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Geschrieben

Liebe Projektorfreunde,

 

ich besitze einen alten RFT TV2 zugehörig zu einer nicht ganz kompletten Kinoanlage TK35. 

Der TV2 ist defekt; ganz eindeutig ist der Netztrafo durchgebrannt, weitere Defekte sind nicht bekannt.

 

Ich bin am überlegen, ob es sich lohnen würde den TV2 zu reparieren und wie die Ersatzteillage ist.

Ich bin technisch nicht so versiert, als dass ich selbstständig die Elektrik reparieren könnte, gehe aber aus Erfahrung davon aus, dass wahrscheinlich auch weitere Bauteile getauscht werden müssten u.a. der ein oder andere Elko. Wie sieht denn da die Ersatzteillage aus?

 

Gibt es hier Sachverständige, die einem damit helfen könnten?

 

Gibt es eine einfache Möglichkeit, den Ausgangstrafo (100V) zu umgehen, sodass man für kleinere Räume einfach normale Boxen anschließen oder das Signal anderweitig abnehmen kann?

 

Vielen Dank!

 

Herzliche Grüße

 

 

 

 

Geschrieben

Hallo Pathé-Kikeriki,

 

Du fragst nach "Ersatzteilen" für 40-50 Jahre alte Elektronik aus der exDDR? Würde sagen, es gibt da gar nichts mehr. Zumindest keine Originalteile. Allerdings sind Trafos und Elkos Standardware. Die bekommt man durchaus. Die Frage ist nur, wie man diese Teile in den TV2 eingebaut bekommt, zumindest im Fall des Netztrafos muss der ja auf dem Chassis befestigt werden. Das sollte aber für einen Techniker kein Problem sein. Leider kenne ich das Innenleben des TV2 nicht. Elkos tauschen ist absolut problemlos möglich.

 

Vor den 100V-Ausgängen braucht man keine Angst haben. 100V Trafos gibt es auch heute noch. Einfach mal nach z.B. Omnitronic ELA 100V googlen. Oder hier gucken: https://www.conrad.de/de/ela-transformator-20-w-omnitronic-ela-t20-313210.html 

20 W sollte für den TV2 reichen. Es gibt Trafos bis maximal 100W. Dann vielleicht eher bei Thomann gucken.

Gruß Rainer

Geschrieben (bearbeitet)

Diese Verstärker werden durch das Schaltgerät der Kinoanlage mit einer Netzspannung von 110Volt betrieben. Wahrscheinlich hat zuvor jemand versucht den Verstärker an 220Volt anzuschließen. Dann ist der Netztrafo  weggeraucht und stinkt und Teile des Netzteiles sind garantiert putt..!!

Alle TK35 Verstärker, TV3 (alte Version) und KV20(neue Version) lassen sich am Netztrafo auf 220Volt Berieb umlöten. Das kann aber nur ein Fachmann machen.

Der Ersatztrafo muss über eine Ausgangsspannung von 6Volt / 5-8 Amp. und ca. 320V verfügen. Der KV20 ist mit einem Brückengleichrichter ausgestattet.

Zur Not solltest du dir einen baugleichen Verstärker zum Ausschlachten besorgen.

KL.

Bearbeitet von Cinetel (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Es gibt auch noch Firmen, die Trafos neu wickeln.

Z.B Fa. Nickel in Meißen. Der Seniorchef befasst sich gern mit solch Raritäten und das für durchaus moderate Preise.

Wenn der TV allerdings Überspannung bekommen hat, und das ist wie schon erwähnt naheliegend, dann wäre zu prüfen, was noch defekt ist. Evtl sind die Röhren auch hin, denn bis zum Ausfall des Trafos hätten diese ja dann auch die doppelte Anoden- bzw. Heizspannung bekommen.

U.

Geschrieben
25 minutes ago, Gizmo said:

Hallo Rainer, hallo Cinetel,

 

vielen Dank für die umgehende Antwort und Eure Gedanken zu dem Thema.

25 minutes ago, Gizmo said:

 

Du fragst nach "Ersatzteilen" für 40-50 Jahre alte Elektronik aus der exDDR? Würde sagen, es gibt da gar nichts mehr. Zumindest keine Originalteile. Allerdings sind Trafos und Elkos Standardware. Die bekommt man durchaus. Die Frage ist nur, wie man diese Teile in den TV2 eingebaut bekommt, zumindest im Fall des Netztrafos muss der ja auf dem Chassis befestigt werden. Das sollte aber für einen Techniker kein Problem sein. Leider kenne ich das Innenleben des TV2 nicht. Elkos tauschen ist absolut problemlos möglich.

 Ja, ich gehe sogar mal sachte von 65 Jahren aus.

Ich habe auch schon oft in 50 Jahre alte Gitarrenverstärker geschaut, aber die Teile - vor alem ELKOS und andere Kondensatoren in den TV2 sehen echt spacig aus;

gerade weil ich schon von den alten Gitarrenverstärkern das Problem kenne, dass passende Werte bei den Elkos manchmal schwierig zu bekommen sind, frage ich mich gerade, ob es hier entsprechende Fachleute gibt, die wissen, was einen da erwartet, bzw. wo man die passenden Elkos bekommt.

Ich hänge mal ein paar Fotos an.

Zu allem Überfluss ist , wie sich das gehört, in den 50er Jahren alles frei verdrahtet, die Röhren auf brüchigen Bakelit Sockeln.

Also Eure Erfahrungswerte bei der Restauration von der Kiste sind gefragt.

25 minutes ago, Gizmo said:

 

Vor den 100V-Ausgängen braucht man keine Angst haben. 100V Trafos gibt es auch heute noch. Einfach mal nach z.B. Omnitronic ELA 100V googlen.

Die Frage nach der Überbrückung des 100V Trafos zielen eher dahin, dass ich es so verstehe, dass die Transformation vorgenommen wurde, um weite Kabelwege Verlustfrei zu überbrücken. Klanglich ist das ja aber nich der Hit und da ich den Projektor gerne für die Wiedergabe von "Direkt to Film" Filmen nutzen möchte, wäre eine möglichst gute Tonwiedergabe schön und wünschenswert

 

14 minutes ago, Cinetel said:

Diese Verstärker werden durch das Schaltgerät der Kinoanlage mit einer Netzspannung von 110Volt betrieben. Wahrscheinlich hat zuvor jemand versucht den Verstärker an 220Volt anzuschließen. Dann ist der Netztrafo  weggeraucht und stinkt und Teile des Netzteiles sind garantiert putt..!!

Ja, so sieht's aus (siehe Foto) Ich frage mich nur, wer sollte 220 Volt Kabel an einen Großtuchel löten, um die Kiste an 220V anzuschließen??! ICh habe die Kiste mit einer ganzen Anlage erworben. Gehe davon aus, dass da ein anderer Defekt den Trafo abrauchen liess??! Dem Rost nach zu urteilen könnte auch Feuchtigkeit ihr Werk getan haben....

14 minutes ago, Cinetel said:

Alle TK35 Verstärker, TV3 (alte Version) und KV20(neue Version) lassen sich am Netztrafo auf 220Volt Berieb umlöten. Das kann aber nur ein Fachmann machen.

Müsste ich mal schauen, ob das Sinn macht... habe ja vor, den nur mit der TK Anlage zu benutzen.

14 minutes ago, Cinetel said:

Der Ersatztrafo muss über eine Ausgangsspannung von 6Volt / 5-8 Amp. und ca. 320V verfügen. Der KV20 ist mit einem Brückengleichrichter ausgestattet.

Zur Not solltest du dir einen baugleichen Verstärker zum Ausschlachten besorgen.

Erfahrugsgemäß eine teure Sache so ein Trafo?

Wenn jemand also einen Trafo hätte hier im Forum, freue ich mich.

 

In dem Gerrät sind übrigens 2 große und ein kleiner Trafo verbaut, wenn ich mich nicht täusche. Die 2 großen sehen recht baugleich aus, zumindest von der Größe.

Ohne weiteres Aufschrauben ist es allerdings etwas unübersichtlich im Gerät und die Typenschilder sind meist verblichen oder total eingedreckt....

Bild 037.jpg

Bild 038.jpg

Bild 035.jpg

Bild 036.jpg

Bild 034.jpg

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Pathé-Kikeriki:

 

Klanglich ist das ja aber nich der Hit und da ich den Projektor gerne für die Wiedergabe von "Direkt to Film" Filmen nutzen möchte, wäre eine möglichst gute Tonwiedergabe schön und wünschenswert

 

Wenn du die komplett Anlage hast, war da bestimmt auch der originale Lautsprecher dabei. Die beiden 12,5W Breitbänder haben zusammen mit dem Röhrenverstärker einen erstaunlich guten Klang. Daher sind sie in der Bucht auch so teuer.. 

Nicht vergessen: Die TK wurde für Vorstellungen vor bis zu 200 Zuschauern gebaut...und die sollten möglichst alles verstehen können. 

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Pathé-Kikeriki:

 

 

 

Ja, so sieht's aus (siehe Foto) Ich frage mich nur, wer sollte 220 Volt Kabel an einen Großtuchel löten, um die Kiste an 220V anzuschließen??!

 

Bild 038.jpg

 

 

Du hast eine sehr frühe Version der TK bzw. des Verstärkers. Die Meisten wurden in späteren Jahren nach- und umgerüstet. Dabei wurden die Tuchelstecker zur Stromübertragung meist entfernt und durch Warmgerätestecker ersetzt. Dies gilt für Projektionslampen (wurden auf Schuko_stecker umgerüstet), Steuerkabel (breite Mehrpol-Verbinder) und eben Verstärker.  Diese Geräte wurden dann meistens auch auf 220V umgerüstet. Zumindest habe ich noch keinen KV mit Warmgerätestecker gesehen, der noch auch 110V lief. Dies wohl auch, um einer möglichen Verwechslung der Kabel vorzubeugen. Selbst Geräte, die noch mit 110V ausgezeichnet sind, waren häufig schon umgebaut. 

Geschrieben

Noch was: Ich habe vor kurzem zwei verschiedene TK-Verstärker zur Überholung gebracht. Beide kamen aus einer Sammlungsauflösung und waren in unbekanntem Zustand. Da nicht klar war, ob sie auf 110 oder 220V laufen wurden sie mit einem Stelltrafo langsam unter Spannung gesetzt (O-Ton:"Man möchte nach 30 Jahren Schlaf ja noch mit einem Tritt in den A... geweckt werden"). Ein Elko und eine Röhre wurden getauscht. Ansonsten liefen sie noch einwandfrei. 

Die Reparatur wurde durchgeführt von einem Radiotechniker im Ruhestand. Manchmal hat man Glück und findet solche Leute zB über ebay-Kleinanzeigen.

Geschrieben (bearbeitet)
7 hours ago, Thomas said:

 

Wenn du die komplett Anlage hast, war da bestimmt auch der originale Lautsprecher dabei. Die beiden 12,5W Breitbänder haben zusammen mit dem Röhrenverstärker einen erstaunlich guten Klang. Daher sind sie in der Bucht auch so teuer.. 

 

...so komplett war die Anlage dann leider nicht, d.h. die Boxen besitze ich nicht.

 

Vielleicht ist es aber auch quatsch, diesen Umweg um 2 Ecken gehen zu wollen:

mit welcher Signalstärke und Impedanz kommt denn der Lichtton aus dem TK35? Kann man das auch direkt an einen Gitarrenverstärker oder einen Hifi Verstärker oder ein Audioaufnahmegerät mit Line oder Mikrofonverstärker anschließen?

6 hours ago, Thomas said:

Ein Elko und eine Röhre wurden getauscht. Ansonsten liefen sie noch einwandfrei. 

Die Reparatur wurde durchgeführt von einem Radiotechniker im Ruhestand. Manchmal hat man Glück und findet solche Leute zB über ebay-Kleinanzeigen.

 

...über Tips für geeignete Kolleg*innen bin ich stets dankbar; vielleicht kannst Du mir die Adresse von dem Kollegen per pm zukommen lassen?!

 

1000 DANK!

 

P.S.: natürlich freue ich mich auch über Tips in meiner Region um Berlin herum ....

 

Bearbeitet von Pathé-Kikeriki (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

 

 

"Vielleicht ist es aber auch quatsch, diesen Umweg um 2 Ecken gehen zu wollen:

mit welcher Signalstärke und Impedanz kommt denn der Lichtton aus dem TK35? Kann man das auch direkt an einen Gitarrenverstärker oder einen Hifi Verstärker oder ein Audioaufnahmegerät mit Line oder Mikrofonverstärker anschließen?"

 

Das ist abhängig davon, ob in den Projektoren noch die originale Pressler-Fotozelle oder schon die DDR-typische Tesla - Fotodiode verbaut ist.

Bei ersterer kommst Du an dem Röhrenverstärker kaum vorbei. Bei einer Fotodiode als Signalwandler kannst Du problemlos einen Mikrofoneingang eines Mischpultes o.ä. nutzen.

Zu detailierten Fragen der TK-Tonabnahme kannst Du mir auch gern eine PN schicken.

 

Geschrieben

Lt. Aufdruck auf den diversen Glimmerkondensatoren ist der Bj 53. Im Umkreis Berlin mal dirkl aus dem Forum fragen.

Jens

  • 5 Monate später...
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo miteinander,

 

die alte Gallery ist wohl tot?

 

Jedenfalls war dort ein schöner Bildbeitrag zum TV2. Ich hatte mal die Bilder runtergeladen und stelle mal ein Bild hier rein.

 

image.thumb.png.cd0b9d3ce3eab76360d34d8138cf97a2.png

 

Die Zuführung der Netzspannung ist in der Ausführung Großtuchel schon grenzwertig. Hier sieht man den Gerätesteckeranschluß. In den Bilder von Pathé Kikeriki sind die Adaptions-Röhren für die EF12 zu erkennen. Also EF12 zu ECC83. Wer weiss was sonst noch alles anders ist. Sieht sehr vermuffelt aus. Zu prüfen ist, ob wie bereits angemerkt,  im Projektor die Lichtonabtastung mit Photozelle oder Photoelement erfolgt. Bei Photozelle wird's notwendig den oder einen andere zugehörigen Röhrenverstärtker zu verwenden. Die Photozellen benötigen eine Zellenvorspannung von ca. 100 bis 120 V. Diese wird aus der Anodenspannung generiert. Der Lautsprecher wird tatsächlich mit 100V-Technik betrieben, im Original-Lautsprecher war ein Übertrager eingebaut. Daher ist der Hinweis richtig, für diese Technick im Handel einen Anpassübertrager zu besorgen. Eine Lautsprecherbox mit entsprechender Leistung (ca. 20 W) und ensprechender Anschlussimpedanz (passend zum Anpassübertrager) kann dann ohne Sorge betrieben werden. Gut ist hier ein 2- oder 3-Wegebox.

Wenn keine Photozelle mehr verwendet wird, also ein Photoelement eingebaut ist, reicht jeder Verstärker mit guter Leistung und Mikrofoneingang aus. Fehlt der Mikrofoneingang, so wird eine Kleinmischpult mit Mikrofoneingang vorgeschaltet. Der Handel bietet für alle Lautstärkebedarfe etwas passendes an. Das schwere Verstärkerteil würde ich nur noch als museales Teil behandeln. Oder weg damit.

 

Abzuwägen ist, ob nicht ein Umbau auf Photoelement besser wäre, als diesen etwas sehr maroden Verstärker aufzutakeln.

 

ff beim Grübeln

 

Filmuwe

Bearbeitet von filmuwe
Rechtschreibfehler (Änderungen anzeigen)
  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Ich weiß nicht, ob das korrekt ist, wenn ich diesen Tread hier mal wiederbelebe, aber ich habe mich hier angemeldet, weil ich einen RFT TV3 Verstärker habe, den ich schon weitgehend fertig gemacht habe, aber zu dem ich noch ein paar Fragen habe.

Wenn das hier falsch sein sollte, kann der Beitrag auch gerne in ein neues Thema verschoben werden.

 

Ich kann mich erstmal kurz vorstellen, mein Name ist Wolfgang, bin 51 Jahre alt und komme aus der Nähe von Düsseldorf. Seit einigen Jahren habe ich wieder angefangen mich mit alter Hifi-Technik zu beschäftigen (60er bis 90er Jahre). An den TV3 bin ich eher durch Zufall gekommen.

 

Ich kann erstmal beschreiben, was ich bisher unternommen habe:

  • alle EF 12 Pentoden wurden wohl ab Werk/Service durch EF 86 mit Adapter auf den Stahlröhrensockel ersetzt und laufen noch gut (jeweils > 1mA Anodenstrom)
  • als erstes die Brücken am Netztrafo geändert, damit er an 220 Volt betrieben werden kann, eine vorhandene kleine Zusatzwicklung noch mit dazu geschaltet, bei 226 V~ Primärspannung, ergeben sich nun 6,19 V~ Heizspannung und 356 V~ an den äußeren Abgriffen der Sekundärwicklung, was ich für sehr OK halte
  • nachdem einer der 50nF/500V Kondensatoren vor den Endröhren EL12 Gleichspannung durchließ (19V am g1) habe ich diese Kondensatoren komplett getauscht und durch 100nF/400V MKP ersetzt
  • alle anderen Kondensatoren scheinen nach meinen Messungen soweit ok zu sein
  • der Gong funktioniert, ist aber ziemlich leise
  • der Anodenwiderstand von 200 kΩ der 2. Pentode war hochohmig, ich habe ihn durch einen 220 kΩ / 2W Metallfilm ersetzt, Anodenspannung jetzt bei 170 Volt
  • der 25 µF/35 V Elko an der Kathode der ersten Pentode, hatte nur noch 300 nF, diesen habe ich durch 47 µF/63 V ersetzt, jetzt wirkt der Bassregler auch wieder
  • beide Schaltstellungen für die Projektorauswahl TK16/TK35 bewirken eine mehr oder weniger starke Höhenanhebung, über einen zusaätzlichen Schalter habe ich den 50 nF Kondensator in Stellung TK35 abschaltbar gemacht, so dass der Frequenzgang des Verstärkers mit beiden Klangreglern am Anschlag = minimale Dämpfung, nun fast linealglatt ist

Nun meine Fragen zu dem Gerät:

  1. hat jemand Erfahrung mit den Metallgekapselten Block-Kondensatoren in diesem Gerät, sind diese durchweg unproblematisch oder sollte man die lieber tauschen? Die, die ich bisher durchgemessen haben, scheinen alle ok zu sein.
    Ich denke, dass die Sikatrop-ähnlichen Kondensatoren unkritisch sind, bei diesen habe ich auch noch keinen defekten gefunden
  2. Kann man an der Lautstärke des Gongs noch etwas machen? Ich habe ihn mal auf gehabt und gesehen, dass der Ton über ein Keramik- oder Piezoelement abgenommern wird. Ein Spiralförmig gebogener Draht wurd durch einen Impuls auf einen Elektromagneten in Schwingung versetzt. Ich vermute, dass dieses Piezoelement durch Alterung nicht mehr optimal den Ton von der Spiral abnimmt. Gebrochen ist dieses quadratische Element nicht, es sieht einwandfrei aus.

Es scheint mir insgesamt ein robuster und zuverlässiger Verstärker zu sein. Ich hatte bei meinen ganzen Arbeiten und Versuchen nie merkwürdige Effekte, er hat immer getan, was ich erwartet habe. Ich habe bisher noch keinen so fetten Ausgangsübertrager gesehen, der noch dazu problemlos bis über 22 kHz läuft. Ab 15 kHz bis 22 kHz hat er eine leichte Resonanzspitze von ca 3 dB nach oben. Weiter konnte ich mit meiner Soundkarte leider nicht messen. Nach unten scheint er bis ca. 10 Hz zu gehen, bis zu welcher Leistung er da noch verzerrungsfrei arbeitet, muss ich noch genauer ausmessen, aber ich bin schon mal sehr beeindruckt, von einem Gerät von Anfang der 50er Jahre.

 

Gerne würde ich hier noch ein paar Bilder einbinden, aber scheinbar geht das hier nur als Link zu einem Bilderhoster. Was könnt ihr da empfehlen, wenn die Bilder nicht nach einem halben Jahr im Nirwana verschwinden sollen?

 

Viele Grüße

Wolfgang

 

Geschrieben

Ich versuche einfach mal ein Bild aus der Galerie einzufügen:

 

large.2143160454_FunkwerkLeipzigRFTTV3bearbeitet.png.968f7f5b3a66f068808ba9dcf497e072.png

 

Schaltbild zum RFT TV3 mit gemessenen Spannungen und Kommentaren

 

Viele Grüße

Wolfgang

 

Geschrieben

Zum Gong, das ist meist ein magnetischer Abnehmer, dessen Permanentmagnet kaum noch Feldstärke hat. Piezoelemente würden mechanisch in Kontakt zur Spirale stehen. Die ganzen Kinogongs sind mit magnetischen Abnehmern gebaut. Einfach mal einen kleinen Neodymmagnet auf den Abnehmer heften und hören, ob es lauter wird.

Ansonsten kenne ich die alten Geräte auch nur in überdimensioniert, das die Koppelelkos defekt sind und Gleichstromleitend, das ist normal. Daher alle gegen Folienkondensatoren austauschen, und man hat stabile Verhältnisse. Die Kondensatoren in den Metallbechern, ich vermute, Glimmerisolierung, Stanniolplatten und Wachsverguß, hält ewig, wenn man es nicht mit Überspannung betreibt. In der TK35 sind die auch verbaut, da funktionieren sie als Motorkondensator seit 1947.

Jens

Geschrieben

jens, im TV2 ist das ein piezokeramisches Element, welches den Ton abnimmt. Der elt Magnet betötigt den "Anschlaghammer". Steht so in der Schaltungssammlung/ Dokumentation aus der aktiven Zeit. Meist ist der Seignettesalykristall hin. In der Schaltung oben auch deutlich zu erkennen, der piezokapazitive Abnehmer.

Geschrieben

Danke für die Info, als Reparaturersatz einen alten Piezotonabnehmer nehmen, defindet man ja ab und an. Oder eine alte Piezomikrokapsel, ist halt Bastelaufwand.

Grüße nach Berlin

Jens

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Jens, hallo Stefan,

 

vielen Dank für eure Hinweise.

Ich denke, dass ich alle defekten Kondensatoren erwischt habe. Probleme haben vor allem die silbernen Kondensatoren mit dem Glaskopf gemacht (50 nF/500V)

 

609496400_11RFT950lecken.thumb.jpeg.b1ad2e2d72460c2d0d1fb9525ea33d87.jpeg

 

Vor allem am Steuergitter einer Endröhre hatte ich eine zu hohe Spannung, die nach Tausch des Kondensators verschwunden war. Ebenso am Eingang, wenn ich auf eine Tonzelle geschaltet habe.

Ich habe gestern gesehen, dass ich die beiden Kathoden-Elkos in der Endstufe noch prüfen muss, die habe ich zuerst nicht gesehen, da sie hinter der Leiterplatte so versteckt angebracht waren.

 

Ich werde mal sehen, ob ich in meinem Bastelmaterial noch ein altes Piezokeramisches Tonabnehmersystem finde. Das hatte ich auch schon überlegt, so etwas zu nehmen.

Wie ist da eure Erfahrung, geht dieses Piezoelement gerne durch Feuchtigkeit kaputt? Gebrochen ist es nicht, es sieht eigentlich einwandfrei aus (kleines Quadrat mit blauer Folie auf dem Bild).

 

1576782634_18GongInnenansichtvonoben.thumb.jpeg.48c75106f02ed39ae96fe5127e0dcb7b.jpeg.

 

922904928_20GongvonderSeite.thumb.jpeg.76994929d918137957e41c57cd9b33d9.jpeg

 

Die Anregung der Federschwingung erfolgt dann elektromagnetisch über eine Kondensatorentladung über die Spule.

 

Viele Grüße

Wolfgang

 

Bearbeitet von Wombel1969 (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Stefan, du hast in deinem Beitrag eine Schaltungssammlung erwähnt. An weiteren Unterlagen zu dem Verstärker wäre ich sehr interessiert. Außer dem Schaltbild habe ich nichts zu dem Gerät. Könntest du mir da Dokumente per Mail zukommen lassen, wenn du was hast? Wäre super.

 

Gruß

Wolfgang

Geschrieben

Ist ja eine spaßige Konstruktion dieser 'Gong'. Das Piezoelement lässt sich offenbar recht einfach zerstörungsfrei ausbauen. Würde mal ein übliches 'anderes' Miniatur-Piezo probieren. Aber möglich wär's auch, dass schon die Anregung über die Spule nicht mehr genug 'drive' liefert. Sollte man rausfinden können. Die Kopplung an das Piezo ist mir auch noch nicht so ganz klar aus den Bildern.

Geschrieben

Vermutlich schwingt der Bügel und verbiegt das Piezoplättchen. Magnetischer Pickup würde bestimmt auch gehen, kleiner Neodymmagnet und eine Spule drumherumwickeln. Und dann am geraden Stück kurz vor der Krümmung positionieren.

Jens

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