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Geschrieben (bearbeitet)

Immer wieder ernüchternd, als zahlender Gast in fremde Filmtheater zu gehen. Ein ganzes Jahr war ich nicht mehr in einem Frankfurter Erstaufführungskino, jetzt war mal wieder Zeit für einen Versuch. Das Ergebnis: Ernüchternd.

 

Mittelgroßes Arthauskino nahe dem Ort, an dem die Gebr. Lumière die ersten Filmaufnahmen von Frankfurt/Main drehten, eigentlich ganz ansprechender Saal in der Bauart Studiokino der 1950er Jahre. Gespielt wird JACKIE in OMU. Das flaue, kontrastbefreite Bild schreibe ich zunächst dem halbhellen Saallicht während des Vorprogramms zu - ein Irrtum. Auch bei kompletter Dunkelheit bleibt es gräulich-matschig. Der Kasch ist schief, zwischen Filmbild und Kaschkante klaffen beiderseits ca. 40 Zentimeter blanke Bildwand.

 

Einziger Pluspunkt war das zivilisierte Publikum, das trotz Popcorn und Smartphones nicht den Film zerquatschte und zerschmatzte. Wer mal geglaubt hat, daß Digitalprojektion eine Verbesserung gegenüber 35mm bringe, wird hier eines besseren belehrt. Lieblose, unzulängliche Präsentation, das ist der Standard. Keinen stört's, keiner merkt's - Arthaus ist wohl auch nur eine Art Haus (Lichtspiel-).

 

Nächstes Jahr ein neuer Versuch!

 

Bearbeitet von Jeff Smart (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Jackie ist auf 16 mm gedreht worden. Von daher lag die miese Digitalprojektion am DCP - ist also künstlerisch so gewollt. Der Trailer sieht auch nicht besser aus.

 

Geschrieben

Oh je, wen man das als digitale Analogprojektion versteht, dann ist das Schade. Look ist ja eine Sache, schlechte Qualität daraus zu machen eine andere. Wenn das Vorprogramm jedoch auch schon nix war, dann kann es nicht nur am DCP liegen. Mattscheibe sieht man ja auch öfters, so der Milchglaseffekt ala Zärtliche Cousinen.

Und es ist Winter, dan kann man schonmal mit eingecremten Finger übers Objetiv wischen, denn das mag auch mal gestreichelt werden. Schade, jedoch muß man selbst in digitalen Zeiten sich ums Material kümmern.

Jens

Geschrieben (bearbeitet)

Nein, es lag nicht am 16mm-Aufnahmeformat. Das Vorprogramm sah genauso flau und mau aus.

 

Warum ich mich über einen Kasch freuen soll, der windschief wie ein alter Kuhzaun hängt, ist mir nicht klar. Gefreut hätte ich mich, wenn er lotrecht mit der Kante des prohizierten Bildes abgeschlossen hätte. Soweit ich mich erinnere, konnte das Kino zu Analogfilmbandzeiten auch 1:1,66 spielen.

 

Warum ich mich freuen soll, daß ein Kino überhaupt noch einen Vorhang besitzt, ist mir nicht klar. Das verbessert eine flaue Projektion mit falscher Begrenzung in keiner Weise.

 

Ohne Perfektion zu erwarten, orientiere ich mich persönlich an denen, die es gut oder besser machen, nicht an den Schlampern und Pfuschern dieser Erde, die es noch einen Tick billiger und abgerissener machen. Dann könnte ich auch noch dankbar dafür sein, daß das Kino den Film nicht in Mono oder ganz ohne Schallwandler gespielt hat.

 

Aber jeder, wie er's mag.

Bearbeitet von Jeff Smart (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb Jeff Smart:

...Warum ich mich über einen Kasch freuen soll, der windschief wie ein alter Kuhzaun hängt, ist mir nicht klar....

Warum ich mich freuen soll, daß ein Kino überhaupt noch einen Vorhang besitzt, ist mir nicht klar....

 

Nun ja, weil manche Kinos beides weglassen. Man sieht die nackte Leinwand, dann die Projektion, kein Kasch auf der Leinwand, fehlt nur noch, dass ein Mauszeiger auftaucht...

Früher hieß es "Filmtheater", jetzt ist es eher eine Art Fernsehstube und inzwischen benutzt man auch die gleiche Technik.

  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)
On ‎2‎/‎6‎/‎2017 at 8:40 PM, tomas katz said:

Jackie ist 1,66:1, daher vermutlich der Abstand zwischen Bildkante und Kasch.

Richtig, Baer trotzdem gegenüber dem unbedarften Gast ein Mißachtung der Schaukunst.

Doch was soll's. 

Wie sagte jemand, der in einen YouTube Video die Installation seines Atoms Systems im Heimkino beschreibt. 

"2003 war ich das letzte Mal im Apollo (britische Kette, heute VUE -St.) hier am Ort. Trübe, unscharfe Bilder, schlechter Ton. Verdeckt und teuer. Da habe ich mir dann das erste Home Cinema System gekauft. Und bin nie wieder ins Kino gegangen. Und das bisher nicht bereut."

 

Wie auch La La Land. "Für diesen Einen Film lohnt ja das Anlegen eines neuen Formats und eines Kaschierungswertes nicht."  Zitat Kinobetreiber, der den Film dann schon mehrere Wochen erfolgreich sendet abspielt.

 

Prinzipielle Problem überall.

Ich hatte den zuletzt genannten Film in einem sehr schönen Kino am Sonntag mal komplett gesehen. Toller Saal, ca 16m Bild, tolle Schaukunst, aber wohl etwa 18 Kerzen und ohne nennenswerten Kontrast mit DLP 4k Maschine. Ja, 4k 1,4" sind einfach 4 auf einem Chip belichtete 0,7" S2k Panels, deren Kontrast prinzipbedingt nicht prall ist, und DCI bietet nun mal keine Auto-Iris, wie der Heimbeam, die das etwas verbessert. Das Hi Contrast Objektiv ist ein Aufpreisartikel mit saftigen Preisschild, aber lohnend, ist jedoch in der hier geforderten langen Brennweite nicht erhältlich. Hier gab es nur das Kongresshallenobjektiv, für beleuchtete Säle. Irgendwie grausam , das Bild.

Und der Ton? Nichts oberhalb des Telefonspektrums des "Bell Telefons", keine Impulswiedergabegüte, ebenfalls grausam.

Wo waren Glockenspiel und HiHat? Und was ist mit dem Stick, der auf die Drum trifft, wo war das toc?,Weg! So schlecht waren 1990 er Analoglautsprecher wirklich? Ja! Dolby, JBL und THX, der Substandard der 90...

Schade, das geht besser, zeigen diverse Kleinkinos überall in der Republik, wo ich häufig genug Teile sehen und hören konnte, auch in absolut genialer, farbiger 4k Präsentation, manchmal sogar mit Ton.

Wenn ich das Erlebnis bewerten sollte, 9/10 für  das Kino, 4/10 für das Bild und 2/10 für den Ton.

Den 2. Punkt beim Ton gibt es dafür, weniger, als -3dB unter Referenz gespielt zu haben.

Die 4 Punkte beim Bild, weil es in Berlin noch wesentlich schlimmere 4k Projektionen, z.B. Inter, mit diesem Film gibt.

Dafür dann 9 Euro pro Person... Das ist der Preis einer teureren BluRay Disc.

 

 

-ST

Bearbeitet von stefan2
edit (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb stefan2:

Richtig, Baer trotzdem gegenüber dem unbedarften Gast ein Mißachtung der Schaukunst.

Doch was soll's. 

Wie sagte jemand, der in einen YouTube Video die Installation seines Atoms Systems im Heimkino beschreibt. 

"2003 war ich das letzte Mal im Apollo (britische Kette, heute VUE -St.) hier am Ort. Trübe, unscharfe Bilder, schlechter Ton. Verdeckt und teuer. Da habe ich mir dann das erste Home Cinema System gekauft. Und bin nie wieder ins Kino gegangen. Und das bisher nicht bereut."

 

Wie auch La La Land. "Für diesen Einen Film lohnt ja das Anlegen eines neuen Formats und eines Kaschierungswertes nicht."  Zitat Kinobetreiber, der den Film dann schon mehrere Wochen erfolgreich sendet abspielt.

 

Prinzipielle Problem überall.

Ich hatte den zuletzt genannten Film in einem sehr schönen Kino am Sonntag mal komplett gesehen. Toller Saal, ca 16m Bild, tolle Schaukunst, aber wohl etwa 18 Kerzen und ohne nennenswerten Kontrast mit DLP 4k Maschine. Ja, 4k 1,4" sind einfach 4 auf einem Chip belichtete 0,7" S2k Panels, deren Kontrast prinzipbedingt nicht prall ist, und DCI bietet nun mal keine Auto-Iris, wie der Heimbeam, die das etwas verbessert. Das Hi Contrast Objektiv ist ein Aufpreisartikel mit saftigen Preisschild, aber lohnend, ist jedoch in der hier geforderten langen Brennweite nicht erhältlich. Hier gab es nur das Kongresshallenobjektiv, für beleuchtete Säle. Irgendwie grausam , das Bild.

Und der Ton? Nichts oberhalb des Telefonspektrums des "Bell Telefons", keine Impulswiedergabegüte, ebenfalls grausam.

Wo waren Glockenspiel und HiHat? Und was ist mit dem Stick, der auf die Drum trifft, wo war das toc?,Weg! So schlecht waren 1990 er Analoglautsprecher wirklich? Ja! Dolby, JBL und THX, der Substandard der 90...

Schade, das geht besser, zeigen diverse Kleinkinos überall in der Republik, wo ich häufig genug Teile sehen und hören konnte, auch in absolut genialer, farbiger 4k Präsentation, manchmal sogar mit Ton.

Wenn ich das Erlebnis bewerten sollte, 9/10 für  das Kino, 4/10 für das Bild und 2/10 für den Ton.

Den 2. Punkt beim Ton gibt es dafür, weniger, als -3dB unter Referenz gespielt zu haben.

Die 4 Punkte beim Bild, weil es in Berlin noch wesentlich schlimmere 4k Projektionen, z.B. Inter, mit diesem Film gibt.

Dafür dann 9 Euro pro Person... Das ist der Preis einer teureren BluRay Disc.

 

 

-ST

 

So schlecht klangen neue JBL-Speaker vor Ihrer Alterung nicht, wenn man damalige THX-Einbauten mit Schallwand erinnnert. Dafür waren aber auch gedämmte Säle verfügbar. JBL dahingegen in alten Sälen und Grossauditorien wie von Dir erwähnt (nach Ausbau von Altec A7 u.a. wegen der Impulsfestigkeit für Dolby Digitalton) klangen dann grausam topfig. Also das Standard-"Kinotone"-Paket gekoppelt an Dolby-Systeme?

Das Kino aber hat bereits Anträge gestellt für eine neues Sound-System - es passiert dort was: kannst Dich ja in die Beratung einklinken, fände ich gut und wichtig.

(Wir hatten am Sonntag mit "P&B" in I. eigentlich Besseres zu bieten als das DCI-Pseudo-Technicolor "La La Land": hättest dorthin kommen können, machte sehr viel mehr Freude)

 

vor 3 Stunden schrieb Rabust:

 

Ich hab das Buch und nenne es "Bücher, wie sie keiner mag". Alles Geschmackssache, teilweise sehr persönliche und ehrenrührige Beiträge. Und vom "Selber besser machen" weit entfernt...

Er war halt immer sarkastisch bis defätistisch. Aus Sicht der Siebziger Jahre kann ich sein Unbehagen an trivialen Szenen bundesdeutscher Autorenfilmer lebhaft nachempfinden. Einige sind heute Klassiker, aber auch nur, weil so (manchmal banal?) keiner mehr so etwas inszenieren würde.

 

Am 8.2.2017 um 14:10 schrieb RF-Musiker:

Früher hieß es "Filmtheater", jetzt ist es eher eine Art Fernsehstube und inzwischen benutzt man auch die gleiche Technik.

So war es ja auch vorauszusehen. Gleiche Technik bedeute gleich gleicher Vertrieb zeitgleich über alle digitalen Abnehmer. Alleinstellungsmerkmale eines Theaters und exklusive Auswertung sind damit passé, irgendwann.

 

Am 7.2.2017 um 23:01 schrieb Jeff Smart:

Nein, es lag nicht am 16mm-Aufnahmeformat. Das Vorprogramm sah genauso flau und mau aus.

 

Dazu hat Hauptstadt Grandioses an Rekorden zu bieten: (das selbsternannte "Grand Cinema" der Stadt) der retrograde ZOO PALAST mit systembedingter Kontrasteduzierung der DLP 4K-"Projektion" von 2014 schaffte es selbst damit, im Werbevorprogramm ein kontrastreicheres plus schärferes Projektionsbild zu bieten als der anschliessende Hauptfilm "in 70mm" (INTERSTELLAR, THE HATEFUL EIGHT). Das macht die Moderne: Wertmasstäbe auf den Kopf gestellt.

 

 

Geschrieben
Am 9.2.2017 um 17:17 schrieb cinerama:

...JBL dahingegen in alten Sälen und Grossauditorien wie von Dir erwähnt (nach Ausbau von Altec A7 u.a. wegen der Impulsfestigkeit für Dolby Digitalton) klangen dann grausam topfig....

 

Diese Abstimmung ist mit bei JBL-PAs schon öfter aufgefallen, eine deutliche Überbetonung der oberen Tiefmitten.

Mich wundert ja, dass man in den Sälen kein Geld hat für Fohhn, gut, diese kann man auch schlecht klingen lassen, aber ich hatte mal Tontechnik über Fohhn gemacht und war vom genialen, klaren, transparenten Sound begeistert.

Von Fohhn gibt es ja Säulen, PA-Boxen, Kleinlautsprecher, also kurz alles, was man im Kino brauchen könnte. Zwar eine andere Preisklasse, als eine "normale" Beschallungs- oder Discoanlage, aber diese klingt ordentlich.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Vogel:

Was genau muß ich mir vorstellen unter "oberen Tiefmitten"?

 

Ich meine so den Bereich zwischen 600 und 800 Hz. Wenn der zu stark ist, wirkt es topfig.

Geschrieben

Also ich habe Jackie selbstredend mit Kasch auf 1,66 gespielt, aber wie schon genannt, sah das DCP grausam grau/matschig/verwaschen aus. Die DLP Projektion tut ein Übriges.

 

Bei La La Land konnte ich kein neues Bildformat einstellen, weil der Kasch halt nicht weiter aufgeht und kein Höhenkasch vorhanden ist, aber ich konnte die Bildwirkung dahingehend steigern, indem ich den Kasch vor dem Hauptfilm auf 1,37 zufahre und dann bei 28 Sekunden wieder auf CS auffahre, also passend im alten CinemaScope Logo. Das fernseherartige Verleihlogo samt Rahmen drumrum paßt wunderbar symmetrisch in den 1,37 Bildausschnitt.

 

Wie ich hier erfuhr, haben auch andere Kollegen hier die Kaschprozedur übernommen.

 

Die Tonanlagen wurden letztens von einer kleinen wirklichen Fachfirma hier aus dem Forum neu eingemessen und das große Haus klingt seitdem recht phänomenal, samt Glockenspiel, auch wenn die Tonmischung von La La etwas mehr Antritt vertagen könnte.

 

Beste Grüße

Martin

Geschrieben

RF Musiker, die alten 2 Wege Doppel 15"2" JBL Frontsysteme mit 12 dB Weichen bei 800Hz Trennfrequenz sind wirklich kaum noch zeitgemäß, wenn man höhere Pegel speilen will. Man kann sie für gemäßigte Pegel ganz gut einstellen, nicht einemessen, da nur den Pegel, weil man bei der Messerei ja nie Klirrfaktor und Phasenlage berücksichtig, vor allem, wenn man mit Terzband mißt. Eine seht gute Verwendung der Doppel15" JBL ist die, diese bis 150Hz laufen zu lassen und mit einer 24dB weiche dann zwei 10/2 mit 1" Treibern als Ersatz für das 2" Horn zu nehmen. Dann können die JBL das machen, was sie können, nämlich knackige Bässe und Lowmids, und darüber spielt dann das 10/2 System locker auf. So wie in der PA Technik man 15er mit 10/2 kombiniert und 18er mit 12/2. Alles ander, wie 15er mit 1,4" Horn etc. sind Kompromisse für geringere Pegel, ab einem gewissen Pegel schreit dann das 1,4" Horn und von der Kalotte des 15" kommen unangenehme Mitten.

Den Umbau auf die 10/2 führe ich gerne vor, bedarf in den Kinos mit aktivem 2 wege Frontsystem meist nur den Austausch von aktiven analogen Frequenzweichen, oft sind a 12dB Weichen verbaut, und weiter keine neuen teile bis auf die 10/2. Eine kostengünstige und schnelle Methode den Kinoton erheblich zu verbessern. Kann man für ca. 2.000€ netto (Komplettpreis) incl. Montage ausführen, Anfahrt geht extra.

Jens

  • Like 1
Geschrieben

Das kann ich nachvollziehen.

Manchmal muss ein Basslautsprecher zu hohe Frequenzen mit abdecken, manchmal sind Topteile zu klein.

Jemand wollte bei einer Geburtstagsfeier Musik abspielen mit einer Satelliten-Subwoofer Anlage mit den üblichen sehr kleinen Tops. Sound war nicht gut, wir ersetzten die winzigen Tops durch JBL Control one und der Sound war deutlich besser.

 

"So wie in der PA Technik man 15er mit 10/2 kombiniert und 18er mit 12/2."

 

Also ich habe es so kennen gelernt, dass man den 15er mit einem 12er Topteil kombiniert, einfach um zu vermeiden, dass es mitten im Grundtonbereich der menschlichen Stimme einen Übergang gibt.

Andererseits dürfte auch ein 18er ohne Probleme noch im Bereich bis hoch zu 130 Hz eine brauchbare Wiedergabe haben.

Geschrieben

18/12/2 trenne ich bei 80Hz, dann ist das komplette Schalgzeiug bis auf dei Bassdrum auf den 12ern, 15/10" bei ungefähr 120-150Hz, je nachdem, wo der 15er steht. Fliegende Systeme bei höchsten 90Hz, ansonsten klingt das Schlagzeug nicht mehr und ich bekomme einen Frequenzweichenübergang in den Bassbereich der Stimme. Daher trenne ich auch die 12er bei 2,5kHz erst zum 1" ab, bei den 10er geht das noch bis ca. 3,5kHz, ja nach 10er.

Grund dafür ist der, das der Mensch am empfindlichsten im dem Stimmbereich hört, dafür müßte man im Grunde von ca. 120hz bis fast 4Khz alles über einen Lautsprecher fahren. Ist nicht ganz einfach zu realisieren, die Linearraysysteme versuchend das teilweise unter Nutzung von 5" bis 8" Tielmitteltönern und Trichtern statt Hörnern davor, damit der untere Frequenzbereich noch etwas gebündelt wird. Turbosound hat es mit speziellen Hornkonstrukrionen und 10" bei den TMS3 und der TSE Serie versucht und geschafft und Funktion One das jetzt von 440Hz bis zu 5Khz mit einem 8" auf Horn realisiert. Das klingt dann so sauber, das man laut erst daran erkennt, das man sich zwar auf der Tanzfläche anschreien kann, jedoch nichts verstanden wird und beim anderen ankommt und man nicht das Gefühl hat, das es laut ist.

Das Thema habe ich schon vor einigen Jahren breit ausgewalzt im Forum und auch so schon Kinos umgebaut zur vollen Zufriedenheit der Besitzer. Nichtsdestotrotz wird immer noch fröhlich Material verbaut, das einfach nur laut wird ab einem bestimmten Pegel. Stehen halt drei Buchstaben drauf und dann muß das gut sein. Oder ich finde nach Neuistallationen hohe Sockel unter den Frontsystemen, damit der 15" mittig hinter der Leinwand steht, das 1" Hörnchen dann kanpp unter der Decke klebt und 2/3 des Saales einfach kaum Höhen abbekommen. Von den ersten Sitzreihen ganz zu schweigen. Dafür das Ganze dann mit mindesten 4mm² Kabeln anfahren und den einen kläglichen Sub mit 8mm² und alles aus einer billigen Crown Class D Endstufe, weil die ja gleich die Weichenfunktionen mitbringt. Surronuds wieder in Reihen/Paralleschaltung (Achtung, immer auf 8 OHM verdrahten, weil, ist extrem wichtig.....) und 2 Backsurrounds, dafür gibts dann logischerweise die andere Surroundendstufe. Klingt, nun ja, keum ein Fortschritt, Surround entweder zulaut/leise, je nachdem wo man sitzt, also am Schluß dann halt fast ganz weg, und hinten gehts dann mit der Höhenwiedergabe, nur hock man dann unter den jämmerlich wenigen Backsurounds, die zum einen über einen drüberschallen und zum anderen oft tot sind, weil man ja schwerlich beim CP750 das Format 5.1 auf 7.1 auswählen kann und nicht alle Filme 7.1 sind.

Gut, genug geschimpft am Samstag.

Jens

Geschrieben

Gibt es denn in Sälen auch das Problem, dass der Bass an verschiedenen Stellen unterschiedlich laut klingt? Also vorne richtig und hinten zu laut oder anders herum?

Oder kann man davon ausgehen, dass die Akustik des Saals bereits alles vermeidet, was so etwas forcieren könnte?

Geschrieben

Ansonsten denke ich, bei diesem Geiz dürfte man bei Fohhn wohl schlucken.

Aber meine Frage, würde es klanglich funktionieren, einen Kinosaal mit Fohhn-Boxen zu bestücken und für die Front Säulen zu nehmen?

Geschrieben

Bass ist eine Sache der Raumgröße und der Stehwellen, da hats du recht, bei nicht/wenig vorhandenen Bassabsorbern hast du dieses Phänomen der Anhebung des Pegels an bestimmten Stellen und der Löcher.

Linienstrahler sind so eine Sache, der Abstrahlwinkel dürfte sehr breit sein, denn die kleinen Chassis bündeln erst ab recht hohen Frequenzen. Tragweite sollte schon so gegen 16-20m kommen, wenn ich mir den kennschalldruck z.B von einer LX100 anschaue, dann ist mir das für ein 140 Personensaal zu wenig. Im Grunde sind das Hifichassis, viele kleine 4" klingen zwar schön, sind jedoch schnell am Ende, wenn sie Schalldruck machen sollen. Stellt sich dann immer die Frage der möglichen Dynamik. DIe 126dB sind auf 20ms gerechnet, das ist in etwa ein kleiner Knall. Du kannst bei den Systemen von einem brauchbaren Schalldruck von vielleicht 110dB ausgehen,m das wäre schon viel, eher so um die 106dB rum. Meine Test haben bei einer guten 12/12 ungefähr 115dB ergeben, die man gerade noch so als anhörbar bezeichnen könnte. Darüber war der 12er am Ende und nur das Horn wurde lauter, also plärrig der Sound. Das steht leider nie drin in den Datenblättern, denn wenn das ein ehrlicher Produzent machen würde, der hätte nichts davon. Alle anderen geben als maximalen Schalldruck eine Berechnung an, nämlich die, die der Lautsprecher theoretisch erzielen könnte, wenn er bei 1W z.B. 98dB macht und eine Pulsbelastbarkeit von 1200W hat. Da kommen dann für eine 12/2 so Werte wie 135dB raus, verschwiegen wird nur, das der 12er dafür einen Membranhub von vielleicht 4cm mache müßte(Linear), aber nur einen hat von 4mm linear. Märchenwerte.

Fohhn schreibt sehr ausführlich in seinen Datenblätter, wenn man sie lesen kann, da steht da die Wahrheit drin, und die ist ernüchternd. Abstrahlwinkel, Schalldruck, Frequenzgang, alles korrekt nach den Normen, aber -10dB bei 65Hz heißt halt im Kino keinen Bass vom Frontsystem ohne Bassunterstützung, brauchbar wohl erst ab so 120-150Hz. Das trifft jedoch auf alle Anbieter zu, die solche Systeme anbieten, Fohhn hier nur als Beispiel ist da sehr korrekt und schreibt das rein, was das System kann, die anderen lassen das weg, was es nicht kann.

Bisherige Kinosysteme namhafter Anbieter, die sich fast alle an dem Hersteller mit den drei Buchstaben orientiert haben, machen diese Angaben auch immer, tolle Abstrahlwinkel etc., die Meßwerte so gestalten, das die Systeme dem entsprechen, jedoch ist die Anwendung meist dann anders.

Zurück zu deiner Frage mit den Foohn Säulen. Das kommt darauf an, wie groß der Saal ist, welche Leinwand da hängt (Höhendämpfung bei Mikroperfo bis zu 15dB, das müssen die Hochtöner wegstecken können ohne zu plärren), welche Wandbespannung/dämpfung die Wände haben usw. Säulen sind Breitstrahler, Center muß fett klingen können, da der keine Ecken hat zur Tiefenanhebung, Abstrahlwinkel ab den Lowmidbereich sollte möglichst bald gegen 90° gehen und nicht bis 500Hz oder 700Hz bei über 120° liegen, dann sonst klingt das eher dünn, du muß dann die tiefen Frequenzen überproportional im EQ anheben und bis sofort am Ende, wenn es etwas lauter wird. Die 100er Säule mach ja nur 84dB ab 65Hz, da macht eine 15er schon locker um die 96-98dB, dagegen kannst du mit der Säule nie anstinken. Eine halbwegs gescheite 10/2 mach ab 120Hz schon gegen 96-98dB bei 1W und so maximal 110dB bei Nennleistung, da kommst du mir den 4" einfach nicht nach. Das sagt nichst über den Klang aus, ich mag Hifi im Beschallungsbereich, kenne nur eben auch die Grenzen. Und klare Sprachwiedergabe heißt für mich eben auch , ab so 300Hz bis so 4,5kHz ist das System verzerrungsarm, das ist toll, nur will/muß ich im Kino auch den rest mit gleicher Qualität wiedergeben.

Und da bin ich wieder am Anfang der Tondiskussion mit den 15"2" Systemen, vor 30 Jahren schon in Ordnung, schafften mit dem 2445 so 10kHz (Lichttonqualität USA) und mit dem 2446 sio maximal 14kHz (Digitaltonqualität) und waren laut.

Ich hab bisher auf diesen alten Systemen noch nie eine 650W/4Ohm Endstufe zum clippen gebracht, vorher war das unerträglich. Nach Umbau auf die 10/2er Variante kannst du nun Dampf machen und der Amp clippt, gemessen mal mit so einem System unbewertete 113dB im Saal, Bestückung 3xDoppel 15" mit 2x10/2 oben drauf, Crown XLS 602 als Amp und 2xDoppel 18" mit LD 2400 mit 2x950W/4 Ohm, gefahren kurz vor der Clipgrenze und sauber, hat Spaß gemacht.

Bei Belastungstests habe ich dann auch eine von den Crown geschossen, das sie keine Cliplimiter haben.

Bei den alten Systemen reichten 300W/4 Ohm um nervtötenden Lärm zu machen.

Jens

  • 2 Wochen später...
Geschrieben
Am 6.2.2017 um 17:17 schrieb Jeff Smart:

. Keinen stört's, keiner merkt's - Arthaus ist wohl auch nur eine Art Haus (Lichtspiel-).

 

 

 

also das finde ich jetzt etwas unfair, dem restlichen Publikum.

 

Woher willst du wissen, dass sich sonst keiner daran gestörrt hat?

 

Du bist ja auch nicht aufgestanden, und bist rausgegangen, wieso sollten es andere tun?

 

Kenne natürlich das Kino nicht, aber bei unserem Kino zb bringt es gar nichts, sich zu beschweren, wenn nicht gerade das Bild auf dem Kopf steht oder der Film mittendrin anfängt und eben jeder es merkt.

Wenn der chef nicht da ist, können die Leute eh nur begrenzt was machen, bei uns zb, weil nur der Chef noch Ahnung hat, alles andere sind Studenten und Schüler, die das meist nur 1-2 Jahre machen.

Geschrieben

Schüler müssen in 1-2 Jahren 1-2 Versetzungen schaffen. Da sollte es auch möglich sein, ein paar Handgriffe im Kino zu erlernen. Aber das ist weniger deren Schuld als die des Chefs, der es offenbar nicht für nötig hält, seinen Leuten was beizubringen. Vielleicht bliebe dann ja auch mal der eine oder andere was länger.

 

 

- Carsten

Geschrieben

Thread, wie sie keiner mag. Ausgangslage war ein schlechtes Buch über gute Filme oder ein gutes Buch über schlechte Filme und schwupps - schon wird das Thema mit Beiträgen von Technik-Nerds zugeschissen, die eigentlich woanders gepostet gehören. Kinder, bleibt doch endlich "himmelarschundwolkenbruch" beim Thema. So ist und wird das Forum unerträglich. Nicht jeder erregt sich an technischem Klimbims...

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