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"Unheimliche Begegnung" im Zoopalast (1978)


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Vor 40 Jahren startete "Close Encounters of the third Kind" in Germany waehrend der Filmfestspiele im Berliner Zoo Palast. Dessen Bauherr und Betreiber Max Knapp wegen einer Vorreservierung von "Krieg der Sterne" die Berlinale in jenem Jahr dort ausfallen lassen wollte. (Das wurde im letzten Augenblick durch Zuwendungen des Westberliner Senats abgewendet.)

Dafuer aber hatte "Close encounters of the third Kind" im Wettbewerbshaus Zoopalast seine Premiere in einer 70mm-Blow up-Version. Vorgeführt auf Bauer U2-Maschinen riss der Film mehrmals, und der deutsche Verleih-Chef der Columbia beschuldigte Max Knapp: "Sie haben meinen Film zerstört!". 

 

Nach den Filmfestspielen lief er ebendort im 70mm-Regeleinsatz, waehrend "Krieg der Sterne" sechs Wochen zuvor auf der größten Leinwand Europas, im Royal Palast, in 70mm-Blow-up-Kopie gestartet war und noch erfolgreichere Besucherzahlen verzeichnete.

 

Dramaturgisch und in seinem verschwörungstheoretischen Ansatz war "Unheimliche Begegnung der dritten Art" der deutlich spannendere Film von beiden.

Leider ließ die Bildschärfe sehr zu wünschen übrig, und auch die Tonqualität des 6-Kanal Magnettons hielt sich in Grenzen, trotz hochwertiger Klangfilm-Verstärkeranlagen.

Im 35mm-Einsatz erschienen in Deutschland zunächst nur Mono-Lichttonkopien, in der Bildgüte noch enttaueschender als die 70mm-Fassung.

Die Schaerfe verbesserte sich deutlich mit Erscheinen der Special Edition drei Jahre später, die jedoch wegen ihres verlängerten und verzuckerten Endes vom Regisseur später wieder zurückgezogen wurde.

Für den Filmkomponisten John Williams war es eine Übergangszeit von zuvor atonal klingenden Scores ("Erdbeben") hin zur eklektizistischen Spätromantik. Inwieweit "Unheimliche Begegnung der dritten Art" auch für den Special-Effects-Guru Douglas Trumbull nicht mehr als eine Auftragsarbeit war, vergleichbar mit den zwei Jahre später entstandem "Star Trek - der Film", um aus den Einnahmen wieder eigene Regiearbeiten zu finanzieren, wäre einmal zu untersuchen.

Für den Kameramann Vilmos Zsigmond bahnte sich ein Kampf mit Columbia Pictures an, die den (später alle Rekorde brechenden) Einsatz der Lichtflutung während der Begegnung mit den Aliens aus Kostengründen zu stoppen versuchte und dem Künstler letztlich unterlag.

 

In Abkehr vom Kulturschaffen des Kalten Krieges wurden in "Unheimliche Begegnung der dritten Art" Aliens nicht länger dämonisiert, aber ein Sprung von der Dystopie zur Utopie gewagt. Fortan stilbildend auch die Darstellung von Kommunikationsschemata der amerikanischen Kleinbürger-Familie, die viele spätere Spielberg-Filme dominieren wird: überirdische Einwirkungen, im religiösen Duktus ummantelt, hebeln die Kleingartenidylle aus und unterziehen die Protagonisten einer Art des kathartischen Effekts, bigger than life. Der emotionale Kitt der Traumindustrie.

 

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