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Geschrieben

Ein Film mit einem Budget von 60 Millionen Dollar und einem Weltstar in der Hauptrolle läuft gemeinhin auf der großen Leinwand an. Nicht so die neue Netflix-Produktion "War Machine" mit Brad Pitt.

 

Beide Unternehmen ( NETFLIX und AMZON) investieren zusammen rund zehn Milliarden pro Jahr in ihr Programm, zunehmend in große und teure Filme.....

 

Niemand kann sagen, ob und wie die Kinos diesen Wandel langfristig überleben werden. Gut möglich, dass in der näheren Zukunft auch Kinofilme bereits nach wenigen Tagen gegen entsprechende Bezahlung im Heimkino abrufbar sind......

 

http://www.spiegel.de/kultur/tv/brad-pitt-in-der-netflix-produktion-war-machine-a-1148285.html

Geschrieben

Fraglich ist aber, inwiefern Netflix und Co. ihre Abo-Preise in der Zukunft anpassen werden müssen. Um die künftig sicherlich steigenden Produktionskosten wieder einspielen zu können, müssen weiterhin neue Abos abgeschlossen werden. Nur sind die potenziellen Kundenkreise auch irgendwann abgegrast.

 

Und ob die "ICH-WILL-DEN-FILM/SERIE-JETZT-SOFORT-UND-MÖGLICHST-KOSTENLOS"-Fraktion das mitmachen wird... mal schauen!

 

Das mag einige Jahre gutgehen, aber dann wird es soweit sein, dass Nutzer für spezielle Filme zahlen werden müssen (falls sie es nicht schon tun müssen, bin da nicht so firm).

Ich sehe die Zukunft für uns Kinos generell nicht schwarz.

 

Sollte sich allerdings das Publikum von den Großkinos aus oft genannten Gründen abwenden, die Verleiher daraus die Schlüsse ziehen, weniger "Blockbuster" für Kinos zu produzieren, dann, ja dann, sehe ich das auch für uns kleine, bezahlbare Kinos als mittel- bis langfristiges Problem. Das würde uns dann auch mit in den Abgrund ziehen, weil keine Ware mehr da wäre.

 

   

Geschrieben

Ich kann mich noch an eine Diskussion hier erinnern, wo es darum ging, bestimmte Werbung von Streaminganbietern im Kino nicht zu zeigen,
weil sie eine Konkurrenz zum Kino darstelle.
Da wurde es runter geredet, das die ja nur die Nachauswertung bekommen würden, also nach dem die Filme im Kino gelaufen sind.
Einige prophezeiten jedoch, das es irgendwann anders kommen könnte, das war, meine ich, vor nicht ganz einem Jahr.

Das irgendwann ist genau jetzt.

Daher würde ich jetzt erst recht die Schaltung von Werbung von Netflix und Co. verweigern.

Geschrieben
vor 17 Stunden schrieb pesinecki:

Fraglich ist aber, inwiefern Netflix und Co. ihre Abo-Preise in der Zukunft anpassen werden müssen. Um die künftig sicherlich steigenden Produktionskosten wieder einspielen zu können, müssen weiterhin neue Abos abgeschlossen werden. Nur sind die potenziellen Kundenkreise auch irgendwann abgegrast.

 

   

 

Sehe ich genau so und kündigt sich durch Amazon Channels ja auch schon an:

 

https://www.netzwelt.de/amazon-channels/index.html

 

Geschrieben

Also das "Amazon Studios" Logo war ja auch schon bei "Paterson" und anderen Filmen während der letzten Filmkunstmesse in Leipzig zu sehen (hat sich niemand drüber aufgeregt). Das waren alles gute Produktionen, die auch in Kinos liefen. Als Co-Produzent sind uns Amazon und Co also wohl willkommen. Ich glaube einfach es wird neue Auswertungsvarianten geben und geben müssen. Was ich nur nicht verstehe, ist das es für Blu-Ray-Abspiel von Filmen auf der Leinwand noch immer nicht sowas wie die GEMA gibt - also ich zeige einen Film von xyz und ich muss das nur mit einer Institution abrechnen (zu fairen preisen - nicht 250€ pro Vorstellung oder ähnliches, das kann sich kein kleines Kino leisten, was schade ist - ich würde gerne  mal Repertoire spielen, aber mit Filmen die ich will und nicht unbedingt im Angebot eines deutschen Verleihs gerade sind.  (ich sehe derzeit Zuhause so viele gute Filme die ich mal verpasst hatte zu sehen/ zu zeigen - die ich gerne mal im Kino anbieten würde - ist aber der Rechte wegen, viel zu komplieziert oder zu teuer. Und leider keine Filme im Angebogt von Studiocarnal oder Pandora oder ein anderer der sowas auch zu fairen Preisen macht (die gibt es natürlich auch). Auf einer AG-Kino-NRW-Regional-Versammlung wurde sowas schon mal vor Jahren vorgeschlagen - hat sich aber keiner wohl drum gekümmert. Als fairen Preis würde ich für eine Einzelvorstellung übrigens 50€ MG oder 40%(Rechteinhaber)/60% (Kino) vorschlagen. Und ja, es ist ein ganz neues Thema - passte jetzt aber irgendwie hier hin.

 

Jörg

  • Like 1
  • 6 Monate später...
Geschrieben (bearbeitet)

Muuuahhh - mit Will Smith ... wer wollte ihn in den letzten Jahren im Kino sehen? In der Regel machen diejenigen Schauspieler in Serien mit, die entweder noch nicht bekannt sind, oder aber im Kino nichts mehr großartiges reißen.

 

Also, meiner Meinung nach zieht Netflix mit einem ausgedienten Panzer in den Krieg.

Bearbeitet von sir.tommes (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb Sebastian:

Netflix muss das Kino nicht angreifen. 90% aller Kinos machen bereits mit

Freuden intensiv Werbung für Netflix.... Hirntod dank Geldgier...

Als der erste Netlixwerbefilm bei uns gebucht wurde, haben wir die Werbung sofort stornieren lassen und unsere Werbeverwaltung angewiesen, solche Werbung nicht mehr für uns zu buchen.

  • Like 2
Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb Sebastian:

Netflix muss das Kino nicht angreifen. 90% aller Kinos machen bereits mit

Freuden intensiv Werbung für Netflix.... Hirntod dank Geldgier...

 

Genau und Fernsehn macht nichts mehr von Berlinale, Premieren in Berlin, Kinomagazinen und bezahlter Werbung.

Geschrieben

Fernsehen? Willst du nicht mal lieber recherchieren, welchen

unbedeutenden Anteil die noch an der Werbung für Kinos haben?

...und die einzigen, die es noch richtig ordentlich machen, sind die

öffentlich-rechtlichen!

 

Internet(Google), Facebook, Twitter, Filmtrailer, Plakate und für die

Senioren Programmhefte (gibt noch viel mehr)

 

WIIIIR Kinoleute sind tatsächlich die Werbeplatzhirsche, WEIL bei uns die

Leute die Werbung auf großer Leinwand regelrecht eingetrichtert bekommen

und dabei nach vorne schauen und die Werbefilme meist tatsächlich absorbieren.

 

... damit du mal weißt, wie geil wir für die Werbeindustrie sind!

Geschrieben

...

Natürlich ist es auch super, wenn es sich ein Kino

leisten kann, keine Fremdwerbung zu zeigen. Lange Werbung

kann ja auch als Nachteil gegenüber Netflix gewertet

werden.

 

:-)

Geschrieben

Wieso ist es so, dass Filme immer kürzer in den Kinos laufen, aber bestenfalls trotzdem Einnahmenrekorde brechen sollen?

Was verhindert es, einen Film monatelang im Programm laufen zu lassen? Wieso sind die Kinotickets so teuer und scheinen immer teurer zu werden? Ist es der Mangel an Nachfrage? Aber ist das nicht auf die Ticketpreise wieder zurückzuführen? Wo hat der Teufelskreis begonnen und wie verlässt man ihn?

Das sind vielleicht naive, vielleicht sogar dumme Fragen, die ich mir stelle. Aber ich habe keine Ahnung, mich ärgern nur so viele Dinge, die mir unbegreiflich scheinen.

Hat einer von euch die Muße, meine Neugier zu stillen?

Geschrieben

Wovor habt ihr Angst? Vor Netflix? Warum? Es gab immer Direct-to-Video und Direct-to-DVD Produktionen. Nun gibt es eben Direct-to-Netflix Produktionen. So what.

 

Gibt es einen Mangel an Filmen?  Im Gegenteil - jeder Schrott kriegt Dank Digitalisierung einen potenzielle Kinoauswertung. 

Geschrieben

Trotzdem scheint es eine Tendenz zu geben: "Shape of Water" oder "Annihilation" bekommen lediglich ein eingeschränktes Kinorelease. Es geht nicht darum, dass Netflix oder Amazon eigene Filme produzieren, sondern um das Zeitfenster in dem Kinos noch behaupten können, bei ihnen sehe man Filme zuerst. Erfolgreiche Filme laufen 30-40 Wochen im Programm, aber wenn nach vier Wochen der Film bereits bei Netflix und Amazon Prime zu haben ist, was bedeutet das dann wohl für die Kinos?

Und entgegen des Marketingblablas ist das auch nicht kundenfreundlich. Denn während du früher einfach nur das richtige Kino finden musstest, um einen Film zu sehen, bist du heute durch Exklusivproduktionen gezwungen, Streamingabos abzuschließen, um die Filme überhaupt sehen zu können! Das Kino als egalitärer Ort scheint ausgedient zu haben.

Geschrieben

30-40 Wochen?

Hab ich nur einmal erlebt mit Schuh des Manitu, der hatte immer Sonntags ne 19:00 im kleinen Haus und es kamen immer Leute.

Aus Erzählungen: Fabelhafte Welt der Amelie, lief zur WA noch bzw seit der UA und man mußte dann um eine neue Kopie betteln.....

Heutige Machwerke haben idR nach dem ersten Wochenende die meiste Milch gegeben.

Geschrieben
Am 27.5.2017 um 00:38 schrieb Itter:

Ich kann mich noch an eine Diskussion hier erinnern, wo es darum ging, bestimmte Werbung von Streaminganbietern im Kino nicht zu zeigen,
weil sie eine Konkurrenz zum Kino darstelle.
Da wurde es runter geredet, das die ja nur die Nachauswertung bekommen würden, also nach dem die Filme im Kino gelaufen sind.
Einige prophezeiten jedoch, das es irgendwann anders kommen könnte, das war, meine ich, vor nicht ganz einem Jahr.

Das irgendwann ist genau jetzt.

Daher würde ich jetzt erst recht die Schaltung von Werbung von Netflix und Co. verweigern.

 

Gut so!

Aber was sagen die Juristen zu der "Ausgrenzung eines Werbekunden?

 

Alles Schöne und Gute für das neue Jahr wünscht Gerd "kinoflonheim"

Geschrieben

Das ist nur ein Problem im Innenverhältnis zwischen Kino und Werbemittler. Ein Kinobetreiber kann nicht gezwungen werden, etwas zu zeigen, was er nicht zeigen will. Natürlich muss er entsprechende Verträge mit dem Werbemittler abschließen, die einen fallweisen Ausstieg erlauben, aber ein übergeordnetes rechtliches Problem gibt es da nicht.

 

- Carsten

 

 

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb carstenk:

Das ist nur ein Problem im Innenverhältnis zwischen Kino und Werbemittler. Ein Kinobetreiber kann nicht gezwungen werden, etwas zu zeigen, was er nicht zeigen will. Natürlich muss er entsprechende Verträge mit dem Werbemittler abschließen, die einen fallweisen Ausstieg erlauben, aber ein übergeordnetes rechtliches Problem gibt es da nicht.

 

- Carsten

 

 

 

Herzlichen Dank für die Aufklärung.

Viele Grüße

Gerd "kinoflonheim"

  • 2 Monate später...
Geschrieben (bearbeitet)

Bisher waren die Filme, die Netflix dem Kino "geklaut" hat, qualitativ eher unterste Schublade ("War Machine"," Bright" und auch "Ausgelöscht" soll ziemlicher Käse sein). Auch die Versuche von Soderberg & Co., die Filme gleichzeitig im Kino und im TV zu zeigen, waren von eher bescheidenem Erfolg.

 

Mehr Angst macht die Ankündigung, den neuen Bond 2019 bereits nach 3-4 Wochen streamen zu wollen. Die cineastischen Kassen-Schlager in Konkurrenz mit dem Home-TV zu teilen, diese Aussicht ist nicht wirklich prickelnd. Und da stelle ich mir als Kinobetreiber die Frage, wo zum Teufel ist die giftige Reaktion unsres HdF ? Habe ich da was nicht mitbekommen ?

 

Da beginnt die existentielle Vernichtung der Kinobranche im Namen der freien Marktwirtschaft und die Verantwortung schweigt mit einem fatalistischen Schulterzucken. 122 Jahre Kino werden widerstandslos in den Lokus gespült, und weit und breit kein Aufschrei von Nägele & Co. Ich frage mich langsam, für was mein Verband von mir eigentlich Mitglieder-Beiträge verlangt !

 

Ich erwarte da von der Gesellschaft eine klare Ansage : Kino - die 7. Kunst - ist kulturell wertvoller einzustufen als diese Internet-Piraterie. Da wir mit ungleichen Waffen kämpfen müssen, ist die Pflicht zum Schutz dieser Kunstform selbstverständlich. Ich hätte da durchaus ein paar griffige Vorschläge...

 

Ich fordere einen gesetzlich verankerten Auswertungs-Schutz und nicht dieses zahnlose Etwas von einem unverbindlichen Gentleman´s-Agreement (3 Monate Kino-Fenster, da lache ich mir aber was !). Konzerne, die sich nicht an unsere Vorgaben halten, werden bestraft und/oder vom Netz genommen ! Ach, was reg´ ich mich auf, es passiert sowieso nichts !

Bearbeitet von Rabust (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Das läuft unter freier Marktwirtschaft. Leider wird dabei völlig ignoriert, das man es beim Filmlieferanten mit einem Monopolisten zu tun hat. Scheint einfach nicht verständlich zu sein. Kartellbildung? Wie, was, wo. LKW Lieferanten werden wegen illegaler Preisabsprachen vom Bundeskartellamt bestraft, in der Filmwirtschaft ist das eben nicht illegal, die Ausnutzung der marktbeherrschenden Stellung. Hab ich noch nie verstanden, warum. Mein damaliger Anruf beim HDF 1995 mit dem Hinweis, ich sehe das als Kartellbildung, die Absprache zu den damaligen hohen Mindestgarantiesummen wurde mit Empörung zurückgewiesen. Deshalb wurde ich auch nie Mitglied in dem Verband, als ich noch ein Kino betrieb.

Jens

Bearbeitet von Jensg (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Ich seh sowohl die zunehmende Verbreitung des Filmmaterials übers Internet, über die bekannten Portale als Gefahr, als auch natürlich die schnellere Auswertungskette.

Wenn dass beim neuen "Bond" wirklich so kommt,na  dann gute Nacht!

Wieso soll man denn ins Kino gehen, Geld ausgeben, wenn man wenige Wochen später, sein Lieblingsfilm entspannt von der Couch aus,für günstig Geld "streamen kann"?

Da wird doch der Kinobetreiber, mit seiner Location -  die Menschen zusammen, Gemeinschaftsgefühl schafft, überflüssig!?

Noch viel mehr, macht mir aber das allgemeine Filmangebot zu schaffen, es wird Woche für Woche eine Menge "Filmmaterial" in den Markt geworfen, nur, wie verwertbar ist dass ganze, und vor allem, wie sichern diese Filme die Wirtschaftlichkeit des Kinobetriebes? 

Ich stell mir da wirklich die Frage, seit längerem. Wir alle warten doch nur noch jeden Monat, auf "den einen Blockbuster", der Rest dümpelt vor sich hin. 

Es sollten viel mehr Gelder investiert werden in innovative Drehbücher etc. oder hat man das Kino schon abgeschrieben?

Geschrieben

Abgeschrieben nicht, es ist halt eine der vielen Vermarktungsvarianten. Mit erheblich höherem öffentlichen Interesse durch die Filmfestspiele, die es international gibt. Netflix Filmball oder Filmfestspiele sind mir bisher nicht aufgefallen, Golden Globe, Bambi usw. schon.

Sollte den Verantwortlichen bewußt sein, ist es vielleicht auch, nur endet das beim Blick aufs schnelle Geld. Raubtierkapitalismus fast überall, lieber heute dem Nachbarn etwas wegnehmen als an übermorgen denken.

Jens

Geschrieben

So ein frühes Release auf den Streaming-Plattformen wird es mit Sicherheit nicht zum Normaltarif geben. Auch Amazon und Netflix wollen natürlich Premiummodelle verkaufen. Das macht es nicht viel besser, aber so ganz simpel wie es einige hier sehen ist es eben nicht. Wenn die Rechteinhaber auf die Art und Weise die frühzeitige Entwertung ihrer teuren Produktionen betreiben, werden die schon sehen, was sie davon haben. Schade um das wertige Bond-Franchise.

 

- Carsten

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