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Geschrieben

Also bei uns geht es rein darum sicherzustellen, dass keiner ohne Ticket hineinkommt.

 

Wir sehen von der Kasse aus den ganzen Eingangsbereich und jeden Gast. Eigentlich ist es auch nicht wirklich nötig, da wir gerade unter der Woche die Position des Einlasses nicht besetzt haben. Man sieht aber immer wieder, dass Leute dann verunsichert vor der Tür stehen da Sie gewohnt sind das jemand die Karten abreist.

 

Gerade jetzt am Wochenende, war es zeitlich mehr als eng zwischen den Vorstellungen wegen der Überlänge und dem vielen Dreck der zwischen den Vorstellungen auch entfernt werden will. Da bräuchte ich dann teilweise eine Person für rund 20 Minuten - aber wer mag das schon machen? Von daher wäre so eine Lösung für uns gut.

 

Es geht nicht darum das Leute sich auf die richtigen Plätze setzen, da haben wir eigentlich gar keine Probleme.

 

Ich habe jetzt ein paar Lieferanten herausgesucht und warte auf Angebote und dann sehe ich weiter. Es gibt wie bei allem, ein für und wieder.

Geschrieben

Bei dem Gedanken an Drehkreuz und Sperren muß ich zwangsläufig an Bahnsteigsperren in ausländischen U-Bahnen oder an den Flughafen.  Alles Orte, wo die Massenabfertigung als notwendiges Übel anerkannt wird und die Benutzer es hinnehmen, denn der Zweck des Benutzens ist nicht das Benutzen selbst, sondern die Fortbewegung an einen anderen Ort.

Das bringt mich doch dazu, daß das Kino, ein Ort, der gerade deshalb aufgesucht wird, weil man sich dort aufhalten möchte, nicht geeignet ist, mit solchen Methoden seine Besucher zu empfangen.  Sogar viele kinotypischen Elemente sind mittlerweile verschwunden, weil Architekten und Marktpsychologen sie für unpersönlich und distanziert halten, wie zB das vollverglaste Kassenhäuschen zur Straßenfront (Besucherschlangen im Freien...) oder die Verständigung über Leuchtschilder, in welchem Saal Einlaß oder welche Vorstellung ausverkauft ist...

Gerade in einem kleinen Programmkino ist es wirklich leicht, den Charme eines kleinen Hauses zu beschwören und zu verstärken.  Letztlich ist neben dem guten Programm dieser Charme der einzige Grund, ein solches Haus aufzusuchen, denn mit "gutem" Ton, großem Bild, Stadionbestuhlung usw. fahren die Multiplexe schon eine große Schau...  Ein Drehkreuz gehört sicherlich nicht zu den Mitteln, die dazu zweckdienlich sind, diesen Charme zu erhalten.

 

Die Kosten-Nutzen-Rechnung sollte also um den Punkt erweitert werden, daß man zwar Herr über die Lage wird, daß es hin und wieder einen blinden Passagier gibt, aber dafür büßt man womöglich mehr zahlende Besucher ein?  Nicht, daß ich es billige, aber ein bißchen Schwund ist doch immer...  und ist das Problem wirklich sooo groß?  Wie @preston sturges schon anmerkte, ist das Konzept "Erst-Karte-kaufen-dann-reingehen" sozial weitestgehend anerkannt.  Einfacher wäre doch, am Einlaß ein Schild aufzustellen, das den Besucher bittet, sich bei nicht entwerteten Karten an die Kasse zu wenden und das das Kino im übrigen videoüberwacht wird.  Eine etwas ältere (daher größere und auffälligere) Kamera als Dummy über den Einlaß erhöht den Druck, sich konform zu verhalten doch eher, als ein Drehkreuz, das ja auch noch dazu verleitet, darüberzuklettern.

Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb FP:

Eine etwas ältere (daher größere und auffälligere) Kamera als Dummy über den Einlaß erhöht den Druck, sich konform zu verhalten doch eher, als ein Drehkreuz, das ja auch noch dazu verleitet, darüberzuklettern.

 

Eine Kamera (oder die Androhung von Videoüberwachung) ist das beste Mittel, Dir das Publikum zu vergraulen.

 

Letztlich gibts keine allgemeingültige Antwort auf die Frage nach der besten Lösung. Bei Preston im Haus ist der Kontrolleur an der Tür vor dem großen Foyer eine schöne Methode - nur hat halt nicht jeder so ein Foyer ;-)

Und es hat nicht jeder so ein unkompliziertes Publikum wie wir Arthouse-Betreiber vermutlich generell.

Geschrieben
Am 3.5.2017 um 11:24 schrieb macplanet:

 

Eine Kamera (oder die Androhung von Videoüberwachung) ist das beste Mittel, Dir das Publikum zu vergraulen.

In dieser definitiven Aussageform halte ich das für sehr angreifbar.  Zumal ein Kamera-Dummy nur analog zu stehen braucht für alles andere, das verdeutlicht: Hier wird aufgepaßt!

 

Zitat

Und es hat nicht jeder so ein unkompliziertes Publikum wie wir Arthouse-Betreiber vermutlich generell.

Und auch die Unkompliziertheit "des" "Arthouse-Publikums" möchte doch bitte nicht verallgemeinert werden.  Zunächst gibt es unter diesen bestimmt auch nicht wenige, die es bevorzugen, wenn "aufgepaßt" (siehe zu 1.) wird, und weiterhin habe ich das "Arthouse-Publikum" eher als kompliziert (betreuungsintensiv?) kennengelernt.  Insofern steht also deine Aussage gegen meine.  Grauzonen wird es auch geben.

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