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Geschrieben

Hallo,

 

nehmen wir einmal Friedemanns Filmchen als Beispiel:

 

 

Für mindestens 99,9% der Weltbevölkerung wird das nur ein sinnloser Kameratest sein. Dabei könnte man es leicht ändern:

 

1) Zwischen Titel und Film kurz die Protagonisten vorstellen (Foto zeigen + Name, Alter und irgendwelche Charakterzüge aus'm Off. Z.B.: "Sohn W. - soundsoviel Jahre - leidet darunter, daß ihm sein Papa immer alle Legosteine klaut, um daraus Projektoren oder so zu bauen".)

2) Nach den Protagonisten kurz das Ausflugsziel auf einer Karte zeigen (z.B. als http://www.openstreetmap.org/relation/1460228#map=8/52.530/11.006 )

3) Während der Film als Video läuft, das machen, was man sonst instinktiv während einer Projektion macht: Kommentieren, kommentieren, kommentieren! Warum ging's nach Altenmedingen? Wie lange hat die Fahrt gedauert? Wie fanden die Ausflügler das Ziel? Wo ist der Spielplatz? Was ist das für'n Markt? Warum wurden die Häuser, Rapsfelder, ... aufgenommen? ...

4) Richtiger oder gar kein Abspann ;-)

5) Ende

 

...und schon wäre der Film nicht nur für Friedemanns Familie und Freunde, sondern auch für alle in einem Umkreis von 100km um Altenmedingen interessant, oder?!

 

(Nein, ich will jetzt wirklich nicht an Friedemanns Film herumnörgeln! Ich will nur zeigen, daß es vermutlich mit wenig Aufwand möglich ist, das eigene Werk für andere viel interessanter zu gestalten. Wenn Ihr einen besseren Vorschlag habt, dann heraus damit! ;-) )

 

Jörg

Geschrieben (bearbeitet)

Man kann das so machen, muss es aber nicht. Es gibt auch keinen Standard für eine Einstellung von Filmen ins Netz wie eine umfassende Dokumentationsvorschrift. Ich finde gut, dass der Film nicht extra versucht, mehr zu sein als das, was er ist: ein Kameratest. Zudem hätte ich zumindest Probleme, Daten oder Namen von Kindern oder Personen, die nicht öffentliche Personen sind, hinzuzufügen. Ich mag Anonymität, wo sie noch möglich ist. Das möchte ich zumindest für Eltern zu Bedenken geben, deren Kind nicht von sich aus verkündet hat, ein zweiter Justin Bieber werden zu wollen.

 

Aber klar: im Reiche der Familienfilme ist jede Spielerei und aller Witz erlaubt. Ich selber habe da auch früher viele Stile ausprobiert. Hauptsache, es gefällt.

 

Vielleicht ist auch der Titel dieses Diskussionsthemas irreführend. Es müsste vielleicht eher heißen: Private Familienfilme fürs Web vorbereiten. Ich dachte eher, es geht hier um Codecs und Videoplattformen.

Bearbeitet von Patrick Müller (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Anonymität ist ja schon wieder ein Thema für sich, die jeder ohnedies aufgibt, der sich ein I Pad oder I Phon zulegt. Die hören immer ab. Auch wenn sie vermeindlich ausgeschaltet sind..

 

Das nur am Rande. Es geht doch wohl eher um einen Denkanstoß. Friedemanns Film wurde ganz offensichtlich rein zufällig ausgewählt. Ich hatte ihn schon mal an anderer Stelle gelobt. Für mich ist er vollkommen ausreichend.

 

 

Jörgs Ansatz empfinde ich als Bereicherung. Mich bringt das zum nachdenken und dazu, selber Ideen in der Hinsicht zu entwickeln. Warum also immer alles gleich zertrampeln, hinterfragen, argwöhnen und hineininterpretieren, was gar nicht Inhalt ist. Woher kommt diese Kultur des Umgangs? An welcher Stelle spricht Jörg denn von Regeln, die eingehalten werden müssen.... An keiner Stelle.

Bearbeitet von Silma Sonic (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Sehr gute Punkte, Jörg! Ich gebe zu, dass ich Sachen Titel etc. auch bei Nicht-Tests ausgesprochen schludrig bin. Vielleicht liegt es daran, dass die Entwicklung mich auch nix mal Zeit kostet... Meist schaffe ich es aber, im Dunklen Herbst Titel und Feinschnitt nachzuarbeiten und die Rollen so aufzuwerten.

Meist zeige ich solche Familienfikme eh erst, wenn ein oder mehr Jahre ins Land gegangen sind, denn dann werden sie doppelt spannend ("Meine Haare! schlimm!", "guck mal, da hatte XY noch den Schnuller!" etc.)

 

Mit der Vertonung aber habe ich mich noch nicht anfreunden können. Ich mag Stummfilm einfach, Filme auch bewusst für Stummfilm (kürzere Takes, dafür mehrere pro Szene).

 

Und mit einer anderen Kamera und zu weniger Zeutdruck hätte ich auch ganz anders gefilmt. Die Dänen brauchten schnellstens einen Test, da war null Zeit, die Filmer gingen sogar per Express in die USA zur Abtastung.

 

Die Logmar ist aber auch nicht die ideale Kamera für solche drehbuchlosen Spontandokus. Da ziehe ich andere vor. Man hat ja zum Glück genug. :)

Geschrieben (bearbeitet)

oft wird jier im Forum versucht auf teufel komm raus ein Streitgespräch zu entfachen... Das ist schon merkwürdig. Egal worum es geht, es muss doch möglich sein mit Polemik und scharfer wortwahl zu opponieren. Ich finde Jörgs Ideen interessant und Patricks einwände richtig. Er hinterfragt aber wieso zertrampeln? Hinterfragen? Argwöhnen? Umgangskultur - da sehe ich bei Patrick kein problem.

Viel schwieriger ist das hier so viele threads ot werden (hatte ich eben schon beim "marketwatch" gedacht - da wird so viel geschrieben aber wenig über konkrete Marktpreise)

 

Der film von friedemann ist sehr beeindruckend (schade dass die sonne nicht geschienen hat). Man hätte ihn eventuell auch kommentieren können (wie bei der Projektion) super, friedemann!

 

Gerade gelesen du bist Stummfilm fan - alles klar. Für mich ist teilweise der ton wichtiger: ich habe schon schlechte filme gesehen aber die Musik war so schön dass es alles rausgerissen hat :)

Bearbeitet von Rudolf2 (Änderungen anzeigen)

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