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UFA-Doku über Heinz Riech aus den 70ern oder 80ern


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Geschrieben

Hallo zusammen,

 

ich habe vor ca. 10 Jahren mal eine Dokumentation über die Entstehungsgeschichte der Riech-UFA gesehen.

Heinz Riech wird vom Fersehen auf der Baustelle begleitet, bei der Dispo mit seinem Sohn, etc.

 

 

Ich finde Sie leider weder bei youtube noch sonst irgendwo.

 

Hat jemand einen Tipp, ob es die noch irgendwo gibt? :-)

 

Viele Grüße

 

Nick

Geschrieben

Die Reportage hieß "Der Kinokönig - Zu Gast bei Heinz Riech" aus der damaligen Sendereihe "persönlich" im WDR - damals noch West3 und stammt aus 1990. Ein genialer Bericht. So genial, dass er gleich am Folgetag nach der Erstausstrahlung von den Riech-Anwälten in den WDR-Giftschrank geklagt wurde. Für wie lange weiß ich allerdings nicht. Es gab m.W. nicht allzuviel Ausstrahlungen. Es existieren allerdings branchenintern noch Kopien aus der damaligen wirklich irren Ufa-Zeit.

Ich habe Herrn Riech sen. zu meiner Ufa-Zeit (genau den Zeitraum der Reportage) beinahe täglich auf der auch im Bericht gezeigten Baustelle miterleben dürfen. Seine Art und Weise hin oder her, DAS war ein echtes Original. Genau wie die ganze Ufa zu dieser Zeit. Das gibt es heute leider überhaupt nicht mehr. Eine irre Zeit.

Geschrieben (bearbeitet)

Auf Wikipedia findet man zum "Original" zwei Links zu Zeitungsberichten über ihn.

Krieg ohne Frieden - Wie Kino-König Riech seine Mitarbeiter schreckt

 

und

Nackte Wand

 

Was im Kino gespielt wird, bestimmt in manchen Städten nur ein Mann: Heinz Riech, der seine Kette von Filmtheatern jetzt weiter verlängerte.

 

Das schönste bei den Weihnachtsfeiern war natürlich immer wie gut SEIN Unternehmen die Olympic-Filmtheaterbetriebe gewirtschaftet hat.

Die höchsten Neben-Umsätze erzielte usw. Seine Mitarbeiter haben auch immer die höchsten Weichnachtsprämien erhalten.

Heute kann man das nur noch mit schmunzeln kommentieren, aber es war Kinogeschichte.

Bearbeitet von RaKna (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Mich hat das Verhalten/die Reaktionen der anwesenden Theaterleiter auf "Ausbrüche" von HR bei den Seminartagen (vor der Weihnachtsfeier) teilweise erschüttert.Gestandene Männer (und Frauen), die abgekanzelt wurden, und sich in ihre Sitze drückten. Und der ganze Saal schwieg dazu, und zog den Kopf ein.

 

Von seinen Aussagen/Ereignissen bei manchen Weihnachtsfeiern mal ganz abgesehen....

 

@ Professor Fate

 

Das war "Osnabrück an der Osna",gell ?

 

"Das gibt es heute leider überhaupt nicht mehr."

 

Das hätte es (in dieser Form) schon damals nicht mehr geben sollen/dürfen.

Wenn der Juniorchef eines so großen Unternehmens seinerzeit verkündete,

Kreativiät wird bei uns nicht bezahlt, spricht das Bände für die weitere

Entwicklungsdynamik eines Unternehmens.....

 

P.S. Die WDR Doku suche ich selbst auch seit langer Zeit auf Video oder DVD.

Ich werde nie vergessen, wie ich sie mit meinem Vater seinerzeit im TV

gesehen habe. Er sagte nur entsetzt UND FÜR SO EINEM MANN

ARBEITEST DU ???

Bearbeitet von RexamRathaus (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

@ RexamRathaus

 

Verdammt JA! Osnabrück an der Osna! :bounce:

Aber unbezahlte Kreativität stimmt jetzt so nicht. Ich konnte mich zu meinen Zeiten dort eigentlich immer ordentlich entfalten.

Und Geld (das wissen wir im Kino alle) ... ist ja nicht alles.

Die alte Ufa war so wunderbar dezentral organisiert, so dass den Machern vor Ort bei vielen Dingen freie Hand gelassen wurde.

Diese "Wir machen jetzt alle, was die Zentrale vorgibt"-Art ist ja erst mit den Multiplexen und deren Machern aufgekommen.

Seitdem regieren dort ausschließlich die BWLer.

Geschrieben (bearbeitet)

@ RexamRathaus

 

Verdammt JA! Osnabrück an der Osna! :bounce:

Aber unbezahlte Kreativität stimmt jetzt so nicht. Ich konnte mich zu meinen Zeiten dort eigentlich immer ordentlich entfalten.

Und Geld (das wissen wir im Kino alle) ... ist ja nicht alles.

Die alte Ufa war so wunderbar dezentral organisiert, so dass den Machern vor Ort bei vielen Dingen freie Hand gelassen wurde.

Diese "Wir machen jetzt alle, was die Zentrale vorgibt"-Art ist ja erst mit den Multiplexen und deren Machern aufgekommen.

Seitdem regieren dort ausschließlich die BWLer.

 

Diese "Wir machen jetzt alle, was die Zentrale vorgibt"-Art...

 

gabs schon Ende der 80er, Stichwort RUNDSCHREIBEN VON Zentrale an ALLE,

mit den bekannten Stichwörtern MUSS - IMMER - WENN NICHT,DANN....

 

P.S. Ein paar gute BWLer und KREATIVE hätten der Firma schon damals

seeeehr gut getan. Bei dem Auspruch von MR anläßlich einer

Filmball-Besprechung ( Filmball = Sponsoren = Benefiz !)

über den guten Kartenverkauf " na toll, dann machen

wir ja vielleicht sogar GEWINN" fiel mir nichts

mehr ein..... :shock1:

Bearbeitet von RexamRathaus (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Stimmt. Aber wie kommt man da heran ? An eine Kopie, auf DVD ?

Vorschläge gern per PM....

 

Aus legalem Wege wahrscheinlich gar nicht:

Die folgenden Mitschnitte können in der Mediathek an den AV-Arbeitsplätzen genutzt werden. Eine Ausleihe durch hochschulfremde Nutzerinnen und Nutzer oder ein Kopieren der Mitschnitte ist nicht möglich. Mehr Informationen unter http://www.bib.uni-mannheim.de/1117.html
Geschrieben (bearbeitet)

Vergessen wird oft auch der Auftritt von Tante Uschi in dieser Dokumentation.

Fügte man einen weiteren Buchstaben ihrem Spitznamen hinzu, stößt man auf ein Gewerbe, das HR durchaus zur Freude gereicht haben wird.

 

Sie war daraufhin seine oberste Statthalterin in Berlin und entschied über alles. Als sie vom Tod ihres Geliebten erfuhr, brach sie im Büro des Marmorhaus zusammen. Die Ära der Tyrannei war zu Ende.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Vergessen wird oft auch der Auftritt von Tante Uschi in dieser Dokumentation.

Fügte man einen weiteren Buchstaben ihrem Spitznamen hinzu, stößt man auf ein Gewerbe, das HR durchaus zur Freude gereicht haben wird.

 

Sie war daraufhin seine oberste Statthalterin in Berlin und entschied über alles. Als sie vom Tod ihres Geliebten erfuhr, brach sie im Büro des Marmorhaus zusammen. Die Ära der Tyrannei war zu Ende.

 

Richtig. Die Dame mit K am Anfang und R am Ende,gell ?

 

Warum sie zusammenbrach ?

Weil sie sich ausrechnen ( ausrechnen? nein, das war so klar wie Klosbrühe!)

konnte, das sie umgehend aus dem Konzern entfernt werden würde. Schon

allein wegen "Wilmi" :rolleyes:

 

Mit Folgen. Aber die kommen per PN..... :shock:

  • 4 Jahre später...
Geschrieben
Am 2.9.2016 um 10:59 schrieb RexamRathaus:

(...)

Ich werde nie vergessen, wie ich sie mit meinem Vater seinerzeit im TV

gesehen habe. Er sagte nur entsetzt UND FÜR SO EINEM MANN

ARBEITEST DU ???

 

Ach? Das war bei mir genauso! (Als mein alter Herr erfuhr, für wen ich alles tat, fauchte er: "du verkommenes Subjekt!".)

 

Im Royal Palast mussten ja die Mitarbeiter Spalier stehen und wurden vom Luzifer abgezählt. In dieser Art: "Sie bleiben. Und Sie bleiben ebenfalls. Aber Sie? Sie gehen!".

 

Seine letzte Theaterleiterin dort stichelte hinter dem Vorhang: "über die Ufa könnte man einen Kriegsfilm drehen - mit Heinz R. in der Hauptrolle von Adolf H. --- Aber Herr Flebbe, jaaa: das ist für mich deeer neue Kino König!".

Als ich sie später wiedertraf und frohlockte, dass ich jetzt für einen Flebbe arbeitete, hieß es mit erloschenen Augen: "das ist ja noch schlimmer...". Und damit hat sie vollkommen recht behalten.

Ein Schlachthof zwischen Multiplex und Lounge Kinos, den Ex-Berlinale Direktor Wolf Donner, mit dem ich stets sympathisierte, zum Glück nicht mehr kennenlernte: aber er moege in Frieden ruhen, wir ehren ihn.

 

Riech hatte oft (so einige, emotional mit der Kinostaette verbundene) Mitarbeiter wieder zurückgeholt. Aus so einer Art Sippengefühl heraus. In heutigen Multiplexen absolut undenkbar.

 

Prägende Erinnerungen an das Riech-Imperium bleiben ewig und die gemachte Lebenserfahrung, in der man alle Tiefen, aber auch die höchsten Höhen kennenlernen durfte. Unter Riech bestanden noch die größten Leinwände Europas und klassischen Zweckbaukinos.

Flebbe und Hintermänner zogen dann in die Stadtzentren und verdrängten solche Kulturbauten: eine barbarische Tat.

  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)

Tärääääääää !

Da guckt man spät nachts nochmal in Forum, um sich über die derzeitige (besch.......) Lage an der KinoFRONT zu informieren, und da ist er: Der Wehrmachtsbetreuungs/Wanderkinospieler/Kinokönig ! Inklusive Uschi aus Berlin 🤪

 

Ein HERZLICHES DANKESCHÖN an Tackerfilm !!!

 

@cinerama"Riech hatte oft (so einige, emotional mit der Kinostaette verbundene) Mitarbeiter wieder zurückgeholt."

 

Es gab Theaterleiter, die montags in der Zentrale in Düsseldorf bei VR anriefen, HR hätte sie fristlos entlassen. Was sie denn tun sollten? Antwort von VR "Arbeiten Sie erstmal einfach weiter".....

 

 

Bearbeitet von RexamRathaus
Ergänzung (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Ich habe Heinz Riech während meiner Zeit bei der Ufa von 1976 bis zu seinem Tod zigmal live erlebt. Bei Umbauten von Einzelhäusern in Kinocenter wie z.B. Thielenplatz, Kröpcke, Palast oder auch Filmfestspielhaus war er fast täglich auf den Baustellen um sein eigenes Bauteam zu kontrollieren. Während des gesamten Umbaus am Thielenplatz lief "Ein Käfig voller Narren". Das Personal musste nachmittags die Sitze vom Staub befreien und dann wurde ab 17 Uhr gespielt. Nicht ein einziger Tag wurde nicht gespielt. Meine Erinnerungen an diesen Mann sind durchweg negativ, liegt vielleicht auch daran, dass ich ihn zu oft live erlebt habe.  Als er überraschend verstarb gab es zumindest in Hannover niemanden der ihm nachtrauerte. Als ich 2002 von der Ufa ins CinemaxX wechselte, habe ich immer gesagt, dass ich über die lange Zeit bei der Ufa und H.R. mal ein Buch schreiben werde, umgesetzt habe ich das zum Glück nie. Danke für den Link, die Doku werde ich mir mit Freude anschauen.

 

Geschrieben

Danke für den Link! Ich habe genau zu dieser Zeit für die UFA in Osnabrück gearbeitet und habe alles aus dem Bericht 1:1 miterlebt. Was für eine Zeit. Aber am Ende hat er immer die Firma zusammengehalten. Ich erinnere mich auch an ruhigere Momente mit Heinz Riech, in denen er sehr viel in sich gekehrter war. Das konnte ich zu Beginn gar nicht glauben. Heinz Riech brauchte Kontra, man musste ihm Grenzen setzen und fordern. Man musste ehrlich sein. Nachdem ich das erkannt hatte, ging es erheblich besser mit ihm. Irgendwann wollte auch ich den neuen Heilsbringer Herrn Flebbe kennenlernen und wechselte in der Stadt die Häuser. Tatsächlich war es bei den Flebbe-Betrieben damals sehr viel heftiger und schwieriger, als nach außen kolportiert wurde. Ich erinnere mich, dass ich im Kino dort eines Abends an der Kasse saß und der damalige FTB-Riech-Prokurist Udo Deinert im Einlass vor mich trat, mit mir zwei, drei Sätze wechselte und mir dann erklärte, er würde hier nicht eher wieder gehen, bis ich ihm zugesagt hätte, zur UFA zurückzukommen, ohne mich würde alles durcheinander sein. Fand ich einen irren Auftritt und es fiel mir nicht schwer, seiner „Drohung“ nachzugeben. Es folgte eine lange und gute Zeit. Ach ja, die 1990er... 

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