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Geschrieben

Liebe Lichtspieler,

 

Weiss jemand wie viele 3D Kopien auf 35mm bzw. 16mm in Deutschland von 

 

"Der Schrecken vom Amazonas" und

"Gefahr aus dem Weltall"

 

gezogen wurden? Und wo? War die WA aus den 80/90ern mit neuen bestückt oder wurden alte wieder verwendet?

 

Ich vermute, in 35mm gibt es keine gefadeten mehr in Deutschland?

 

Geschrieben

Um Missverständnisse zu vermeiden: das Rot/Grün 3D-Verfahren wurde bei diesen Filmen nur für deren Wiederaufführung in den 1970/80er Jahren verwendet. Da waren dann beide Teilbilder (linkes/rechtes Auge) auf einer einzigen Filmkopie vereint. Beide Filme wurden in den 1950er Jahren in 35mm Doppelprojektion (eine 35mm-Kopie für das linke Auge, eine für das rechte Auge) sowie Polarisation in die Kinos gebracht

Geschrieben

Und wie schaut es mit den WA Fassungen aus?

 

Soweit ich mich erinnere gab es die WA Ende der 80er/Anfang der 90er. 

Geschrieben

Ah okay, in Münster wurde seinerzeit (Ende 80er/Anfang 90er) im ("neuen") Cinema/ ("neue") Kurbelkiste in 16mm gespielt. Anscheinend waren da schon die 35er wieder hinüber aus den 70ern.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb DC:

Ah okay, in Münster wurde seinerzeit (Ende 80er/Anfang 90er) im ("neuen") Cinema/ ("neue") Kurbelkiste in 16mm gespielt. Anscheinend waren da schon die 35er wieder hinüber aus den 70ern.

 

Es gab wenige 16mm und auch wenige 35mm Kopien der genannten Titel. Überhaupt fing es Anfang 1977 erst einmal mit 2 16mm Kopien an und einigen tausend 3-D Brillen. Nachdem die 16mm Auswertung recht erfolgreich war und neben den nicht-gewerblichen Spielstellen auch immer mehr gewerbliche Kinos (hauptsächlich die Programmkinos) die 16mm Kopien einsetzten, wurden auch einige wenige 35mm Kopien hergestellt. Es war aber immer im überschaubaren Rahmen und wenn immer eine Kopie durch die vielen Einsätze nicht mehr spielbar war wurde eine Ersatzkopie hergestellt.

 

 

Geschrieben
vor 37 Minuten schrieb DC:

2 16mm Kopien ist ja wirklich wenig, danke für die Info Herbert

 

zu Anfang ... es wurde dann schon welche nachbestellt, als es funktionierte.

 

Es war die Zeit, wo manche Filme mit 6 Kopien und 20 Trailern gestartet wurden, jeder Filialbezirk eine Kopie. Beispiele: Das charmante Großmaul (The One and Only) von Carl Reiner mit dem großartigen Henry Winkler, Am goldenen See (On Golden Pond) mit Henry Fonda, Hepburn und Jane Fonda ...

Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb preston sturges:

 

Es war die Zeit, wo manche Filme mit 6 Kopien und 20 Trailern gestartet wurden

Ich erinnere mich gern daran. Wir haben uns alle Zombie Filme angesehen und die Synchro von Rainer Brandt verursachte auch keinen Hörsturz...finde es immer wieder schön, wenn in Karlsruhe oder anderswo die Zeit für wenige Stunden wieder erlebbar gemacht wird.

 

Leider hat man es nicht Mal im Haus der Geschichte in Bonn  hinbekommen, dass eine 35er spielfertig zur Verfügung steht. Eigentlich Pflichtprogramm für Institutionen darauf hinzuwirken, damit Lichtspielgeschichte an nachfolgende Generationen weiter gereicht werden kann. Ein wenig haben die es in Bonn hinbekommen, aber die Details zur Technik fehlen leider.

 

 

 

 

Geschrieben
vor 20 Stunden schrieb DC:

Ich vermute, in 35mm gibt es keine gefadeten mehr in Deutschland?

 

 

Doch, von Gefahr aus dem Weltall schon, auf 35 und 16mm. Sind für die 3-D-Projektion unbrauchbar, weil nur noch orangegrüner Farbmatsch, keine Trennung mehr möglich (das gilt auch für die S-8-Kopien, die ich kenne). Was auch gut so ist, weil der Film in der Erstaufführung mit Polarisation und echter SW-Doppelprojektion lief. Die in den 1970/80er Jahren auf Anaglyphen umkopierten Titel haben auch gegeneinander bildstandsmäßig sägende Teilbilder, so daß viele Leute denken, so hätten diese Filme in den 1950ern ausgesehen.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Jeff Smart:

Was auch gut so ist, weil der Film in der Erstaufführung mit Polarisation und echter SW-Doppelprojektion lief.

Find ich nicht gut.

 

Hast Du denn in den 50er Jahren selbst eine Doppelprojektion gesehen?

Geschrieben

Ich hatte Schrecken von Amazonas damals Anfang der 80iger hier in Berlin gesehen. Lief in Camera im Kudamm Eck. War vergleichbar mit der Super 8 Fassung. Also auch ungefadet schlecht. Vor einigen Jahren lief im Zeughaus Kino in einer Science Fictin Reihe auf 35mm Gefahr aus dem Weltall. War übrigens genauso schlecht. Irgendwann in den 80igern liefen beide Filme auch im Fernsehen in 3. Programmen in 3D, war von der Qualität genauso bescheiden aber eine Sensation damals.

Ich muss sagen, beide Filme schaue ich mir lieber in 2D und in S/W an, die habe ich auf 16mm von Castle Films und diese Kurzfassungen reichen auch vollkommen aus, denn sie sind genial geschnitten.

Englische 3D Kopien in 16mm tauchen manchmal auf, sind aber sehr teuer.

Vor einigen Jahren war in den USA ein 3D Festival, da liefen beide Filme mit zwei Projektoren, wie sie damals in den 50igern in den Kinos liefen. Das hätte man sich anschauen sollen, leider konnte ich nicht hin.

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Ömer,

 

Die Auffassung, dass die Kopien der 80er Jahren nichts taugen, teile ich nicht ganz.

 

Selbstverständlich ist die old school Technik nicht vergleichbar mit heutigen 3D Verfahren.

 

Betrachtet man dies aber immer unter dem seinerzeitigen Stand von Technik und Angebot an Medien, fand ich es sehr nostalgisch und seinerzeit phantastisch.

 

Wie müssen Besucher gestaunt haben, als diese Filme in den 50ern im Lichtspieltheater aufgeführt wurden. Das wäre wahrscheinlich so, als würde man heute im Film selbst mitspielen, was ja auch noch kommen wird. -

 

Die Kurzfassung von Castle Films dürfte die gleiche Länge haben, wie die 120m Fassungen von Piccolo Film. Mich haben die 10-12 Min. Ausschnittfassungen hingegen nie umgehauen. Da fehlte mir nur annähernd das wirkliche "Kinogefühl".

 

Aber es gibt ja auch sw Komplettfassungen in 16mm in den USA. 

 

Und wer dann entsprechend Glück hat/hatte, der kann dann auch in rot/grün alles anschauen.

 

LG nach Berlin!

Bearbeitet von DC (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Was mir bei der Vorstellung von Gefahr aus dem Weltall, vor wenigen Jahren und damals in den 80igern bei Schrecken von Amazonas aufgefallen ist, war es dass es mir nach kurzer Zeit für die Augen ziemlich anstrengend wurde, da es mit dem 3D nicht perfekt funktionierte und man doppelt sah.

Damals in den 80igern kam ein kurzer hype mit 3D, da liefen dann auch Sex Filme in 3D und ein Western "Alles fliegt Dir um die Ohren" und bei diesen Filmen waren die 3D Effekte deutlich besser. Bei SCHRECKEN VON AMAZONAS hatten mich nur zwei Szenen mitgerissen. Als auf dem Tisch die Kralle aufgestellt war und die Finger deutlich in den Raum rein ragten und in einer Szene schwammen die Fische regelrecht über den Köpfen der vorderen Zuschauer. Ansonsten war es eher anstrengend.

Ich mag auch heute keine 3D Filme und schaue sie mir lieber in 2D an, da es meistens immer noch schlecht ist. Allerdings war ich über Ostern in Disneyland Paris und bei der Star Wars Atraktion war die 3D Projektion die perfekteste, die ich je gesehen habe. Es war perfekt und nicht anstrengend für die Augen. Die Zusätzlichen Hydraulik Effekte machten die Sache richtig perfekt.

Aber trotzdem, die beiden Jack Arnold 3D Filme sind Kult und man muss sie in 3D gesehen haben. Von Derann gab es kurz vor dem Ende neue 3D Kurzfassungen auf Super 8, vielleicht sind diese Kopien noch nicht gefaded ?

Übrigens, die Castle Versionen sind kürzer als die 120 m Super 8 Fassungen. Sie entsprechen den 60 m Fassungen.

 

Geschrieben

Hallo Ömer, danke für die Info mit den Castle Film Veröffentlichungen!

 

Ja die Projektionen z.b. von "Liebe in 3D" oder " Der weisse Hai 3 in 3D" waren ja Up/ down Fassungen.

 

Stimme Dir zu, dass das rot/grüne die Augen anstrengt. Geht mir genauso.

 

Was wird denn in Disneyland von star wars gezeigt? Wenn es der Angriff auf den Todestern ist, dann gab es die schon vor ca. 10 Jahren auf der Messe in Amsterdam zu sehen. Waren damals zwar noch nicht perfekt, aber schon vor 10 Jahren fand ich es beeindruckend!

 

 

Geschrieben

In Disneyland ind es ganz aktuelle Filmaufnahmen da sind sogar Aufnahmen aus dem letzten Film enthalten.

Ich bin 6 mal mit dem Ding gefahren, es ist im Prinzip immer das Selbe mit Variationen, wo ich sogar 4 verschiedene Versionen erlebt habe.

Kann ich nur empfehlen.

Ich war schon vor 14 Jahren dort, aber da hat sich echt viel verändert.

Geschrieben

Hervorragender Hinweis! Danke!

 

Kenne selbst nur die Star wars Attraktionen in Florida und Californien. Die waren seinerzeit aber nicht in 3D, dafür als Simulator mit Pyro Effekten.

Man möchte den ganzen Tag mitfahren.

 

LG

Geschrieben (bearbeitet)

Das Gute an den Anaglyphenfassungen war, daß man damals (um 1980) überhaupt 3D im normalen Kino sehen konnte und einen Eindruck von den alten Filmen bekam. Der große Nachteil war, daß fast alle Besucher, die die Rotgrün-Versionen sahen, dachten, daß alle 3D-Filme früher so mulmig und farbstichig ausgesehen hätten, und das ist eben falsch.

 

Die Doppelprojektion der fünfziger Jahre erzeugte eben ein echtes Schwarzweiß, war viel schärfer und feinkörniger und kompensierte die Lichtverluste durch die Filter und Brillen. Das war auch der Knackpunkt bei den Einfilmverfahren, wie sie in den 1970er bis 1990er Jahren mit Spiegelteiler- oder Prismenvorsatz immer wieder ausgegraben wurden. Bei den damals üblichen Lichtleistungen in der 35-mm-Projektion blieb nach Lichtverlust durch Vorsatz, zusätzliche Bildvergrößerung der Techniscope-großen Teilbilder und die Brillen sowie Projektorfilter meistens nur ein besseres Schattenspiel übrig.

 

Auch wenn das Eastman-Fading die Frage schon erledigt hat: Im Anaglyphenformat sollten eigentlich nur Filme laufen, die auch so herauskamen, zum Beispiel "Die teuflische Maske" (The Mask, 1961). Sonst lieber ein DCP von in 3D restaurierten Titeln wie "Der Mann im Dunkel" (Man in the Dark, 1953) oder "Der Schrecken vom Amazonas" (Creature from the Black Lagoon, 1954).

Viele klassische 3D-Produktionen kommen nach und nach auf BluRay heraus und sind/werden sicher auch als DCP-OV verfügbar.

Bearbeitet von Jeff Smart (Änderungen anzeigen)
  • 2 Wochen später...
Geschrieben
Am 27.4.2018 um 18:23 schrieb Jeff Smart:

Sonst lieber ein DCP von in 3D restaurierten Titeln wie "Der Mann im Dunkel" (Man in the Dark, 1953) oder "Der Schrecken vom Amazonas" (Creature from the Black Lagoon, 1954).

Grausam solche Klassiker als DCP.

 

Kommerziell für die breite Masse OK, aber nichts für echte Cineasten.

 

Wenn ich mir Laurel und Hardy als digitale Fassung vorstelle, bekomme ich Lymphdrüsenfieber.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Kinogucker, einige Korrekturen solltest du an deinem Beitrag machen.

Silberleinwände machen das Bild nicht dunkler, sondern heller. Vor allem in der Mitte, wie alle High Gain Leinwände. Normale Silberleinwand hat einen Gain von 2.4, eine weiße Leinwand knapp unter 1, so bei 0.98, Dafür streut sie gleichmäßig über die ganze Fläche, also wird das Bild zum Rand hin nicht dunkler für den Zuschauer. Dunkler wird das Bild durch die Polarisationsfilter, die im Schnitt etwas mehr als 20% des Lichtes durchlassen, den Rest schlucken oder reflektieren. Dazu kommt dann noch, das durch den sogenannten Tripleflash ein Filmbild je 3x fürs rechte Auge und 3x fürs linke Auge abgebildet wird, damit es nicht flimmert. Dazwischen ist immer dunkel. MasterImage löste die R/L Polarisation durch eine rotierende Scheibe, andere Verfahren durch schnell umschaltende LCD Filter. Das geht heute mit den schnellschaltenden Filtern noch schneller, deshalb sind die Dunkelphasen kürzer geworden und das Bild heller. Auch lassen die Filter mehr Licht durch.

Dolby 3D nimmt aus dem Farben Rot, Grün und Blau sehr schmale Farbbereiche für jedes Auge, es rotiert eine Filterscheibe im Lichtstrahl zwischen Lampe und DLP. Diese wird mit L/R synchronisiert, ebenfalls Tripleflash. Die Spektralbereich sind recht schmal, deshalb istd as auch das dunkelste 3D System. Vorteil: Weiße Leinwand und daher kein silbergraues Weiß. Shutterbrillen wie Xpand funktionieren ebenfalls auf weißer Leinwand.

Detaillierte Infos gibt es auf den Webseiten der Hersteller, da lohnt es sich nachzuschauen.

Jens

Geschrieben

Hatte den Schrecken vom Amazonas1980 neu in Super8 von Picolofilm gekauft. 2 Brillen lagen bei, mit der Notiz das wg des besseren Bildeindrucks die Brillen rot/blau statt rot/grün sind. Der 3D Eindruck war sehr gut. So gut, dass ich 3D Film in der Schule als Vortrag zum Thema wählte. Um den Film in der Klasse zu zeigen, bastelte ich Tagelang an den ca 30 benötigten Brillen. 

Schöne Erinnerungen, die ich dank dem Forum hier wieder aus der Hirnschublade raus bekam!

  • 2 Monate später...
Geschrieben (bearbeitet)

Zitat von filmantiques:

Aber trotzdem, die beiden Jack Arnold 3D Filme sind Kult und man muss sie in 3D gesehen haben. Von Derann gab es kurz vor dem Ende neue 3D Kurzfassungen auf Super 8, vielleicht sind diese Kopien noch nicht gefaded ?

 

Sollte eigentlich nicht passiert sein, weil diese Prints auf dem modernem Polyesterfilm gezogen wurden. Und ausserdem ist dies ja noch nicht allzu lange her. Es ist gut möglich, dass hiervon einige Kopien im Umlauf sind.

Bearbeitet von Der rosarote Panther
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