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Geschrieben

Ich ersuche Euch um eine spezielle Beratung. Möchte gerne mit dem 16mm-Filmen anfangen, bin mir aber noch komplett unschlüssig, welche Kamera für den Einstieg am ratsamsten wäre. Inzwischen habe ich etliche Postings hier im Forum, obige Modelle betreffend, durchgelesen und tendiere langsam zu einer Krasnogorsk, obwohl mir die Eumig C16 auch sympathisch wäre.

 

Bei der Krasnogorsk gibt es das Problem, dass sie meistens nur in der Ukraine erhältlich ist, obwohl, derzeit gibt es bei eBay auch in Deutschland was. 

Die Eumig C16 soll einen dunklen Sucher haben und sie besitzt keinen Reflexsucher, ist aber von der Mechanik her bestimmt ein sehr gutes Stück.

 

Sehr viel Geld habe ich als Rentner auch nicht, also sollte der Einstieg in 16mm relativ günstig stattfinden. Vielleicht gibt es sogar hier im Forum jemanden, der sich unter Umständen von einer 16mm-Kamera trennen würde?  Ich frage nur mal ganz unverbindlich , welche Optionen es so gäbe.

 

Gruß,

 

Gerhard 

Geschrieben

Ich war mit der Russin sehr zufrieden. Ein echter, heller Spiegelreflexsucher und ein Belichtungsmesser der sogar einigermaßen gut ist. Und sie ist günstig. 

Es ist wie mit russischen Motorrädern: wer sich mit der Technik auskennt und beschäftigt, dem macht sie viel Freude 

Geschrieben

Meine Stimme geht an Österreich. Die C16 hat eine Mechanik, mit der sich keine Krasnogorsk vergleichen kann. Der Parallaxenausgleich des Suchers funktioniert recht genau und Blendenhalbautomatik hat man auch. Ich könnte ein Exemplar aufarbeiten und mit zwei Jahren Garantie anbieten, erstes Modell.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe seit Jahren eine Krasnogorsk 3 von 1991 im Einsatz. Man sollte sie unbedingt vor dem Einsatz warten lassen und das Filmeinfädeln vorher gut üben. Dann hat man aber eine nahezu unverwüstliche Kamera, deren großer und heller Sucher wirklich Spaß macht. Dank Zoom-Objektiv Meteor kann man wirklich alles akkurat scharf einstellen, das macht Spaß. Der Zoom ist auch wunderbar flüssig. 

 

Hier ein Film, den ich kürzlich damit und Kodak 500T-Material gedreht habe. Mit offener Blende und wenig Licht. 

 

Die Emig ist aber auch eine tolle Kamera und sieht sehr eindrucksvoll aus. Eine schwere Entscheidung. Wenn Filmtechniker allerdings eine Gewartete anbietet, ist das natürlich ein unschlagbares Angebot, denn dann weiß man, was man hat.

Bearbeitet von Patrick Müller (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Schokoprinz:

Bist Du sicher, daß Du mit 16mm anfangen möchtest? Schneiden, kleben Ton? Das hält mich immer etwas davon ab.

Ich spiele mit dem Gedanken seit einiger Zeit. Wenn, dann vorerst ausschliesslich Stummfilm und "nur" SW mit Fomapan R100.

  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)

Doch, 16mm macht schon richtig Spaß!  SchwarzWeiß sowieso und bei dem großen Format sind auch die Rollen 50ASA Film von Kahlfilm ganz attraktiv. Beim Schneiden, Kleben und Betrachten hat man auch was Richtiges in der Hand. Ein bisschen Herumsuchen wird vielleicht für einen gescheiten Betrachter nötig sein. Aber auch da findet sich sicher was.

 

mach mal!

 

MfG Yan

Bearbeitet von yan (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor 11 Minuten schrieb yan:

 SchwarzWeiß sowieso

Da hätte ich ja ohnehin schon genug Übung hinsichtlich Filmentwicklung in S 8 und N 8. Insgesamt 29 Filme in der Lomodose entwickelt.

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Carena48,

 

zuerst würde ich sondieren, welche für uns erschwinglichen 16 mm Filmkameras überhaupt gebraucht angeboten werden:

Bolex H 16 Federwerk, keine Elektronik (Reflex oder nonreflex) --kein Belichtungsmesser, dunkler Sucher, mechanisch sicherlich robust -wird aber mit Objektiven sehr hochpreisig gehandelt

Eumig C 16 Federwerk, keine Elektronik -eingebauter Belichtungsmesser (austauschbar aber häufig defekt, daher getrennter Belimesser sicherheitshalber nötig), super Federwerk, heller Sucher, 1 Standardobjektiv mit Möglichkeit von Objektivvorsätzen (Weitwinkel, mäßiges Tele)

-kaum gebraucht zu finden

Eumig C16 R -wie  C16, jedoch mit Objektivrevolver -kaum zu finden, wenn dann auch hochpreisig -tolles Design

Siemens Kamera B, C, CII (F mit Wechseloptik wird kaum angeboten -wenn, dann hochpreisig) -Federwerk fast immer sehr ordentlich, 1 Standardobjektiv, kein Belimesser -leider Spezialkassette nötig  -gibt es aber 

-wird häufiger günstig angeboten (zwischen € 80 und 100 ) stabile Anfängerkamera

Krasnogorsk -Federwerk russisches Produkt mit sehr unterschiedlicher Fertigungsqualität -risikobehaftet

 

Von Kameras mit Akku und vollgestopfter Elektronik würde ich jedenfalls Abstand nehmen.

 

Die Reparaturen durch -die nur noch wenig verfügbaren- Spezialisten haben ihren sicherlich gerechtfertigten Preis -können für schmale Geldbeutel jedoch  eine erhebliche Belastung darstellen und Frust fürs Hobby nach sich ziehen (siehe Thread über Bolex D8L -Federwerk läuft nicht richtig).

 

Klebepresse: kein Problem - es gibt für "lau" die Jahrzehnte gefertigte Siemens-Standard-Klebepresse für N8 und 16 mm.

Umroller für 16 mm gibt es ebenfalls günstig (Siemens); 16mm-Betrachter für Bearbeitung ist schon schwieriger zu beschaffen.

 

Ernst

 

 

Bearbeitet von Ernst Wiegand (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Hallo Ernst,

 

danke für die informative Auflistung !

vor 11 Minuten schrieb Ernst Wiegand:

-können für schmale Geldbeutel jedoch  eine erhebliche Belastung darstellen

Eben !  Als Rentner hat man es nicht besonders dick.

 

vor 13 Minuten schrieb Ernst Wiegand:

Siemens-Standard-Klebepresse für N8 und 16 mm.

So eine habe ich sogar zu Hause.

 

vor 14 Minuten schrieb Ernst Wiegand:

16mm-Betrachter für Bearbeitung ist schon schwieriger zu beschaffen.

Konnte bisher in der Richtung nichts finden.

Geschrieben

Wie gesagt, die Russin.

 

Ich weis nicht, warum hier uralte Kameras, die meist seit Jahrzehnten ungewartet in irgendwelchen Vitrinen/Dachböden empfohlen werden (Siemens, Eumig oder Bolex) wenn es nur 20 Jahre alte Kameras zum "Schrottpreis" (Krasnogorsk) gibt. Ich ziehe einen Spiegelreflexsucher jedem Funzelsucher einer Bolex (Reflex ist hier noch ekliger, gerade wegen horrend teurer RX Optiken) oder eines Durchsichtsuchers (Eumig) vor. Mag sein, dass ich von meinen Arris verwöhnt bin, aber wer einmal mit einem guten Reflexsucher arbeiten konnte, der will nichts anderes mehr. Preis/Leistung ist bei der Krasno einfach unschlagbar, vor allem ist sie wesentlich einfacher aufgebaut als eine Bolex und auch der Schlaufenformer funktionierte bei meinem (neu) Exemplar ohne irgendwelche Probleme.

 

Ich empfehle aus eigener Erfahrung am liebsten eine Arri, aber das sprengt jegliches Budget, danach kommt - man glaubt es nicht - die Russin, dann - mit Abstrichen wegen den Objektiven die Bolex Reflex. Eumig und co. sind schön für die Vitrine aber meines Erachtens heute nahezu unbrauchbar.

 

Hätte ich für die tschechische Admiral 16 noch den Akkuhalter mit Kabel hätte ich sie Dir gern mal ausgeliehen, baut von der Größe wie eine Bolex, ist simpel gestrickt, hat allerdings nen E-Motor und einen recht bescheidenen Sucher...

Geschrieben
vor 34 Minuten schrieb TK-Chris:

Ich ziehe einen Spiegelreflexsucher jedem Funzelsucher einer Bolex (Reflex ist hier noch ekliger, gerade wegen horrend teurer RX Optiken) oder eines Durchsichtsuchers (Eumig) vor.

 

Das Wort "Funzelsucher" trifft auf die Bolex wirklich voll zu!  Ich hatte eine P3, bei der mich der winzige Sucher furchtbar gestört hat.

 

vor 36 Minuten schrieb TK-Chris:

Preis/Leistung ist bei der Krasno einfach unschlagbar

 

Ich glaube, nach dem Posting weiss ich definitiv, welche Richtung ich einschlagen werde.

Geschrieben (bearbeitet)

Meine Leih-H16 kann gerne mal zu Dir. ich weiß nicht, ob @SandroP oder @Martin Rowek sie gerade hat, aber die sollen sie einfach mal an Dich weiterschicken. Kostet nichts und ist zum ausprobieren prima. 

 

Ist keine Reflex, aber mit Kern-Objektiven (16, 25 und 75mm) drauf. Alles manuell. 

 

Damit gedreht:

Nur mal so als sw-Beispiel. :)

Bearbeitet von F. Wachsmuth (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Abgesehen vom Sucher ist die H16 absolut Spitze hinsichtlich Abbildung und Bildstand, aber sie ist relativ komplex. Die Красного́рск ist mindestens für den Einstieg meine Empfehlung. Habe mir nach der Wende auf dem Flohmarkt für 300 DEM (1991 war das quasi geschenkt für eine 16mm-Kamera) eine fabrikneue gekauft und bin bis heute sehr zufrieden damit.

Geschrieben (bearbeitet)

Falls du wirklich in Richtung Krasnogorsk gehst (was ich empfehlen würde) und die z.B. von Ebay kaufen möchtest sollten wir uns vorher aber kurz unterhalten.

Aus mehreren eigenen Erfahrungen weiß ich nämlich schon, welchen der dort anbietenden Verkäufern, hauptsächlich aus der Ukraine stammend, ich nicht mehr vertrauen würde...

War mehrmals ein langes Abenteuer, best case stinkt die Kamera wie ein ganzer Keller, worst case reisst die Feder nach 2 Tagen mit einem lauten Knall und der Verkäufer stell sich tot, wenn du nachfragst. Auch kann der Aufziehhebel sich lösen, was man aber fixen kann.

Und der Wiener Zoll, durch den die Kamera ja leider durch muss, ach der Wiener Zoll, wie habe ich den dann auch noch Monate lang genießen dürfen :)

Aber seitdem ich sie endlich bei mir habe bin ich hellauf von ihr begeistert!

Bearbeitet von FilmCurlCom (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)
vor 11 Stunden schrieb Carena48:

 

Das Wort "Funzelsucher" trifft auf die Bolex wirklich voll zu!  Ich hatte eine P3, bei der mich der winzige Sucher furchtbar gestört hat.

 

 

 

Guten Morgen!

 

Gerhard, ich glaube das bezieht sich vor Allem auf den grundsätzlich dunkleren Reflex-Sucher der Bolex, die ja mit ihrem Prisma nur rund ein Drittel des zur Verfügung stehenden Lichts zum Sucher führt. Wenn dann die vergleichsweise hohe Empfindlichkeit des heute zur Verfügung stehenden Filmmaterials noch zu stärkerer Abblendung führt ist zumindest der Sucher der älteren Bolexen in der Tat einigermaßen finster und die Mattscheibe sehr körnig. Etwas besser sind in dieser Hinsicht die Reflex-Bolexen der letzten Bauart mit ihrem 13/14fachen Sucher. Sie haben eine etwas hellere Mattscheibe und ich meine auch dass der prozentuale Anteil des Lichts welches zum Sucher geht ein klein wenig höher ist. Diese sind aber auch deutlich teurer. 

 

Beaulieu, Arri, Krasnogorsk u.ä. haben mit ihrem Spiegelverschluss immer 100% Licht auch im Sucherrohr und sind einfach heller und das manchmal kritisierte Flackern des Suchers ist meiner Meinung nach nicht wirklich ein Problem.

 

Trotzdem, meine Bolex ist meine Bolex ....

 

freundliche Grüße

 

Yan

Bearbeitet von yan (Änderungen anzeigen)
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb F. Wachsmuth:

Meine Leih-H16 kann gerne mal zu Dir.

 

Vielen Dank, Friedemann! Muss ja ohnehin mal zuerst Film bestellen und die Filmsaison ist ja auch noch nicht eröffnet bei dem trostlosen Wetter.  ;-)  

( Beim Indoor-Filmen sind mir derzeit die Ideen ausgegangen ;-)    https://www.youtube.com/watch?v=gqJh_JcesuY&t=62s ). Ich komme sehr gerne auf Dein Angebot zurück.

 

vor einer Stunde schrieb FilmCurlCom:

Aus mehreren eigenen Erfahrungen weiß ich nämlich schon, welchen der dort anbietenden Verkäufern, hauptsächlich aus der Ukraine stammend, ich nicht mehr vertrauen würde...

 

 

In der Ukraine möchte ich diese Kamera nicht kaufen. Kann mir gut vorstellen, dass es damit dann gleich mehrere Probleme geben kann.

 

vor 48 Minuten schrieb yan:

Trotzdem, meine Bolex ist meine Bolex ....

 

Ich will die Kamera ja keineswegs schlechtreden, nur,  hinsichtlich N 8 war sie gar nicht mein Fall,  da ist derzeit die Bauer electric S meine Favoritin, gefolgt von der Carena Zoomex und der Eumig C3, wobei letztere in der Handhabung schon wieder etwas unkomfortabler ist, so erstklassig sie auch gebaut ist.

Geschrieben

Für den kleinen Geldbeutel empfehle ich auch absolut die Krasnogorsk 3. Sicher: wer nur Urlaub und Familie dokumentieren will, kommt  mit einem Durchsichtssucher klar. Wer aber Bilder künstlerisch gestalten will, Tiefenschärfe, Gegenlicht, Linsenflecke beurteilen, in der laufenden Einstellung die Schärfe verlagern oder beim Verfolgen von Personen nachziehen will, der braucht einen hellen Reflexsucher.  Die Krasnogorsk 3 gibt es in zwei Versionen: Mit M42-Anschluß und mit Bajonett. An erstere passen unzählige preiswerte Fotoobjektive ohne Adapter, es gibt allerdings nur ein einziges, etwas teures Weitwinkel (Peleng fisheye 8mm f3,5).

An die Bajonettversion passen die Festbrennweiten der Krasnogorsk1, unter denen ein 12,5er weitwinkel ist. Das wird häufig angeboten. Kombiniert mit einem der vielen für Videokameras gedachten WW-Vorsätzen wird ein richtiges Ultraweitwinkel daraus. 

Eine funktionierende Krasnogorsk 3 macht richtig viel Spaß und läßt sich prima überall hin mitnehmen. Für größere semiprofessionelle oder professionelle Projekte nimmt man lieber die Eclair ACL oder die Arri SR. 

Geschrieben
vor 26 Minuten schrieb Carena48:

 

Ich will die Kamera ja keineswegs schlechtreden, ....

 

Keine Angst, das wirst Du nicht können :)  ich bevorzuge die Modelle SBM und EBM und deren Sucher ist, vor Allem in Verbindung mit den Varios, deren Blende man zum Scharfstellen sozusagen auf Knopfdruck öffnen und schließen kann, recht ordentlich. 

 

Freundliche Grüße

 

Yan

Geschrieben
vor 32 Minuten schrieb andreasm:

Die Krasnogorsk 3 gibt es in zwei Versionen: Mit M42-Anschluß und mit Bajonett. An erstere passen unzählige preiswerte Fotoobjektive ohne Adapter,

 

Das ist allerdings ein riesiger Vorteil !

Geschrieben
vor 35 Minuten schrieb andreasm:

 Die Krasnogorsk 3 gibt es in zwei Versionen: Mit M42-Anschluß und mit Bajonett.

Darauf auch unbedingt achten - Das Bajonett ist irgend ein russisches, wofür es ausser dem Standard-Zoom keine vernünftigen Objektive gibt.

Geschrieben
vor 37 Minuten schrieb andreasm:

Es gibt allerdings nur ein einziges, etwas teures Weitwinkel (Peleng fisheye 8mm f3,5).

 

Wobei dieses Objektiv -da eigentlich als Fisheye für Kleinbild-Fotografie gedacht- schon sehr stark verzeichnet .

Beispiel:

 

Geschrieben

Danke, SandroP, einstweilen noch nicht. Muss erst Filme kaufen und bis März ist das Filmen bei dem ständig trüben Wetter nicht günstig.

Wenn es recht ist, gib ich dann Laut ;-)

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