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Kinobetrieb mit 35mm-Kopien / Bezugsquellen


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Geschrieben

Hallo Filmenthusiasten,

 

Bei meiner Recherche bzgl. „Filmvorführung“ bin auf diese Gemeinschaft aufmerksam geworden. Mich treiben diverse Fragen, bezüglich eines cineastischen Vorhabens, um. Ich hoffe auf diesem Weg einige Information zu bekommen.

 

Nachfolgend möchte ich mein („unser“) Vorhaben erläutern, um die aktuelle Situation aufzuzeigen:

 

„Wir“ sind Verein zur Förderung von Kunst- und Kulturangebots in unserer Region. Bislang waren wir schwerpunktmäßig mit der Abhaltung von musikalisch geprägten Veranstaltung tätig. Aktuell planen wir unser Engagement auf cineastische Aktivitäten zu erweitern. Dazu würden wir gerne unser lokales Kino wiederbeleben. Der Besitzer hat den Betrieb mittlerweile eingestellt. Die Infrastruktur des Kinobetriebs ist aber vollständig erhalten. Der aktuelle Besitzer würde uns den Kinobetrieb für einzelne Aufführungen zur Verfügung stellen.

Bei dem Kino handelt es um „konventionelles Kino“ aus den 70ziger-Jahren, welches in den nachfolgenden Jahrzehnten lediglich marginal technische Neuerungen erfahren hat. Der Kinobetrieb selbst wurde in den 1930er Jahren begonnen. Zu den technischen Spezifikation von Projektor, Leinwand, Tonsystem, etc. kann ich aktuell keine Angaben machen. Nur so viel: Es ist ein lauffähiger analoger Projektor samt Tonsystem vorhanden - der Saal bietet ca. 100 Sitzplätze.

 

Da wir das Kinoerlebnis, gemäß der „ursprünglichen“ Atmosphäre des Kinos auch hinsichtlich der Auswahl von Filmtiteln „ursprünglich“ halten wollen, war es für uns naheliegend die analoge Vorführtechnik zu nutzen.

Die erste Suche nach einer 35mm-Kopie nebst Vorführgenehmigung, eines ausgewählten Filmtitels, gestaltete sich überraschend unkompliziert. Gemäß dem weiteren Verlauf der Suche nach geeigneten Filmtiteln, muss es sich dabei um einen Glückstreffer gehandelt haben.

 

Uns ist bewusst, dass wir Filme mit Hilfe von aktueller Heimkinotechnik und HD-Medien vorführen können, dennoch würden gerne - falls möglich - konventionelle Film- und Kinokultur pflegen. Zumal auch nicht jeder Genretitel in entsprechender digitaler Qualität vorliegt. Wir wollen zwar keinen „Mischbetrieb“ von vornherein ausschließen aber (...) - Ich denke ihr versteht :D

 

Uns treiben nun folgenden Fragen um:

1. Welche Bezugsquellen für 35mm-Kopien gibt es?

2. Welche Bezugsquellen für Trailer/Filmvorschau gibt? Welche Rahmenbedingungen bzgl. Vorführrechte gelten für Trailer?

3. Sind neben den Vorführrechten etwaige GEMA-Richtlinien zu beachten?

4. Ist es möglich 35mm-Kopien welche „zur privaten/nicht-öffentlichen Nutzung“, sp. Kopien ohne Vorführrechte, wie z.B. aus dem Verleihprogramm „deutsche-filminstitut.de“ zu leihen,und vorab eine Vorführgenehmigung beim aktuellen Rechteinhaber oder einen entsprechenden Verwertungsdienstleister einzuholen?

 

So weit.

 

An die alle, die bis zu dieser Stelle, wacker gelesen haben „herzlichen Dank!“.

Ich freu mich auf aufschlussreichen Antworten und/oder sonstige weiterführende Informationen zu unseren Vorhaben.

Geschrieben

Interessantes Projekt.

 

Zu 1:

deutsches-filminstitut.de/wp-content/uploads/2014/02/Verleih-Programm-Homepage.pdf

ist sicher bekannt?

Für nichtgewerbliche Vorführungen (keine Gewinnerzielungsabsicht) kann, wenn das Kino eher klein ist, auch auf das immer noch eingeschränkt bestehende 16mm-Verleihangebot zurückgegriffen werden. 16mm-Projektor vorausgesetzt.

clubfilmothek.bjf.info Gibt auch noch ein paar andere Quellen.

Zu 2:

Trailer zu Repertoirefilmen vom Verleih zu bekommen, ist Glückssache. Wurden nur selten von den Kinos zurückgeschickt und von den größeren Verleihern dann auch meistens entsorgt. Bei vorliegender Lizenz für den Film sollte dem Einsatz von privat beschafften Trailern nichts entgegenstehen.

Zu 3:

GEMA-Gebühr muss immer entrichtet werden, sobald in der Öffentlichkeit vernehmbar gefurzt wird (sorry).

Einzige mir bekannte Ausnahme: (Stummfilm mit) Livemusik, wenn sämtliche Musiker keine GEMA-Mitglieder sind und ausschließlich Eigenkompositionen verwenden (unbedingt schriftlich bescheinigen lassen).

Zu 4:

Ja. Filme vom dif sind tlw. mit Lizenz, tlw. ohne. Jeweils abklären. Wenn eine Lizenz vorliegt, kann ein Film ggf. auch aus einer Privatsammlung beschafft werden.

 

Ungefähre Standortangabe wäre nützlich. Dann kann wahrscheinlich ein Fachmann hier aus dem Forum die Technik überprüfen und ggf. modernisieren, steht ja spàtestens seit der allgemeinen Digifizierung genug Technik zur Verfügung.

 

Heim"kino"technik und "HD" mit Datenkompression, wie Blu-Ray (oder noch gruseliger wie 0,7 k) hat im Kino nichts zu suchen. Ein Töpfer bietet ja auch keine modernen Tupperdosen als "authentische Töpferware" an.

 

Geschrieben

Kleinere Verleihe haben oft noch 35mm Bestand, größere haben meistens alles abgewickelt. Man muss einfach mal einige abklappern.

 

Eine wöchentliche Vorstellung kriegt man damit sicher nicht gewuppt, aber als seltene SpecialEvents geht das sicher. Wie das finanziell aussieht, muss man sehen. Ich würde nicht allzuviele Besucher erwarten, und ich kenne Kinos, die bei den üblichen Mindestgarantien schon schlucken müssen.

 

Aber anfangen würde ich es durchaus mal.

 

http://www.vdfkino.de/verwertung/Merkblatt-Verwertung.pdf

 

Es gibt viele User hier im Forum, die sich zu gelegentlichen Privatvorführungen von Kopien aus Privatbestand treffen, wobei weder GEMA noch Verleih was mitzureden haben. Aber ich denke, so privat wird es in eurem Fall kaum werden können, wenn es Sinn machen soll.

 

 

- Carsten

Geschrieben

Eine Liste mit den Verleihern und deren Internetadressen findest Du hier: www.eine-welt-medien.de/Service/verleiher.htm

 

tja, ansonsten ist zu sagen, die neuesten 35mm Kopien sind (offiziell) "Fack ju Goethe" und "Der Medicus"

 

Euer Vorhaben kann man ja nicht mehr unter "Privat" laufen lassen, es gibt aber noch die Möglichkeit euch als Verein zu organisieren und dann so die "Nichtkommerzielle" Schiene zu fahren, einige Verleiher geben auch an "NGW"s 35mm Altbestand heraus, hier kann man mit Fixpreisen gut fahren (machen wir meist so).

 

Besteht denn der ehemalige Kinobetrieb noch oder ist er schon zu lange geschlossen?

Wenn Ihr Kino machen wollt, kommen neben den logistischen Problemen auch noch die mit dem Brandschutz, ihr werdet nicht glauben, wie paranoid hier mache "Brandschutztussi" in der Behörde sein kann, da hatten wir bei einem Projekt auch schon zu Kämpfen (der Fluchtweg war der Dame einen Millimeter zu schmal, die Toleranz ihres hölzernen Zollstocks war ihr dabei egal) also vorher am besten die ganze Infrastruktur prüfen (lassen) bevor das böse erwachen dann während der ersten Veranstaltung kommt und euch dann die Bude vor eurer Nase zugesperrt wird.

Geschrieben

BArch, DIF, SDK, Fox, Warner, Basis, Neue Visionen, Paramount, Kinemathek Coburg, Arsenal Institut fuer Film- und Videokunst, KoKis, Beta-Taurus, Filmproduzenten, ausländische Archive. Privatsammler im Forum (u.a. Preston Sturges/Fricker-Stiftung)

Geschrieben

Cinerama, dir ist es vielleicht entgangen aber fast alle deine Wörter beinhalten keinen Bezug mehr zu 35mm Kopien. Beta/Taurus WAR Kirch, über die Auflösung dieses Filmlagers habe ich hier mehrfach geschrieben.

Geschrieben

Danke für eure Rückmeldungen. Sämtliche Information waren sehr aufschlussreich.

 

Vielleicht noch ein paar nachträgliche Erklärungen, weil dazu einige Fragen auftauchten.

Ich habe die einzelnen Themen fett markiert, damit man sie deutlicher zu erkennen sind.

 

- Wir sind ein VereinKunst- und Kulturinitiative“.

- Wir handeln weder gewerblich noch gewinnorientiert.

Die meisten Veranstaltungen decken gerade einmal die anfallenden Kosten. Unser Ziel ist nicht „Geld zu verdienen“, sondern das lokale Veranstaltungsangebot mit subkulturell geprägten Angeboten bereichern. Das Thema Kinobetrieb mit Genrefilmen drängt sich, aufgrund der lokalen Gegebenheiten und der Film-Affinität einiger Mitglieder (u.a. mir). Dass uns Filmaufführungen, mit allergrößter Wahrscheinlichkeit nach, keine nennenswerten Einnahmen bescheren werden, um z.B. andere Veranstaltungen zu finanzieren, ist uns klar. Wir betrachten es als kulturellen Auftrag.

 

- Der Standort des Kinos ist Bayern, grob zwischen Augsburg und Nürnberg.

- Das Kino ist Teil eines größeren Hotel- bzw. Gastronomiebetriebs.

- Bei der Generationsübergabe des Familienbetriebs – vor ca. 2 Jahren - wurde der Kinobetrieb eingestellt. Seitdem finden keine regelmäßigen Aufführungen mehr statt.

- Das Kino ist vollumfänglich einsatzbereit, s.h. Technik, Räumlichkeiten, Sicherheitsauflagen, etc. Wobei in Sachen Projektion lediglich eine mündliche Funktionstüchtigkeit zugesichert wurde. Ein Termin zu einem Testlauf steht demnächst an.

 

- Eine digitale Umrüstung des Kino ist nicht geplant, weil seitens der Besitzer zu unwirtschaftlich. Was auch der Grund für die Einstellung des Kinobetriebs war. Allerdings wurde zusätzlich ein Beamer aus dem Consumerbereich installiert. Die Fakten dazu sind aber nicht relevant. Wir selbst verfügen über kein Budget für eine etwaige Umrüstung der Kinotechnik. Gemäß "Kinoleitfaden.pdf" ist eine Förderung als Kommunales Kino möglich? Liest sich jedenfalls sehr langfristig.

 

- Ein kundiger Filmvorführer für 35mm-Material steht zur Verfügung. Falls möglich, wollen wir uns von besagtem Herrn die nötigen Kenntnisse zum Betreiben der historischen Projektionsapparaturen aneignen. Um das Vorführungen selbständig durchführen zu können, und natürlich auch aus Interesse für das Thema.

 

- Vorführungen in kurzen Intervallen, sp. regelmäßiger Kinobetrieb, haben wir nicht geplant. So dass wir (hoffentlich) die nötige Zeit dafür haben um die entsprechende Titel zu besorgen. Falls wir partout auf den „Heimkino-Beamer“ ausweichen müssen, dann werden wir das, wenn auch zähneknirschend, machen.

 

- Trailer: Vorführecht gemäß des Filmtitels: Check.

Da die Trailer nicht zurückgegeben wurden, werde ich die Augen danach aufhalten. Vielleicht wurde diese gelagert. Sehr guter Hinweis! :D

Anmk.: Ich mag die die deutschen Voice-Ove-Trailer sehr gerne, weil die Sprecher sehr markanten Stimmen hatten und der Film stets mit Zurückhaltung anpriesen wurde :D

 

- Als Vorteil wirkt sich die Vielseitigkeit des gesamten Betriebs aus, so dass sowohl schlichte Filmvorführungen im Rahmen einer sonntäglichen Matinée - welche sich auf die Räumlichkeiten des Kinos beschränken - aber auch umfangreichere Abendveranstaltungen, mit Vor- und Nachprogramm in zusätzlichen Räumlichkeiten, möglich sind.

 

- Die Antwort zum „Thema GEMA und Kino“ hat mich beruhigt. Im Zusammenhang mit der Aufführung von Stummfilmen und Live-Musik hat mich die Antwort sogar inspiriert. Da wir auch Musiker zur Verfügung haben, wäre ein Aufführung eines Stummfilms mit Live Jazz-Untermalung sicher einschöner Kontrast zu u.a. weniger schöngeistigen Filmtiteln :D. Sehr schön.

 

Auch vielen Dank für die Hinweise zu verschiedenen Verleihern und alle sonstige Beiträge auf die ich jetzt nicht eingegangen bin.

 

Da ich in Sachen Kino ein blutiger Laie bin, bin ich für alle Beiträge und Anregungen offen.

Geschrieben

na wenn Ihr schon einen Filmvorführer in euren Reihen habt, dann sprecht doch mal zuerst alles mit dem durch, in der Regel haben die auch Einblicke in den Kinoalltag gehabt und können euch so direkt Infos aus erster Hand geben.

 

Wenn ihr NGW seit, dann könntet ihr bei manchen Verleihern glück haben und Kopien zum Fixpreis (der kann allerdings recht hoch ausfallen) bekommen, das schwankt eben je nach Film und Verleih - einige Verleiher verlangen auch vorab zu hinterlegende Sicherheitsleistungen von mehreren tausend Euro bevor überhaupt mal die Zusage für eine Kopie kommt.

 

Das alles wurde unlängst auch hier in einem Thread beschrieben, in der Suche mal "Kinogründung" oder "Tipps zum Kino" etc. eingeben, hier wurden schon die relevanten Hinweise gegeben.

Geschrieben

Ich vergaß zu erwähnen, dass außer Eigenkompositionen natürlich auch gemeinfreie Kompositionen GEMA-frei gespielt werden dürfen (Komponist seit mindestens 70 Jahren verstorben). Ist insbesondere bei klassischer Musik relevant.

 

Eine gewisse Regelmäßigkeit bei den Spielterminen, etwa jeden x. Sonntag in Monat oder so, würde Sinn machen, da man sich den leicht merken kann. So bekommt man leichter ein Stammpublikum zusammen.

 

Wenn ihr authentische 35mm-Kopien spielt, solltet ihr ruhig damit werben, das ist heutzutage schließlich die seltene Ausnahme und bei älteren Filmen, die nicht digital bearbeitet wurden, die einzige Möglichkeit, den Film so zu erleben, wie er seinerzeit auf der Kinoleinwand zu sehen war.

Und bei Einsatz eines anderen Mediums würde ich als Besucher auch erwarten, dass dieses im Programm erwähnt wird.

Geschrieben

Wenn Du auf den Link in meiner Signatur klickst, da steht noch bis nächste Woche der Spielplan, den wir letztes Jahr im Open Air hatten, da kann man sich ein paar Filme herauspicken, das Meiste kam von Central, die sind da sehr rührig. Hier wäre auch eine Möglichkeit, wie man eine 35mm Vorführung bewirbt, bei uns steht das Projektionsmedium immer neben dem Plakat (über die Vereinfachung von "Breitwand" bitte ich hinwegzusehen)

Geschrieben

Danke für eure Beteiligung an diesem Thema. Ich versuche auf die Beiträge wieder mit „fetten Stichworten“ zu antworten.

 

Einen Filmvorführer haben wir leider nicht in unseren Reihen. Aber der Seniorchef würde anfänglich unterstützen.

Gewinnorientiert sind wir nicht, aber wir können die Filme nicht umsonst spielen, weil wir die Fixkosten für Miete des Kinos, Verleihgebühren, Werbung, etc. wuppen müssen. Aus diesem Grund müssen wir Eintritt nehmen.

Mit Filmverleihern hatte ich bislang nur einmaligen Kontakt. Das lief aber erstaunlich unkompliziert. Aufwändige Recherche entfiel, weil ich wusste die aktuellen Rechte hält. Meine Anfrage wurde binnen 24 Stunden beantwortet und eine 35mm-Kopie war ebenfalls im Programm. Sicherheitsleistungen waren (Gott sei Dank) nicht nötig. Die Konditionen fand ich überschaubar: Mindestgarantie 150 Euro / 38%.

Sicherheitsleistungen in vierstelliger Höhe wäre ein KO-Kriterium, weil wir diese nicht erbringen können.

Eine regelmäßige (z.B. monatliche) Spielzeit wäre wohl nur mit entsprechenden Titeln möglich. Im Archiv des deutschen Filminstitut habe ca. 10 Titel gefunden die in Frage kämen. Darunter sind aber bereits einige Titel die sicher nur ich allein gut finde :D. Entscheidend für die Zusammenstellung eines längerfristigen Kinoprogramms ist die Verfügbarkeit von entsp. Titeln.

Dass wir den die jeweiligen aufgeführten Titel deutlich deklarieren - sp. „analoges Material“ oder „alternatives Medium“ – gebietet der Anstand. Ich fände deutlich besser wenn wir mit „Kino wie zu Vadders Zeiten“ werben könnten. Wenn partout keine analoge Kopie aufzutreiben ist, dann würde ich notgedrungen zu anderen Medien greifen. Aber das ist Zukunftsmusik. Die Besucherzahlen werden über den langfristigen Verlauf des Projekts entscheiden. Ich bin diesbezüglich, wegen meines „exotischen“ Filmgeschmacks, nicht objektiv genug um eine Prognose zu wagen.

 

P.S.: Das feuerrote Kino-Spielmobiel finde ich eine sehr pfiffige Idee! :D

Geschrieben

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist nach zwei Jahren Veranstaltungspause in den Räumlichkeiten der Bestandsschutz erloschen. Vermutlich muß das Gebäude somit sicherheitstechnisch auf den aktuellsten Stand gebracht werden. Stefan2 kann bestimmt dazu detaillierte Ausküfte geben.

 

Ein Seniorfilmvorführer heißt noch lange nicht, daß dieser sich mit der Materie ausreichend auskennt. In vielen Diskussionen hier hat sich herausgestellt, daß 99% dieser Leute keine Ahnung hatten und die Filmkopien mit Laufstreifen und sonstigen Schäden versehen haben.

 

Bitte nicht böse sein, aber so war nunmal leider die Realität.

 

Viel Erfolg und Gruß

Martin

Geschrieben

Zu Punkt 4, fällt mir noch die Fragen ein, wer bedient den Projektor und hantiert somit mit einer Kopie, auf was für ein Projektor soll die Kopie laufen

und wie ist der Wartungszustand des Projektors.

Ich glaube kaum, das jemand gerne eine private Sammlerkopie im optischen / mechanischen Zustand zwischen 1 und 2 hergibt und sie u.U. mit 5 zurück bekommt.

Wer ersetzt den Schaden für eine unwiederbringliche Kopie?

Geschrieben

Gewinnorientiert sind wir nicht, aber wir können die Filme nicht umsonst spielen, weil wir die Fixkosten für Miete des Kinos, Verleihgebühren, Werbung, etc. wuppen müssen. Aus diesem Grund müssen wir Eintritt nehmen.

 

Ob am Schluss wirklich Geld hängenbleibt, ist nicht erheblich. Der entscheidende Begriff ist "gewerblich" - wenn Ihr Eintritt nehmt, habt Ihr einen gewerblichen Spielbetrieb. Da hängt ein ziemlicher Rattenschwanz dran ...

Gibt es nicht einen Kinobetrieb in der Nähe, der die Kopienbestellung übernehmen könnte? Das dürfte Euch sehr viel Arbeit ersparen.

Ansonsten verweise ich auf diese Zusammenstellung von DropoutCinema - insbesondere die Broschüre "Wie gründe ich ein Kino" der AG Kino/Gilde:

http://www.dropoutcinema.org/filmclub/

Diese Publikation stammt zwar aus analogen Zeiten, die relevanten Dinge sollten aber dennoch drinstehen.

 

Schöne Grüße,

Matthias

Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe offensichtlich Raum zur Interpretation gelassen. Deshalb in aller Klarheit: Der Kinobetrieb wurde nie völlig aufgegeben, lediglich der Betreiber ging in den Ruhestand. Gemäß dem technischen Stands der Kinos und des schwindenden Angebots an vorfügbarem Material fand zunächst kein regelmäßiges Programm mehr statt. Der historische Kinobetrieb wurde mit der Geschäftsübergabe 2013/2014 völlig beendet. Das Kino wird seitdem übergangslos mit besagtem „Beamer“ betrieben. Es gibt keinerlei Probleme mit Sicherheitsauflagen jeglicher Art.

 

Bei „dem Kino" handelt es sich um einen Hotel- und Gastronomiebetrieb mit angeschlossenen Kino. Die Haupttätigkeit liegt schwerpunktmäßig nicht auf dem Betreiben des Kinos. Ob das Kino nun läuft oder nicht ist für restlichen Betrieb (bislang noch) unerheblich.

Der Senior betrieb das Kino seit den 1950er-Jahren. Das Kino selbst besteht seit den 1930er-Jahren. Seit dieser Zeit wurde regelmäßig Kinoprogramm angeboten. Gemäß dieser jahrzehntelangen Erfahrung gehe ich davon aus, dass im Umgang mit Technik und Vorführmaterial ein gewisses Maß an Professionalität herrscht.

 

Der Beitrag bezüglich „Zustand des Projektors“ treibt mich ebenfalls um. Mangels Erfahrung kann ich weder beurteilen in welchen Zustand die Projektionstechnik ist noch welche Wartungsintervalle einzuhalten waren bzw. künftig sind. Aus diesem Grund, habe ich mich noch nicht darum gekümmert wie man dieser historischen Technik professionellen Service angedeihen lassen könnte. Ich/Wir arbeiten uns Stück für Stück vor. Trotz allem Enthusiasmus, Kino wieder in seiner Urform für die Öffentlichkeit erlebbar zu machen, ist mir sehr daran gelegen Kinokultur zu bewahren und nicht durch unsachgemäßen Umgang oder falschen Ehrgeiz Filmmaterial zu beschädigen.

Zur Anmerkung „etwaiger Beschädigung“. An dieses schreckliche Szenario habe ich ebenfalls denken müssen, weil ich nämlich die Kopie für die erste Vorstellung beim Verleiher angefragt habe. Aus diesem Grund würde sich der Verleiher, bei etwaiger Beschädigung, an mich wenden. Da wir zur Abhaltung der Veranstaltung das Kino samt Vorführer anmieten, ist mir persönlich daran gelegen, dass der Film weder durch die Technik noch den Umgang beschädigt wird. Mangels Sachkenntnis muss ich mich auf die Zusage verlassen, dass das Kino vollumfänglich funktioniert. Ein Testlauf der Technik, vor der Terminierung der ersten Vorstellung, steht zwar an - da ich, gemäß des störungsfreien Betreiben der Technik, auf die Erfahrung des Betreibers angewiesen bin, werde ich versuchen, ob der Besitzer gewillt ist den Film zu entleihen um damit seine Aussage Gewicht zu verleihen. Danke für diese Anregung!

 

„Wer bedient den Projektor“. Zunächst würde der Seniorchef die Filme vorführen. Uns wurde angeboten, ihm dabei zu assistieren, u.a. weil einige von uns reges Interesse daran haben. Zusätzlich gibt es noch einen ehemaligen Mitarbeiter der lange Jahre mit der Vorführung betraut war. Ich glaube nicht, dass „regen Interesse“ in Kombination mit „ein paar Mail über die Schulter schauen“ das professionelle Potential jahrzehntelange Erfahrung erreicht werden kann. Ich vertraue auf die Unterstützung und den versierten Umgang dieser beiden Herren. Alleine würde wir uns das nicht zutrauen, bzw. würden auf bereits erwähnten „Beamer „zurückgreifen, weil technisch beherrschbar. Ob jemals jemand aus unseren Reihen die hohen Weihen der Filmführung erfährt, wird der künftige Verlauf zeigen. Bis dahin werden Vorführungen von einen der beiden Herrschaften geleistet werden.

 

Danke für den Link „Kinoleitdfaden“. Das PDF (Stand: 2006) hatte ich bereits gefunden und ein wenig darin geblättert. Wenn es einfacher ist Filme über den Betreiber des Kinos zu leihen, dann ist das ist der Kontakt „zum nächsten Kino“ bereits vorhanden. Denn das Kino in der Nähe, wäre das Kino um das geht. Der Betrieb wurde nie aufgegeben, es findet lediglich keine regelmäßigen Vorstellungen mehr statt.

 

Den Hinweis mit den „gewerblichen Rattenschwanz“ kann ich nicht nachvollziehen. Wir mieten das Kino als Verein (e.V.). Ich sehe, bis auf „Miete für das Kino, Leihgebühr/Vorführecht und prozentuale Abgabe gemäß Zuschauerzahl“ keinen Unterschied zu Abhaltung von Konzerten.

Sollte ich den Kinoleitfaden genauer lesen? Was ich Laufe der Zeit sicher bestimmt eh noch machen werde. Sollte es eine besonderen interessante Abschnitt geben, bin ich für einen Hinweis dankbar.

 

Ich hoffe, ich gebe mich nicht Erkenntnisresistent! :D

Danke für Eure Aufmerksamkeit!

Bearbeitet von Andralotti (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Den Hinweis mit den „gewerblichen Rattenschwanz“ kann ich nicht nachvollziehen. Wir mieten das Kino als Verein (e.V.). Ich sehe, bis auf „Miete für das Kino, Leihgebühr/Vorführecht und prozentuale Abgabe gemäß Zuschauerzahl“ keinen Unterschied zu Abhaltung von Konzerten.

 

Dann siehst Du falsch. Wenn Du einen Film von einem Verleih als gewerbliches Kino entleihst, musst Du das Kino bei der FFA anmelden, spezielle Eintrittskarten verwenden, dem Verleiher pünktlich die Zahlen melden, Dich um die Gema-Anmeldung kümmern, die Abrechnung in der üblichen Form machen etc. pp.

Wenn der Kinobetrieb noch existiert, kann der aktuelle Betreiber das womöglich alles machen - Ihr müsst halt eine finanzielle Einigung finden.

 

Schöne Grüße,

Matthias

Geschrieben

Richtig - im Grunde ein Glücksfall, dass der ursprüngliche Betreiber noch existiert, der wird sowohl wissen, wie das läuft, als auch noch operative Kontakte zu FFA und Verleihern haben.

 

Ich würde mal ein paar Trailer organisieren (vermutlich liegen im Kino noch reichlich rum), daran Kopieaufbau lernen, damit die Technik testen. Und dann mal 'irgendeine' 35mm von einem Verleih organisieren. Gut wäre es sicher auch, wenn dann wirklich jemand Kompetentes dabei ist. Im Grunde sogar gut, wenn das jemand von ausserhalb wäre, der sicherstellt, dass die Kopie nicht geschreddert wird.

 

Finde doch mal heraus, was dort an Technik installiert ist, am besten mal Fotos machen und hier einstellen.

In der Gegend finden sich kompetente Leute, die gerne mal vorbeischauen und einen Blick drauf werfen für ein Bierchen oder was immer man bei Euch darunter versteht...

 

- Carsten

Geschrieben

Ich möchte keinesfalls Erkenntnisresistent wirken (oder gar nerven - falls doch sorry dafür), zumal mir weder die nötigen technischen noch rechtlichen Kenntnisse und Anforderungen geläufig sind, die zum Betreiben eines Kinos erforderlich sind. Um weitere Missverständnise vorzubeugen: „Kinobetrieb“ war vielleicht etwas zu unglücklich formuliert. Vielleicht drücke mich auch zu umständlich aus. Das Kino, bzw. der komplette Betrieb, ist in Familienbesitz und wurde vom "Senior" an den "Junior" weitergegeben. Der "Junior" nutzt das Kino nicht mehr im ursprünglichen Sinn.

 

Nachdem was ich gelesen habe, könnte es von Interesse sein ob der Kinobetrieb noch bei der "FFA" (Filmförderanstalt) geführt wird?

Es sollte kein Problem sein sämtliche offen Fragen zum „Status des Kinos“ abzufragen. Was wäre denn, abgesehen von der technischen Ausstattung, noch relevant zu wissen? Ich würde diese Angaben erfragen und hier zur Auswertung veröffentlichen. Im Zuge dessen, liefere ich gerne Details zur technischen Ausstattung und wie gewünscht Fotos.

 

Was mich gemäß „FFA“ / „gewerbliche Nutzung“ wundert ist, dass der Verleiher mir (Privatperson) keine Fragen dazu hatte, wo und wie wir den Film aufführen wollen. Ich habe lediglich Titel und Aufführungsgenehmigung erfragt. Danach habe ich die Kondition erhalten und die Information, dass der Titel eine Woche vor dem Aufführungstermin geliefert und binnen einer Woche zurückgeschickt werden soll.

 

Dass Trailer offensichtlich im jeweiligen Kino verbleiben habe ich bereits mit freudiger Erregung zur Kenntnis genommen. Den Vorschlag diese, falls vorhanden, zur Demonstration und zu Testzwecken zu verwenden, hätte ich – dank des freundlichen Hinweises hier - angeregt.

 

Ich hoffe weiterhin auf Anregungen jeglicher Art.

Geschrieben

Man nehme neue Trailer, die noch nie gelaufen sind. So ist sichergestellt, daß keine Laufstreifen oder Schrammen schon da sind, und damit teste man die Anlage. So viele aneinander, wie möglich, dann hat man auch mal ein bißchen Laufzeit. Beim zweiten Durchlauf sind dann entweder Laufstreifen zu sehen, oder nicht. Dann vielleicht beim dritten? Jedes mal, wenn man was macht: merken was man gemacht hat und aufschreiben, wo in etwas das war, oder steckt Papierfähnchen in die aufwickelnde Spule. So kann man sehen, ob diese oder jene Handlung Effekt hatte.

 

Hilfreich kann auch sein, vorher mal bei eingelegtem Film das Handrad langsam zu drehen, und schonmal zu schauen, wo etwas den Film beschädigen könnte.

Geschrieben

Ihr seit ja nicht mal so weit weg von mir, ich kann mir gern mal die Technik als Außenstehender ansehen.

Die Erfahrungen, die ich bisher gemacht habe sind die, dass manche Seniorbetreiber gern noch die Anlage im Kaufzustand sehen, aber in Wirklichkeit nur noch Schrott im BWR Kopien schreddert. Ich hoffe jetzt nicht, dass dieses Kino auch so beieinander ist, zur Not habe ich noch die nötigen Ersatzteile….

Wie gesagt, ich schaus mir gern mal an, kann auch Schrammentestfilm mitbringen und eine alte Kopie zum üben findet sich auch noch irgendwo. Das ist mein Angebot an euch...

Geschrieben

Was mich gemäß „FFA“ / „gewerbliche Nutzung“ wundert ist, dass der Verleiher mir (Privatperson) keine Fragen dazu hatte, wo und wie wir den Film aufführen wollen. Ich habe lediglich Titel und Aufführungsgenehmigung erfragt. Danach habe ich die Kondition erhalten und die Information, dass der Titel eine Woche vor dem Aufführungstermin geliefert und binnen einer Woche zurückgeschickt werden soll.

 

Dann probier doch mal, einen Film bei Universal oder Disney zu entleihen ...

 

Schöne Grüße,

Matthias

Geschrieben (bearbeitet)
Ihr seit ja nicht mal so weit weg von mir, ich kann mir gern mal die Technik als Außenstehender ansehen.

 

Das ist natürlich ein super und vor allem handfestens Angebot. Ich würde gerne drauf zurückkommen. Ich will die Herrschaften nicht mit einem Aufgebot an Menschen überfallen. Aber so bei den Folgeterminen wäre es super wenn du der Technik auf den Zahn fühlen könntest. Etwaige nötige Ersatzteile wären ein Traum! :D

Bearbeitet von Andralotti (Änderungen anzeigen)

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