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Blade Runner 2049


carstenk

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Am 5.10.2017 um 20:49 schrieb Jeff Smart:

Sah gestern kurz irgendeine TV-Kinosendung mit Bericht über Blade Runner. Viel Gerede über Respekt vor dem Original, Ridley Scott, der lobhudelte und angeblich dolle neue Ideen und Ansätze. Abseits vom Blablabla: die einzigen Bilder, die wirklich knackig und appetiterzeugend herüberkamen, waren leider die des 1982er-Films. Da hilft auch kein Harrison-Ford-Cameo (hatte der eigentlich mal einen Schlaganfall? Die Lippe sieht so einseitig stillgelegt aus...).

 

 

Das Original empfand ich 1982 als technische Sensation mit aufgesetzten film noir Elementen und unfreiwilliger Komik. Die Kameraarbeit oft unkonzentriert, bedeutungsschwangere Monologe selbstgefaelliger Leere.

https://www.rollingstone.de/die-meistueberschaetzten-filme-aller-zeiten-2-blade-runner-375932/

Gelungen die Atmosphäre eines Deliriums der Destruktivität der unter Umweltzerstörung leidenden Hochzivilisation. Gegenüber Scotts Vorgängerfilm ALIEN mit einem herausragenden Score von Jerry Goldsmith hier ein Discoteppich (wie bei Eröffnung einer Militaerparade)

Production Designer Syd Mead traf ich einmal und gestand ihm ein, dass er mit einem Produktionsvolumen von 20 Millionen Dollar eine gigantische Kulisse/Matte printing geschaffen habe, die auf den bis dato teuersten Film der Welt hätten deuten lassen können. Die hoch elegante Kombination von Modellen und Visual Effects durch Douglas Trumbull, der es immer wieder schafft ein Ballett geometrischer Formen zu kreieren, ist zeitlos. Regisseur Scott kam aus der Werbefotografie, und alles musste stylig aussehen mit Grenzwertigkeit zum Kitsch und Splatter movie. Harrison Ford schien keine große Lust auf die Rolle zu haben, und ihm zur Seite gestellt wurde Sean Young, nur kam sie nie aus dem Klischee des Pin-up-Girls heraus.

Aber man konnte sich den Film 30 mal hintereinander ansehen wegen der Schockwirkung der Öffnungssequenz, die der postundustriellen.Hölle entnommen schien, ein Wiedererkennumgseffekt auch in der Weiterentwicklung der Kettelhut-Modelle der Wolkenkratzer aus Metropolis (1927).

Umhüllend die Projektion auf der 32 m breiten und 120° gekrümmten Panorama Leinwand mit 70mm Kopie: Man hatte Lust verspürt, selber in die fliegenden Kisten einzusteigen.

 

Im Fortsetzungsfilm schafft es der neue Komponist Hans Zimmer "kongenial" an den Klangbrei seines Vorgängers Vangelis anzuknüpfen.

Die Schauspieler sind deutlich ambitionierter und die Story elliptisch gebrochen, zahlreiche gesellschaftliche und historische Reflektion eingebunden. Die Inszenierungsweise bewusst asketisch mit wenig Bewegung ist Motorik, um innerhalb des Sets mentalen Kontemplationen freien Raum zu geben. Visual Effects führen kein selbstverliebtes Ballett auf, fungieren eher als stromlinienförmige düstere Hintergrundtapete, als Folie an der Großen Depression. Nach dem ARRIVAL ein gezielter Vorstoß des Regisseurs, innerhalb des Blockbuster Kinos philosophische Thesen einzugeben, die deutlich mehr Konturen aufweisen als in den Filmen.Ridley Scotts.

 

Georg Seestern hat eine Kritik zu BLADE RUNNER 2049 verfasst (und gehört zur Fraktion der soziologisch ausgerichteten Filmtheoretiker): http://www.zeit.de/kultur/film/2017-10/blade-runner-2049-denis-villeneuve-science-fiction-filme-ridley-scott

 

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
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Kurzer Sichtungsbericht: Blade Runner 2049

OV 19:30, Broadway Kino Saal 1  

4K Sony Doppelprojektion (2 mal 515 wenn ich mich recht erinnere, vielleicht kann Moviemagic was dazu sagen)

 

Rein technische Analyse:

Ein knackscharfes 4K Bild auf dem selbst die hauchdünne Schrift am Beginn aus Reihe 8 Mitte (etwa 6. Reihe von der Leinwand gezählt) perfekt und ohne Konturen,Halos oder sonst was war. Eindrucksvolle Bilder von Roger Deakins der hoffentlich ENDLICH seinen verdienten Oscar dafür erhält.

 

Der einzige Makel war zu Beginn das Sony Logo, hier spiegelte sich die Schrift unten rechts leicht verzerrt wieder, denke das ist die Projektionsscheibe. Ist bei dem Schwarz aber auch hier auffällig. Ansonsten eine absolut perfekte Projektion die ich nur noch von Laserprojektion wie Dolby Cinema in Hilversum getoppt sehe.

 

Der Ton war der Hammer. Die neuen Lautsprecher sind definitv besser als bei Episode 7. So knochentrocken der LFE Kanal, so weiträumig die Surrounds das es an Atmos erinnert. Der Spinnerflug im letzten Akt in der Stadt geht so genial von Front zu Hinten ohne den üblichen Klangfarbenverlust das es eine Freude war. 

 

Der Film hat mir auch inhaltlich gut gefallen da er zwar eindeutig in der Blade Runner Welt spielt und sich vor Ihr verneigt, aber in Geschichte und Thema auf eigenen Füßen steht. Auch die Darsteller sind inklusive Ford eine Wohltat. 

 

Frage an Moviemagic: War das ein  4K DCP, wenn nein wäre ich sehr erstaunt.

 

Die Pressebilder hier im Thread sind als Licht und Farbenbestimmung völlig hinfällig. Würde sagen das neben Mother! und Dunkirk der Film aktuell die beste Kinopräsentation des Jahres war. Und das bei 173 Kinobesuchen dieses Jahr. Definitv ein Titel den man nicht verpassen sollte.

 

 

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Wenn alle anderen Filme Top passen und dieser nicht dann kann es wohl nicht die Anlage sein, ganz blöd bin ich ja nicht.

Bei meiner Kopie feuern die Surrounds so laut wie ich es in 21 Jahren Kinodienst noch nie gehört habe.

Warscheinlich gibt es DCPs die diesen Defekt im Mix haben, es klippt ja auch nicht...es ist halt so laut das die Dialoge völlig untergehen.

Da müsste man den 5.1 Soundtrack in Logic oder Pro Tools laden um zu sehen was da los ist. Geht leider bei gesperrtem Film nicht so einfach wie bei einem Trailer.

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Kinosurrounds haben in der Forderung seit 20+ Jahren mindestens einen 12" als Bass. Oder halt mit Subbassmanagement und dedizierten Woofern unter 80Hz 

Ansonsten ist es wieder mal det Wirt, det das mit Liebe und Meisterschaft gebraute versaut.

BR2049 ist auch auf Referenzstellung des Faders einer der leisesten Filme der Saison. Fast alle FS Spiele deutscher Produktion sind vielfach lauter, also bitte hier nichts verdrehen.

Die Dynamikumfänge, die ein Kinosystem verkraften muss, sind seit 1993 unverändert geblieben.

Auch das Kinowesen läuft nicht ohne Regeln. 

 

St

 

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Stefan, Sascha, habt ihr auch mal die deutsche Fassung gehört? In der sind die Surrounds extrem laut, auf dem Display des JSD-100 schlagen die doppelt so hoch aus wie die Frontkanäle. Wir spielen den auf 5.8 (also leicht höher als normal), weil von vorne sonst nix kommt, aber die Zuschauer halten sich regelmäßig die Ohren zu an den lauten Stellen.

Ich werde die OV leider erst frühestens nächste Woche hören können.

 

Meiner Meinung nach ist die deutsche Fassung nicht korrekt abgemischt.

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...deswegen sollte eine OV-Fassung auch dem Nicht-OV-Publikum

schmackhaft gemacht werden! Die DF klingt meistens schlechter.

 

Ganz oft passiert: Ich spiele OV-Trailer im Saal testweise, der Kinobetreiber

kommt rein: "Geil, was hast du mit unserer Anlage gemacht, das klingt

ja viel besser!?" Ich dann: "Nix."  :-D

 

Bei richtig guten Anlagen haben Zuschauer oft sowas gesagt:

"Es war sehr sehr laut, aber irgendwie viel angenehmer, als sonst."

 

Wenn sich Zuschauer die Ohren zuhalten, liegt es meiner Erfahrung

nach auch oft am schlechten Klang der Anlage (z. B. HF-Verzerrungen).

 

Ich finde es auch gut, wenn mal wieder in Film im Programm ist, der

für eine natürliche Lautsprecherauslese sorgt. Wichtig ist, dass in

den Kinos die Saaltableaus offen sind, damit die Zuschauer den

Ton selber wenigstens über level 4.5 einstellen können....

 

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vor einer Stunde schrieb tomas katz:

Stefan, Sascha, habt ihr auch mal die deutsche Fassung gehört? In der sind die Surrounds extrem laut, auf dem Display des JSD-100 schlagen die doppelt so hoch aus wie die Frontkanäle. Wir spielen den auf 5.8 (also leicht höher als normal), weil von vorne sonst nix kommt, aber die Zuschauer halten sich regelmäßig die Ohren zu an den lauten Stellen.

Ich werde die OV leider erst frühestens nächste Woche hören können.

 

Meiner Meinung nach ist die deutsche Fassung nicht korrekt abgemischt.

 

„Leider“ noch keine Möglichkeit gehabt die teutonische Fassung zu hören, wundern würden mich diesbezügliche Fehler allerdings nicht...

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Hi,

ich war Gestern in einer 2D Vorstellung (großes Cineplex Kino in meiner Region), was war los mit den dt. Ton?

Am Bild gab es nichts aus zusetzten, aber der Ton war recht leise, Stimmen bzw. gesprochenes verstand man

fast nicht, klang nach "Stimmen in einer Dose", blechern und hallend , die Nebengeräusche waren so laut das sie alles überdeckten, auf Nachfrage wurde uns mitgeteilt,

dass die "Einlassdame" (eine Studentin) , den Ton zu leise eingestellt hatte ( 1 - 2 Clicks , so der Herr hätte Sie noch rauf drehen sollen, tat es aber nicht, verließ den Saal nach der Werbung)

erst nach einigen Hin und Her, als sich mehrere Leute beschwerten

(ab der Scene als "K" die Liebesmädchen trifft) wurde der Ton anscheinend von einen Mann nachgestellt , ab hier war der Ton,

das Gesprochene besser verständlich.

Mich würde interessieren an was es lag, kann dies wirklich nur an der Lautstärke liegen????

So hat man uns es erklärt...naja ich weiß nicht....(somit war der Anfang für die Katz...)

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Vielen dank für die Antwort.

Wir saßen in der Mitte (großer Saal mit fast 500 Plätzen, war fast voll, außer die ersten Reihen, die waren leer),

wie gesagt, der Ton war nachdem der Mann im Saal den Ton nachregelt hatte besser bis gut verständlich, wobei "Effekte/ Musik" teils extrem laut waren,

vorher am  Anfang hat man fast nichts verstanden z.b. die Scene mit Dave Bautista/ Kampfscene  oder Jared Leto usw. ,

aber ab der besagten Scene mit "K" Ryan Gosling waren alle Schauspieler gut zu verstehen, schade finde ich halt das sich der Veranstalter erst so spät selber um den Ton gekümmert hat

bis es dann gepasst hat bzw. besser war (war ja nicht die 1. Vorstellung des Films)

Danke für den Hinweis!

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Als ich kann an der deutschen Fassung nichts negatives feststellen.

Weder sind die Surrounds zu laut abgemischt noch die Front zu leise :1_grinning:

Bisher haben wir nur positive Rückmeldungen unserer Besucher erhalten.

 

Hätte mir ebenfalls eine 7.1 Version gewünscht aber die 5.1 ist auch ok.

 

Gruß

HAPAHE

 

 

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Gibt dafür ja die Immersiv Versionen, und 7.1 als seperates Master spart man sich dann. Denn der Unterschied ist dann zu marginal, durch den Hörmechanismus.

Freut mich zu hören, dass die Teutonen Fassung auch brauchbar gemischt ist, bestätigt meinen Verdacht mit dem Wirt...

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