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Ausschließlicher 35-mm-Start, „Too Late“


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Geschrieben

finde ich mal ne nette Idee in all dem Hype über super tolles digi-Kino! Wenn man extra nach Endhoven fährt um Star Wars zu gucken....sollte man sich schon fragen ob der Inhalt überhaupt noch zählt.

Geschrieben

sollte man sich schon fragen ob der Inhalt überhaupt noch zählt.

 

Äh, inwiefern ist es ein Beleg dafür, dass "Der Inhalt zählt", wenn man sich einen Film ansieht, nur weil er auf 35mm ist?

Geschrieben

@ macplanet: Weil es sich bei den Kodak Vision 3-Kamerafilmen gleichermaßen wie auch beim Printfilmmaterial um extrem moderne Filmemulsionen handelt, die in den Farbkupplern eine automatische Inhaltskorrektur eingebaut haben. Man kann damit quasi keinen Mist filmen! Es kommt immer ein oscarverdächtiger Streifen dabei raus. Aus diesem Grunde sind auf 35-mm-Filme*) produzierte bzw. vorgeführte Filme auch rein inhaltlich grundsätzlich immer und automatisch besser, als Digital-"Filme".

 

*) Moderne Bezeichnung für 35-mm-Film ist übrigens ACP (Analogue Cinema Package).

Geschrieben

Aber mal im Ernst: Es wäre wundervoll, wenn es auch in Deutschland wenigstens ab und zu - ein, zwei, drei Mal im Jahr - auch wieder Neuveröffentlichungen in 35 mm geben würde. Dann könnte man endlich wieder zu Filmvorführungen anstatt zu Dateivorführungen ins Kino gehen. Vielleicht ringt sich ja doch irgendwann mal ein Verleih dazu durch, wenigstens als Special Event der Tradition des echten Filmstreifens treu zu bleiben. Hört sich jedenfalls gut an, wenn das wenigstens bei den Amis mal jemand schafft.

 

VG Holger

Geschrieben

@ macplanet: Weil es sich bei den Kodak Vision 3-Kamerafilmen gleichermaßen wie auch beim Printfilmmaterial um extrem moderne Filmemulsionen handelt, die in den Farbkupplern eine automatische Inhaltskorrektur eingebaut haben. Man kann damit quasi keinen Mist filmen!

 

Ich antworte mal ernsthaft:

Als Aufnahmematerial ist Film alles andere als obsolet - einerseits wegen des Look, andererseits aber auch weil es den Kameramann zwingt, anders zu arbeiten, wenn jede Sekunde Film echtes Geld kostet. Insofern verstehe ich jeden sofort, der dafür plädiert, auf Film zu drehen.

Aber als Medium für das Abspiel von Filmen ist analoges Material objektiv schlicht unterlegen (über die Postproduction kann man streiten). Den analogen "Look" hat auch ein DCP wenn auf Film gedreht wurde. Und warum die Abnutzung des Mediums Teil des Kinoerlebnis sein soll, hat sich mir noch nie erschlossen. Ich habe große Sympathie für Analoges - aber in meinem Kino bin ich sehr froh über die Digitalisierung, kommerziell wie ästhetisch.

 

Das hindert mich aber alles nicht daran, am 30.1. in der Schauburg zu sitzen und Hateful Eight analog zu genießen ;-)

 

Schöne Grüße,

Matthias

Geschrieben

Interessant finde ich, daß der Film im TechniScope-Format gedreht wurde, so daß 20-Minuten-Takes auf 35mm möglich waren (siehe Artikel). Das scheint das Prinzip des Films zu sein, ein Handlungs-Akt entspricht einem Film-Akt.

 

Filmed in the 35mm Techniscope format, the story unfolds across five acts, each comprised of a single 20+ minute uncut shot — roughly the same length as an entire projected film reel.

 

Finde ich spannend, und mit der Alamo Drafthouse-Kinokette hat man einen guten Partner gefunden. Die zeigen gute Handy-Aus / Anti-Stör-Spots (bei Youtube zu sehen) und werfen jeden raus, der fortgesetzt stört. Texas eben!

Geschrieben (bearbeitet)

Allzuviel erwarten sollte man von 'Einzelkopien' auf 35mm auch nicht. Eine klassische durchgängig analoge Verarbeitung wird da, wenn es sowas regelmäßig geben soll, ja finanziell kaum machbar sein, das heisst, es wird sicher meistens durchgängig digital gearbeitet, und bestenfalls als letzter Arbeitsgang eine schnelle Vorführkopie vom digitalen Master auf 35mm ausbelichtet. Da hat man dann in der Projektion im Grunde nur noch die Nachteile von Film...

 

 

- Carsten

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

ihr schafft es immer alles so schön technisch zu betrachten, das finde ich super. Meine Begeisterung für das Thema kommt wohl daher, das ich am letzten Samstag mehrere Archivkopien (Kurzfilme-35mm) zeigen durfte (und noch konnte und wirklich scharfes, schönes Bild hatte) - da war ich so stolz auf meine Bauer Projektoren und bin froh das sie beiden, trotz Digitalisierung noch im Vorführraum stehen, Und dann ließt man diesen Treat und lässt sich halt mitreissen. Für den einen oder anderen 35mm Start- wäre ich daher wirklich zu haben. Gruß Jörg.

Geschrieben

Hat auch jemand Lust, meine Maschine zu überholen? Ich hab ne Ernemann 15 Baujahr 1999 mit großem Lampenhaus (2,5 kW), derzeit erst mal eingemottet, die könnte vorm Wiederaufbau bestimmt auch ne Wartung gebrauchen. :-)

 

Ich finde es schön, wenn sich doch dort und da mal jemand für das 35-mm-Feeling begeistern kann, also nicht nur so solche Enthusiasten wie ich, sondern auch Kinobetreiber.

 

 

VG Holger

Geschrieben (bearbeitet)

Allzuviel erwarten sollte man von 'Einzelkopien' auf 35mm auch nicht. Eine klassische durchgängig analoge Verarbeitung wird da, wenn es sowas regelmäßig geben soll, ja finanziell kaum machbar sein, das heisst, es wird sicher meistens durchgängig digital gearbeitet, und bestenfalls als letzter Arbeitsgang eine schnelle Vorführkopie vom digitalen Master auf 35mm ausbelichtet. Da hat man dann in der Projektion im Grunde nur noch die Nachteile von Film...

 

 

- Carsten

 

Wieso werden alle Filme mittlerweile digital gedrecht? Das kann ich mir ja fast nicht vorstellen, gerade weil noch viele Filmschaffende von der alten Garde sind und somit die Lehrenden an der Filmhochschule auch noch dieses Wissen vermitteln.

Bearbeitet von Micky (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Gedreht wird noch teilweise analog. Allerdings erfolgt bereits der Schnitt nur noch digital (gibt kaum noch jemanden, der analog schneiden kann oder will). Und wenn bereits dieser Zwischenschritt der Produktion digital erfolgt, dann kann auch das Endprodukt fürs Kino digital sein. Besser wirds durch eine analoge 35mm Kopie ja nicht (mehr).

Geschrieben

Besser wirds durch eine analoge 35mm Kopie ja nicht (mehr).

 

Jein! Wenn man eine sorgfältig (selbst vom 2k D.I.) hergestellte Analogkopie, am besten auf Kodak 2393 mit einer "durchschnittlichen" Low-Contrast-DLP-Vorführung, wie sie vieler Orts zu finden ist, vergleicht schneidet die Analogkopie hinsichtlich Kontast und Bildeindruck womöglich sogar besser ab, wenn die Projektion "state of the art" ist. Schärfe ist natürlich nochmal ein anderes Thema.

 

Übrigens, der liebe Forumkollege Sebastian hatte das schon öfter mal geschrieben: Bei Scope-Filmen mit 2k-D.I. werden die 35mm-Negative / -Positive mit einer höheren Auflösung ausbelichtet (ca. 1500 px wenn ich mich nicht ganz täusche) als das "DCP" (858 px!)

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