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Geschrieben (bearbeitet)

Die in D erhältliche, hochgelobte BD von "55 Tagen in Peking ist" laut "Pinewood" vom 70mm OCN hergestellt worden. Auf der Disc befindet sich auch ein Bericht dazu.

 

Das OCN kann es ja bei Technirama nicht sein, denn das ist ja ein 35 mm horizontal belichtetes Negativ.
Wurden vom OCN beiTechnirama zur 70mm Auswertung "neue" 70mm Negative hergestellt, um davon dann Super Technirama Kopien zu ziehen?

Und wenn ja, ist ja das 70mm Negativ eine Kopie des Originals. Ist die Qualität da nicht beeinflusst?

 

Oder andersrum gefragt ist eine Kopie eines 8Perf 35mm horizontalen Bildes vom OCN nicht schärfer als eine Kopie eines 70mm Negatives vom OCN?

Ich habe da gerade irgendwie eine Gedankenblockade???

 

Verstanden habe ich das immer so, dass ein Super Technirama Film daher nie auf die Qualität einer TODD AO oder Super Panavisison-Kopie kommen konnte.

 

http://www.widescreenmuseum.com/widescreen/techniramaspecs.htm

 

Hier steht zumindest die gleichwertige technische Auflösung wie TODD-AO

Bearbeitet von Gangolf (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Das ist eine komplizierte Sache. Aufnahme mit Verzerrungsfaktor 1,5 auf waagerecht laufenden Normalfilm,

Wiedergabe mit senkrecht laufendem Normalfilm und Entzerrungsfaktor 2. Dazwischen muß eine Optik sein

mit dem Verzerrungsfaktor 1,333 unter dem Abbildungsmaßstab von 1:2,5. Für Breitfilmkopie muß um den

Faktor 1,5 entzerrt werden beim Abbildungsmaßstab 1:1,12. Unabhängig von den Generationen werden

große Anforderungen an diese Optiken gestellt. Je näher man beim Abbildungsmaßstab 1:1 operieren kann,

umso bessere Qualität ist errreichbar. Optimal sind symmetrische Optiken, bei denen man fast alle Fehler

korrigieren kann.

 

Rein optisch sind bessere Duplikate auf Breitfilm zu erwarten. In der Projektion trumpft Super Technirama 70

natürlich noch ein Mal auf, weil das Filmbild schlicht größer ist. Auch der Filmschritt ist länger, womit weniger

stark vergrößert werden muß, was dem Bildstandseindruck zu Gute kommt.

 

Für Normalfilmkopien hatte die Tatsache gesprochen, daß er täglich in Gebrauch war. Breitfilmgewohnte Vor-

führerInnen waren immer etwas zu wenige da.

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Gangolf, kurz geantwortet:

 

1. Es gibt bei Technirama-Filmen definitiv kein "70mm OCN" (auch kein 65mm OCN). Die 70-mm-Positive wurden in optischer Schrittkopierung einzeln hergestellt. Zuweilen ist im Englischen vom "Super Technirama 70 negative" die Rede, was als Verfahrensbezeichnung nicht völlig verkehrt ist, aber leicht so mißverstanden wird, als handele es sich um ein 70mm breites Material.

 

2. Dein Gedankengang ist völlig korrekt: Wenn man vom 8-perf OCN ein Duplikat auf 65/70mm angefertigt hätte und davon erst die 70-mm-Positive gezogen hätte, hätten diese schlechter ausgesehen (körniger, weniger scharf) als die optischen Schrittkopien vom 8-perf OCN. Es wurde m.W. auch nie gemacht, obwohl technisch möglich. Allenfalls sinnvoll, wenn man Material aus S.-T.-70-Filmen in herkömmliche 65/70mm-Produktionen einschneiden wollte.

 

3. Das 8-perf-Bild ist flächenmäßig etwas kleiner als ein 65mm-Negativ, außerdem verwendete Technirama eine anamorphotische Optik. Rein technisch gesehen erzeugt eine Kontaktkopierung im Negativ/Positiv-Prozeß die optimale Auflösung, und ein sphärisches Aufnahmeobjektiv ist prinzipiell der anamorphotischen Abbildung überlegen, so daß "echte" 70-mm-Produktionen besser aussehen sollten als S.-T.-70.

Theorie ist das eine, die Praxis etwas anderes. Nach den erhaltenen Kopien ist festzustellen, daß es auch innerhalb der auf 65mm gedrehten Filme eine enorme Spannbreite der Abbildungsqualität gab. Diese ergibt sich immer aus der Güte der Aufnahmeoptik, Belichtung und Arbeitsblende, dem verwendeten Filmmaterial und dem Kopierprozeß. Das schwächste Glied der Kette limitiert stets die Qualität des Endproduktes.

 

Technicolor hatte die Entwicklung des 35-mm-OCN (8-perf) in der Hand, ebenso die Lichtbestimmung, optische Umkopierung und den Positivprozeß. Auch die OCN-Entwicklung war auf erhöhte Kantenschärfe ausgerichtet, was nicht die meßtechnische Auflösung, aber den subjektiven Schärfeeindruck erhöht haben mag. All das sorgte für einen relativ hohen Standard der Bearbeitung. Außerdem war das verwendete Delrama-Prismensystem für die 8-perf-Aufnahme sehr hochwertig, besser als die damals üblichen Linsenanamorphoten für 35-mm-Scopefilme.

 

Wenn Du mehr Details brauchst, lies doch mal den alten Artikel hier:

 

Vorhang auf für Technirama (Seite 6-13)

Bearbeitet von magentacine (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

@Magentacine

 

Vielen Dank für Deine Erklärungen. Sehr gut als "Laie" nachvollziebar.

Ich möchte hier bei Euch Analog-Freaks keine Werbung machen für das Home-Cinema, aber auf meiner Leinwand sah "55 Tage in Peking" echt hammermäßig aus. Mit das beste Bild für mich aus der Zeit auf BD. Absoluter Wahnsinn. Freue mich schon auf "Circus World". So traurig, dass nicht alle Materialien wie das OCN von "55 TAge" in solcher Kondition sind.

 

Bearbeitet von Gangolf (Änderungen anzeigen)

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