Schritt in Richtung "Geisterkino", in dem vieles tot, menschenleer und steril wirken könnte. Vielleicht auch eine Symbiose aus Begegnungen in einer Videothek, im Parkhaus, im Internet, im Pantoffelkino, im Kaufhaus oder im Fließbandbetrieb?

 

Tendenzen, die wohl schon vor der Digitalisierung ihren Anfang nahmen und wegführten vom bisherigen Verständnis, eine exlusive Filmwiedergabe müsse auf ein Film"-Theater" beschränkt sein.

Ob dann die Ablösung der alten Werte und das Hinzukommen neuartiger Erlebnissfaktoren sich gegenseitig aufwiegt. d.h. ein Balance herstellt und weiterhin dem öffentlichen Raum "Kino" zahlende Besucher sichert, ist sicher nicht einfach vorherzusehen.

Geschrieben

Da stimme ich Cinrama zu. Bei digitaler Projektion vehält sich das einrichten des Projektors genauso wie bisher, vergleichbar mit Masken feilen, wobei das ich nicht vermissen werde.

Wenn der Projektor einmal exakt eingerichtet ist, muss nichts mehr verändert werden.

Am Bild sebst (Farbe/Gamma/usw.) muss auch höchstens einaml was eingestellt werden (wenn überhaupt), da diese Werte ja von der Datenquelle her gleich sein sollten oder eben anders gewünscht sind.

Aber selbst wenn jetzt der Filmvorführer wegfällt glaube ich nicht dass dies viel an der Sterilität mancher Kinos ändern wird, da auch jetzt der Vorführer kaum dagegen etwas unternehmen kann. Dies ist viel mehr Aufgabe der Kassen-/Consessionkräfte bzw. der Einlasser, da nur diese eine direkte Verbindung zum Kunden haben. In diesem Bereich könnte man vieles verbessern. Und da liegt auch meines Erachtens der größte unterschied zwischen MP und Familienkino, einfach im Umgang mit dem Kunden.

Wenn ich nun von einem Betreiber des eigenen Kinos freundlich begrüßt werde oder von einer unzufriedenen Kassenkraft eines MP in dem sie nur angestellt ist macht auf mich doch einen größeren Unteschied als so manches technische Detail.

Aber wir leben halt leider in der Servicewüste Deutschland und die Oasen sind dünn gesiedelt...

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Filmvorführer.de mit Werbung, externen Inhalten und Cookies nutzen

  I accept

Filmvorfuehrer.de, die Forenmitglieder und Partner nutzen eingebettete Skripte und Cookies, um die Seite optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, sowie zur Ausspielung von externen Inhalten (z.B. youtube, Vimeo, Twitter,..) und Anzeigen.

Die Verarbeitungszwecke im Einzelnen sind:

  • Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen
  • Datenübermittlung an Partner, auch n Länder ausserhalb der EU (Drittstaatentransfer)
  • Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen
Durch das Klicken des „Zustimmen“-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem Gerät bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen für diese Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO zu. Darüber hinaus willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter in den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die übermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden. Weiterführende Details finden Sie in unserer  Datenschutzerklärung, die am Ende jeder Seite verlinkt sind. Die Zustimmung kann jederzeit durch Löschen des entsprechenden Cookies widerrufen werden.