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Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo Kinofreunde,

 

in meinem Forum www.spulentonbandfreunde.de gibt es auch einige Kinofans.

 

Es wurde die Frage an mich herangetreten, wie in der "analogen Zeit"

Filme synchronisiert wurden. Gibt es da Informationen, welche Bandmaschinen dazu verwendet wurden?

 

Auch artverwandte Informationen dazu können helfen.

 

Boardübergreifende Grüsse

 

Band ab- Film läuft- Action !!!

 

 

Gruß

 

Robert

Geschrieben

Der 35mm oder 16mm Film wurde in einzelne Takes zerschnitten,l mit einem Startband versehen und zu einer Schleife geklebt.

Im Atelier lief diese Schleife dann in einem Projektor. Der Sprecher spricht dann synchron seinen Text zum passend Bild. Aufgenommen wurde der Ton auf Schmalband 6.3mm. Die letzte Aufnahme die der Regie gefallen hat wurde dann von Schmalband auf 35/17,5/16mm Magnetton (Perfo) überspielt.

Als Maschienen kamen zB Studer C37 & A807 sowie Albrecht Perfoläufer zum Einsatz.

Anfangs ohne Rauschunterdrückung, dann mit Dolby A, später Dolby SR.

Geschrieben
Der 35mm oder 16mm Film wurde in einzelne Takes zerschnitten,l mit einem Startband versehen und zu einer Schleife geklebt.

Im Atelier lief diese Schleife dann in einem Projektor. Der Sprecher spricht dann synchron seinen Text zum passend Bild. Aufgenommen wurde der Ton auf Schmalband 6.3mm. Die letzte Aufnahme die der Regie gefallen hat wurde dann von Schmalband auf 35/17,5/16mm Magnetton (Perfo) überspielt.

Als Maschienen kamen zB Studer C37 & A807 sowie Albrecht Perfoläufer zum Einsatz.

Anfangs ohne Rauschunterdrückung, dann mit Dolby A, später Dolby SR.

 

sehr richtig ... man sollte vielleicht noch ergänzen, dass die schleifen auch von den cutterinnen mit kreide per hand markiert wurden (schrägstriche, zulaufende klammern etc.), damit die sprecher in manchen szenen leichter den synchronen einstieg finden konnten und gleichzeitig beim schnitt das anlegen des tones erleichterte.

 

das war sehr, sehr viel handarbeit und oftmals wurden die dann nach den sprachaufnahmen für die mischung wieder bildgenau zusammengeklebten kopien gewaschen, regeneriert und kamen als Originalkopie zum (damals noch vereinzelten) einsatz.

Geschrieben

Hallo Freunde,

 

ihr seit Spitze. Danke für die ersten Infos. Ich habe in meinem Tonbandforum mal eine Kinoecke eingerichtet. Vielleicht könnt ihr da mal

querposten. Der ein oder andere Tonbandfreund wurde durch mich a schon mal auf euere Site heissgemacht.

 

Guckst du hier: http://mb.abovenet.de/forum1/viewforum.php?f=73

 

Immer gut Bild und Ton.

 

Gruß

 

Robert

Geschrieben
sehr richtig ... man sollte vielleicht noch ergänzen, dass die schleifen auch von den cutterinnen mit kreide per hand markiert wurden (schrägstriche, zulaufende klammern etc.), damit die sprecher in manchen szenen leichter den synchronen einstieg finden konnten und gleichzeitig beim schnitt das anlegen des tones erleichterte.

 

Diese Einzeichnungen wahre auch sehr für die Mischung wichtig, der Tonmeister konnte daran erkennen wann eine Auf-oder Abblende bevorstand. An der Farbe der Einzeichnung konnte er zudem sehen zu welchem Band, zB Sprache 1, 2 oder Musik, Effekte etc die Auf-oder Abblende gehörte.

 

das war sehr, sehr viel handarbeit und oftmals wurden die dann nach den sprachaufnahmen für die mischung wieder bildgenau zusammengeklebten kopien gewaschen, regeneriert und kamen als Originalkopie zum (damals noch vereinzelten) einsatz.

 

Oh ja, Kopienwaschen habe ich selbst noch gemacht, dies wahr alles andere als angenehm. Wurde auch gemacht wenn eine Kopie mit Magnetton versehen wurde, waschen -> fräsen -> kleben -> bespielen.

  • 19 Jahre später...
Geschrieben
Am 4.5.2005 um 09:34 schrieb moses:

 

Diese Einzeichnungen wahre auch sehr für die Mischung wichtig, der Tonmeister konnte daran erkennen wann eine Auf-oder Abblende bevorstand. An der Farbe der Einzeichnung konnte er zudem sehen zu welchem Band, zB Sprache 1, 2 oder Musik, Effekte etc die Auf-oder Abblende gehörte.

 

 

Oh ja, Kopienwaschen habe ich selbst noch gemacht, dies wahr alles andere als angenehm. Wurde auch gemacht wenn eine Kopie mit Magnetton versehen wurde, waschen -> fräsen -> kleben -> bespielen.

 

Am 4.5.2005 um 08:38 schrieb moses:

Der 35mm oder 16mm Film wurde in einzelne Takes zerschnitten,l mit einem Startband versehen und zu einer Schleife geklebt.

Im Atelier lief diese Schleife dann in einem Projektor. Der Sprecher spricht dann synchron seinen Text zum passend Bild. Aufgenommen wurde der Ton auf Schmalband 6.3mm. Die letzte Aufnahme die der Regie gefallen hat wurde dann von Schmalband auf 35/17,5/16mm Magnetton (Perfo) überspielt.

Als Maschienen kamen zB Studer C37 & A807 sowie Albrecht Perfoläufer zum Einsatz.

Anfangs ohne Rauschunterdrückung, dann mit Dolby A, später Dolby SR.

Wir waren als Filmstudenten in München "Nachwuchskunden". Auch bei uns gab es ab und zu was auf 35 oder 16 mm zu synchronisieren. Das Schleifen kleben und den Film wieder zurück zu verwandeln um am Schneidetisch (Steenbeck) weiter zu arbeiten war sehr zeitaufwendig. Ich erinnere mich noch an ein kleines Atelier in Unterhaching die uns anboten den Film "Rock'n'Roll" zu synchronisieren. Dabei wurde die Arbeitskopie nicht in Schleifen zerlegt, sondern einfach komplett in dem Projektor eingelegt. Dann wurde zur Szene hingefahren und die Szene so lange wiederholt, bis der Take okay war. Das Problem war, dass der Projektor eigentlich nicht so schnell rückwärts laufen konnte. Deshalb musste der Vorführer im Rückwärtsgang mit einem bic-kugelschreiber den Film von der andruckplatte abheben, damit der Greifer nicht die Perforation zerstörte. 

Bezahlt wurden solche Einsätze die meist nach Feierabend stattfanden in bar.

Ich jobbte dann bei Philipp Morris in Sendling am Fliessband, um die Synchronisation bezahlen zu können. 

Die auf Senkel aufgenommenen Takes wurden dann im Seitenflügel des damals (für den Theaterbetrieb) geschlossenen Münchner Prinzregententheaters (Prinze) auf einer Studer auf Perfo 17.5 oder 16mm überspielt. Dann ging es damit ab in den Schneideraum.

So entstand auch z.B. der Abschlussfilm von Roland Emmerich "Das Arche Noah Prinzip". 

 

 

  • Like 1
Geschrieben

Hmm, in Unterhaching standen Kinoton fp38, die laufen mit 40 Bildern rückwärts und haben kein Greiferwerk. Die sind dann irgendwann in den Keller der Bavaria gewandert und wurden 2013 verschrottet. In der Bavaria V1 und V2 und in den beiden Mischateliers bei Arri standen später FP38EC-S/II drin, die konnten Shuttlebetrieb bis 400 Bilder vorwärts und rückwärts, war damals enorm beeindruckend.

 

Die erste Maschine diesen Typs wurde 1989 vorgestellt und zur Eröffnung bei den Ruhr Sound Studios verbaut. Dort stand sie bis vor 4 Wochen. Dank netter Hilfe aus dem Forum hat sie jetzt eine neue Heimat bei mir im Archiv bekommen. Immernoch imposant, wenn die rangiert. 

Geschrieben
Am 3.5.2005 um 23:55 schrieb Spule:

Es wurde die Frage an mich herangetreten, wie in der "analogen Zeit"

Filme synchronisiert wurden. Gibt es da Informationen, welche Bandmaschinen dazu verwendet wurden?

 

Hallo Spule,

 

da Du Deine Frage in der Profiabteilung des Filmvorführerforums gestellt hast, hast Du natürlich auch Antworten von den Profis bekommen. Etwas anders sah es im Bereich Super-8 und 16mm aus. Hier gab es eine Unzahl an Synchronsystemen, von denen allerdings nur eine Handvoll wirklich funktionierten. Zum Beispiel von der Firma Gebuhr wurde so ziemlich jedes Tonbandgerät, sofern es einen geregelten Gleichstrommotor besaß, für den Synchronbetrieb als Slave umgebaut. Angefangen von den Uher Report Geräten, REVOX A77/B77, ASC6000, TEAC A3440, TASCAM34/34B, TSR8, SONY, PIONEER, etc. pp. Von Anfang an auch Kassettengeräte, von denen SONY WM-D6C, TC-D5, diverse Fostex und Tascam Multitracker die bekanntesten sind. In den 80ern wurde im Budget-Bereich auch mit AIWA-Walkmen vor Ort aufgenommen. Davon dürften aber kaum noch welche funktionieren.

Geschrieben

Sebiturbo schrieb :

 

Deshalb musste der Vorführer im Rückwärtsgang mit einem bic-kugelschreiber den Film von der andruckplatte abheben, damit der Greifer nicht die Perforation zerstörte. 

 

Bei der B14 Zweiband Version war das professionell gelöst: Ein bei Rückwärtslauf angesteuerter Magnet, der aus Platzgrüneden im Projektorfuß angebracht war,

hob über einen Bowdenzug (Punkt 2 und 3) die beiden Andruckkufen von der Filmbahn ab.

Zusätzlich war die Beruhigungsrolle des Lichttongerätes eine angetriebene Zahnrollenausführung, die bei Rücklauf den Film durch das Lichttongerät zurückziehen konnte

und so die Ausgleichsschleife am Maltesertransport erhalten blieb.

 

 

B14 Rückl._1.jpg

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