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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo, 

 

da ich noch nie einen Film in 70mm gesehen habe und es gerne mal erleben würde, überlege ich dafür nach Essen in die Lichtburg zu gehen (andere Kinos kämen aufgrund der Entfernung nicht in Frage). Habe allerdings im Hateful8 thread gelesen, dass die Lichtburg wohl eigentlich nicht optimal für 70mm ist, weiß da jemand mehr? Lohnt sich das, nach essen zu fahren? 

Bearbeitet von snotch (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Die Lichtburg hat erstmal eine im Verhältnis zum großen Saal ziemlich kleine Leinwand, daher würde ich alleine schon von daher eher abraten. Du würdest zumindest kein besonderes Bilderlebnis haben.

Geschrieben
vor 17 Stunden schrieb Ralf2001:

Die Lichtburg hat erstmal eine im Verhältnis zum großen Saal ziemlich kleine Leinwand, daher würde ich alleine schon von daher eher abraten. Du würdest zumindest kein besonderes Bilderlebnis haben.

 

Hier:

http://www.lichtburg-essen.de/downloads/Technik_Lichtburg.pdf

gibts ein paar Daten zur Lichtburg (einschließlich der technischen Ausstattung wie Tonanlage usw.).

Scheint ja garnicht schlecht zu sein. Immerhin dürfte die Bildwand fast 15 Meter Bildbreite haben...

 

Chris

Geschrieben (bearbeitet)

Eventuell 18m können es sein, was aber in Anbetracht der Raumbreite unterproportioniert wirkt.

 

___

 

Die Kritiken zum Film sind weltweit überwältigend, ergänzt von bis dato in dieser Ausführlichkeit noch nicht gewürdigten Varianten und Leistungen der 70mm-Technik.

Das ist ein Schub in der 70mm-Vermarktung und im Intakthalten von Kameras und Kopierwerken.

 

Die von mir besuchte Vorstellung mit Gleichaltrigen, Jüngeren und Aelteren, die sich emtweder seit 5 oder 50 Jahren mit der Entwicklung und den Ergebnissen von 70mm-Filmen befassten, führte zu einem fast einhelligen Ergebnis:

Der Film ist also ganz anders, als man es von einem älteren 70mm Film etwa der 60er Jahre her gewohnt ist. Ich würde sagen, in Allem das Gegenteil. 

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb Christian_Mueller:

 

Hier:

http://www.lichtburg-essen.de/downloads/Technik_Lichtburg.pdf

gibts ein paar Daten zur Lichtburg (einschließlich der technischen Ausstattung wie Tonanlage usw.).

Scheint ja garnicht schlecht zu sein. Immerhin dürfte die Bildwand fast 15 Meter Bildbreite haben...

 

Chris

Ich bin gebürtiger Essener und ich kenne das Kino seit meiner Kindheit.

Du kannst mir glauben, dass die Leinwand im Verhältnis zum Saal klein ist, sie geht ja leider auch nicht mal ansatzweise über die Saalbreite sondern steckt in einem mittigen Kasten. Das ist ein Riesensaal, nur leider nicht optimiert für Kino ;)

 

Sitzt man im Parkett passt zwar noch die Entfernung, aber man muss relativ weit hoch schauen. Auf dem Rang ist man zu weit weg.

 

Selbst die nicht zu Unrecht oft gescholtenen Savoy (HH) und der Zoopalast in Berlin sind Gold dagegen.

Geschrieben

Sowohl Savoy Hamburg als auch Zoo Palast Berlin haben seit der Übernahme durch Flebbe ihre Leinwände deutlich verkleinert. 

Erst letzte Woche drin gewesen.

 

In diesem Zusammenhang noch einmal erwähnenswert sind konträr hierzu die Flaggschiff-Theater des 70mm-Cinerama-Verfahrens: Europa Palast in Essen und Royal Palast in Berlin mit den größten Breitleinwänden weltweit. Abgerissen oder entkernt.

Geschrieben
vor 12 Stunden schrieb cinerama:

In diesem Zusammenhang noch einmal erwähnenswert sind konträr hierzu die Flaggschiff-Theater des 70mm-Cinerama-Verfahrens: Europa Palast in Essen und Royal Palast in Berlin mit den größten Breitleinwänden weltweit. Abgerissen oder entkernt.

Wenn der Markt es verlangt, wird man wieder große Leinwände einbauen. Heutzutage wird ja in der Wirtschaft "modular" gedacht. Wenn man -zig Kilometer lange Verkehrstunnel irgendwo durch Gebirge oder Meerengen bohrt, geht auch sowas. 

 

Es hängt IMHO davon ab, ob 4k, kombiniert mit gutem Ton, als Heimkino um sich greift. Dann braucht vielleicht das Kino einen neuen Impuls. Community und Popcorn könnten dann zu wenig sein.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 19 Stunden schrieb cinerama:

Sowohl Savoy Hamburg als auch Zoo Palast Berlin haben seit der Übernahme durch Flebbe ihre Leinwände deutlich verkleinert. 

Erst letzte Woche drin gewesen.

 

Ich weiss, sind aber trotzdem in der Beziehung immer noch besser als die Lichtburg

 

.

Bearbeitet von Ralf2001 (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb 1040bln:

Wenn der Markt es verlangt, wird man wieder große Leinwände einbauen. Heutzutage wird ja in der Wirtschaft "modular" gedacht. Wenn man -zig Kilometer lange Verkehrstunnel irgendwo durch Gebirge oder Meerengen bohrt, geht auch sowas. 

 

Es hängt IMHO davon ab, ob 4k, kombiniert mit gutem Ton, als Heimkino um sich greift. Dann braucht vielleicht das Kino einen neuen Impuls. Community und Popcorn könnten dann zu wenig sein.

 

Im Endeffekt wird dieses Segment derzeit durch IMAX bedient, wenn auch in Deutschland nur punktuell U d natürlich nicht mit breiter Leinwand. Aber man sieht schon, dass ein Markt für großes Bilderlebnis zu Premiumpreisen existiert.

  • Like 1
Geschrieben
Am 23.7.2017 um 21:50 schrieb Ralf2001:

Ich bin gebürtiger Essener und ich kenne das Kino seit meiner Kindheit.

Du kannst mir glauben, dass die Leinwand im Verhältnis zum Saal klein ist, sie geht ja leider auch nicht mal ansatzweise über die Saalbreite sondern steckt in einem mittigen Kasten. Das ist ein Riesensaal, nur leider nicht optimiert für Kino ;)

 

Sitzt man im Parkett passt zwar noch die Entfernung, aber man muss relativ weit hoch schauen. Auf dem Rang ist man zu weit weg.

Aus dem Grund haben die Leute anscheinend für die heutige (25.) Bayreuth-Übertragung gerne die vorderen inneren Plätze gekauft. Warum allerdings so oft Parkett, hinten, außen gekauft wurde, ist mir noch unklar.

Screenshot 2017-07-24 at 23.58.57.png

Geschrieben (bearbeitet)

Gedanklich imaginierte ich mir die Zukunft des Kinos als Erweiterung von IMAX, aufgezogen in die Breite. Anamorphotisch gedehnt auf 2.40 : 1  entweder auf anamorphotischer Imax-70mm-Kopie oder mit Laser auf erhoffter 16K-Bildbreite nicht unter 40 Metern (in der Bildlänge lief in WA in den 60ern BEN HUR im Gaumont Palace, Paris).

 

DUNKIRK ist genuin verwaschen fotografiert, vermutlich um einen "dokumentarischen" Look behaupten zu können (im krassen Widerspruch zu den brillanten Agfachrome- und Kodachrome-16mm-Dokus on location aus dem Jahre 1940). Es ist der modische Look vieler Blockbuster, frech und uninspiriert entnommen noch der Dogma-95-Ära - und wird zu gern als "Immersion" vermarktet.

Man kann es auch umgekehrt sehen: durch nahezu zweifarbig kopierte Theaterprints wird das Gegenteil von Immersion erreicht (wie schon in INTERSTELLAR erlebt - ein Film, der wie DARK KNIGHT seine natürlichen, im Negativ enthaltenen Farben erst in der Blu ray Auswertung zurückerhielt).

Als "immersiv" etikettiert wird anscheinend auch die verflachte Schärfentiefe des Films, vermutlich um halluzinatorische Übergänge zu suggerieren? Das in Kritiken gepriesene "Impressionistische" stellt sich aber deutlich gegen das Luzide und den (bei heutigen Kameraleuten) verpönten klassischen "Abbild-Realismus" und ist folglicj Gegenteil von Immersion, das Impressionistische stellt den Versuch dar, einen Distanzierungs- und Verfremdungseffekt einzubauen, den Raum zu verengen und "aufzulösen".

Möglicherweise (gesundheitsschädigend?) immersiv ist aber die Funktion des Subwoofers, die ununterbrochen während der Gesamtspielzeit "die Spannung hält". Was immer man davon inszenatorisch halten mag.

 

Freunde der realistisch aussehenden Imax-Naturfilme oder Ethnofilme (INDIA etc.) werden bei DUNKIRK-Vorführungen im Imax-Format so einiges vermissen. Das grobe Korn und der verwaschene Look im Negativ von DUNKIRK wird auch im größten aller Filmformate leider seinen Einschlag finden und zusätzlich vom Grünstich garniert. Aber die Imax-Besucher von BFI London und Flora Prag dürften immerhin die mit Abstand erträglichste Darbietung erfahren. Denn normale 70mm-Kopie (also die Reduktionskopie auf Todd-AO-Kinofilm in 70mm 5 Perf) kann man unbedenklich als Katastrophe erachten. Gemessen an Eindrücken aus einigen Klassikern und Roadshows des Todd-AO-Verfahrens bewerte ich Todd-AO weit höherwertig als ein Imax-Erlebnis. Denn aufgrund längerer Brennweiten wirkt IMAX stets etwas "flach", hinzukam bei allen mir bekannten Vorführungen das mangelnde Schwarz in den Filmkopien (wurde schon mal erwähnt). Das Imax birgt kein "Relief" oder eine Pseudoplastik, die einst der Todd-AO-Filme überzeugend unter Beweis stellte. Aber mit DUNKIRK hat sich das Todd-AO-Verfahren zur Gänze verleugnet, so gut es eben geht. 

 

Überfliegt man nun die Berichte der friends of 70mm, die aus Sorge um das Aussterben des Formats sich auf Boni des Verfahrens kaprizieren, kann man bereits "zwischen den Zeilen" das kommende Unheil herauslesen:

To me the screening of the 70mm film had that softer, warmer, slightly glossy surface quality to the film image in comparison to what I often feel is the crisper, precise, colder surface quality of a digital image.

Aus: http://in70mm.com/news/2017/impression/index.htm

Das, was Trompeter hier mit ganzer Herzenswärme "pro Film fühlt", ist in meinen Augen die Beschreibung der untersten kopierwerkstechnischen Schundstufe

(eine Schulnote "6" für Fotokem -> "sitzenbleiben!")

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb preston sturges:

So ... die 70mm Kopie DUNKIRK ist soeben bei uns eingetroffen ... jetzt fehlt noch der KDM

fahrt Ihr zweigleisig?

Geschrieben (bearbeitet)

"Soft picture and Colors" heißt es in einem Erfahrungsbericht aus dem Cinerama Dome in Los Angeles. Und auch hier findet es der Verfasser überwältigend und fühlt sich "in the film".

Wie kann man das verstehen? Wenn doch bisher von rasiermesserscharfen Bildern, porentiefen Gesichtern, reliefartigartiger Fotografie und immersiver Tiefenschärfe beim Todd-AO-Film gesprochen wurde? Und es bei der Beschreibung von Aufnahme und Wiedergabe-Techniken nicht um dramaturgischen Suspense oder panoramatisch schwenkende Kameraführung gehen kann, sondern rein technisch um den Abbildungs-Realismus eines hochauflösenden und sozusagen naturechten Verfahrens?

70mm ist das Eine. Softe Bildgestaltung und monochrome Farben etwas anderes und nicht bedürftig des 70mm Verfahrens.

Es ist die Frage unbeantwortet: was ist konkret an den 5 perf 70mm Fassungen charakteristisch erkennbar, das einen Vorzug einer 70mm Theaterkopie vor Augen fuehrt?

http://in70mm.com/news/2017/projectors/index.htm

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Daniel Kothenschulte  zum Look von DÜNNKIRSCHEN:

 

Zitat

Es beginnt mit der ungewöhnlichen Klarheit der Fotografie. Der Kriegsfilm ist ein Genre, bei dem man auch unscharfe und verwackelte Bilder akzeptiert. Der Verismus der Reportagefotografie eines Robert Capa ist zu einer Konvention geworden, der auch jüngere High-Tech-Produkte wie Mel Gibsons „Hacksaw Ridge“ nichts entgegenzusetzen haben. Hier aber blicken wir durch die Optik einer 65mm-Filmkamera mit einem flüchtenden Soldaten auf die leeren Straßen von Dunkerque. Das breite Filmmaterial gilt eigentlich als obsolete Technik, der Christopher Nolan die Treue hält. Neben Quentin Tarantino und Paul Thomas Anderson ist einer der letzten Kämpfer für den Zelluloidfilm, und anders als 1940 in Dunkerque ist die Schlacht ja auch nicht ganz verloren.

...

Ein Gefühl gespenstischer Überwirklichkeit elektrisiert den Zuschauer, und irritiert zugleich. Die Schärfe der Bilder – der Film wird in Kinos, die dafür ausgestattet sind, auch in hochauflösender 4K-Laserprojektion gezeigt – erfasst auch Gebäude im Hintergrund, die offensichtlich erst nach dem Krieg gebaut wurden. Ist das ein Fehler? Ist es bewusste Verfremdung?

 

Zitat

Allein wegen seiner Bildgewalt sollte man sich diesen Film nicht entgehen lassen. Nur einmal hat es in einem Kriegsfilm ähnlich plastische und tiefe Bilder gegeben, 1970 in Franklin J. Schaffners 70mm-Produktion „Patton – Rebell in Uniform“. Als dieser Film vor einigen Jahren auf einer Berlinale-Retrospektive im Originalformat wiederentdeckt wurde, waren sich alle sicher: Nie mehr wird es ein solches Kino geben. Nun ist es auferstanden und es wird etwas Neues daraus. Das in der Tat ist ein Sieg für die Filmkunst.

 

Ob das nicht ein ganz kleines bißchen hochgegriffen ist? Ganze Filmbesprechung hier: http://www.fr.de/kultur/kino/dunkirk-im-kino-das-nackte-ueberleben-a-1320619

 

Geschrieben

"DUNKIRK im 70mm IMAX gesehen. Wohl eine der schärfsten Kopien aller Zeiten.Das war keine Filmerfahrung, das war ein Lebensereignis. Der DEFINITIVE IMAX Film. Meine Erwartungshaltung war unrealistisch hoch und sie wurde übertroffen. Für mich ein Jahrhundertwerk.Das war wirklich bemerkenswert, hochintensiv. Keine Luft zum Atmen gehabt, oft den Tränen nahe, teils sind sie geflossen. Nolans bester Film so far!Und generell die ultimative IMAX experience.Nolan hat die ganz ganz ganz großen Geschütze aufgefahren."

(Der Eindruck eines jüngeren, durchaus anspruchsvollen und befähigten Kinokollegen)

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo!

 

Ich habe gerade im Astor Hannover den Film in 70 mm gesehen. Zu Beginn zitterte das Bild immer ganz leicht hoch und runter, was gerade bei statischen Szenen sehr störend war. Gegen Ende wurde das aber besser.

Die Auflösung war ok, die ansonsten verwendete digitale 4k Projektion zeigt deutlich mehr Detail, wenn es das Master her gibt. 

 

Des Weiteren ist mir aufgefallen, dass das 24 p Geruckel mit der analogen Projektion deutlich stärker zu sehen war, als bei der digitalen. Bei Schwenks wurde aus einem Flugzeug zwei. 

 

Mal abgesehen von Imax war dies mein erster 70 mm Film. Ich habe mir mehr erhofft. 

Bearbeitet von Cale (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe gerade (offenbar derselbe Betreiber wie Astor Hannover und Savoy Hamburg) den Film im Grand Zoo Palast Berlin "in70mm" gesehen.

Eine unter "Nostalgie" rubrizierte marode Projektion mit Bildstandswackeln, Blendenziehen, Helligkeitsflackern, Doppelkonturen/Geisterbildern, leicht schwimmender Schärfe, leicht dezentrierter Projektionsmaske und Laufstreifen in der letzten Rolle.

Sobald spärlicher Dialog auftauchte, klang das besonders dumpf und eingeschnürt. Erschreckend.

Seit Jahren reden da Mitarbeiter ihrem Chef nach dem Munde, wie sehr sie sich um das Bestmögliche sorgten, oder man gibt jedwedes Engagement auf, wenn man vom Boss ignorant abgewimmelt wird, weil der keinen Nerv für ernsthafte Lösungen hat. So stelle ich mir das vor.

 

Lass dir bitte nicht weismachen, man habe das Bestmögliche getan und solche Darbietungen seien normal für Film oder 70mm, oder es ginge nicht besser.

Es gibt doch einige Festivals zum Thema "70mm", auf denen nahezu flimmer- oder wackelfrei bisweilen sehr scharfe Filmkopien zur Aufführung gelangen, wenn es auch immer wieder Uralttitel des Formats sind.

 

Was Du erlebt hast, wäre in den ersten beiden Jahrzehnten dieses Filmformats kaum irgendwo anzutreffen gewesen. Das sind heute Symptome einer auf Schnellabfertigung zielenden Betriebs- und Effizienzstruktur, in denen man primär in kontinuierliche Umsatzgüter (wie Popcorn-Maschinen und elektronische Kassensysteme) und überforderte Angestellte für das "social network" (Facebook-Selbstdarstellungen der Kinos) investiert.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
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