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Geschrieben

Hallo an alle!

 

Mein Name ist Bernhard, ich komme aus Graz, Österreich und bin Langzeit-Mitleser, Erstmals-Poster.

 

Ich habe eine Frage an alle Entwicklungs- und Chemieexperten, wie z.B. Friedemann:

Über APUG.org habe ich Kontakt zu einem russischen Verkäufer von ECN-2 Chemie.
Er bietet 1l Kits an, wurde hier auch einmal besprochen, auf Ebay zu finden unter:

http://www.ebay.at/itm/ECN-2-chemische-Kit-fur-Farbnegativfilm-Entwicklungs-/142233238165?hash=item211dc2fa95:g:VtUAAOSwQTVV8n~O


Ich entwickle schon lange zuhause erfolgreich meine Schwarzweiss und Farb Fotos mit Tetenal Kits und co.
Beherrsche also Kit-Anwendung ganz gut, traue mir aber nicht zu, ECN-2 Rohchemie für Schmalfilme selbst zu mischen, daher wäre ein ECN-2 Kit perfekt.

 

Ich frage mich nun

  • ob es da Probleme beim Zoll geben wird, wenn man diese Chemie aus Russland einführt
  • in wieweit ihr es für gefährlich hält, von unbekannten solche Chemie zu kaufen

 

Hat jemand von euch bereits Erfahrungen mit diesem Kit?

 

Ich stehe im Emailkontakt und beschaffe mir momentan die englische Anleitung, hoffentlich sieht man darin, welche Chemiebestandteile verwendet werden.

Dann werde ich wohl den Österreichischen Zoll fragen, ob ich diese auch importieren darf.

 

Was hält ihr von diesen Kits?

 

Bernhard

Geschrieben

Ich habe keine Erfahrungen damit, würde es aber einfach mal probieren.

Ich denke nicht, dass die Chemie groß vom Original abweicht – warum auch? Die Rezepte sind öffentlich. Beschaffung der Rohchemie ist auch nicht so sehr das Problem, eher die Mindestmengen, die man abnehmen muss. Und bei dem Preis gibt es nicht viel Risiko. Opfere eben einen frischen ECN-2 Film, belichte ihn mit einme Test-Chart und schick die eine Hälfte zu Andec, die andere entwickelst Du selbst. Danach bestellst Du eine Einlichtkopie und kannst bestens die Ergebnisse vergleichen (und uns berichten).

 

Den meisten Respekt hätte ich vorm Remjet, bei einigen Filmen (Kodak) ssitzt das doch sehr sehr fest. Da ist Fuji-Material für den Heimverarbeiter doch sehr viel angenehmer (aber eben nicht mehr ganz frisch).

 

Dem Zoll in Deutschland ist alles egal, was weniger als €26,30 wert ist. 

 

Also: Nur Mut! Ausprobieren und berichten :)

Geschrieben

Hallo Friedemann!

 

Danke für die schnelle Antwort.

 

Ich habe Kodak und Fuji Material zuhause, kann also beides einmal ausprobieren und dann mehr mit Fuji machen.

Zudem habe ich mir einen speziellen Remjet-Entferner aus England organisiert, eine kleinere Menge dessen, was von Kodak verkauft wird.

Damit wird's dann wohl gehen :)

 

vor 19 Minuten schrieb F. Wachsmuth:

Dem Zoll in Deutschland ist alles egal, was weniger als €26,30 wert ist. 

 

Also: Nur Mut! Ausprobieren und berichten :)

 

Danke :) Werde ich demnächst versuchen und dann hier berichten.

 

Bernhard

Geschrieben

Der Trick beim entfernen der Remjetschicht (Remjet = "Removable by Waterjet" ist nicht die Chemie, die ist relativ trivial. Es ist die Mischung aus Chemie und Mechanik.

 

Aus dem Kopf, ich glaube der PE hat das auf photo.net mal erläutert: Die Schicht ist eine Mischung aus Flammruß und CAP (auch bekannt als Cellulose Acetat Phthalat oder Cellacefate, CAS-Nr.  9004-38-0). Bis etwa zum Jahr 2000 wurde diese Schicht in einem etwa halbminütigen Vorbad aus ca. 100g/L Natriumsulfat und etwas Borax, mit NaOH auf pH 9,2 gebracht, angelöst. Das Natriumsulfat diente wohl dazu, ein vorzeitiges Auflösen der Schicht im Wasser zu verhindern, während Borax und NaOH das Zellulosepolymer destabilisiert haben. Die vorzeitige hydrolyse sollte verhindert werden, damit keine Rußpartikel auf der Schicht landen. 

Anschliessend haben kräftige Wasserdüsen beidseitig die Schicht entfernt. Das Natriumsulfat war flugs verdünnt und verhinderte die Wasserlöslichkeit nicht länger, also ging der Großteil hier runter. Der Rest wurde mit gegenlaufenden, weichen Rollen abgetragen.

 

Etwa seit der Jahrtausendwende änderte Kodak das Vorgehen. Das Vorbad wurde weggelassen und direkt eine gepufferte Bikarbonatlösung mit etwa pH 10 verwendet, um den Großteil des Remjets direkt im ersten Bad zu entfernen. Diese Lösung wurde gut gefiltert und ging dann partikelfrei in die Wasserdüsen bzw. auf die weichen Rollen. 

 

Geschrieben

Ja, davon habe ich schon gelesen, dass normalerweise mechanisch mitgeholfen wird. Interessant ist aber dieser Remjet-Entferner hier, den ich mir besorgt habe:

http://ntphotoworks.com/shop/product/remjet-removal-300ml-genuine-kodak-ecn2-pre-wash/

 

Laut Verkäufer soll man damit im Prebath alles perfekt entfernen können, es soll da angeblich fast nichts bis gar nichts übrig bleiben, sodass man nicht manuell nach dem Fixieren und vor dem Stabilisieren etwas entfernen müsste.
 

Hab's noch nicht ausprobiert, kann also keinen Erfahrungsbericht dazu abgeben, werde das aber bald tun.

Geschrieben

Das stimmt so nicht ganz, Sandro. Da entsteht kein Stich, sondern eher ein (kleiner) Kipp. Und die Gradation stimmt auch nicht ganz -- was sich beim Kopieren nicht wegfiltern lässt.

ECN-2 in C-41 ist echtes Cross-Processing, das heisst der Farbentwickler passt nicht zu den Kupplern. Es ist mehr als nur eine kleine chemische Abweichung.

Ja, die Ergebnisse sind meist sehr ansehnlich und viel natürlicher als andere Cross-Entwicklungen, aber die Langzeitstabilität der Farbstoffe ist hier eine Unbekannte.

Geschrieben

Wenn ich kurze Stücke Kinofilm als 36er Film in meiner Fotokamera verwende, entwickel ich zuhause immer mit einer Mischung aus C-41 und RA-4.

RA-4 developer nach Vorgabe angesetzt, bei 38° für 3:15min.

Danach BX und Stab vom normalen Tetenal C-41 Kit.

 

Die Ergebnisse werden so, zumindest bei mir, VIEL besser.

Mit normalen C-41 developer haben meine Fotos immer einen Magentastich beim Scannen und einen viel zu hohen, für mich unansehnlichen Kontrast.

 

Bernhard

Geschrieben

ECN-2 basiert auf CD-3.

RA-4 basiert ebenfalls auf CD-3.

C-41 basiert auf CD-4.

 

RA-4 ist auch sonst recht nah am ECN-2-CD dran, zumindest wesentlcih näher als der C-41-CD. Mit RA-4 wirst Du langzeitstabile Farstoffe erhalten -- die Kurven kippen aber mit Sicherheit immer noch. Bei Farbentwicklern ist kritisch, dass jede Farbschicht die gleiche Empfindlichkeit und das gleiche Gamma erreicht. Das wird mit RA-4-FD nicht passieren. Aber langzeitstabil und ansehnlich ist ja schon mal was. :)

 

Vor allem ist RA-4 ja saubillig. Muss ich mal probieren, bevor meine Konzentrate heir verschimmeln...

Geschrieben
vor 59 Minuten schrieb F. Wachsmuth:

Das stimmt so nicht ganz, Sandro. Da entsteht kein Stich, sondern eher ein (kleiner) Kipp. Und die Gradation stimmt auch nicht ganz -- was sich beim Kopieren nicht wegfiltern lässt.

ECN-2 in C-41 ist echtes Cross-Processing, das heisst der Farbentwickler passt nicht zu den Kupplern. Es ist mehr als nur eine kleine chemische Abweichung.

Ja, die Ergebnisse sind meist sehr ansehnlich und viel natürlicher als andere Cross-Entwicklungen, aber die Langzeitstabilität der Farbstoffe ist hier eine Unbekannte.

Oh, da habe ich mich wohl geirrt.

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb F. Wachsmuth:

Vor allem ist RA-4 ja saubillig. Muss ich mal probieren, bevor meine Konzentrate heir verschimmeln...

 

Ja, ist auf jeden Fall einige Versuche wert. :)

Hatte gute Ergebnisse sowohl mit Compard Digibase RA-4 von Maco, das soll ja bei 38° verwendet werden, als auch mit Adox RA-4, das ich gegen dessen Anleitung auch bei 38° verwendet habe.

 

Jetzt kaufe ich mir aber trotzdem in den nächsten Tagen dann wohl die ECN-2 Chemie aus Russland.

  • 3 Monate später...
  • 5 Monate später...
Geschrieben
vor 1 Minute schrieb SandroP:

Ich kann einen 1,5l ECN-2 Chemiesatz anbieten. Der reicht für eine 30m 16mm Rolle. Kostet 25€. Selbst konfektioniert!

Braucht man nicht 1.8l für die zwei 16mm Spulen übereinander im Lomo?

Ansonsten hört sich das interessant an, ist auf jeden Fall billiger als meine bisherige Quelle.

Wie würdest du soetwas liefern können, also welche Behälter sind da dabei und würdest du sowas auch nach Österreich schicken?

Ich brauch momentan kein weiteres ECN-2 (hab noch) aber in ein paar Monaten wär's sicher interessant.

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb SandroP:

Wenn dein Lomo-Tank modifiziert ist reichen 1,5l locker. Nach Österreich sollte gehen.

 

Sandro, was meinst du mit einem modifiziertem Lomo-Tank ?

Geschrieben

Es stimmt aber nicht, dass nach der Modifikation 1.5 Liter “locker” für 2x16mm reichen. Das reicht ganz ganz knapp, und auch nur bei einigen Tanks. Die unterscheiden sich. 

 

1.6l sollten es schon allermindestens sein, wenn man keine Blasenränder haben will. 

Geschrieben
Am 17.9.2017 um 15:09 schrieb SandroP:

Da ist die untere Spirale nachgearbeitet. Da ist ja ein Loch und das muss tiefer gemacht werden. Ich mache mal ein Bild.

 

Sandro, würde gerne mal so eine Nachbearbeitung als Photo sehen, nehme an die Spirale bekommt dann Bodenhaftung

 

Am 17.9.2017 um 16:09 schrieb F. Wachsmuth:

Es stimmt aber nicht, dass nach der Modifikation 1.5 Liter “locker” für 2x16mm reichen

Das reicht ganz ganz knapp, und auch nur bei einigen Tanks. Die unterscheiden sich

 

Friedemann, worin unterscheiden sich die Lomo Tanks denn genau ?

Bekannt ist mir, das es 2 unterschiedliche Innenhöhen geben soll,

und das minimale Fertigungstoleranzen existieren, war es das ...

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb F. Wachsmuth:

$_ =~ s/minimale/heftige/;

 

vor 1 Stunde schrieb FilmCurlCom:

Haha :1_grinning:

 

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