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Ein paar Gedanken zum Hobby


Empfohlene Beiträge

Gast Sebastian Breuer
Geschrieben

Hallo Schmalfilmer,

ich wollte erst in silma sonics Thread in dem er von den ersten Schmalfilmkameras schwärmt antworten weil ich was von meiner Bauer C2 dazu bemerken möchte, aber ich möchte auch noch von andern Dingen reden (z.B. von der immer wieder angeprangerten Formatfrage)und das paßt dort nicht. Hier in dem Thread darf ich das:

Das unangenehme zuerst - 16mm....durch die Preiserhöhung der Meterware durch Wittner scheidet dieses Format für mich aus. Mit Farbnegativfilm (zum regulären Preis) komme ich da, will ich eine Kopie anfertigen lassen und das will ich, mit 240 Meter Film locker auf ca. 950€. Für mich ist das jenseits von Gut und Böse. Da erübrigt sich die Frage vom Mich warum Super 16 für mich nicht in Frage kommt.

Ich werde immer rückfällig: Friedemann warb mit Fuji F64D und der Rest bei Herrn Rings. Und letzte Woche war der "Hammer" bei Ebay mit den ca. 600 Metern Vision 3 für 100€. Und wenn ich darüber nachdenke...."Mensch, wenn die Gelegenheiten ausgehen und Du reguläres Material kaufen mußt, wo kommst Du da hin?...". Das zur Erklärung.

9,5mm beginnt teuer zu werden wenn kein unperforierter Film mehr zu kaufen ist aus dem Herr Otte drei Bahnen fertigen kann. Dann komm ich preislich in 16mm Bereiche. Hinzu kommt daß Herr Otte ein Amateur ist. Vermutlich kein Vergleich mit professioneller Wittner Fertigung. Color City lieferte ab 2013 Mist....

Super-8 liegt an meinem Limit mit ca. 450€ für 120 Meter Film. Das geht noch (vom Preis her). Ansonsten abenteuerlich hoch und völlig überteuert aber.....beim Drehen des Films von Wittner in der Avichrome Kassette mit der Bauer C2 kamen mir Gedanken: Das ist das was der Amateur braucht, klein, leicht, gutes Objektiv, sehr guter Sucher, Kassette einlegen eine Freude. Damit macht man Spaziergänge, damit geht man in Urlaub, eine Beaulieu R16 oder eine Bolex H16 sind dagegen Dinosaurier.

Gegenargument: Wer über den Tellerrand schaut liest hier auch mal andere Dinge. Was war das für ein Geschrei als die Kinos auf Digital umstellten. Jetzt dreht ein Regisseur (oder hat schon) einen Western in 70mm. Dieselben Leute, die vorher um den Arbeitsplatz fürchteten, sich jetzt aber mit Digital arrangiert haben (sowas funktioniert ja immer so) reagieren jetzt zum Teil mit Häme auf sowas...."frühere 70mm Filme waren meist langweilig (der Rudolf würde hinzufügen..."und so...")".

So ist die Welt hat FC gesagt und da hat er recht. Mit der Ligonie getraue ich mich so in der Öffentlichkeit, ich weiß nicht wie ich mich mit der Bauer C2 fühlen werde.

Bei Single-8 klärte mich einer aus dem Forum über sein Telefongespräch mit Frank Bruinsma auf. Als ich das von jpolzfuss mit dem Velvia 100 las wollte ich spontan die ZC 1000 hervorholen (da lag der Friedemann richtig). Jetzt weiß ich nicht was von der Sache zu halten ist.

Eigentlich wäre DS-8 "mein Format". Dem stehen drei Dinge entgegen: Es wäre zu wünschen daß Wittner regelmäßig liefert und das keine Eintagsfliege wird. Die Kamera ist im Handling so ein Saurier wie die H16. Und es kann sein daß sie mit angefangenem Film in den Schrank gelegt wird und dann...vergessen oder...welche Seite ist das, Seite 1 oder schon 2? Kommt alles vor.

 

Abschlußbemerkung: Gegenwärtig verbieten sich grundsätzlich Überlegungen sowohl "auf eine endgültige Formatfestlegung" als auch auf "einen Abverkauf angeblich unnützer, weil nicht oder selten benutzter Artikel". Ferrania oder DS-8 sind auf dem Anmarsch, nach Erscheinen rechne ich mit 1 bis 2 Jahren "Sedimentation" sprich Beruhigung und Abschätzung der Auswirkungen auf die einzelnen Systeme. Wer will kann immer aber das wäre dumm. Das ist meine Haltung, alles weitere fungiert unter übler Nachrede.

 

Jetzt das für mich Wichtigste: Ich hab eben die Akkus der 6003 aufgeladen. Die sind nicht mehr die Allerbesten. Im Internet wird inseriert, da wirbt einer mit ca. 35€ pro Akku. Paepke ist bestimmt teurer aber...

Aus dem Forum einer schickte mir gestern eine Mail zum Thema Single-8..."weil keiner mehr Kameras oder Projektoren fertigt deswegen auch kein Service für das Format"...(oder so..).

Richtig, dann arbeiten wir alle mit unsern alten Geräten. Und wenn ich an die Meinungen der Leute hier in der Vergangenheit zu dem Thema denke (Wartung und Service und Reparaturwerkstätten) dann sehe ich für unser Hobby rabenschwarz. Fröhliches Nachdenken über das Thema.

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Gast Sebastian Breuer
Geschrieben

Hallo Schmalfilmer,

Nachtrag: Der Beitrag entstand spontan aus "dem Stegreif" und richtet sich in erster Linie an die Leute die meine Überlegungen kennen und "deren überdrüssig sind" (siehe der ständige Vorwurf "ich würde heute mal so - morgen das Gegenteil"). Andere Leser werden manches gar nicht einordnen können.

Zum Vergleich mit dem 70mm Film: Die Welt ist digital. Mit der professionel aussehenden Ligonie werde ich noch akzeptiert - bei der Bauer C2 habe ich Bedenken (...schau mal, der macht noch Super-8).

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Sebastian,

 

es ist nicht die Frage, mit welchem Format Du filmst,sondern dass Du überhaupt filmst! Ich habe früher auch über 10 Super 8 Kassetten mit in Urlaub genommen und mit der Beaulieu ZM4. Die Filme waren schön, aber nicht interessant. Jetzt filme ich nur noch mit zwei bis 4 Rollen Foma in einer Beaulieu MR8 oder der Camex. Das gibt dann ein abgeschlossen Filmchen, was mir und den Zuschauern wesentlich mehr Freude macht...

Da drehe ich dann zum Beispiel auf Oldtimer Treffen. Im letzten Jahr durfte ich dann spontan in einem alten Fahrzeug mitfahren. Der Besitzer meinte,dass das alte Auto und die alte Aufnahme-Technik wunderbar zusammen passten.

 

Ulrich

Bearbeitet von uhuplus (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Quentin Tarantino hat sich ja bereits darüber geäußert, dass das Filmen als Regisseur für ihn mit dem wegfallen von Filmmaterial sowohl produktionsseitig, als auch in der Vorführung zu Ende ist und er nicht weitermachen will. Auf Video zu drehen sei für ihn, wie Fernsehen in groß...nicht die Magie der Illusion von 24 durchleuchteten Einzelbildern pro Sekunde. Er will sich dann eher auf das Drehbuchschreiben konzentrieren. Vielleicht ist dies seine letzte Gelegenheit gewesen, noch einmal so richtig zu zeigen, was Film tatsächlich kann.

 

Ich bekomme da von Häme seitens Video-Hobbyisten / Semiprofis und Profis nichts mit. Konsens ist da eher, dass Quentin für eine bestimmte Gattung Film einer der letzten Großen ist, die dem klassischen Film mit Feuereifer die Stange halten. Und 65- resp. 70mm wird ausnahmslos als Oberliga angesehen, ungeachtet was Filmemacher damit nun angestellt haben.

 

Für mich sind so 3 Spulen 16mm pro Jahr das einzige, was ich noch privat nutze. Wenn Film16 nicht mehr weitermacht, wird es bei mir wohl noch weniger bis gar nichts mehr werden - wogegen dann 99% meines Bewegtbildoutput Video ist. Nächstes Jahr noch mal ein Skiurlaub in Südtirol und dann wird die H16 erst mal dauergeparkt.

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Schmalfilmer,

Nachtrag: Der Beitrag entstand spontan aus "dem Stegreif" und richtet sich in erster Linie an die Leute die meine Überlegungen kennen und "deren überdrüssig sind" (siehe der ständige Vorwurf "ich würde heute mal so - morgen das Gegenteil"). Andere Leser werden manches gar nicht einordnen können.

Zum Vergleich mit dem 70mm Film: Die Welt ist digital. Mit der professionel aussehenden Ligonie werde ich noch akzeptiert - bei der Bauer C2 habe ich Bedenken (...schau mal, der macht noch Super- :cool:.

 

 

 

Ich sehe es eher aus dieser Richtung: Hier gabs mal einen Beitrag zum Thema, "wie lang sind eure Filme". Da wir hier über Schmalfilm reden, sind damit für mich auch alle Rahmenbedingungen gemeint. D.h. also die Umgebung der Wiedergabe. Diese findet bei richigem Schmalfilm im Heimkino statt. Also mit Bildwand und möglichst angenehmer Zuschauermöblierung. Einen selbstgemachten Film, der länger als zehn Minuten, kann man eingeladenen Zuschauern meistens nicht zumuten. Meine Filme jedenfalls nicht. Ich bin eben kein Filmprofi. Ich bin Hobbyschmalfilmer. Ich denken, die meisten hier auch.

 

 

Ich rate deshalb ruhig mal dazu, auch kürzere Filme anzugehen. Die haben ihren Reiz.

 

 

Es ist doch besser von seinen Zuschauen zu hören, "toll. hast du noch einen" als, "super, es ist aber spät geworden."

Bearbeitet von Silma Sonic (Änderungen anzeigen)
Gast Sebastian Breuer
Geschrieben

Ich bekomme da von Häme seitens Video-Hobbyisten / Semiprofis und Profis nichts mit.

 

 

Hallo,

"Häme" ist unglücklich ausgedrückt, das möchte ich so nicht stehen lassen. Als Beispiel das hier:Ich denke nicht daß es die Zuschauer interessiert. Vielleicht ein kleiner Teil. Das war es dann aber auch schon. Der 70mm Hype ist in meinen Augen eh übertrieben. Die Verfechter dessen finden doch jeden auch noch so langweiligen Film klasse, nur weil er auf 70mm gedreht wurde. Egal was für ein Müll, Hauptsache 70mm.

Just my 2 Cents

(sir tommes - Allgemeines Board - Neue 70mm Filmproduktion - 14. Juni 2015 18.24 Uhr).

Ich hab nicht alles gelesen, nur einen Teil. Aber es gibt mehrere Beiträge so in der Richtung. Und ich dachte daran als die Kinos umgestellt wurden. Da wurde auch geschrieben..."ein Stück Kultur geht verloren (und so...)". Jetzt haben dieselben Leute sich engagiert. Silma Sonic hat recht - es ist wie es ist (scharf beobachtet).

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Sebastian,

 

also ich kann Deine Überlegungen nachvollziehen. Ich finde nur die Unterschiede und 'Sprünge' zwischen den zur Auswahl gestellten Alternativen für etwas sehr 'groß': Da gerade Du ja sehr durchdacht, durchorganisiert und auch anspruchsvoll an die Dinge ran gehst, kann ich jetzt z.B. nicht ganz verstehen, weshalb Du ausgerechnet die Bauer C2 als Alternative zu 9,5 oder einer sehr hochwertigen 16mm Kamera in Erwägung ziehen willst. Da hätte ich mir z.B. eine Nikon R-10, R-8, Leicina spezial schon eher vorstellen können.

 

Ich meine ja nur, weil man hier sonst Spitzenmodelle mit 'Taschenkameras' vergleicht. Zumal man heutzutage die meisten für den Preis von 1-3 Kassetten kaufen kann, wenn überhaupt . . .

 

Weißt Du, wie ich meine ?

 

Mich

Bearbeitet von Martin Rowek
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Gast Sebastian Breuer
Geschrieben

Weißt Du, wie ich meine ?

 

 

 

Hallo Mich,

ich weiß was Du sagen willst. Die Bauer C2 war von 1967 bis ca. 2000 meine erste und einzige. Dann kam die Bolex H8 RX DS-8 und dann 9,5mm. Die C2 steht (für mich) stellvertretend für alles was "Amateurfilmerei" darstellt, ich habs begründet. Die Kodak Ingenieure haben mit Fug und Recht Super-8 geschaffen, das abwertende Gerede von der Kassette ist nicht meine Meinung von der Sache. Ich hatte nie Probleme mit der C2 und nie mit dem K40. Heute hab ich genug Probleme.

Die Modelle mit "hohem Ansehen": Ende der 50-er als ich mit der Diaprojektion begann waren die Diaabende "berüchtigt". Später "genoß" Super-8 denselben Ruf. Der deutsche Amateur betrachtet es als Zumutung Dias einzurahmen, eine Leinwand aufstellen zu müssen und überhaupt....und ist heute glücklich über Video. Ist so.

Und jetzt lade mal Freunde ein und führe denen einen Mix vor in dem Filme aufgenommen mit der Leicina Spezial vorkommen. Keine alte Sau bemerkts, wetten?

Ich bin auf Leica nicht gut zu sprechen, bei denen rief ich mal an wegen der Leicina (ich hab auch eine..). Die reagierten wie auf einen vom Mars. Bei Nikon wird das nicht anders sein. Bei Zeiss Oberkochen verwies man mich an eine Münchner Firma - Planare oder Distagone der Contarex rühren die nicht mehr an.

Analogzeiten waren keineswegs der Himmel. Herr Pitterling erzählte mir, daß er Filter für eine Kamera kaufen wollte in einem Stuttgarter Fotoladen. Der Verkäufer fragte wo er die Kamera gekauft hätte und sagte er solle dahin gehen wo die Kamera her ist. Ich traute meinem Ohren nicht. Denselben Vorfall (Filter) hab ich zur selben Zeit (frühe 60-er) dreimal erlebt: In Ulm einmal und in Stuttgart 2x.

Natürlich off topic.

Geschrieben

Hi,

was genau ist denn eigentlich das Problem? Hast Du Angst Dich mit Deiner Filmkamera lächerlich zu machen? Ist Dir das Filmen zu teuer? Sind Dir die Kameras zu seltsam? Ist für Dich das Super-16mm Format zu groß? Was möchtest Du uns denn nun eigentlich sagen?

Gast Sebastian Breuer
Geschrieben

Hi,

was genau ist denn eigentlich das Problem?

 

.....das steht schon zu Beginn des Beitrags mit dem der Thread startet - detailliert.

Geschrieben

Ich habe es jetzt nochmals gelesen. Leider werde ich da nicht schlau draus. Mir scheint es das Dir das Filmen zu teuer und zu umständlich ist. Oder? Was möchtest Du denn eigentlich filmen? Vielleicht wäre ein kleiner Video- Camcorder für Dich wirklich besser. Die Geräte sind klein und leicht, dabei unkompliziert und so billig das man sich über Reparaturen keine Gedanken zu machen braucht. Ich gehe das Filmen sehr unkompliziert an - ich filme einfach.

Geschrieben

Ich hatte einst den Luxus, einen alteingesessenen Bauer-Spezialisten in der Nähe zu haben, der regelmäßig meine Alt- und Neugeräte checkte und wartete. Seit der Gute in Rente gegangen ist, ist auch leider der Kontakt abgebrochen.

Ich filme (abgesehen von meiner ersten Kamera in meiner Jugendzeit, einer Revue CX 100), stets mit Bauer-Kameras, z.Zt. viel mit Kodak Negativ und SW, Kahl und Wittner - abwertende Bemerkungen habe ich bisher nicht geerntet. Als ich mal mit der A512 im Grünen unterwegs war, getraute sich eine Gruppe von eher älteren Leuten nicht zu fragen, was denn gefilmt würde, doch konnte ich noch hören, dass man sicher sei, dass man das abends wohl im Lokal-Fernsehen sehen würde (ich hatte aber auch `n Kompendium dran und war mit Stativ unterwegs).

Mit der C900 war ich dann mal in Industrie-Anlagen unterwegs - nur per Hand gefilmt. Irgendwann stand ein ungefähr ca. zehn Jahre jüngerer Typ neben mir, mit `ner DSLR-Kamera, der immer wieder rüber guckte, wenn ich filmte. Irgendwann musste er mich neugierig ansprechen, ob es tatsächlich noch Super 8-Material gäbe und wo. Und erstaunt fügte er hinzu (original-Zitat): Damit müsse man filmen können...

Mein Fazit: Film hat seinen Reiz, laut meiner Erfahrung eher egal, wie wichtig die Kamera aussieht. Und, wenn man so will und wert drauf legt: Das eigentliche Amateur-Format filmt heutzutage digital.

Geschrieben (bearbeitet)

Sebastian,

Verschenke oder verkaufe Deinen ganzen Plunder. Ausnahmslos. Widme Dich wieder Deinen Mittelformatdias und alles ist gut. Du hast doch schon längst den Spaß am Filmen verloren!

Sieh es ein und trenn Dich endlich. Der Ferrania, wenn er denn überhaupt je kommt, wird Dich mit Sichherheit herbe enttäuschen. Also weg damit – die Fotografie braucht Dich ganz! Du verzettelst Dich doch schon wieder ganz fürchterlich.

Bearbeitet von Martin Rowek
Bitte keine Realnamen publizieren (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

... rechne ich mit 1 bis 2 Jahren "Sedimentation" sprich Beruhigung und Abschätzung der Auswirkungen auf die einzelnen Systeme. ...

 

Vergiss' es, Sebastian, das wird nicht eintreten, jedenfalls nicht so, wie Du es Dir erhoffst. Und schon gar nicht, wenn Du auf Farbumkehr hoffst. Wenn Du darauf warten willst, solltest Du vielleicht lieber Friedemanns Rat folgen ...

 

Wer will kann immer aber das wäre dumm. Das ist meine Haltung, ...

 

Wer filmen will, kann immer. Eben. Im hier und jetzt und heute. Auf irgend etwas zu warten, das wäre dumm.

Bearbeitet von Martin Rowek
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Gast Sebastian Breuer
Geschrieben

Wer filmen will, kann immer. Eben. Im hier und jetzt und heute. Auf irgend etwas zu warten, das wäre dumm.

 

 

Hallo,

ich hab aber an der Stelle nicht vom Filmen gesprochen, gemeint war das Festlegen auf eine "Marschrichtung mit Abverkauf scheinbar nicht mehr genutzter Gerätschaften" (deren Fehlen man irgendwann dann wieder bereuen könnte).

Eben kam Post vom "Ledermann" - Ebay Kauf eine Bauer C2 mit Tasche und T1S Royal für ca. 15 Euro. Die Tasche in desolatem Zustand sieht jetzt wieder wie neu aus. Die C2 ist noch bei der Wartung. Mit meiner eigenen C2 hab ich Wittners Avichrome erprobt und der Film ist unterwegs an Frank Bruinsma. Beim Einlegen der Kassette kamen bei mir Vergleiche mit Kratzgeräuschen, Störungen bis dahin daß die Kamera gar nicht lief (passiert in Triest auf der Kreuzfahrt)mit der 9,5mm Ligonie. Die Super-8 Kassette lief astrein durch. Vor kurzem hätte ich nie gedacht mal wieder ernsthaft in die Richtung zu denken nach den Geschichten von Kassettenproblemen etc.

Die letzten Verhandlungen mit Wittner wegen Avichrome für 9,5mm waren deprimierend. Der wollte liefern aber der Preis....ich hätte auch gekauft aber Herrn Ottes letzte Werke liegen unbenutzt im Tiefkühler. Was da kommt wird der Urlaub zeigen - 18 Spulen. Nochmal aufstocken vor dem Hintergrund (so ins blaue...es wird schon...) wollte ich nicht.

Nochmalige Avichrome Lieferung von Wittner wird es nicht geben (die letzte Wideroll). Und dann mit 16mm Meterware (wenn verfügbar) käme ich in abenteuerliche Regionen.

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Sebastian,

 

es kommt einem wirklich so vor, als würdest Du fast nur noch über Schmalfilm und dessen Zukunft philosophieren und würdest die praktische Anwendung nur noch als kleinen 'Nebenschauplatz' betrachten.

 

Du machst Dir immer wieder Gedanken darüber, welche Filme man in drei Jahren kaufen können wird und was sie dann kosten werden, ob es dann noch Wartungsmänner für bestimmte Kameras geben wird, warum dies dann so sein wird usw . . .

Dann philosophierst Du immer wieder darüber, was ein 'Amateur' braucht oder was er eigentlich zu brauchen hätte, was ursprünglich mal für einen 'Amateur' oder 'Profi' gedacht oder entwickelt wurde, was irgendjemand Dir irgendwann mal gesagt hat und ob das so stimmen könnte oder was andere darüber denken und wie sie auf Dich reagieren.

 

Aber ich frage mich, was das speziell mit Deiner Filmerei zu tun hat ? Es ist zwar sinnvoll, vorausschauend zu denken und zu handeln, aber doch nur so lange, wie der eigentliche Sinn und Zweck des ganzen und die Sache an sich dadurch nicht beeinträchtigt wird.

Zum Beispiel beim Thema Filmmaterial und Filmformat: Keiner weiss sicher, ob es jemals wieder günstigeres, feinkörnigeres und niedrigempfindlicheres Umkehrmaterial geben wird als im Moment. So wie es aussieht, ist es zudem eher unwahrscheinlich, dass es bald wieder Material geben wird, was all diese Kriterien erfüllt (wenn überhaupt eines). Aber Du bist doch Schmalfilme aus Leidenschaft und Dein Ziel ist es doch eigentlich, zu filmen. Also könntest Du doch z.B. Avichrome-200 in 16mm als Meterware kaufen; dann hättest Du Material in akzeptabler Qualität, zum einigermaßen noch mittelmäßigen Preis und Du könntest Dich für die nächste Zeit bevorraten. Und Du hättest weiterhin Spaß am Film !

Oder eben bei Super-8, aber da wird Dir die Qualität ja nicht gefallen.

 

Muss man sich überhaupt 'endgültig' festlegen ? Könnte man nicht einfach ganz locker wieder auf ein anderes Format wechseln, wenn es da in 4 Jahren wieder den supergenialen K-25 in DS-8 oder 9,5 gäbe ? Eigentlich doch schon ;-) Und bis dahin hättest viel Spaß an dem anderen Format gehabt.

Wie gesagt, wer unbedingt filmen will, der kann filmen ! Das stimmt !

 

Und zu dem Thema 'Amateur' : Bist du dir sicher, wirklich ein klassischer 'Amateur' zu sein ? Ich glaube, es gibt viele 'Profis' und 'Semiprofis', die machen sich darüber weniger Gedanken und gehen mit dem Thema lockerer um als du. ;-) Das ist ja nichts negatives, aber ich glaube, du verlierst dadurch die Freude an dem schönen Hobby. Und das wäre ja schade !

 

Micha

Bearbeitet von Martin Rowek
Bitte keine Realnamen publizieren (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Es ist ein rein menschliches Problem für Sebastian Breuer.

 

Er schreibt in #16:

gemeint war das Festlegen auf eine "Marschrichtung mit Abverkauf scheinbar nicht mehr genutzter Gerätschaften" (deren Fehlen man irgendwann dann wieder bereuen könnte)

 

Er braucht eine Instanz, eine höhere oder besser übergeordnete, wie soll ich sagen, Großwetterlage, der er ablesen kann, welches die Marschrichtung ist. Marschrichtung, merkt ihr’s? Der Ausdruck ist seit 1945 nicht mehr in Gebrauch. Egal, es sollen 240 Meter lange Filme sein, Zwanzigminüter bei Tempo 24 oder Halbstünder bei Tempo 18. Darüber kommt er schon nicht hinaus, etwas Kürzeres ist nicht denkbar.

 

Er ist nicht so selbständig, wie wir gerne annehmen möchten, nein, da sind Vorstellungen vorhanden von Hobby-Film, die ich nur mit dem altbekannten Travelogue bezeichnen kann, diese Gattung Dokumentarfilm, wie sie um 1900 Mode war. Oscar Depue hat sich von George Eastman persönlich versichern lassen, für seine Démény-Kamera 60-mm-Film kaufen zu können. 1898 zog Depue los, umreiste den Globus und kurbelte in diesem Format. Zurück in den Staaten hatte er volle Säle, seine Travelogues hatten riesigen Erfolg. Travel-Monologues

 

Diese Art Amateurfilm, eigentlich Diaschauen mit 16 bis 25 Dias pro Sekunde, hat sich bis heute gehalten. Man kann es auch als Souvenir-Knipserei abtun. Im besten Falle kann ein Travelogue fesseln, Unbekanntes zeigen, Wildnis oder fremde Sitten ferner Völker vor Augen führen, doch dazu bedarf es eines roten Fadens, einer straffen thematischen Führung und eine sich dieser unterwerfende Form. Schnitt, Betitelung und Vertonung werden sogleich anspruchsvoll, wenn man nicht bloß 16 bis 25 Dias pro Sekunde abschnurren lassen will. Für die, die nicht auf der Reise waren, ist das total langweilig und öde.

 

Edward Steichen wurde ein Mal von einem ganz jungen Fotografen besucht und mit der Frage angegangen, ob er einige technische Kniffe weitergeben würde. Steichen fragte zurück: Which direction in photography are you taking? Darauf wußte der junge Mann nichts zu antworten. Der Meister schüttete sich aus vor Lachen.

Gast Sebastian Breuer
Geschrieben

Hallo,

ich wollte Dir erst eine PN zum Thema schreiben, machs aber jetzt hier. Eigentlich war aber das Thema Reparaturwerkstätten das Hauptanliegen des Threads mit Blick auf die Leute im Forum. Das Thema um das sich jetzt die Debatte dreht (die Formatfrage) ging in Richtung Friedemann und noch einen aus dem Forum der mir dasselbe an den Kopf warf.

Ich hab Super-8 Filme mit K40 belichtet mit der C2 vom Hund der Schneebälle eines Familienmitglieds mit der Schnauze auffängt. Beide, Hund und Familienmitglied sind längst tot. Das sind für mich persönlich wertvolle Filme. Das vom System abhängig zu machen ist lächerlich. Was ich nicht verstehe ist die Tatsache daß Leute den E100D zu absurden Preisen kaufen (und zu denen wird er angeboten, man braucht nur mal bei Ebay nachsehen) weil der so sauguuut ist (ist er nicht. Dieselbe Emulsion hatte ich in der SL66. Der Velvia 50 ist besser). Aber die Kamera wird für kleines Geld erworben und "wenn sie läuft ist schon mal viel gewonnen". Ich gab die Information an einen Leica Fan weiter daß mir ein bekannter Leica Reparateur sagte, "eigentlich sei Paepke zuständig" (war mir bis vor kurzem gar nicht bewußt). Der Leica Fan sprach sofort von "Apotheke".

Das Absurde bei mir ist ja, daß ich mit der Bauer C2 nie Probleme hatte. Dann kam die Bolex und da gings los: Ein bekannter Mann aus der Schmalfilmszene, selber Bolex Fan, nahm meine Kamera mit zu einem Reparateur den er kannte. Wittner (die reparierten damals noch) diagnostizierte, das Objektiv "sei regelrecht kaputtrepariert worden". Dieselbe Diagnose kam von Schneider. Blitze im Film, Transportfehler (Filmsalat), Prisma kaputt weil Tragriemen der Tasche riß, 18 Monate warten bei Muster etc.

Kein einziger Urlaub mit 9,5mm in dem es nicht Probleme gab, Kratzen und Scharren wie auf dem Hühnerhof im Kamerainnern war das Mindeste.

Ich mach Schluß mit der Aufzählung: Lies mal meine Beiträge richtig - Wittner verkauft Meterware 16mm ab fertigt aber nicht nach. Rechne selber was 240 Meter Film mit Entwicklung kosten. Das Einzige bei dem was ich genau weiß ist die Summe die ich nicht überschreiten will. Super-8 ist da noch dabei...

 

Gast Sebastian Breuer
Geschrieben

@Simon Wyß: Der Fabian belehrte mich im Film 16 (Rings) Thread wie man Beiträge schreibt und Überflüssiges wegläßt. 240 Meter Film bei 16mm/9,5mm ist preislich meine Grenze an dem orientiere ich mich. Filmlängen mache ich alle Möglichen. Aber wenn ich Deine Argumente, die vom Friedemann etc. entkräfte und exakt so handle wie der Fabian das gesagt hat - ich wette um alles Mögliche daß andere Argumente gefunden werden.

Es geht ums Herabsetzen der Person und ums Niedermachen sonst gar nichts.

Damit ist mit dem Thema für mich Schluß.

Geschrieben (bearbeitet)

Lieber Manfred, niemand will dich niedermachen. Aber sag bitte selbst, welchen Sinn und Nutzen solche Sätze haben:

 

]Mit der Ligonie getraue ich mich so in der Öffentlichkeit, ich weiß nicht wie ich mich mit der Bauer C2 fühlen werde. (...) [/b]Mit der professionel aussehenden Ligonie werde ich noch akzeptiert - bei der Bauer C2 habe ich Bedenken (...schau mal, der macht noch Super- :cool:.

 

Du bist ein erwachsener Mann und kannst dich mit jeder Filmkamera zeigen. Egal, ob's eine Pathé, Bauer S8 oder ein Ernemann Kino 17,5mm mit Handkurbel ist. Was interessiert dich das Geblubber irgendwelcher Passanten? Akzeptiert werden? Als was? Ernsthaft!

 

]Gegenwärtig verbieten sich grundsätzlich Überlegungen sowohl "auf eine endgültige Formatfestlegung" als auch auf "einen Abverkauf angeblich unnützer, weil nicht oder selten benutzter Artikel". Ferrania oder DS-8 sind auf dem Anmarsch, nach Erscheinen rechne ich mit 1 bis 2 Jahren "Sedimentation" sprich Beruhigung und Abschätzung der Auswirkungen auf die einzelnen Systeme. [/b]

 

Nicht einmal Rundfunkanstalten und Filmstudios haben sich so viel Gedanken über die Systemwahl und damit verbundene Service- und Nachsschubfragen gemacht wie du, und die mussten auf Jahrzehnte hinaus planen. Schmalfilm ist ein ganz kleines Stäubchen in der Welt der Fotografie, wirtschaftlich nur für Lieferanten interessant, die sich auf Nischenprodukte spezialisieren. Deshalb ist es blöd, hyperventilierend auf jedes "Zeichen" zu starren, als wäre man ein Spekulant, dessen Heil von den Börsenkursen abhängt.

 

Was den "Abverkauf" von Schmalfilmtechnik angeht...glaubst du ernsthaft, daß du heute für deine Geräte Preise erzielen würdest, die dich nicht zu einem mehrwöchigen Forumslamento treiben würden? Laß die Sachen, wo sie sind, die fressen solange kein Heu. Bei deiner Unentschlossenheit und Selbstverunsicherung trauerst du dann genau dem hinterher, was du losgeworden bist und schreibst seitenweise, was für einen schweren Fehler gemacht hast. Bitte nicht!

 

Ich bin auf Leica nicht gut zu sprechen, bei denen rief ich mal an wegen der Leicina (ich hab auch eine..). Die reagierten wie auf einen vom Mars.

 

Lieber Sebastian, was sagt eigentlich die lokale BMW-Niederlassung, wenn Du mit einer Isetta vorfährst? Oder mit einem schönen Horch 853 Sport Cabriolet (1938) bei Audi? Hat der Miele-Fachhändler Ersatzteile für eine Waschmaschine von 1956 vorrätig?

Wann wurde die letzte Leicina gebaut - 1977? Deine Anspruchshaltung ist wirklich enorm.

 

Ich finde Friedemanns Rat sehr gut: Laß es sein, mach schöne Mittelformatdias, da hast du die problemfreie Ausrüstung und genau das Filmmaterial, mit dem du dich wohl fühlst. Aber vielleicht fehlt dir dann etwas, worüber du dich beschweren kannst.

Bearbeitet von Martin Rowek
Bitte keine Realnamen publizieren (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Ganz im Gegensatz zum letzten Chefredakteur der Schmalfilm Zeitschrift, es waren allerdings nur wenige Ausgaben, teile ich diese Auffassung als begeisterter Schmalfilmer natürlich nicht. Schmalfilm ist ein wichtiger und impulsgebender Teil der Fotografie. Gerade in einer Zeit, in der sich ein Zusammenrücken der Fraktionen anbietet, denke ich, genau eine gegenteilige Aussage wäre angebracht.

Bearbeitet von Silma Sonic (Änderungen anzeigen)

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