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Interview von Gerhard Fromm "100 Jahre ARRI"


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Geschrieben (bearbeitet)

Fromm sagt, man hört allerdings, daß der Ton zusammengesetzt ist, ich sage nicht geschnittten:

„Die ARRIFLEX 35 II wurde ja 1936 auf der Leipziger Messe vorgestellt und da kam dann eben auch das Militär  . . . “

 

Echt, jetzt? Vier Falschaussagen in einem Satz. Erstens hieß die Kamera einfach ARRIFLEX.

Zweitens kam das Modell II nach dem Krieg. Drittens wurde die ARRIFLEX 1937 vorgestellt.

Viertens kam dann nicht auch das Militär mal so locker vorbei. Unglaublich, was er sonst noch

erzählt, zum Beispiel daß der Filmvorrat beim Bell & Howell (Eyemo) begrenzt war. Bei der

Arriflex war er es nicht? „Eine ganz andere Kapazität“? Die Arriflex-Magazine faßten nicht mehr

als das Doppelte. Wenn ein US-Kameramann nach einer Minute Aufnahmezeit die Spule wechselte,

drehte der deutsche zwei Minuten und dreizehn Sekunden.

 

Fromm vergißt, daß es zum Eyemo 200- und 400-Fuß-Magazine gab und neben der

Arriflex noch andere Kameras, z. B. amerikanische.

 

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Bearbeitet von Filmtechniker (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Der Deutsche Drehte Tonfilm mit Mitchell, Bell und Howell und Tobias-Shleta, für die Arri gabs ja bis nach dem Weltkrieg nichts.

 

Deine Arri-Kritik geht mir, ehrlich gesagt, langsam auf den Zeiger. Warst Du bei dieser Firma? Hast Du in die Archive blicken können? Kennst Du das "geheime" Welz-Lager mit den Fliegergeräten(Kameras) oder die Prototypen? Ich schon, dank Herrn Fromm der ein guter Freund von mir ist! ich bitte dich nochmals, dass Du wenn Du etwas kritisierst oder als falsch hinstellst, bitte Nachweise zu erbringen hast. 

Wenn Du jetzt einem älteren Herrn zur Last legst, dass er im Alter nicht mehr alles einwandfrei rezitieren kann, dann wünsche ich Dir, dass du im Alter noch so fit bist wie er.

 

 

Mann mann mann...

Geschrieben (bearbeitet)

Naja, ich hatte einen Onkel, der hat beim Militär mit der Arri - nicht nur mit der - gearbeitet und der hat mir mal erzählt, dass er im Schützengraben oder auf einem Baum heilfroh war, wenn er Film/Magazin nicht auch noch wechseln musste. Das wurde zwar geübt, aber schön war es wohl dennoch nicht. Einerseits wegen des Drecks und andererseits weil man wohl ganz vorn, da wo es die interessantesten Szenen gab, auch noch auf andere Dinge zu achten hatte. Schließlich wollten die Kameramänner ja den belichteten Film auch wieder zurück bringen (können). Mein Onkel muss, die Arri in der Hand, mit den Infanteristen beim Angriff auf Kriwoi Rog von Deckung zu Deckung gehopst sein. Ob sowas mit 'nem 400ft Magazin oder noch was größerem gegangen wäre weiß ich nicht. Ich hätte es aber nicht versuchen wollen, schon weil man damit sicher auch bestens sichtbar wäre. Mit gut zwei Minuten kann man schon eine ganze Menge machen, um genau zu sein: etwa doppelt so viel einfangen wie mit nur einer Minute.

 

Ich denke, das man so eine Aussage auch aus der Zeit heraus betrachten muss, als die ARRI 35 den Kameramännern plötzlich zur Verfügung stand. Was gab es für die PK-Leute sonst noch als Handkamera? Askania? Doch wohl eher nicht so richtig. Mit den Dingern wurden höchstens nachgestellte Szenen abgedreht (was wohl nicht selten war)

 

Davon mal ganz abgesehen, dass ich von diesem Jubläum nichts wusste, finde ich es toll, dass diese Firma so lange durchgehalten und es durch sämtliche Höhen und Tiefen, wo es sicher speziell in den letzten 10-15 Jahren mehr Tiefen gab, geschafft hat. Ich will nun nicht gleich ein Glückwunsch-Telegramm hinschicken, aber dennoch: Alles Gute für die Zukunft, ARRI! 

 

Ich habe Herrn Fromm übrigens vor etwa 12Jahren kennengelernt und habe mich mehrfach ausgiebig mit ihm unterhalten können. Einen inkompetenten Eindruck machte er damals nicht auf mich.

 

freundliche Grüße

 

Yan

Bearbeitet von yan (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

2008 wollte ich einen Vortrag von Gerhard Fromm in Berlin besuchen. Ausgerechnet da ließ mich mein VW Golf II (sauberer als jede heutige VW-Dreckschleuder) im Stich. Dank des Arri-Interviews durfte ich ihn jetzt mal sehen und hören. Das Interview von Wim Wenders und Joseph Vilsmaier ist auch sehr interessant.

 

Fast wäre ich auch bei ARRI gelandet. Wenn ich Verwandtschaft in München gehabt hätte, dann wäre ich sofort ohne Vorstellungsgespräch eingestellt worden. Hoffentlich fällt mir irgendwann mal eine ST 16 in die Hände.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 29 Minuten schrieb Martin Rowek:

. Hoffentlich fällt mir irgendwann mal eine ST 16 in die Hände.

 

Ich darf mich so glücklich schätzen, eine ARRI 16 aus der ersten Bauserie zu besitzen, wie es sich gehört im Koffer mit Kompendium und Objektiven. Dies nicht nur in sehr(!)schönem Zustand sondern auch noch mit dem Briefverkehr des Bestell-und Liefervorgangs aus den Jahren 1952/53, worin ein Schreiben von Herrn Arnold persönlich unterzeichnet enthalten ist, in welchem er beim Besteller der Kamera um Verständnis bittet für die Lieferverzögerung. Man könne aufgrund des immer noch herrschenden Materialmangels für hochwertige Werkstoffe (es war eben die Nachkriegszeit noch immer nicht ganz überstanden) leider die zugesagten Liefertermine nicht alle einhalten. Das Anschreiben ist ist mir fast wichtiger als die Kamera, obschon natürlich beides untrennbar zusammengehört.

 

Davon abgesehen ist die 16 "ST"andard einfach ein Designknüller wie die Leica M oder der Porsche 911

 

Weidmannsheil!

 

Yan

Bearbeitet von yan (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Gerhard Fromm und ich kennen uns auch, er hat mich schon besucht und wir kommen bestens miteinander aus.

Mit meiner Kritik ziele ich doch nicht auf ihn, sondern auf die Interview-Macher. Das Video ist ja auf der Webseite

von ARRI zu sehen und unten steht ja die Jahrzahl 1937 bei einem Bild von Erich Kästner mit der Kamera. Das ganz

Offenbare, nämlich die Arriflex II vor dem Krieg, dürfte man wenigstens mit einer Texteinblendung oder am Ende

richtig stellen. Als ich ein Mal die Vermutung äußerte, die Arriflex wäre möglicherweise 1936 bei den olympischen

Spielen schon verwendet worden, brach eine Welle der Entrüstung über mich herein. Also gemach, Bayern.

 

Klar waren da ein Haufen anderer Kameras und Hans Albrecht Lusznat berichtet aus ARRI-Quellen, daß die Verkäufe

anfangs schleppend gingen. Die erste Arriflex wurde erst 1938 verkauft und geliefert. Ich sauge mir nichts aus den Fingern.

 

Es sind Leute bei ARRI selbst, die verschiedene Dinge glorifizieren. Ich schaue auch bei Paillard ganz genau hin,

wenn es bei Arnold & Richter etwas zu sagen gibt, dann tue ich das. Mit der Geschäftsleitung war ich übrigens schon

in Verhandllung und ein Detail der Filmbühne beim ARRISCAN stammt von mir. Aber das nur nebenbei, es ist auch

über 25 Jahre her.

  • Like 1
  • 2 Monate später...
Geschrieben

Wir kennen heute eigentlich nur die genormte Spule H für Kinefilm, das H steht für hundred (feet), hundert Fuß Film (30,4 m).

Nach ISO 3047 soll der Durchmesser des Spulenkerns 32 mm sein. Es gab aber Tageslichtspulen mit kleinerem Kern entsprechend den Filmkernen B und A.

Kern B ist der jüngere mit Außendurchmesser 30 mm und Halbzollbohrung. Kern A hat Außendurchmesser ein Zoll und Bohrung 8.

 

Wenn wir eine Filmdicke von 0,13 mm annehmen und einen Außendurchmesser des Wickels von 90 mm, die Spule H darf höchstens 92 mm groß sein,

dann können wir auf die Spule H 42,75 m oder 140 Fuß wickeln. Auf eine Spule mit Kern 30 passen 43,5 m oder 143 Fuß, auf eine Spule mit Einzollkern

45,16 m oder 148,5 Fuß. Im Prinzip kann man einen Eyemo auch mit Film auf Kern laden und die 92 mm überschreiten, mit etwas erhöhtem Risiko von

Filmrandschäden und Transportproblemen durch Anhaken des Films an Werk- oder Deckelbauteilen. Zwischen Einzolldorn und angenommenem Wickel-

durchmesser 95 mm haben 50,74 m oder 166,9 Fuß Platz. Das sind bei 24 B./s eine Minute und 50 Sekunden.

 

Bei der Filmdicke 0,12 mm bringen wir 46,3 m oder 152, 3 Fuß auf die Spule H. Auf 30-mm-Kern-Spule passen 47,12 m oder 155 Fuß und auf Einzollkernspule

48,9 m oder 160,8 Fuß. Bis zum Maximum von 95 mm könnte man 54,98 m oder über 180 Fuß laden, zwei Minuten bei Tempo 24.

 

Kurz: Ich bin mir sicher, daß das gemacht wurde. Selbstverständlich kann man auch mehr Material in ein Magazin legen, wenn man kleinere Kerne nimmt und

bis an die Grenze geht. Vielleicht hat jemand Zugang zu einem Original aus den späten 1930er Jahren und kann die Dicke messen. Vielleicht können wir sonst

etwas über Filmdicken in Erfahrung bringen, es kommen Materialien von Agfa in Frage, von DEKO, Eisenberg, Fotochema, Zeiss-Ikon alias Goerz, Hauff, Kranz,

Mimosa, Perutz, Schleußner. Die oben genannten Werte sind nur rechnerische, in der Praxis muß man mindestens etwa 40 cm oder eineinhalb Fuß abzählen,

weil man ja Material zum Einspannen braucht. Offenen Film auf Kern spannt man in einem Wechselsack ein. Es ist mir vollkommen bewußt, daß an der Front

oft keine Möglichkeit besteht für Experimente. Andererseits kann ich mir vorstellen, daß es größere Spulen mit Außendurchmesser 3.75" oder 95,25 mm gege-

ben hat, die haben im Eyemo gerade noch Platz.

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