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Ultra Panavision & Cinerama - historische Anmerkungen


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Geschrieben

Es sagt einem bereits die Physik, dass eine vierfach grössere Negativfläche gegenüber 4-Perf 35mm, und das betrifft das CinemaScope 55-Aufnahmeverfahren, zu herausrageden Ergebnissen führt, welche m.E. auch die Propaganda der MGM/ von D. Shearer lieber nicht herabsetzen kann.

 

Shearer setzt die Ergebnisse von CS55 keineswegs herab, an keiner Stelle seines Memos. In Punkt 7 und 8 kritisiert er lediglich den hohen Filmverbrauch und das Laufgeräusch, welches eine sorgfältigere Dämmung und entsprechend unhandlichere Kameras zur Folge habe. Außerdem sieht er die Vervierfachung der Negativfläche als unnötig an, weil dem durch Verwendung der 2x-Anamorphoten mit ihren inhärenten Problemen (Astigmatismus und Verzeichnungen) keine lineare Erhöhung der Gesamt-Bildgüte gegenüberstehe.

 

Er setzt also eben nicht die Ergebnisse herab, sondern bezweifelt lediglich die technische Effizienz und Wirtschaftlichkeit des CS55-Verfahrens.

 

2. Sie schreiben weiter zur Beurteilung von CinemaScope 55-Güten: "[...] sondern ganz richtig am fertigen Film in zeitgenössischer Kopie zu verifizieren wäre. Bei THE KING AND I kaum möglich, weil die verfügbare Breitfilmkopie nachweislich keine Umkopierung vom Kameranegativ darstellt."

 

Schon wieder. Eine weitere "Bagatelle"? [klingt netter anstatt der "Urkatastrophe"]:

magentacine: möchten Sie ernsthaft nahelegen, dass die 70mm-Breitfilmkopie von THE KING AND I "keine Umkopierung vom Kameranegativ darstellt?"

 

So ist es.

 

Dazu sei kurz gesagt:

Na was denn sonst! Es gibt gar kein schlagenderes Beispiel für eine Umkopierung.

 

Ein Blowup von 35-mm-Material mit Entzerrung und erheblichem seitlichen Beschnitt des 1:2,55-Bildformates. Filmclips beweisen das. Warum sollte eine Umkopierung von CS55 auf sphärisches 70mm-Positiv sonst aussehen wie ein Blowup von älteren 35-mm-CinemaScope-Filmen, während der ebenfalls zeitgenössische Trailer höhere Auflösung und feinstes Korn zeigt, nahezu 70mm-Qualität (trotz anamorphotischer Artefakte) besitzt?

Aber vielleicht haben wir wieder einmal unterschiedliche Kopien gesehen, das ist so nicht auszuschließen.

 

 

Der Report "Widest Story Ever Told" enthält mir zu viele weitere Fehlwahrnehmungen, um als solide Einschätzung von Ultra Panavision-Filmen verbreitet werden zu können.

 

Wie kommst Du darauf, daß dies das Ziel war? Der Artikel gibt eine Übersicht über Entwicklung und Parameter des Verfahrens und die Veränderungen im Lauf der Jahre. Eine erschöpfende Bewertung der einzelnen Produktionen war weder beabsichtigt noch möglich. Ich erwarte aber pochenden Herzens Deine diesbezügliche solide und lückenlose Abhandlung, die dann sicher weite Verbreitung finden wird. Einschließlich der Neufassung aller Gesetze der Optik und einer Erläuterung, wieso runde oder eckige Optiken Auswirkungen auf die Bildgüte besitzen!

 

Das Internet ermöglicht die Verbreitung unterschiedlichster Ansichten und Deutungen. Unter anderem auch die der Deinigen.

 

Warscheinlich schreibt sonst keiner was dazu, weil ein höheres Alter davon abhält oder das Thema kaum jemanden interessiert.

Herrn Tarantino vermutlich auch nur in Grenzen (er spricht ja von vermeintlichen 65mm-Produktionen wie SAND PEBBLES usw.), sonst hätte er sich die alten Filmen mal gründlicher angeschaut.

 

Was hält Dich davon ab, ihm oder seinem DoP zu schreiben und konkrete Fragen nach einzelnen Phänomenen zu stellen, die Du zu beobachtet haben glaubst? Mir mußt Du nichts vorjammern, ich habe den Film weder gedreht noch gesehen!

Ich denke auch, daß das Thema nur sehr wenige Leute weltweit interessiert, aber sollte das einen hindern, darüber zu schreiben?

Geschrieben

Nein.

Bereits erste Quellen der Erfahrungen der frühen Kameraleute der 50er Jahre Todd-AO-Verfahren konstatieren die reduzierte Schaerfentiefe. ("International Projectionist"). Ist doch einleuchtend und besonders in den Imax-Produktionen hervorgetreten! Diese wirken auffallend flach.

Wir koennen durchaus auch Beispiele aus dem Schmalfilmdreh benennen, wonach nach unsachgemäßer Anderung des Auflagemasses die Schaerfentiefe litt.

 

Erklären Sie freundlicher Weise bitte der Filmwelt, warum eine Breitfilmkopie keine vom Originalnegativ umkopierte Version ist? Bitte nicht ausweichen.

Hier scheint keine Kenntnis zum Aufnahme-Verfahren und Kopierprozessen ganz allgemein vorzuliegen. Abschreiben führt nicht sehr weit.

Schade.

Geschrieben (bearbeitet)

Alle bekannten Kopien von THE KING AND I (1955) sind vom Kameraoriginal umkopierte Versionen. Immer.

 

Liest man die bekannten Shearer-Einlassungen erneut, setzt er zugunsten des eigenen Systems Cinemascope 55 herab.

Seit dem Panavision-vergleich eigener Scope-Aufnahmeobjektive mit Bausch&Lomb-Optiken hat das Methode.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Nein.

Bereits erste Quellen der Erfahrungen der frühen Kameraleute der 50er Jahre Todd-AO-Verfahren konstatieren die reduzierte Schaerfentiefe. ("International Projectionist"). Ist doch einleuchtend und besonders in den Imax-Produktionen hervorgetreten! Diese wirken auffallend flach.

 

Völlig richtig. Und hättest Du den Zusammenhang verstanden, erschiene Dir das nicht als Widerspruch zu meiner korrekten Aussage zur Schärfentiefe.

 

Wir koennen durchaus auch Beispiele aus dem Schmalfilmdreh benennen, wonach nach unsachgemäßer Anderung des Auflagemasses die Schaerfentiefe litt.

 

Wie ich in Posting #25 schrieb:

Selbstverständlich hätte eine ungenaue oder nicht sachgemäße Adaption oder Neufassung von Objektiven nachteilige Auswirkungen auf die Bildqualität, das bestreitet niemand. Nur ist die beobachtete geringe Schärfentiefe kein Grund, eine fehlerhafte Anpassung der Optiken an die neueren 65mm-Kameras von Panavision zu vermuten.

 

Eine unsachgemäße Justage des Auflagemaßes hätte nachteilige Folgen, aber nicht in Bezug auf die Schärfentiefe.

 

Erklären Sie freundlicher Weise bitte der Filmwelt, warum eine Breitfilmkopie keine vom Originalnegativ umkopierte Version ist? Bitte nicht ausweichen.

 

Hältst Du Dich neuerdings für "die Filmwelt"? :blink: Die Gründe liegen auf der Hand, wenn man die Kopie in Augenschein nimmt und sie einmal projiziert gesehen hat. - Eine Breitfilmkopie kann alles Mögliche sein, vom 16-mm-Original bis zu Todd-AO, aber bei THE KING AND I handelt es sich um keine optische Umkopierung von CS55 auf 70mm (in der Art der Super Technirama 70-Kopien), sondern um ein Blowup von 35mm-Zwischenmaterial. Warum Du ein internes Memo von MGM für "Propaganda" hältst, die blumigen "Grandeur 70"-Texte der Fox für die KING-Wiederaufführung von 1961 aber für unverrückbare Beweise, erschließt sich mir nicht.

 

Hier scheint keine Kenntnis zum Aufnahme-Verfahren und Kopierprozessen ganz allgemein vorzuliegen. Abschreiben führt nicht sehr weit. Schade.

 

:wacko:

Bearbeitet von magentacine (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Noch einmal bitte in Ruhe: wenn Sie sagen, die Breitfilmkopie ist "keine Umkopierung vom Originalnegativ" ist dies fachlich und terminologisch verkehrt.

Der Begriff "Umkopierung" ist eindeutig.

Sie meinen etwas anderes.

Der korrekte Kopierwerksausdruck heisst dann "Direktkopierung".

 

Diese Termini bestehen seit Jahrzehnten. Sie werden sie bitte nicht ins Gegenteil verkehren.

Danke dafür!

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Alle bekannten Kopien von THE KING AND I (1955) sind vom Kameraoriginal umkopierte Versionen. Immer.

 

Dann ist Dir die von mir und anderen gesehene Kopie offensichtlich nicht bekannt. Übrigens ist der Film von 1956.

 

Liest man die bekannten Shearer-Einlassungen erneut, setzt er zugunsten des eigenen Systems Cinemascope 55 herab.

 

Nichts verstanden oder bereits bewußte Irreführung? Ich will das nicht bewerten, aber jeder, der den Text im Original liest, wird das Absurde Deiner Behauptung erkennen. Kommentar überflüssig.

 

Seit dem Panavision-vergleich eigener Scope-Aufnahmeobjektive mit Bausch&Lomb-Optiken hat das Methode.

 

Wo bleibt der vollständige und amtliche Bericht über diese Vorgänge (die mit der diskutierten Frage nichts zu tun haben), der nicht nur abschreibt, sondern neue Erkenntnisse dazu bringt? Nur Mut!

Bearbeitet von magentacine (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Nein.

Bereits erste Quellen der Erfahrungen der frühen Kameraleute der 50er Jahre Todd-AO-Verfahren konstatieren die reduzierte Schaerfentiefe. ("International Projectionist").

 

Die "reduzierte Schärfentiefe" ist nicht im Aufnahmeformat begründet, sondern in der anderen benötigten Brennweite für den gleichen Bildausschnitt.

Könntest Du Dich bitte etwas mit den Grundlagen beschäftigen, bevor Du hier behauptest, die anderen haben wieder alles falsch gemacht.

 

 

Danke und Grüße

 

Salvatore

Geschrieben

Noch einmal bitte in Ruhe: wenn Sie sagen, die Breitfilmkopie ist "keine Umkopierung vom Originalnegativ" ist dies fachlich und terminologisch verkehrt.

Der Begriff "Umkopierung" ist eindeutig.

Sie meinen etwas anderes.

Der korrekte Kopierwerksausdruck heisst dann "Direktkopierung".

 

Diese Termini bestehen seit Jahrzehnten. Sie werden sie bitte nicht ins Gegenteil verkehren.

Danke dafür!

 

Für Präzisierung bin ich immer zu haben, also:

 

Das von mir beschriebene 70-mm-Positiv ist eine Umkopierung, aber keine optische Direktkopie vom 55mm-Negativ oder 55mm-Zwischenmaterial, wie das die Grandeur70-Texte von 1961/62 explizit behaupteten. Vielmehr wurde von 4-perf 35mm-Material auf 70mm sphärisch aufgeblasen und das ursprüngliche Seitenverhältnis von CS55 dabei seitlich deutlich beschnitten. Die hohe Auflösung und Feinkörnigkeit des CS55-Bildes, wie es in dem erwähnten KING-Trailer eindrucksvoll sichtbar wurde, wird von der Breitfilmkopie nicht ansatzweise erreicht.

Geschrieben (bearbeitet)

Das Zitat lautet:

 

Der Vergleich der Filmverfahren enthält keine Wertung des Verfassers, sondern bezieht sich unmißverständlich auf das Dokument von Douglas Shearer, der die Effizienz des CS55 verneint. Was keine absolute Wahrheit sein muß, sondern ganz richtig am fertigen Film in zeitgenössischer Kopie zu verifizieren wäre. Bei THE KING AND I kaum möglich, weil die verfügbare Breitfilmkopie nachweislich keine Umkopierung vom Kameranegativ darstellt.

 

 

Auch vor 1 Stunde einem Kameramann und einem Produktionsleiter (Erfahrungen seit Ende der 50er Jahre) vorgelesen: "Das ist umgekehrt richtig!" oder "Hat nicht richtig hingesehen".

 

Gemeint ist der Gebrauch des falsches Fachbegriffs, gemeint ist die Verwirrung, dass THE KING AND I auf 70mm nach magentacine deshalb kein gutes Zeugnis für die Güte des CinemaScope 55-Aufnahmeverfahrens sei, weil "nachweislich keine Umkopierung vom Kameranegativ" vorliege.

Dabei ist diese 70mm.Kopie eindeutig eine "Umkopierung vom Kameranegativ", und gerade weil es eine Umkopierung (und keine Direktkopie) ist, hat sie die bekannten Beeinträchtigungen. Umkopierung immer gleich starker Verlust der Bildgüte!

 

Umkopierung ist keine Direktkopie.

 

(Übrigens hatte ich hier im Forum einmal den Nachweis geführt, dass die 70mm-Kopie vom 35mm-Negativ kopiert ist, während magentacine von einer ungelösten Frage ausging. Aber egal...).

 

Die Kopierwerkssprache und Begriffe, die zudem Auslöser auch von Produktionsaufträgen sind, können wir uns leider nicht umschminken.

Im Nachgang hat magentacine den Prozess dann richtig dargestellt. Fehlt nur noch die Korrektur des obigen, falsch gewählten Begriffs, und die Sache ist einwandfrei bereinigt.

 

Leider schreibt er im weiteren:

"Es ist kaum möglich", die "Effizienz" der Güte des CinemaScope 55-Negativs zu bewerten (oder in der Debatte mit 65mm-Ultra Panavision zu vergleichen) - s.o.

Das zeugt von einiger Sturheit und Ignoranz gegenüber doch zahlreichen Möglichkeiten, sich dieser Frage zu nähern.

Immer wieder lassen sich seine theoretischen Annahmen entweder durch Filmkopien widerlegen oder durch heutige digitale Transfers erstmals auf den Prüfstand stellen.

Theoretisch mutmassend, oder in Manier von magentacine die Zahlen nachbetend, ist die Negativfläche bei CinemaScope 55mm vierfach größer als bei CinemaScope 35mm. Bei Ultra Panavision 65mm Negativ nicht einmal zweieinhalbfach grösser. Der Aufnahmeanamorphot bei CinemaScope 55mm könnte zwar zu höheren Verlusten führen als der Aufnahmmeanamorphot von Ultra Panavision (abhängig von Bautyp und Baujahr), aber es wäre mehr als angebracht, die Shearer-Abqualifizierung von CinemaScope 55 zugunsten seines 65mm Ultra Panavision-Prozesses infrage zu stellen.

Wenn nicht anhand des "Einmaleins" an Millimetern, so doch endlich, und hier verschläft magentacine seit Jahren die Entdeckungen in den heutigen Transfers alter Filme, aufgrund praktisch sichtbarer Ergebnisse.

Praktisch sind sowohl für Ultra Panavision (BEN HUR) als auch für CinemaScope 55 (THE KING AND I) Scans der Originalmatrialien verfügbar, entweder als 4K DCPs oder (oft ebenfalls sehr aufschlussreich) als Blu ray Discs. Beide Medienformate haben genügend Spielraum, um zumindest einige historisch bedingte Unzulänglichkeiten evident zu machen.

Im Thread "digitalisierter Ben Hur - ein partielles Desaster" ist das von mir stückweise aufgeschlüsselt worden.

So kann man aufgrund neuerer Transfers nur schwer behaupten, THE KING AND I wäre gegenüber BEN HUR Vertreter eines minderwertigeren Verfahrens.

Es nützt wenig, wenn magentacine, wie seit 1985 zu lesen, die Standards des Nachschlagewerke zitiert, sich aber nicht im geringsten um eine Werk-Exegese oder um eine Editionskritik kümmert.

 

Der noch brauchbarste Ansatz des Reports "Widest Story Ever Told" ist dann aber magentacines Hervorhebung, dass die Verwendung extreme Weitwinkel im Ultra Panavision-Prozesse keine Anwendung fand [wie auch im Technirama-Prozess!].

Das wäre ein sinnvoller Ansatz, den man weiterverfolgen könnte.

 

Auch korrgiere ich meinen Satz zur "gleichen Brennweite" bei 35mm und 65mm-Negativ, ursächlich für die geringer eSchärfentiefe. Besser dies: bei gleichem Bildwinkel bewirkt die fast doppelter Brennweite bei 65mm-Aufnahme eine geringere Schärfentiefe.

Theoretisch.

Praktisch, und hier stehe ich im Dauer-Dissenz zu vielen "theoeretisierenden" magentacine-Ausführungen, kann man das alten 65mm-Produktionen nicht generell unterstellen, sobald kleinere Blende und forcierte Beleuchtung das theoretische Manko gegenkompensierten. Was in späteren Werken von FAR AND AWAY bis HATEFUL8 nicht erfolgte, abgesehen von der Frage des Umstiegs vom Kalt- auf den Heissprozess, höher empfindlicherer Materialien und lichtstärkerer Objektive. Am Ende dessen sieht 65mm ähnlich aus wie ein "Tatort". siehe HATEFUL8,

 

Zu meiner Vermutung zum Auflagemass (gerne zu entkräften) bei Tage einige Indizien, die mich stutzig machten.

 

Zurück zum "The Widest Story Ever Told", der so ärgerlich anmutet, weil er (nicht nur für meine Augen) sich wie ein Fanboy-Traktat liest. Ein Gute-Laune-Traktat, dass vermutlich Nostalgiker und Kinogäste in die "Wunder" der Kinematographie einweihen möchte. Weihe steht HIER nahe der Hymnisierung.

Einordnung und kritische Hinterfragung findet nicht statt.

Vielleicht liegt am Auftraggeber des Artikels.

Nur ist er dann kein Fachartikel, sondern ein recht umfassender Report zur Ankurbelung von Veranstaltungszwecken.

Das ist nicht schlimm! Mache ich auch. Aber "Fachfragen" löst er so gut wie keine. Stellt auch keine Fragen, wagt keine Hypothese und zweifelt an nichts.

 

Ein Beispiele: m.E. ist das im Fachartikel beschönigte "1-Lens Cinerama" ein einziger Betrug. Um so abwegiger die Einschätzungen von magentacine zur Einführung des Verfahrnes und zum Look benannter Filme.

Das Gegenteil ist belegt: man muss sich einfach nur diese Filme anschauen, anstatt mit dem Dreisatz die Optiken durchzudeklinieren, wenn das besagte Endergebnis leider im Widerspruch zum hymnisch gefeierten Anspruch steht.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Formatgleiche Kopie ohne Optik dazwischen: direkt/kontaktkopie.

Von einem Format ins andere kopieren: Umkopierung.

 

War eine Prüfungsfrage anno 2003.

Geschrieben (bearbeitet)

Ja, genau.

#

Zurueck zu

Single Lens Cinerama:

war das Gegenteil von "hervorragend" bei Auffuehrung des Pilotfilms. Enttäuschend auf ganzer Ebene.

Da irrt der Verfasser sehr.

Ist gar nicht so schwer, dahinterzusteigen, die Filme existieren ja alle noch...

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Gemeint ist der Gebrauch des falsches Fachbegriffs, gemeint ist die Verwirrung, dass THE KING AND I auf 70mm nach magentacine deshalb kein gutes Zeugnis für die Güte des CinemaScope 55-Aufnahmeverfahrens sei, weil "nachweislich keine Umkopierung vom Kameranegativ" vorliege.

Dabei ist diese 70mm.Kopie eindeutig eine "Umkopierung vom Kameranegativ", und gerade weil es eine Umkopierung (und keine Direktkopie) ist, hat sie die bekannten Beeinträchtigungen. Umkopierung immer gleich starker Verlust der Bildgüte!

Umkopierung ist keine Direktkopie.

 

Diese begriffliche Korrektur nehme ich gern an. Gemeint hatte ich in der Tat den Direkt-Blowup-Prozeß, also optische Schrittkopierung vom Kameranegativ auf 70mm-Positiv. Wäre diese vom 55,625mm-Kameranegativ erfolgt, so hätte die 70mm-Kopie eine der Auflösung des CS55-Formates zumindest ähnliche Auflösung (und es wäre streng genommen natürlich kein Blowup, sondern eine Wandlung zwischen zwei Large-Formats mit unterschiedlicher Geometrie und Bildgröße).

 

(Übrigens hatte ich hier im Forum einmal den Nachweis geführt, dass die 70mm-Kopie vom 35mm-Negativ kopiert ist, während magentacine von einer ungelösten Frage ausging. Aber egal...).

 

Das habe ich allerdings deutlich anders in Erinnerung.

 

Die Kopierwerkssprache und Begriffe, die zudem Auslöser auch von Produktionsaufträgen sind, können wir uns leider nicht umschminken. Im Nachgang hat magentacine den Prozess dann richtig dargestellt. Fehlt nur noch die Korrektur des obigen, falsch gewählten Begriffs, und die Sache ist einwandfrei bereinigt.

 

Es ist vollbracht.

 

Leider schreibt er im weiteren:

"Es ist kaum möglich", die "Effizienz" der Güte des CinemaScope 55-Negativs zu bewerten (oder in der Debatte mit 65mm-Ultra Panavision zu vergleichen) - s.o.

 

Ich möchte doch herzlich darum bitten, nicht aus Zitatfetzen neue Zusammenhänge zu konstruieren oder zu unterstellen. Sonst können wir gleich aus alten Beiträgen neue Texte generieren.

 

Theoretisch mutmassend, oder in Manier von magentacine die Zahlen nachbetend, ist die Negativfläche bei CinemaScope 55mm vierfach größer als bei CinemaScope 35mm.

 

Tautologisch verdoppelnd muß man die Zahlen weder nachbeten noch infragestellen, sofern kein Anlaß dazu besteht, sondern sie nur in Relation setzen. Daher danke für die Erkenntnis, daß CS55 viermal so groß wie 35mm CS ist.

 

Bei Ultra Panavision 65mm Negativ nicht einmal zweieinhalbfach grösser. Der Aufnahmeanamorphot bei CinemaScope 55mm könnte zwar zu höheren Verlusten führen als der Aufnahmmeanamorphot von Ultra Panavision (abhängig von Bautyp und Baujahr), aber es wäre mehr als angebracht, die Shearer-Abqualifizierung von CinemaScope 55 zugunsten seines 65mm Ultra Panavision-Prozesses infrage zu stellen.

 

Es wird in Shearers Bericht nichts "abqualifiziert". Er stellt die verschiedenen Lösungen einander gegenüber und gibt aus seiner Sicht eine Empfehlung an seine Auftraggeber. Seine Position innerhalb des Unternehmens kann man miteinbeziehen und über die Gewichtungen auch streiten oder anderer Meinung sein, aber definitiv wird kein konkurrierendes Verfahren als technisch unzulänglich bezeichnet.

Bearbeitet von magentacine (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Wenn nicht anhand des "Einmaleins" an Millimetern, so doch endlich, und hier verschläft magentacine seit Jahren die Entdeckungen in den heutigen Transfers alter Filme, aufgrund praktisch sichtbarer Ergebnisse.

Praktisch sind sowohl für Ultra Panavision (BEN HUR) als auch für CinemaScope 55 (THE KING AND I) Scans der Originalmatrialien verfügbar, entweder als 4K DCPs oder (oft ebenfalls sehr aufschlussreich) als Blu ray Discs. Beide Medienformate haben genügend Spielraum, um zumindest einige historisch bedingte Unzulänglichkeiten evident zu machen.

Im Thread "digitalisierter Ben Hur - ein partielles Desaster" ist das von mir stückweise aufgeschlüsselt worden.

So kann man aufgrund neuerer Transfers nur schwer behaupten, THE KING AND I wäre gegenüber BEN HUR Vertreter eines minderwertigeren Verfahrens.

 

Wer sagt denn auch so etwas?

 

Auch korrgiere ich meinen Satz zur "gleichen Brennweite" bei 35mm und 65mm-Negativ, ursächlich für die geringere Schärfentiefe. Besser dies: bei gleichem Bildwinkel bewirkt die fast doppelter Brennweite bei 65mm-Aufnahme eine geringere Schärfentiefe.

 

Korrekt! Naja, fast "fast doppelte" würde ich durch "längere" ersetzen, aber sonst...

 

Theoretisch.

 

Nein, praktisch.

 

Praktisch, und hier stehe ich im Dauer-Dissenz zu vielen "theoeretisierenden" magentacine-Ausführungen, kann man das alten 65mm-Produktionen nicht generell unterstellen, sobald kleinere Blende und forcierte Beleuchtung das theoretische Manko gegenkompensierten.

 

Daß die klassischen 65/70mm-Filme die physikalischen Begrenzungen (geringere Schärfentiefe) durch geeigneten Gebrauch der Mittel (Abblendung, Ausleuchtung) kompensierten, ist richtig. Ich bin froh, daß Du den Unterschied zwischen Optik (nicht beeinflußbar) und Handwerk (Kompensation der Beschränkung) - wenn auch nur widerstrebend - akzeptiert hast.

 

Was in späteren Werken von FAR AND AWAY bis HATEFUL8 nicht erfolgte, abgesehen von der Frage des Umstiegs vom Kalt- auf den Heissprozess, höher empfindlicherer Materialien und lichtstärkerer Objektive. Am Ende dessen sieht 65mm ähnlich aus wie ein "Tatort". siehe HATEFUL8,

 

Bitte HAMLET nicht vergessen!

 

Zu meiner Vermutung zum Auflagemass (gerne zu entkräften) bei Tage einige Indizien, die mich stutzig machten.

 

Gerne, bin sehr gespannt.

 

Ein Beispiele: m.E. ist das im Fachartikel beschönigte "1-Lens Cinerama" ein einziger Betrug. Um so abwegiger die Einschätzungen von magentacine zur Einführung des Verfahrnes und zum Look benannter Filme.

Das Gegenteil ist belegt: man muss sich einfach nur diese Filme anschauen, anstatt mit dem Dreisatz die Optiken durchzudeklinieren, wenn das besagte Endergebnis leider im Widerspruch zum hymnisch gefeierten Anspruch steht.

 

Der "Betrug" liegt meiner Meinung nach hauptsächlich in der Verfahrensbezeichnung, die eine Kontinuität zum ursprünglichen Dreifilm-Cinerama vortäuscht. Das ist aber übliche Werbepropaganda und keine Besonderheit in der Geschichte der Filmtechnik, man denke an die Bezeichnung "3D ohne Brille" für CinemaScope. Oder an das Zauberwort "digital" in all seinen Verwendungen seit den 1970ern...

 

Das bedeutet aber keineswegs, daß alle unter Single-Lens-Cinerama vermarkteten UP-Filme abzuqualifizieren wären, nur weil sie kein echtes Cinerama sind. Jeder Film kann für sich betrachtet werden, und ob und wie er fotografisch und inszenatorisch Gebrauch von den Möglichkeiten des Formates macht, ist nur einer von vielen Aspekten.

Geschrieben (bearbeitet)

CinemaScope 55 / Grandeur 70 - @magentacine erinner sich deutlich anders:

 

Das habe ich allerdings deutlich anders in Erinnerung.

 

 

[...]

 

 

Ich möchte doch herzlich darum bitten, nicht aus Zitatfetzen neue Zusammenhänge zu konstruieren oder zu unterstellen. Sonst können wir gleich aus alten Beiträgen neue Texte generieren.

 

 

 

Hier, falls die Ernnerung nachlässt, die Unklarheiten zu Grandeur 70.

Diese gestattete ich mir halt aufzuklären.

 

 

 

 

KING AND I - Diskussionsrückgriff auf 2014:

 

 

magentacine:

Warum man es sich damals nicht (für LD in NTSC, wohlgemerkt) einfacher machte und das 65mm-Zwischenmaterial der KING AND I "Grandeur-70"-Fassung abtastete, verstehe ich allerdings nicht.

 

 

cinerama:

So wie die 70mm-Kopie von THE KING AND I aussieht, kann man auch von einem Blow-Up einer 35mm-Scope-Version ausgehen, konkret vom 35mm-Duplikatnegativ. Da der Film später nie wieder in 70mm nachkopiert wurde, scheint man sich der Minderwertigkeit dieser Dupstufe bewusst gewesen zu sein

 

 

magentacine:

Das ist auch möglich, wir hatten das ja im Todd-AO-Festivalthread seinerzeit diskutiert, Stichwort einkopierte anamorphotische Überblendzeichen.

 

 

cinerama:

Also für mich nirgendwo nachvollziehbar - aber vielleicht haben andere dazu mehr Phantasie als ich?

Und auch 65mm-Materialien im CinemaScope 55-Prozess (von denen dem obigen Vorschlag nach abgetastet werden soll) sind Wunschdenken. Obwohl auch ich sie für wünschenswert hielte. ;-) Rechtes Bild: britische 70mm-Magnettonkopie von THE KING AND I (das ovale Überblendzeichen ist im zugrundeliegendem 35mm-Scope-Negativ ein Kreis)

Linkes Bild: 35mm-Magnettonkopie von THE KING AND I [eigene Sammlung]: (das runde Überblendzeichen im zugrundeliegendem 35mm-Scope-Negativ wird nach einer Projektion oval. Eben so wird das Überblendzeichen des 35mm-Scope-Negativs oval, wenn man auf der Oxberry eine anamorphotische Reprooptik einsetzt, mithilfe derer auf 70mm-Positivfilm projiziert wird)

 

 

magentacine:

Danke für die Scans - vielleicht sollte man aber dazusagen, daß es im rechten Bild (70mm-Kopie) nicht um das weiße, in die Vorführkopie eingravierte Zeichen geht, sondern um das darunterliegende schwarze, welches vom Kopiernegativ stammt und bei der Entzerrung von 35mm auf 70mm zum liegenden Oval wurde. Sozusagen der Beweis, daß diese Kopie kein 55>70, sondern 35-Scope>70-sphärisch ist.

 

[...]

 

 

Zusammen mit anderen Merkwürdigkeiten - für eine Wiederaufführung wird eigens ein 55>70mm-Printer gebaut/modifiziert? - spricht vieles dafür, daß die "Grandeur 70"-Wiederaufführung doch mehr Werbetrommelei als technische Neuerung war, also nur ein normales Blowup einer 35-mm-Vorlage auf 70mm.

 

http://www.filmvorfu...r/page__st__320

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Ah ja, danke. Dann waren wir in der Diskussion damals doch schon weiter gekommen, als ich es in Erinnerung hatte.

 

Ich schlage vor, weiteren Austausch zu CS55 an passender Stelle fortzuführen, nicht hier im UP70/Cinerama-Thread. Im übrigen wäre noch festzuhalten, daß weder in Mr. Shearers Memo noch von mir CinemaScope55 als "minderwertiges Verfahren" bezeichnet wurde, wie Du mehrfach behauptest (zuletzt in Post #34).

Geschrieben

Mal ein kurioses Foto zur Auflockerung im Erbsenzählerkreis :

 

Im aktuellen AMERICAN CINEMATOGRAPFER zeigt ASC Veteran Bill Bennet ein Foto von 1972,

auf dem man sieht, wie er als Lektor an der Trinity University in San Antonio/Texas (Alamo!)

einen "student film in Cinerama style" improvisert.

 

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