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Geschrieben

Hallo zusammen,

 

ich hätte zwei Fragen:

 

Woher bekommt ein Kinobetreiber aus Niedersachsen seine Filme die er vorführen möchte (Namen, Internetadressen)?

Wer erklärt mir in kurzen Sätzen die Verfahrensweise des Verleihens?

Geschrieben

1) Wunschfilm auswählen

 

2) Unter www.kino.de und Datenbanken entsprechenden Verleiher rausfinden

 

3) Beim Verleiher anrufen und Film bestellen, aber bitte nicht Montags anrufen

 

4) Mindestgarantie von etwa 150 Euro für eine Woche bezahlen

 

5) Schönes Kino machen!

 

Gruß

MArtin

Geschrieben

Da ist aber viel wunschdenken dabei

 

In der Realität sieht das ein wenig anders aus.

 

Wenn du aktuelle Filme spielen willst wirst du um eine Terminierung am Montag nicht herumkommen. Mit 150 EUR Mindesgarantie ist es auch nicht getan. Filme werden Prozentual abgerechnet d.h. je nach Laufzeit des Filmes gehen zwischen 38 und 53% der Einnahmen an den Verleih.

Hinzu kommen noch abgaben für die Trailer und Filmplakate (liegt je nach Verleih zwischen 10 und 20 EUR) Nicht zu vergessen die teilweise anfallenden Frachtkosten.

 

Eine spezielle Verfahrensweise gibt es eigentlich nicht.

Beim zuständigen Filmverleih anrufen und fragen ob eine Kopie verfügbar ist. Das geht eben nur am Montag da die Disponenten vorher nicht wissen können welche Kopien frei werden oder eventuell verlängert werden.

Anders sieht das natürlich mit Startkopien aus, die werden natürlich früher eingeteilt.

 

Adressen der Filmverleiher und aktuelle Startlisten mit den jeweiligen Verleihern kannst Du unter der Internetadresse http://www.vdfkino.de abrufen.

 

Deutschland ist in Verleihbezirke unterteilt. Niedersachsen gehört zum Verleihbezirk Hamburg

 

Bevor Du dich in das Abenteuer Kino stürzt würde ich Dir empfehlen setzte dich mit ein paar Major Verleihern (z.B. UIP, Fox, Warner, Buena Vista u.s.w) in Verbindung und frage nach den Belieferungsmöglichkeiten für dein zukünftiges Kino. Wichtig ist es auch abzuklären ob eventuell noch alte Leihmietenschulden auf dem Kino liegen. Ist dies der Fall ist es wichtig die Verleiher darauf hinzuweisendas Du für alte Verleihmietenschulden nicht aufkommen wirst.

 

 

Bei weiteren Fragen sende eine PN

 

Gruß

HAPAHE

Geschrieben

Ich habe so, wie ich es beschrieben habe, damals mit Kino angefangen.

Die Bundesstarts habe ich nicht bekommen, für die prozentuale Abrechnung waren es zu wenig Besucher, so daß nur Midestgarantie abgerechnet wurde. Und Montags durfte ich die Verleiher nicht anrufen, weil ich die absolut verständlicherweise bei Ihren richtigen Geschäften nicht stören sollte. Das meine ich nicht ironisch, sondern ernst! Ich habe dafür volles Verständnis!

 

Beste Erfahrungen habe ich damals mit der Wxxxer genacht; die waren mit Abstand die Freundlichsten und zwar der Günter Bxxxxs!!!!!! Die anderen Majors waren auch alle ok, bis auf:

 

die Uxx, wo man immer den Eindruck hatte, Kunde stört und außerdem hat sie schonmal einen Tag vor dem Filmstart gesagt, ätsch, den Film kriegst Du doch nicht, trotz Vertrag usw.,

 

Die Bxxxx Vxxxx, die mich mehrfach bezüglich der Mindestgarantie angelogen hat und falsche Filmversprechungen gamacht hat, die sie dann nicht einhalten wollte,

 

und am schlimmsten war die Fxx, die wollte mir nämlich partout garnix geben.......

 

Daß Frachtkosten und so noch dazukommen, ist wohl klar....

 

Gruß

MArtin

 

[Edit]

Geschrieben

Irgendwie komme ich noch nicht ganz dahinter. Man möge mich also berichtigen, wenn ich falsch liege und mir die zusätzlichen Fragen beantworten.

 

1. Alle Verleiher (z.B. UIP, Constantin,Tobis, Warner usw.) sind in ganz Deutschland auf einige große Städte verteilt.

2. Ich kann grundsätzlich mit jedem von diesen Verleihern in Kontakt treten und meine Filmwünsche äußern.

3. Was hat das Ganze dann mit Verleihbezirken und der Stadt Hamburg, die speziell für das Bundesland Niedersachsen zuständig ist, zu tun?

4. Kleinere Kinos mit nur einem Saal und weniger als x Plätze haben grundsätzlich schlechte Chancen Blockbusterfilme zum Start zu bekommen. Trotzdem sind manche Filme dabei wo es, wie ich gehört habe, keine Probleme gibt. Woher kommt das?

5. Welche Vorraussetzungen müssen gegeben sein, damit ein Kino überhaupt aktuelle Filme bekommt (z.B. Größe, Eintrittspreis, Technik)?

 

Abschließend noch eine Frage: Warum fallen die Antworten auf meinen Beitrag so spärlich aus?

 

Bis später

Geschrieben

Jeder Verleih hat (meist) eine eigene Durchwahlnummer für den entsprechenden Verleihbezirk. Wenn Du also in Hamburg und Umgebung, also meist Niedersachsen, wohnst, rufst Du also bei der Durchwahlnummer für den Verleihbezirk Hamburg an, klar?

 

Wir hier im Ruhrgebiet rufen bei der Durchwahlnummer für den Verleihbezirk Düsseldorf an, klar?

 

Und die Leute aus Süddeutschland rufen die Nummer vom Verleihbezirk München an, war doch gar nicht so schwer, oder? :D

 

Und damit nun die Filmkopien nicht immer kreuz und quer durch ganz Deutschland geschickt werden müssen, hat jeder Verleihbezirk ein eigenes Filmlager. Für Hamburg ist es das Filmlager Wilkner, für Düsseldorf das Lager Conradt und für Berlin das Lager Schaffner (hallo, grüß Dich Andreas! Wie isset denn so?)

 

Und was Du sonst geschrieben hast, war alles richtig! Genauso machst Du das!

 

Wenn Du also jetzt den Harry Potter IV nachspielen willst, rufst Du bei der Wxxxxx in Hamburg an, und sprichst mit dem liiiieeeeben Herrn Bxaxcxkxexs, bezahlst Deine 150 Euro Garantie (als Erstbesteller meist per Vorkasse) und machst dann Kino - fertig!

 

Alles klar?

 

Viele Grüße

Martin

Geschrieben
Welche Vorraussetzungen müssen gegeben sein, damit ein Kino überhaupt aktuelle Filme bekommt (z.B. Größe, Eintrittspreis, Technik)?

 

Die Verleiher bekommen bis zu 53% vom Kartenumsatz, deshalb gehen die Kopien immer zuerst an die umsatzstärksten Kinos. Alles andere erklärt sich dadurch von selbst.

Geschrieben
Abschließend noch eine Frage: Warum fallen die Antworten auf meinen Beitrag so spärlich aus?

weil deine Fragen so komplex sind und die meisten einige Monate und Jahre Erfahrungen mit Verleihern sammeln müssen ...

... und trotzdem ab und an den Kopf schütteln müssen

Geschrieben

Hallo Schakkal,

 

die Antworten auf deine fragen fallen so spärlich aus weil sie nicht ganz einfach zu beantworten sind.

 

Wenn du dein Kino als reines Hobby betreiben willst hat Martin recht, willst Du aber das Kino betreiben um deinen Lebensunterhalt zu bestreiten brauchst als erstes gute Nerven!

 

Es ist schon richtig das du grundsätzlich mit jeder Verleifirma in Kontakt treten kannst um deren Filme zu terminieren. Bei den großen Verleihern arbeiten natürlich mehrere Disponenten. Jeder hat seinen festen Verleihbezirk den er zu betreuen hat. Im allgemeinen starten Filme mit Kopienzahlen zwischen 50 und 1000 (sehr selten) Kopien. Je geringer die Kopienenzahl desto geringer ist natürlich die Chance für eine Kleinstadt eine Startkopie zu bekommen.

 

Am besten wäre es wenn du dich mal mit einem Betreiber zusammensetzt und deine fragen direkt stellst.

So im persöhnlichen Gespräch kann man vieles einfacher erklären als hier im Forum.

 

Gruß

HAPAHE

Geschrieben

3) Beim Verleiher anrufen und Film bestellen, aber bitte nicht Montags anrufen

 

4) Mindestgarantie von etwa 150 Euro für eine Woche bezahlen

 

 

 

Gruß

MArtin

 

Auch wenn ich nicht häufig mehr Filme zu buchen habe, gilt folgende Aussage, die ich oft genug zu hören bekommen habe:

Filme bucht Mann Montags morgens zwischen 9 und 11!

Da interessiert es nicht, daß fast jeder nicht hauptberufliche Kinomensch zu dieser Zeit die Wochenanfangsbesprechung oder eine Andere Verpflichtung hat...

 

Und bei 150 Euro blieb es nie. Gut, es gibt auch 100er Garantien, oder 75 EUR, doch zzgl. MWSt, Rückfracht, Werbekostenpauschale, Trailerpauschale, FFA, Gema... kommen da gerne 250 Euro raus.

 

Und mit 1 Saal Erstaufführungskopien zu bekommen, nun da müßte der Verleihanteil in den ersten 2 Wochen schon EUR 1500 im Mittel über das Jahr betragen, ...

... was bei kleinen Orten und min 3 Wochen in allen Vorstellungen (Schienenspiel wird nicht geduldet, und verhindert ggf. weitere Starts)

schon schwierig ist.

 

Kino als Steckenpferd, ja, aber als Erwerb ???

Und seit Nov 2005 können auch Verluste aus "gerwerblicher Betätigung" steuerlich nicht mehr mit anderen Einkommensarten (Nichtselbstständig, Vermietung,...) verrechnet werden, auch aus dieser Sicht lohnt es nicht mehr.

 

Stefan

Geschrieben

Man kann die Filmbuchung auch abgeben. Es bleibt viel Ärger erspart und ein Profi wie König oder Krieg kann so manche Kopie an Land ziehen, die ein Anfänger nie bekommen würde. Die Kosten dafür sind moderat und es lohnt sich allemal.

Geschrieben

Das sind Firmen, die die Filmdisposition für ihre Kinokunden erledigen. Gerade für Anfänger sehr empfehlenswert, da viel Lehrgeld gespart werden kann. Bei Interesse PN, dann gebe ich dir gerne die Telefonnummer.

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