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Geschrieben

Hatte noch keine Siemens-Kamera auf. Die Aufzugkurbel muß erst ab und dazu wird ein Gabel- oder Stirnlochschlüssel benötigt. Man kann sich auch mit Objektivzwingen behelfen. Aufziehen tut man im Uhrzeigersinn, demnach vermute ich Rechtsgewinde. Der Rest geht wohl von alleine.

Geschrieben

fast... das mit der Kurbel ist klar soweit. Nur wie bekommt man die Front ab, um dann die Seite abnehmen zu können? Es gibt Schrauben. Aber gibt es besonderes zu Beachten?

Geschrieben

Ich habe die Siemens B auch schon auseinandergebaut. Wenn die Schrauben (die vom ledernen Haltegriff können bleiben!) und die Kurbel raus sind, kann man sie ganz einfach aufmachen, wie in der Abbildung auf der von dir oben verlinkten Seite ersichtlich. Etwas Fummelarbeit und man sollte vorsichtig sein, weil es meist an einer Stelle hängt. Aber dann hat man es und zum Vorschein kommt eine wunderschöne Konstruktion aus Messingzahnrädern wie in einem Méliès-Film. Sogar nackt sieht diese Kamera gut aus!

 

Mich würde interessieren, mit was du die Zahnräder schmierst. Nähmaschinenöl?

Geschrieben

Ok. also keine Überraschungen zu erwarten.

Ich werde das alte Fett mit Bremsenreiniger auswaschen und dann mit Ballistol und Esso Universalöl schmieren, je nach Schmierstelle.

Geschrieben

Hallo,

 

Ballistol ist dafür nicht geeignet. Ballistol greift Buntmetalle an. Es reinigt sie gut, aber sollte nicht dauerhaft auf ihnen verbleiben. In deiner Kamera ist viel Messing verbaut, was über die Jahre von Ballistol hässlich werden kann. Es schmiert auch nicht besonders doll.

Falls irgendwo wirklich Fett benutzt wurde, sollte da auch wieder Fett hin.

Geschrieben

Eigentlich gibt es dafür ja eine einfache Unterscheidung:

Wälzlager und andere langsam laufende Lagerungen werden üblicherweise gefettet, alles was schneller läuft wird geölt.

Am Einfachsten orientiert man sich an dem, was man vorfindet, wobei verharzte Öle schon mal als Fett wahrgenommen werden.

Die verwendeten Öle müssen recht hochwertig sein, z.B. das sehr feine und dünne NyOil, das in kleinsten Dosen aufgetragen werden kann.

Generell gilt, daß weniger mehr ist.

Bremsenreiniger ist an sich zu aggressiv, damit mußt Du extrem vorsichtig sein.Am Besten alles zerlegen und nur die reinen Metallteile damit in Berührung bringen.

Ballistol ist natürlich hier nicht geeignet, zum einen sind die Schmiereigenschaften eher unterirdisch, zum anderen greift es bestimmte Materialien an. Auch Esso Universalöl gehört eigentlich kaum in eine Kamera.

Also besser passende Öle und Fette für feinmechanische Apparate nutzen ;-)

Geschrieben

Ballistol schmiert meiner Erfahrung nach sehr, sehr gut. Gut zB für "fein laufende" Lager wie bei Plattenspielern und Lagern der Schwungmasse von Lichttongeräten. Das wurde hier im Forum mehrfach dafür empfohlen, und auch in anderen Foren, und dafür verwende ich es auch selbst seit Jahren sehr erfolgreich. Ich habe die Teile allerdings auch nie darin eingelegt, sondern das Öl sparsam mit einem Drähtchen auf die entsprechenden Stellen aufgetropft.

Im Kontext von Buntmetallen habe ich es bisher nicht eingesetzt, danke für den Hinweis.

 

Bremsenreiniger ist nicht aggressiv, es ist keine ätzende Chemikalie oder dgl.. es ist schlichtweg ein Gemisch aus leichtflüchtigen Kohlenwasserstoffen, mit dem Schwerpunkt auf unpolaren Lösungsmitteln. Druckerreiniger aus der Sprühdose ist exakt das selbe. Es entfettet stark und ist daher der Haut gegenüber "aggressiv". Dass die metallischen Teile des Kamera-Laufwerks beschädigt werden halte ich für ausgeschlossen (anderweitige Meinungen dazu bitte begründen!).

 

Der Unterschied zwischen verharztem Öl und Fett ist mir bekannt. ;) Ich hatte die Kamera noch nicht offen, daher kann ich mir aktuell noch kein Urteil erlauben was da bislang drin war als Schmierstoff.

 

Also, dann mal her mit den Tips.. welche Öle und Fette gehören denn nun ganz konkret in die Kamera?

Geschrieben

Übrigens... mit meiner Frage "kann mir jemand ein paar Tips geben wie ich die C-Kamera fachgerecht öffne", habe ich auf so Dinge abgezielt wie

  • die Lagerung des Fokus-Rings aussen vor der Optik ist mit Ringsegmenten mit winzigen Kügelchen dazwischen gelagert, die nach dem Öffnen nur durch Fett am Wegrollen gehindert werden. Vorsicht, diese Teile also nach der Abnahme des Fokus-Rings gleich einsammeln und sicher verwahren.
  • die Fernsteuerbuchse auf der Rückseite muss nicht abgeschraubt werden

Geschrieben

Mal nebenbei.. wie lange brauchen eure Kameras von 0 auf 24 fps hochzulaufen? Ist etwas weniger als 1 Sekunde im Rahmen?

(Von anderen Kameras kenne ich das schneller...)

Geschrieben

Die Siemens-Kamera hat einen Fliehkraft-Geschwindigkeitsregler, bei der ein geteilter, relativ massiver (von Bohrungen abgesehen) Messingzylinder gegenFederkraft durch die Fielhkraft auseinandergezogen wird. Dieser Zylinder läuft mit einem Vielfachen der Schaltschritt-Frequenz. Und bei 24 fps will der natürlich erstmal auf Geschwindigkeit gebracht werden...

Ist es ggf mögiich dass die Siemens-Kameras konstruktionsbedingt so langsam anlaufen? Könnte einer der Besitzer mal ausprobieren wie die eigene Kamera anläuft?

Geschrieben

Hallo dbx1000 ich habe im letzten Jahr viel mit der F2 gefilmt. Die ist getriebemäßig sicherlich nicht so sehr verschieden vom C Modell. Ich habe mit 16Bs gefilmt. Wenn die Feder nicht ganz voll aufgezogen war (ich würde in der Erinnerung sagen, so ab der Hälfte der Federlaufzeit etwa) gab es am Anfang eine Überbelichtung. Bei voll aufgezogener Feder hatte ich keine Probleme.

Wenn man sich die Szenenanfänge am Leuchttisch ansieht, sieht man, dass das zweite Bild auch noch etwas heller ist, aber mehr nicht.

Der "Lichtblitzer" ist bei der Projektion allerdings verschmerzbar. Wo ich nicht sowieso schneiden mußte, habe ich das gelassen. Wenn ich mal viel Zeit habe .....

Eine Hochlaufzeit von einer Sekunde ist schon reichlich lange, möglicherweise ist die Feder schwach.

Ich habe auch eine B- und eine C Kamera, aber noch nie damit gedreht. Ich werde bei beiden mal das Hochlaufen gefühlsmäßig überprüfen, auch für 24BS und dir berichten.

Geschrieben

Ballistol schmiert meiner Erfahrung nach sehr, sehr gut. Gut zB für "fein laufende" Lager wie bei Plattenspielern und Lagern der Schwungmasse von Lichttongeräten. Das wurde hier im Forum mehrfach dafür empfohlen, und auch in anderen Foren, und dafür verwende ich es auch selbst seit Jahren sehr erfolgreich. Ich habe die Teile allerdings auch nie darin eingelegt, sondern das Öl sparsam mit einem Drähtchen auf die entsprechenden Stellen aufgetropft.

Im Kontext von Buntmetallen habe ich es bisher nicht eingesetzt, danke für den Hinweis.

 

Bremsenreiniger ist nicht aggressiv, es ist keine ätzende Chemikalie oder dgl.. es ist schlichtweg ein Gemisch aus leichtflüchtigen Kohlenwasserstoffen, mit dem Schwerpunkt auf unpolaren Lösungsmitteln. Druckerreiniger aus der Sprühdose ist exakt das selbe. Es entfettet stark und ist daher der Haut gegenüber "aggressiv". Dass die metallischen Teile des Kamera-Laufwerks beschädigt werden halte ich für ausgeschlossen (anderweitige Meinungen dazu bitte begründen!).

 

Der Unterschied zwischen verharztem Öl und Fett ist mir bekannt. ;) Ich hatte die Kamera noch nicht offen, daher kann ich mir aktuell noch kein Urteil erlauben was da bislang drin war als Schmierstoff.

 

Also, dann mal her mit den Tips.. welche Öle und Fette gehören denn nun ganz konkret in die Kamera?

Naja, für jemand, der eigentlich nach Hilfe fragt, riskierst Du ja einen sehr freundlichen Ton :neutral:

 

Also, bevor es jemand nachmacht:

Ballistol (das klassische Ballistol) ist natürlich kein feinmechanisches Schmiermittel. Es besteht aus sog. medizinischem Weißöl (so verharzt es wenigstens nicht und man kann damit Wunden reinigen), Alkoholen und Emulgatoren (Detergenzien, sonst würden sich die Akohole nicht mit dem Öl mischen).

Gedacht ist es (da es aus der Waffentechnik kommt) zum Reinigen und Schützen von Waffenteilen. D.h. sein alkalischer pH Wert und der Alkoholanteil ermöglichen das Entfernen von Oxidschichten von Metallen (auch Buntmetallen) und von verharzten Ölen und vor Allem von Pulver- und Blei-Rückständen. Der alkalische Charakter sorgt dafür, daß Buntmetalle auf Kupferbasis (Kupfer, Messing, Bronze) davon angegriffen werden, vor Allem aber Aluminium, Zink und Magnesium und deren Legierungen. Unberührt bleibt eigentlich alles aus Eisen.

Von allen anderen Metallen muß Ballistol nach der Reinigung sorgfältig entfernt werden.

Es hat durch das Weißöl eine gewisse Schmierwirkung. Durch das Verdunsten der Alkohole nach dem Schmieren z.B. eines Lagers ändert sich aber seine Viskosität. Durch die Emulgatoren kann es von Wasser und feuchtigkeit abgewaschen bzw. mit dieser emulgiert werden, was die Schmierwirkung noch einmal drastisch reduziert. Am Anfang schmiert das sicher irgendwie, aber es ist nicht zur nachhaltigen Schmierung von feinmechanischen Apparaten geeignet. Schmutzaufnahmefähigkeit, Viskosität und Druckaufbau im Schmierspalt passen dazu auf keinen Fall.

Der letzte Teil gilt auch für die gerne genutzten Haushaltsöle von Aral, Esso oder Shell.

 

Ich nutze vor allem Öle aus dem Bereich Uhrenreparatur (z.B. Koch Nr. 2 und Nr. 4 oder Möbius 8030) und (kein Witz) elektrischer Eisenbahnen (z.B. Conrad S46 oder Wittner CSW) . Ersteres an sehr feinen Lagern, die keine großen Reibungskräfte durch z.B. Abrieb vertragen (Verschluß u.ähnl.), letzteres, da wo mehr Abrieb entsteht (z.B. im Antrieb).

Als Fett verwende ich Klüber Microlube GL261.

 

Zu Deinem tollen Bremsenreiniger: "unpolare" Lösungsmittel, zumeist Aliphaten wie Hexan sin da natürlich drin, mit "polaren" wie Alkohol alleine (oder Wasser) wird man da nix ausrichten. ;-)

Aber die Bremsenreiniger, die ich bisher verwendet habe, hatten so ziemlich alles drin, was die Hexenküche an organischen Lösungsmitteln bereit hält (Benzol und Abkömmlinge, Aceton etc., früher auch Chloralkene).

 

Generell greift ein Bremsenreiniger alles organische an (von Metall hatte ich nie geredet), d.h. alle Kunststoffe, auch Duroplaste und vor allem Gummi.

Das Zeug dazu gedacht, Fette und Öle aus dem PKW sowie Harze aus dem Bremsbelägen und Teer zu entfernen und m.E. ist völlig überflüssig bei einer Kamera. Da tut es auch reines Hexan oder höherwertige Alkohole, bei Hexan muß man auf die Gummiteile aufpassen.

Geschrieben

Und diverse Reinigungserfolge, wenn es nicht um mieralische Verschmutzungen geht, kann man auch gut haben mit einem Gemisch aus Spritus, Wasser und Speiseöl. Das ist allerdings, wie im Grunde alles alkoholische oder Fettlösende, für Schellack geeignet. Ich hab bei Schmierölen eine recht einfache 'Untersuchungsmethode'. Öle und Fett die riechen sind nicht geeignet für Dauerschmierungen, weil sich das was riecht, leicht verflüchtigt und übrig bleibt das, was meist verharzt. Dafür kann man damit verharzte Sachen lösen. Caramba etc. ist so ein Zeugs, aufsprühen und nach 6-8 Wochen ist fast nichts mehr davon übrig. Öl oder Fett hingegen mit fast keinem Geruch bleibt einem lange erhalten an der Schmierstelle, Oxidationsversuche kann man ja vorher machen oder sieht die schon am Dosendeckel uder auf der Flasche am Heruntergelaufenden.

Jens

  • 5 Jahre später...
Geschrieben

Habe heute einer meinen Siemens Kameras B geöfnet. Das war sehr Einfach (sicher im vergleich zu Bolex typ H). Habe die zahnräder und Greifermechanismus ein tröpfchen Nähmaschinenöl gegegeben und weil der Kamera  etwas zu schnell lief, habe ich der hebel der Geschwindigkeitsknopf 8-16-64 kaum verbogen und jetzt lauft er wieder 3mtr in 25 sekunden. Ich war wirklich erstaunt von die Qualität des Inwendige. Dicke Zahnräder und eine sehr schweres Stahlrahmen. Nichts verschlissen, kein Raum auf die Achsen und auch das Kunstmaterial Zahnrad der regler sieht aus wie neu! 

 

Ist die Bremse der Regler Asbest? 

 

Wie öffne ich ein CII? Muss ich dann der Stachel zwischen Blenddrehknopf und das Linsegehäuse treiben? Nach innen oder nach ausen? Oder hat es ein Gewinde?

 

 

 

Alexander

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