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Geschrieben

Letztlich sprechen wir aber von einer Interaktion eines ernsthaften und interessierten Anwenders. Wer als, sagen wir einmal in Prenzlauer Berg wohnenden Hipsters, schnell einen coolen Effekt haben will, um seine lieben und gutmütigen "Friends" beeindrucken will, der kann egal, mit welchem Projektor Überraschungen erleben.

Geschrieben (bearbeitet)

Das war puaschal gegen die alle gleich aussehenden, die gleiche Tätowierung und den gleichen Vollbart tragenden Ergebnisse des gesamtdeutschen Schulwesens hier in Berlin.

Oder um mit Gottfried Benn zu sprechen: ....dumm sein und Arbeit haben. Das ist Glück.

 

 

Bearbeitet von cineprojekt_L (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

zurück zu den Projektoren:

Zitat

Warum steht Heurtier denn unten? Der P6-24 auch?

Den hab ich auch hier stehen. Mein Laienhafter erster Eindruck zu dem Gerät: Ein wirklich sehr gelungenes Gerät, wenns darum geht, solide Qualität vorzutäuschen! Das hellgraue Metallgehäuse mit seinen Kühlrippen sieht am Bild aus wie ein sauberer Aludruckguß. Entpuppt sich dann aber als wackeliges und bruchanfälliges Plastikgehäuse. Und hier haben wir genau die Vor- und Nachwickelrollen aus gestanzten Blechscheiben, die ich oben genannt habe.

Geschrieben

Die Kurvenscheibe ist beim M8 so ausgebildet, daß der Greifer beim unteren Totpunkt senkrecht leicht abhebt, bevor er zurückläuft. Das bewirkt ausgezeichneten Bildstand. Außerdem bietet der M8 stufenlose Geschwindigkeitsänderung von unter 15 B./s bis über 25. Der 18-5 läuft, wie die Bezeichnung sagt, mit 18 B./s und in 5er Zeitlupe. Beim M8 kann man auch die Lampe besser modernisieren.

Ich habe gestern einen 18-5 L abgeliefert, über dessen Lampenkonzept man ja nur den Kopf schütteln kann. In der Gebrauchsanleitung steht, der Buchstabe L stünde für Lumen, Licht, wovon man mit der Kaltlichtspiegellampe mehr habe. Heute könnte man den Trafo. entfernen, Netzspannungslampen einsetzen und den Motor für Netzspannung umwickeln lassen.

Den Heurtier finde ich eben nicht praktisch zum Saubermachen. Die Zahntrommeln sind eher zu groß. Der Positionierabstand (Abstand zwischen optischer Achse und Perforationsloch, in dem abgesetzt wird) ist auch zu groß, +5, übrigens auch für Super-8, das ‒2 verlangte. Zwei- und Dreiformatprojektoren haben mir noch nie gepaßt, nicht ein Mal als Zeiss-Ikon-Prevost Favorit 70-35.

 

Bitte zitiert nicht ganze Beiträge samt Bildern. Das nebenbei

Geschrieben

Danke für die Info mit der Kurvenscheibe beim M8. Das sind die interessanten Details.

Was stört Dich am Lampenkonzept des 18-5 L?

Geschrieben
Am 17.7.2016 um 17:30 schrieb alex535:

Normal 8 Filme sind Doppel 8 Filme? oder wie ist das.

Die Frage ist nicht ganz richtig beantwortet worden.

Zuerst war da Double-Eight-Film, 1932. Drei Jahre später gab es aber auch Straight Eight, Einfach-8-Film auf Spule. Mit der Agfa-Movex 8 ein Jahr darauf konnte man 10 Meter Einfach-8 in einem Lader haben, ähnlich wie schon 9½ mm 14 Jahre früher. In der Sowjetunion kam mit der Ekran 8 1961 noch eine Einfach-8-Kamera heraus.

Normal-8 heißt der Film im Projektor, im Englischen Regular 8, abgekürzt 8-R.

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb Semi:

Was stört Dich am Lampenkonzept des 18-5 L?

Daß die Lampe nicht recht hält in der wackligen Halterung. Den Stecksockel finde ich auch Mist. Oxidiert gerne. Abhilfe: weg damit und Krokoklemmen einsetzen

Eine 75-Watt-Lampe ist halt etwas mager. Die schwangere Jungfrau mit 50 Watt war noch schlechter, da blätterte leicht die Verspiegelung ab. Mehr als 80 Watt bringt der Trafo. gar nicht.

Geschrieben

Ok, verstehe.
Das Problem mit der abgeblätterten Verspiegelung kenn ich leider. Es ist eh nicht so leicht, bezahlbaren Ersatz zu bekommen. Ich glaube es gab mal einen Umrüstsatz für den 18-5 durch den man statt der schwangeren Jungfrau, Kaltlichtspiegellampen verwenden konnte (weiß zufällig jemand was genaueres zu diesen Umrüstungen?).

Welche Netzspannungslampen würdest Du denn ggf. Verwenden? Sowas da:
http://www.yatego.com/oconda/p,55a11b573e8e1,485f63580f4de7_5,osram-halogen-netzspannungslampe-64717-cp89-frm-650w-gy9-5-einseiti ?

Den Aufwand, den Motor umzuwickeln fänd ich jetzt ein bisschen groß.

 

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb F. Wachsmuth:

Ich rate zudem dringend von allen Projektoren ohne Vorwickelrolle ab. 

Da muss ich Ihm Recht geben. Mein aller erster Projektor war genau so. Einfädeln, ultra schwer... Der hat mir schon manchen Film ''geschräddert''.  

Geschrieben
Zitat

Außerdem bietet der M8 stufenlose Geschwindigkeitsänderung von unter 15 B./s bis über 25.

Hierzu hätte ich auch noch ne Frage. Man sieht gelegentlich M8-Projektoren an denen eine Stroboskopscheibe angebracht ist. So kann man die Geschwindigkeit einstellen. Wie macht man´s aber bei den vielen M8 die diese Scheibe nicht haben? Ich selbst bin da bisher immer nach Gefühl vorgegangen. Aber selbstverständlich liegt man so auch immer daneben. Gibts da nen Trick, den ich nicht kenne?

Zitat

Beim M8 kann man auch die Lampe besser modernisieren.

Dazu würden mich auch ein paar Details interessieren. Was kann man da machen und welche Vor- und Nachteile hat das? (Vorallem interessieren mich Methoden um günstiger und leichter an Ersatzlampen ranzukommen).

Geschrieben

Genau diese Scheiben mein ich. Die meisten M8 haben leider nicht mal ne Vorwickelrolle an dieser Stelle. Wenn sie eine Vorwickelrolle haben, dann sitzt diese genau in dem Gewinde in dem ansonsten nur eine Schraube sitzt. Ist eine Stroboskopscheibe verbaut, sitzt die Vorwickelrolle aber ein paar mm tiefer als die normale Vorwickelrolle, ohne Stroboscheibe. Da frag ich mich, wie die Stroboscheiben incl. Rollen befestigt werden.

 

  • 6 Jahre später...
Geschrieben
Am 11.12.2016 um 00:08 schrieb Semi:

genau erklären was einen Projektor filmschonend macht? Oder was an anderen Projektoren diesbezüglich schlecht ist? Was ist am M8 noch besser als am 18-5? Und woran erkenn ich ob ein Projektor vielleicht gefährlich für meine Filme sein könnte?

 

Die Fragen habe ich nie erschöpfend beantwortet.

 

Filmschonend sind Konstruktionen mit Geradzuggreifer, d. h. mit Greiferzähnen, die während des Zugs keine seitliche Bewegungen und keine in der Tiefe ausüben. 18-5 und M 8 haben Bogengreifer. Die Bogenradien sind recht groß, dennoch wälzen die Zähne sich auf den Lochkanten leicht ab. Streng gerade zieht zum Beispiel der Greifer des Eumig P 8.

 

Für den Film gefährlich ist der Mensch, nicht das Gerät. Wenn man sich nicht um den Projektor kümmert, dann verschmutzt er. An filmführenden Teilen herumwerkeln ist besonders gefährlich. Wenn jemand mit einem Schraubendreher abrutscht und Metallteile zerkratzt, können für den Film zerstörerische Brauen vorstehen. Im Filmkanal muß alles glatt poliert sein. Beschädigte Zahnrollen sind gefährlich. Abgeplatzte Verchromung ist ebenfalls nicht gut. Filmstillstand bei leuchtender Lampe kann zu Verbrennungen führen, der Projektor muß also einwandfrei funktionieren.

 

Durch die Jahre habe ich mehr Wissen über Schmalfilmprojektoren angesammelt und manches YouTube-Video gesehen. Allgemein werden die Filmschleifen zu groß gesetzt. Berührungsflächen mit dem Apparat aufs Minimum bringen. Alle Filme mit Vorspann versehen. Apparat wo vorgesehen schmieren und warm laufen lassen. Apparat auf Netzspannung einstellen oder Trafo. vorschalten. Ich messe heute bei mir zu Hause 230 bis 231 Volt an den Steckdosen. Die Spannung wird auf 240 und 250 Volt erhöht werden.

 

Mittlerweile kenne ich manches Gerät genauer und entdecke immer noch Interessantes. So ist z. B. der Ciné-Kodak Showtime 8 lichtstark und relativ gut zu pflegen (nicht das Automatikmodell). Er hat aber einen großen Positionierabstand. Der Ampro 8 hat auch gut Licht. Unbekannte Projektoren harren der Wiederentdeckung, so etwa der Ro-To 8 aus Italien. Jaja, erst muß man einen in die Hände bekommen.

 

Der Paillard-Bolex M 8 ist einer der Besten, weil er einen kurzen Filmkanal hat, die geniale Seitenführung auf zwei Kegeln, den senkrecht abhebenden Greifer in Position +3, je nach Modell ein Stroboskop und den Schleifenwiederhersteller, die Möglichkeit bietet, verschiedene Lampen einzusetzen, einen relativ guten (heulenden) Lüfter und stufenlos veränderliches Tempo. Zudem läuft der Film unter der Lampenhitze durch. Der 18-5 hat zu wenig Licht und einen schlaffen Lüfter. Dafür lärmt er nicht so.

 

Den Heurtier P 6 kann man nur schlecht sauber halten. Ich hasse alle diese verschlungenen Einfädelautomatiken!

  • 3 Monate später...
Geschrieben
Am 11.12.2016 um 10:43 schrieb Film-Mechaniker:

Ich rate ab von Leitz-Cinovid

@Film-Mechaniker Ich spiele mit dem Gedanken, mir einen Leitz-Cinovid zuzulegen. Gleich bei mir um die Ecke wird einer angeboten. Kannst du bitte kurz mal erläutern, warum du von diesem Projektor abrätst.
Gruß Frank

Geschrieben (bearbeitet)

Hat nur 8 V 50 W Lampe ... wohl sog. Ochsenauge, schwer zu beschaffen und dann sehr teuer.

http://www.lippisches-kameramuseum.de/Zubehoer_Film/Projektor_Leitz_Cinovid.htm

 

Dann besser die stabil-robusten und preisgünstig zu erwerbenden Eumig Zweiformatprojektoren 610 D bzw 6001...haben 12 V 100 W Halogenlampe.

Ernst

Bearbeitet von Ernst Wiegand
Ergänzung (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Ich habe auch noch einen und finde ihn prima. Er ist sehr leise, hat diese 8V 50W Lampe (Ochsenauge), die Bildqualität des Leitz-Objektives ist prima, auch der Bildstand. Allerdings ist das Bild etwas gelblich, wohl der Lampe geschuldet. Wenn Du ihn preisgünstig bekommen kannst und er läuft, dann nimm ihn.

Geschrieben

Die Lampe hatte in den 60ern als Niedervoltlampe schon eine ordentliche Leistung, natürlich kein Vergleich mit z.B Halogen 12V 100W. Die 500W Lampe im Bolex M8  produziert v.a. Wärme, heller finde das projizierte Bild kaum.

  • Like 1
Geschrieben
Am 11.12.2016 um 10:43 schrieb Film-Mechaniker:

Nicht filmschonend sind so genannte Schnellschalter, Projektoren mit kürzerer Transportzeit 

 

Nicht filmschonend ist so etwas:

Film einspannen will gelernt sein.jpg


Dann sind meine Hokushin-Projektoren vom Typ SC-10 auch nicht filmschonend, zumindest nicht der Transportgreifer, der eine kurze Schaltzeit hat, weil die Dunkelsektoren einen kleineren Winkel bzw. kleineres Bogenmaß haben.

 

Der abgebildete Pentax P80 weist einen Einlegefehler des Films auf, welcher nicht filmschonend ist.  

 

Am 11.12.2016 um 11:51 schrieb Friedemann Wachsmuth:

Ich rate zudem dringend von allen Projektoren ohne Vorwickelrolle ab. 


Ja, ich auch 😉 Vor allen in Kombination mit den Plawa-Spulen, die es in Klappboxen gab.

Geschrieben
vor 36 Minuten schrieb Martin Rowek:

Der abgebildete Pentax P80 weist einen Einlegefehler des Films auf, welcher nicht filmschonend ist.

 

Das hatte ich auch gemeint. Der Projektor ist nicht schlecht. Schon die ineinandergezwängten Spulen erzählen eine ganze Geschichte.

Geschrieben
Am 11.12.2016 um 11:51 schrieb Friedemann Wachsmuth:

Ich rate zudem dringend von allen Projektoren ohne Vorwickelrolle ab. 

Würde ich nicht mehr sagen. Umschaltbare S8-N8-Projektoren wie der Eumig 610 haben keine Vorwickelrolle, sind aber trotzdem empfehlenswert. Der Eumig 610 ist sehr zuverlässig, hat eine helle, leicht beschaffbare 100W Kaltspiegellampe, ist filmschonend und selbst bei falscher Formateinstellung passiert dem Film nichts.

  • 1 Jahr später...
Geschrieben
Am 11.12.2016 um 10:43 schrieb Film-Mechaniker:

so genannte Schnellschalter, . . .


Im Normal-8-Format gibt es davon eigentlich nur Kombinationsgeräte 8-S/8-R.

 

Berichtigung: Es gibt Normalacht-Schnellschalter. In künftigen Artikeln zu einzelnen Projektoren werde ich darauf eingehen.

 

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