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Zu dunkle SW-Filme retten :) -- [Freiwillige gesucht]


Friedemann Wachsmuth

Empfohlene Beiträge

Moin,

 

vielleicht kennen auch andere hier das chronische Problem zu dunkler SW-Umkehrfilme. Zumindest mir geraten SW-FIlme fast nie (durchgängig) zu hell, sondern eher zu dunkel. Vor allem bei Ablaufware und obskurem Russenmaterial etc. passiert das, ebenso bei Nachlässigkeit in der Entwicklung. Oft hat man auch einfach mal einen Grundschleier (also schlechte Dmin)... Gründe gibt es viele.

 

Der ambitionierte Heimlaborant kennt vermutlich den "Farmerschen Abschwächer", mit dem sich zu dunkle Prints hervorragend aufpeppen und retten lassen. Leider muss man hier auf Sicht arbeiten, was bei 15m Film schweirig ist. Auch hält die angesetzte Arbeitslösung nur etwa eine Stunde und muss dann verworfen werden.

 

Ich hatte die Tage jetzt eine Idee und bin vom Ergebnis begeistert: Setzt man Part A des Abschwächers 1:10 verdünnt an und verwendet als Part B einfachen Fixierer, hält die Lösung quasi ewig und zudem lassen sich super gleichmäßige Abschwächungen über die ganze Filmlänge hinbekommen.

 

Ich habe in den letzten Tagen ein Dutzend Filme und Filmreste, die allesamt als "viel zu dunkel" rumlagen, mit der Lösung bearbeitet und zum Teil sensationelle Verbesserungen erzielt. Je nach Filmmaterial sind die Ergebnisse unterschiedlich, aber "eine Blende mehr Licht" scheint immer drin zu sein, einigen Filmen habe ich auch gut 2 Blenden mehr Licht entlocken können. Nur ein alter Plus-X hat dabei in den Maximaldichten etwas eingebüsst.

 

Ich will demnächst auf Filmkorn ausführlich drüber berichten. Um aber objektiv zu bleiben, würde ich gern noch ein paar externe Meinungen einholen -- mit anderen Worten: Filme von Euch retten!

 

Wer einen zu dunklen SW-Umkehrfilm hat (ein Schnipsel geht natürlich auch) und ihn von mir verbessert/gerettet haben möchte, schicke ihn mir zu. Ich schicke ihn dann abgeschwächt zurück, kostenlos, möchte lediglich Einzelbilder für vorher/nachher verwenden dürfen und gern eine Beurteilung der Ergebnisse kriegen.

 

(Ach ja, der Prozess ist irreversibel, wenn etwas schief geht, lässt sich das nicht mehr beheben. Aber was soll schon schief gehen, wenn ein Film eh schon zu dunkel ist.)

 

Vier Slots sind zu vergeben -- wer ist mutig? :)

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Hier mal schnell zwei Beispiele.

 

Ganz krass ein 50 ASA Svema, bei dem selbst projiziert nur noch schwache Konturen erkennbar waren. Man sieht an den Überstrahlungen, wie doll ich hier beim abfotografieren durchleuchten musste:

 

post-79298-0-57277000-1445086866_thumb.jpg

 

Das ganze nach 10 Minuten Behandlung:

 

post-79298-0-45358600-1445086865_thumb.jpg

 

Und hier noch ein weniger extremes Beispiel, ein 1999 belichteter Plus-X, den Kahl beim Entwickeln versaut hatte (Grundschleier). Beide Bilder sind mit identischen EInstellungen fotografiert, oben vorher, unten nach 3.5 Minuten Behandlung.

 

post-79298-0-68303500-1445086864_thumb.jpg

 

post-79298-0-04690300-1445086866_thumb.jpg

 

Klar, bei so intensiven Änderungen geht in den Lichtern etwas an Details flöten, aber dafür stimmen die Grauwerte. :)

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Ach ja, das wird oben nicht deutlich: Ich verwende die beiden Lösungen nacheinander. Part A ist 5g Kaliumhexacyanoferrat(III) auf 1 Liter Wasser (plus etwas Kaliumdihydrogenphosphat, KH2PO4), Part B ist normaler, nichtsaurer SW-Fixierer. Dazwischen und anschliessend wird gründlich gewässert.

 

Das Ergebnis sieht man somit erst nach der Fixage, dafür halten die Lösungen ewig und das Ergebnis wird wunderbar gleichmässig. Die benötigte Zeit kann man problemlos mit einem kurzen Testschnipsel ermitteln, den man jede Minute einen Zentimeter weiter in Part A eintaucht.

Bearbeitet von F. Wachsmuth (Änderungen anzeigen)
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Hallo Friedemann,

 

vermutlich mache es die anderen genauso wie ich. Was beim Schneiden zu dunkel erscheint kommt weg, bei mir dann halt in die Tonne. Zu helle Szenen kommen oft noch rein, aber was zu dunkel ist: Bisher halt weg. Aber für die Zukunft weiss ich jetzt dass es doch noch eine Chance gibt. Beim Farmer'schen Abschwächer hatte ich im Positiv-Prozess im Kopf, dass ich helle Stellen aufhellen kann ("Entschleiern"), aber was abgesoffen war, nicht mehr beeinflusst werden konnte. Aber jetzt gibt es ja eine neue Lösung, prima und vielen Dank für die Erleuchtung!

 

Ulrich

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(Ach ja, der Prozess ist irreversibel, wenn etwas schief geht, lässt sich das nicht mehr beheben. Aber was soll schon schief gehen, wenn ein Film eh schon zu dunkel ist.)

 

Solange noch nicht fixiert wurde, kann man den Film wieder rückentwickeln. Dazu wird er wieder in SW-Entwickler getaucht und das gebleichte Silber wieder schwarz..

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Solange noch nicht fixiert wurde, kann man den Film wieder rückentwickeln. Dazu wird er wieder in SW-Entwickler getaucht und das gebleichte Silber wieder schwarz..

 

Geht das wirklich? Meiner Meinung nach geht das Silber während des Bleichens als Silbersulfat in Lösung, sofern man u.A. mit Schwefelsäure bleicht. Gut, Silbersulfat löst sich schlecht in Wasser, allerdings sind die Mengen des zu bleichenden Silbers ja auch sehr gering. Wenn das Silber während des Bleichens in der Schicht, z.b. als Silberchlorid (oder ein anderes Silbersalz) zurück bliebe, würde es doch nach der Zweitbelichung mit dem bis dahin unbelichteten Silber in der anschließenden Zweitentwicklung ein komplett schwarzes Bild ergeben, oder irre ich mich? Da dies nicht passiert, muss das gebleichte Silber entweder bis zur Zweibelichtung den Film irreversibel verlassen haben, oder irgendwie "deaktiviert" worden sein.

 

Wenn das Silber also tatsächlich beim Bleichen nicht aus der Schicht diffundieren sollte, sondern als wieder "rückentwickelbares" Silbersalz in der Schicht bleibt, das erst beim Fixieren entfernt wird, wie wird dan verhindert, dass dieses Silbersalz nicht bei der Zweibelichtung abreagiert? Sollte es sich bei dem gebleichten Silber um eine andere Komponente, als das bis daher unentwickelte Positivbild-Silber handeln, wie kann dann verhindert werden, dass diese beiden Komponenten sich nicht gegenseitig stören, sind ja normalerweise alles Ionensubstanzen in wässriger Lösung.

Klingt vielleicht etwas verwirrend, aber weiß jemand genaueres?

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Hier wird mit rotem Blutlaugensalz gebleicht. Es entsteht dabei wieder entwickelbares Silberhalogenit. Damit funktioniert keine Umkehrentwicklung. Bei der Umkehrentwicklung wird mit Dichromat oder Permanganat gebleicht. Hier wird das entwickelte Silber herausgelöst und entfernt. Die beiden Bleichverfahren sind zwei völlig verschiedene Vorgänge. Das Verfahren von Friedemann wird ja an fertig umgekehrten und fixierten Filmen angewendet.

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Ja klar, rückentwickeln vorm fixieren ginge -- nur sieht man vorm fixieren sehr schlecht, wie weit schon gebleicht wurde.

Das ganze ist aber kein Problem. Man kann prima und schnell mit kurzen Testschipseln ausprobieren. Grobe Faustregel für Foma R100 bei 20°C ist "3:30 Minuten pro Blende".

 

Ich bin gespannt auf Eure Testfilme und was Ihr sagt.

Gestern habe ich noch einen Foma R100 gerettet, der nach 5:30 Abschwächen jetzt absolut perfekt belichtet aussieht. Wirklich erstaunlich ist, was sich da aus den Schatten noch rausholen lässt.

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Hallo Friedemann,

auch ich habe da so einen Film(Normal-8,den habe ich ca.1980 anstatt mit meiner Pentacon AK 8 mit einer vom Müll geretteten Agfa Movex Kamera gedreht.Die hatte zwar Uhrwerkantrieb,aber einen eingebauten(Selen-)belichtungsmesser,auf den ich mich verlassen hatte.So exact war der wohl nicht mehr,der Film ist durchweg sehr gleichmäßig belichtet,aber eben durchweg ca. eine Blende zu dunkel.Es ist ein Orwo Doppel 8 Film,den ich wie immer

zu Orwo nach Wolfen zum entwickeln geschickt habe.Das ging immer recht gut,bei späteren Filmen mit dieser Kamera habe ich dann etwas großzügiger als bei der AK 8 belichtet.Hast Du jetzt schon genug Probefilme oder kann ich Dir den schicken,ggfs. gegen Berechnung Deiner Unkosten.Ich habe an dem Tag 2 Doppel 8 Spulen verfilmt,auf der Spule sind also ca.30m.Es handelt sich hierbei um Aufnahmen von (Dampf-)sonderzügen auf der inzwischen abgebauten bayrischen Lokalbahn von Monheim nach Fünfstetten.Sollte das was werden,kannst Du Bider davon hier im Forum und auf Filmkorn zeigen.Viele Grüße

Ralf

Bearbeitet von Ralf-Michael (Änderungen anzeigen)
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P.S.noch etwas wäre ja interessant.muß der Film nach der Behandlung gründlich gewässert werden?Mal sehen ,ob die abgeschwächten Fime dann auch

langzeitstabil sind,das wird man erst in ein paar Jahren sehen,ob evtl.Rückstände den Film "zerfressen".Wäre jetzt nicht so schlimm,da man die zu dunklen Filme ohnehin so wie sie jetzt sind nicht vorführen kann,trotzdem interessant zu wissen.

Ralf

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Hallo Friedemann,

den Film bekommst Du,Adresse habe ich ja,aber erst nächste Woche,da neben berufl.Terminen ich am Samstag in Homburg bin.schade,daß Du nicht kommst,verstehe ich aber,ist halt schon sehr weit weg von HH.Ich hoffe das wir uns dann nächstes Jahr in Deidesheim sehen.

Viele Grüße

Ralf

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Hallo Friedemann,

 

könntest du auch ein paar Kleinbild- oder Mittelformat S/W-Dias gebrauchen? Falls ja, würde ich dir gerne 3-4 Stück zusenden. Ich hab nämlich einige, zu kurz entwickelte S/W-Dias, die bei verschiedenen Tests entstanden sind und bis auf die zu dunkle Bildgebung in Ordnung sind.

 

Grüße, Felix

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