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Geschrieben

Hallo, da ich nun immer mehr Super 8-Filme habe die schon ein wenig nach Essig riechen, möchte ich in die Filmdosen Kodak Molekular-Sieb reinpacken. Wo kaufe ich das am besten?

Es gibt fertige "Tütchen" 120 Stück für über 100 Euro.

Kann man da nicht auch Molekular-Sieb lose kaufen?

Die 2 Liter-Dose kostet 36,99 Euro bei ebay.

Kann man die nicht ein kleine Papiertütchen selber verpacken?

Würde doch viel Geld sparen...

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Geschrieben

Hallo -komisch dass Super8-Filme (!!!) schon nach Essig riechen .. welches Fabrikat sind diese Filme denn ? Bei mir (habe Filme von 1961 bis 2000 in Normal8 und Super 8 -sw Adox, Farbe stets Kodachrome) kann ich diesen (traurigen) Effekt bislang nicht feststellen !!

 

Ernst

Geschrieben

Hallo,

 

mit der Suchfunktion hier im Forum (Suche nach "Essigsyndrom") wirst Du reichlich Infos hierzu finden. Hier meine eigene Kurzversion für meine 35 mm Filme mit anderweitig besorgten Zutaten:

 

Natronpulver in kleine Teefiltersäckchen aus Papier einfüllen. Gut verschliessen, damit das Pulver nicht austritt. 3 bis 4 dieser Säckchen um den Film herum drappieren und dann luftdicht lagern. Das Natron nimmt austretende Säure auf. Bei S8 werden womöglich ein bis zwei Tütchen reichen. Du kannst es nicht überdosieren.

 

Und falls Feuchtigkeit bei der Lagerung noch eine Rolle spielt, ein Tütchen Silca Gel dazupacken. Die gibt es als Granulatsäckchen zu kaufen. Vorsicht, nicht zu viel davon nehmen. Das trocknet das Material aus.

 

Sehr viel anders arbeitet das Molekualsieb auch nicht.

 

Ein neutralisierender Lichspieler.

 

Detlev

Geschrieben

Noch ein kleiner Nachtrag:

 

Die Filmrollen sollten so locker wie möglich gewickelt sein, keineswegs stramm. Nur so kann die bestmögliche Wirkung erzielt werden.

 

Ein lockerer Lichtspieler, gerne auch mal stramm ;-)

 

Detlev

Geschrieben

Gelegentlich wird Natriumkarbonat statt Natriumhydrogenkarbonat als "Natron" verkauft. Das ist dann halt eigentlich Soda.

 

Besten Dank für die Antwort!

Dann bin ich mit "Kaiser Natron" ja genau richtig. Das besteht aus reinem Natriumhydrogencarbonat.

Geschrieben

Hallo Friedemann und Detlev,

ich bin zwar nicht der Fragesteller,habe aber auch einen Film,den ich natürlich getrennt(!)von den anderen gelagert habe(Bundesbahnfilm aus den 70ern

-16mm)der etwas nach nach Essig riecht.Den habe ich erst kürzlich erworben,sehr guter Perforationszust,aber rotstichig.Da kommen Eure Tips gerade richtig,da mir auch das Kodak Molekularsieb recht teuer erschien.(Kodak unterstütze ich natürlich auch gerne,aber nur ,wenn sie Umkehrfarbfilme liefern!)

Viele Grüße

Ralf

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Geht auch Natron im Briefumschlag oder kommt da das Essiggas nicht durch?

 

Sorry Spock, Deine Frage habe ich heute erst gesehen.

 

Kein Briefumschlag, da das Papier zu dicht ist. Es sollte grobporig sein wie z. B ein Baumwollsäckchen oder auch zur Not ein Kaffeefilter. Die beste Lösung ist der Teefilter aus Papier oder noch besser offenes Natron, das in einer kleinen offenen Dose eingefüllt anstelle eines 75 mm - oder 100 mm - Bobbies in der Mitte der Filmrolle liegt. Dabei muss natürlich sichergestellt sein, dass der Akt absolut bewegungsfrei lagert. Und natürlich dran denken, wenn man die Dose mal wieder aus dem Regal entnimmt ;-)

 

Ein verspäteter Lichtspieler.

 

Detlev

Geschrieben

Ich habe nun folgendes gemacht: Eine Packung mit Teebeuteln gekauft.

Teebeutel vorsichtig geöffnet, den leckeren Tee raus aus dem Beutel und später im Tee-Ei verbraucht.

Teebeutel mit Natron gefüllt und mit einem Hefter verschlossen.

Dann rein in die Filmdosen.

Der ganze Spaß hat so gut wie nichts gekostet. Nur das Natron.

Geschrieben

Ich habe nun folgendes gemacht: Eine Packung mit Teebeuteln gekauft.

Teebeutel vorsichtig geöffnet, den leckeren Tee raus aus dem Beutel und später im Tee-Ei verbraucht.

Teebeutel mit Natron gefüllt und mit einem Hefter verschlossen.

Dann rein in die Filmdosen.

Der ganze Spaß hat so gut wie nichts gekostet. Nur das Natron.

 

So ausgeführt nenne ich es mal cineastisch genussorientiertes Recycling. Super! :smile:

 

Ein beeindruckter Lichtspieler.

 

Detlev

Geschrieben

Danke, Lichtspieler,

spät aber nicht zu spät, bei 30 Jahre alten Filmen. Die haben Zeit und ich auch. Ich hätte auch große Teebeutel zum Selbstbefüllen. Als Füllmenge müßte eine Prise Natron pro Film reichen? Etwas Bedenken hätte ich bei der Vorstellung, daß sich aus Natron+Feuchtigkeit eine Natronlauge bilden könnte. In meiner grauen Erinnerung an den Chemieunterricht hat Lauge ähnlich wie Säure eine ätzende Wirkung. Kann man eine schädigende Wirkung auf Träger und Farbschicht ausschließen?

Geschrieben

Etwas Bedenken hätte ich bei der Vorstellung, daß sich aus Natron+Feuchtigkeit eine Natronlauge bilden könnte. In meiner grauen Erinnerung an den Chemieunterricht hat Lauge ähnlich wie Säure eine ätzende Wirkung. Kann man eine schädigende Wirkung auf Träger und Farbschicht ausschließen?

 

Ja, Natronlauge ist eine starte Base und kann daher (je nach Konzentration) zu starken Veraetzungen fuehren. Natronlauge wird mit Natriumhydroxid (NaOH) in Wasser hergestellt. Natron ist allerdings Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3), das gibt (auch iVm der freien Essigsaeure) keine Natronlauge. :)

Geschrieben

Kann man das Natron auch im Zusammenhang mit dem Klimacontrol KM-400 in der gleichen Dose verwenden und dann luftdicht verschließen? Oder das KM dann weglassen? Wenn ich die Dosen luftdicht verschließe spielt dann die Luftfeuchtigkeit im Lagerraum eine Rolle?

Geschrieben

... Etwas Bedenken hätte ich bei der Vorstellung, daß sich aus Natron+Feuchtigkeit eine Natronlauge bilden könnte. In meiner grauen Erinnerung an den Chemieunterricht hat Lauge ähnlich wie Säure eine ätzende Wirkung. Kann man eine schädigende Wirkung auf Träger und Farbschicht ausschließen?

Eine Lauge gibt Natron (NaHCO3)mit Wasser schon, aber nur eine recht schwache! Soda (Na2CO3)im Kontakt mit Wasser hingegen wäre eine recht starke Lauge, aber immer noch schwächer als Natronlauge (NaOH).

Insofern wäre in der Tat längerer, direkter Kontakt des Natron mit dem Film aus meiner Sicht schon ein Problem.

Geschrieben

Gelegentlich wird Natriumkarbonat statt Natriumhydrogenkarbonat als "Natron" verkauft. Das ist dann halt eigentlich Soda.

Würde mich schon mal interessieren, wo?

Die Eigenschaften sind schon sehr unterschiedlich!

Kenne eigentlich nur, daß Natron auch unter dem Namen Backsoda oder Speisesoda verkauft wird.

Echtes Soda Na2CO3 ist ja zum Backen z.B. gar nicht geeignet.

Geschrieben

Originaltext aus "Tips zur Anwendung des Molekular-Siebes (Molekular Sieve)" - Kodak Film & Fernsehen Stand 2/95

Das Essig Syndrom (Vinegar Syndrom) ist die Bezeichnung für die chemische Reaktion, die während der Zersetzung der Zelloulosetriacetat-Filmunterlage abläuft.....Acetationen reagieren mit Feuchtigkeit wodurch Essigsäure entsteht.....

Sobald die Reaktion begonnen hat, kann sie nicht mehr aufgehalten werden.

 

 

Molekularsieb verhindert nicht, Molekularsieb verzögert nur.

 

Original aus dem Sicherheitsdatenblatt:

Siliciumdioxid

Natriumoxid

Aluminiumoxid

Magnesiumoxid

Die Mischung in unterschiedlichen prozentualen Gewichtsanteilen.

 

Natron ist Natriumhydrogencarbonat (das "Wundermittel" - Ergebnis der Google Suche)

Geschrieben

Das wird mir zu kompliziert. Da bleibe ich doch vorerst beim Luftlöcher Bohren - auch wenns manchmal schade ist, um die schönen Boxen.

Geschrieben (bearbeitet)

Es ist eher schade, dass die meisten Hersteller die Zeichen der Zeit imner noch nicht erkannt haben und Dosen wie von Anno Tobak anbieten. Nach dem Motto: "Ist ja eh' ein Auslaufartikel und wird immer seltener gekauft." Das hat ja vielleicht auch was mit den Eigenschaften der Ware zu tun. Luftlöcher sind ein Muss.

Ich hatte neulich den zweiten Fall einer (diesmal nur fast) zugerosteten Blechbüchse, die von außen einwandfrei ausssah. Der Film, vor zwei Jahren noch gut mit leichtem Essiggeruch, war inzwischen butterweich, im ersten Viertel wellig und vor dem Trocknen nicht projizierbar. Dieses Mal lag aber ein Tütchen Kodak Molekularsieb drin!!

Also meine Erkenntnis:

Mittelchen zum Neutralisieren der Essigsäure kann sein,

Belüftungslöcher müssen sein!

 

Der Film ist jetzt mit Schicht nach innen auf Ende locker gewickelt in einer belüfteten Kunststoffdose, zwei Teebeutel mit Natron sind beigefügt. Schaden zumindest nicht...

Bearbeitet von Liliputkino (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Insofern wäre in der Tat längerer, direkter Kontakt des Natron mit dem Film aus meiner Sicht schon ein Problem.

 

Ja, ähh... ja! Bitte den Film nicht in direkten Kontakt mit dem Natron bringen, also nicht drüberrieseln, etc. Der gut verschlossene Teefilter mit Natron hingegen in die Mitte, falls kein Kern drin sitzt oder ins Kernloch (P2) gesteckt, bzw. an den Rand gelegt erfüllt seinen Zweck schon. Was ist mit Reiskörnern in einem Extra-Filtersäckchen zur Feuchtigkeitsregulierung?

 

Natriumhydrogencarbonat wird verkauft als Kaiser-Natron oder Bullrich-Salz (Das Zeugs gegen Sodbrennen, bekannt aus der Fernsehwerbung). Nur mit "Natron" entsteht Verwirrung dadurch, daß aus historischer Sicht "Natron" nicht der komplette Name des Stoffes ist. Es gibt einfach-kohlensaures (Na2CO3, Natriumcarbonat, heute ugs. Soda, vollständig dissoziiertes, dh von allem Wasserstoff befreites Carbonat-Anion) und doppelt-kohlensaures Natron (NaHCO3, Natriumhydrogencarbonat, heute ugs. Natron, halbdissoziiertes Carbonat).

 

E X K U R S in die verrückte Welt obsoleter naturwissenschaftlicher Nomenklatur:

Warum "einfach-" (Monocarbonat) und "doppelt-kohlensauer" (Bicarbonat)? Für das doppelt-kohlensaure Natron bedarf es pro Natrium-Kation die doppelte Menge Carbonat-Anionen als beim einfach-kohlensauren Natron, nachdem das Bicarbonat ja nur eine negative Ladung hat und folglich nur ein Kation binden kann, während beim Monocarbonat zwei Kationen auf ein Anion kommen.

  • 4 Monate später...
Geschrieben (bearbeitet)

Kleiner Erfahrungsbericht zum Molekularsieb:

Auf gar keinen Fall darf man überdosieren, wie es mir versehentlich (keine Ahnung mehr warum) bei einem 240m-Spielfim passiert ist.

 

Der Film hat schon leichten Essiggeruch (so bekommen) und befand sich auf einer Plastikspule in einer 240m Aludose. Warum auch immer, ich hatte 2 Päckchen in die Aludose eingelegt, die sich auf (!) dem Filmwickel befanden, weil sie nicht am Spulenumfang positioniert werden konnten.

Ergebnis nach ca. 1 Jahr: Film ausgetrocknet, stark verwellt. Besonders in den Bereichen, wo die Tütchen direkten Kontakt zum Film hatten, ist starke Wellenbildung vorhanden. Leider sah man es beim Herausnehmen des Films aus der Aludose nicht, bzw. habe nicht besonders drauf geachtet.

Der Film hatte während der Projektion ab Filmmitte etwas Probleme mit der Perfo (gutmütiger Bauer T502) und lag zu meinem Schrecken am Ende zu 60m auf dem Boden! Der Greifer hat die Perfo des ausgetrockneten Films an den Rändern nach oben "gebördelt', so dass der Film nicht mehr auf die 240m Spule passt, weil die Filmlagen nicht mehr platt aufeinander liegen. Nach ca.180m ist eine 240m Spule randvoll!

Der Film ist nun leider für die Tonne.

 

Die auf keinen Fall zu überschreitende Dosierung lautet 2 Päckchen für 1000 Fuß 16mm-Film, das entspricht rund 300m.

Somit ergibt sich 1 einziges Päckchen zu 12,5gr. für 300m im 8 mm Format.

 

Ich habe eine16mm Dose mit 2 Spulen à 360m für den Film "African Queen" in Super8, Gesamtlänge des Films ist 635m.

Spulen und Dose aus Alu.

Hier habe ich 2 Päckchen (also für 600m Super-8-Film ) am Umfang der Spulen positionieren können. Bis heute nach gut 1,5 Jahren keine Veränderung des Films.

 

Möge diese Erfahrung andere warnen...

1. Lieber zu wenig als etwas zuviel dosieren.

2. Kein direkter Kontakt zum Film, Tütchen nicht direkt auf den Filmwickel auflegen

Bearbeitet von S8ler (Änderungen anzeigen)

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