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Geschrieben

Hallo, ich hab in einer Woche nach laaaanger Zeit mal wieder ein paar 16mm Kurzfilme zu zeigen. An sich kein Problem, allerdings sind 2 von den Filmen nur mit Magnetton ausgestattet, unsere Selecton hat zwar ein Magnettongerät, dieses war aber mit Sicherheit mehr als 10 Jahre nicht in Betrieb. Wie kann ich nun, ohne einen Magnettonfilm zu besitzen herausfinden ob das noch funktioniert und was kann ich Vorfeld tun (Entmagnetisieren? Reinigen? Wie?)

:?:

Geschrieben

Hallo Provinzheini,

unter dem Tonteil befindet sich eine kleine isolierte Platte mit Schraubanschlüsse. Dort ist der Tonkopf aufgelegt. Mit einem Ohmmeter kannst Du den Widerstand des Kopfes ( wenige Ohm ) messen. Bevor Du mit einem Magnettonfilm loslegst, solltest Du die ganze Filmbahn einschliesslich Kopf entmagnetisieren. Im laufe der Zeit ( 10 Jahre ! ) hat sich durch den Erdmagnetismus die Maschine magnetisiert. Dazu benötigt man die dicke Entmagnisierungsdrossel von Klangfilm.

Gruss

Geschrieben

habe mal gehört, dass Gleichstrom durch einen Tonkopf zu Messzwecke zu jagen nicht besonders gut ist. Dieser ist dann erst recht magnetisiert. Aber möglicherweise trifft es auch nicht zu. Warum soll überhaupt der Kopf gemessen werden, damit ist doch nicht garantiert das das Verstärkerteil funktioniert. Beim Entmagnetisieren ist noch darauf zu achten, daß die Drossel schon eingeschaltet ist und zum Kopf hingeführt wird und dann wieder weg um auszuschalten.

Geschrieben

Hallo filmepire,

 

natürlich hast Du Recht mit der Annahme, mit einem alten " Zappelmax " den Widerstand zu messen. Dadurch bekommt der Kopf eine gewisse Magnetisierung. Ich bin mal in die Werkstatt gelatscht und habe den org. Kopf mit einem Digi gemessen .. Ergebnis 120 Ohm lagen an. Ein Digitalmessinstrument hat einen sehr hohen Innenwiderstand und gibt an den Messspitzen sehr wenig Energie ab. Ich meinte mit der Messung um festzustellen, ob der Kopf überhaupt noch funktioniert. Denn nach einer gewissen Zeit muss immer entmagnetisiert wie bei Tonbandgeräten werden. Um festzustellen, ob der Amp ( Verstärker ) noch im Magnet - Modus funktioniert, muss man den erst mal untersuchen. Wie das geht, kommt in einer anderen Anleitung und ist abhängig vom Amp. Das Entmagnetisieren hast Du in der richtigen Reihenfolge beschrieben.

 

Gruss

Geschrieben

salü

du kanmst auch ein kleiner schaubendeher nemem.

schalte zuerst die anlage ein nicht zulaut.

dan fahre mit dem schaubendreher ganz fein am kopf auf und ab.

so kanst höhren ob alles läuft.

gruss

jürg

Geschrieben

also so haben die "Techniker" schon vor 40 Jahren über die 70 mm Tonköpfe bei der DP 70 rumgeschrubt. Das halte ich für keine gute Idee da verkratzt man die Oberfläche der Köpfe. Eher dann noch die Entmagnetisierungsdrossel an den Kopf führen und den entsprechenden Netzbrumm mit ganz leicht offenen Vorverstärkerregler abhören.

Geschrieben

Mit dem Schraubendreher geht gut, schädigt nichts, und ist eine schnelle Aussage über den Kopf und Verstärkerfunktionszustand, allerdings sagt das nichts aus, wie der Ton letztendlich klingt.

Mit einer Entmagnetisierungsdrossel werden immense Felder erzeugt, der Strom in den Kopfleitungen kann im ungünstigsten Fall dazu führen, daß die äußerst feinen Windungen des Kopfes oder des Eingangsübertragers wie eine Sicherung durchbrennen, und dann klingts gar nicht mehr.

 

Für mich ist 16mm Magnetton ein Angstgegner, zu selten, als das es ein "Regelformat" wäre, zu viele Unwägbarkeiten, von der Filmherstellung bis zur Wiedergabe, Spaltbreite, Zustand Azimuthstellung, Vorverstärker- 16 mm, egal ob Fumeo, Micron, Selecton oder Phillips EL, alle sind mit negativsten Erfahrungen verbunden, Magnetton bei 16 bleibt der blanke Horror.

 

Stefan

Geschrieben

Das habe ich positiver erlebt. Zwar schon vorgekommen, daß man die aufgeklebte Magnettonpiste wie eine Schnur von der 16mm-Kopie herunterziehen konnte, ansonsten aber war die Tonqualität mit einem Selecton-Siemens-VV recht gut. Sehr gut sogar im Vergleich zum Lichtton auf 35mm.

 

Mit einem Schraubendreher habe ich es noch nie getestet, da dieser scharfe Kanten haben kann und die Lamellen einen Grat wegkriegen. Das ist auch immer wieder berichtet worden, wo ein Grat am Tonkopf in einem Durchlauf eine komplette Kopie zerfahren hat (z.B. 70mm-Lawrence von Arabien im Wiedereinsatz 1974, Sandalenkino in Berlin). Man streift mit dem Schraubenzieher ja auch nicht über ein Objektiv, um zu testen, ob die Vergütung noch intakt ist. Allenfalls mit der runden Seite des Stils des Schraubenziehers würde ich es wagen, die Lamelle zu berühren.

 

Über die ideale Methode, zu entmagnetisieren, hast Du leider nichts verraten. Wie geht es dann, wenn nicht mit einer kleinen Drossel? (Ich habe dieses Procedere in Kürze wieder einmal vor mir...)

Geschrieben

In meiner aktiven 16mm Zeit habe ich den Schnelltest auch mit dem Schraubenzieher durchgeführt. Man muss ja nicht auf dem Kopf kratzen, auch bei geringer Entfernung ertönt das charakteristische „Plopp“ aus dem Lautsprecher.

Ein weiteres Problem bei 16mm Magnetton ist der Verschleiß des Tonkopfes beim Selecton. In der (hoffentlich nicht verklärten) Erinnerung musste ich ziemlich oft einen neuen Kopf einsetzen. Wenn man berücksichtigt, dass bis zum Kopftausch etliche Vorstellungen mit eingeschränkter Tonqualität durchgeführt wurden, wäre das ein Argument gegen den Magnetton.

Geschrieben

So gesehen ja, da gibt es noch mehr Geschichten über verschmierte Tonköpfe u.a., die einem zum Anhalten der Vorstellung zwangen. In den allermeisten Fällen aber war der 16mm-Magnetton wuchtig und kristallklar. Möchte jemand stattdessen lieber die 16mm-Lichttonspur fahren? Ich kenne niemanden.

 

Auch würde ich das immer verteidigen wollen: zu sagen, ein Format ist tot, war nie meine Sache. Zur mehr oder weniger geringen Lebensdauer der Tonköpfe (ist 18 Jahre her, da hatte ich einen Bogen-Kopf 35/70 für DM 2.500 mir machen lassen) fällt mir ein, daß unterschiedliche Materialien angeboten wurden: evt. Permalloy, U-Metall, Ferrit und mit am härtesten wohl: Sendust.

Natürlich wollte ich das Allerhärteste, aber der Bogen-Ing. riet mir zu einer weicheren Legierung wegen der besseren Permeabilität. Ob bestimmte Legierungen mittlerweile Verbesserungen erreicht haben - keine Ahnung. Immerhin könnte dabei ein hoher, spezifischer elektrischer Widerstand erreicht werden, der die Wirbelstrombildung herabsetzt.

In meiner Vitrine steht noch ein neuerer Winkler-Kopf für 70mm, da steht außer den heute gebräuchlichen 80 mH nichts drauf, was einem das Material verrät.

 

Da ich zum Glück keine Tonateliers betreibe, ist ein Schnelltest mir nie abverlangt worden.

Geschrieben

Zu Tonköpfen ist einiges zu sagen. Entmagnetisieren sollte man mit den kleinen, extra dafür hergestellten, Drosseln von Telefunken oder Sony. In größerer Entfernung einschalten, mit kreisender Bewegung den Köpfen nähern, von allen möglichen Seiten möglichst nahe an den Kopf und alle magnetisierbare Teile, und dann mit kreisenden Bewegungen wieder vom Kopf entfernen und in mindestens 1m Abstand abschalten. Das ganze natürlich bei abgeschalteter Verstärkereinrichtung.

 

Die ohmmässige Messung des Tonkopfes ist schon wichtig und möglich, sollte aber, da immer ein Restmagnetismus zurück bleibt, vor einer Entmagnetisierung stattfinden. Die meist sehr dünnen Drähte der Köpfe können mämlich nach langen Jahren unterbrochen sein.

 

Das Kernmaterial war in früheren Zeiten meistens u-Metall, es hat eine hohe Permeabilität ist aber sehr weich. Standzeit unter 1000 Std. bei 19cm/s. Als bestes Material für Studioanwendung hat sich Vacodur (Telefunken) erwiesen. Mehr als 10 000 Std. bei 38cm/s. Ferritköpfe hatten anfangs Probleme mit der Stabilität der Spaltkanten, das ist zwar besser geworden aber nicht perfekt.

 

Gruß FH99

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