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Geschrieben (bearbeitet)

Das Piezoplättchen ist hier diagonal eingebaut, zwei Ecken werden durch den Bügel am schwingenden Draht bewegt, die anderen beiden Ecken sind an der Leiterplatte befestigt.

Ich muss mal im Keller kramen, ich meine ich hätte da noch eine halb zerlegte Karamik-Mikrofonkapsel mit defekter Membran liegen, das müsste ja dann genau das richtige sein. Ein Keramik-Tonabnehmer möchte ich nur ungern dafür opfern. Würde ein Magnetsystem hier nicht die Klangcharakteristik stark verändern und wäre vielleicht auch zu leise?

 

Ich habe gerade mal die beiden Kathodenelkos überprüft, die haben laut Beschriftung jeweils 50 µF / 25 V von Frolyt. Einer hatte nur noch 39 µF, der andere immerhin 72 µF. Ich habe jetzt beide gegen 100 µF / 63 V ersetzt. Beide haben auch ziemlich genau 100 µF und passen sehr gut in den vorhandenen Gewebeschlauch rein, so dass sie als Neuteile gar nicht sichtbar sind.

 

Ich habe mir in der Bucht zwei Großtuchel-Stecker bestellt, wenn die in den nächsten Tagen da sind, kann ich auch mal genauere Pegelmessungen mit meinem Audioanalyzer machen und mal ausmessen, wie die Aussteuerbarkeit im Tieftonbereich aussieht.

 

Was nimmt man am 100 Volt Ausgang üblicherweise für einen Lastwiderstand zum Messen? Sind da 400 Ohm OK?

 

Meine Messungen bisher habe ich mit einem 8 Ohm Lastwiderstand am Kopfhörerausgang vorgenommen, aber da ist die maximale Spannung bei ca. 10 V / 12,5 Watt. Dabei komme ich am 100V Ausgang auf 126 Volt / 40 Watt (400 Ohm theoretisch) aber ohne Lastwiderstand an diesem Ausgang. Ich denke, ich bekomme aussagekräftigere Messergebnisse wenn ich am 100 Volt Ausgang messe, aber da brauche ich den richtigen Lastwiederstand.

 

Gruß

Wolfgang

Bearbeitet von Wombel1969 (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Piezo dürfte dünner klingen, ein magnetischer Abnehmer fetter. Leiser könnte sein, ist eine Frage der Anzahl der Wicklungen. Gleichstromentkoppelkondensator könnte da noch nötig sein.

Jens

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Jensg:

Vermutlich schwingt der Bügel und verbiegt das Piezoplättchen. Magnetischer Pickup würde bestimmt auch gehen, kleiner Neodymmagnet und eine Spule drumherumwickeln. Und dann am geraden Stück kurz vor der Krümmung positionieren.

Funktioniert wirklich, ist aber elendige Fummelei. Das Ausgangssignal ist aber wesentlich bescheidener als mit Piezo. Die Ankopplung war bei mir mit einer Art Gummi, zerbröselt, aber das Piezo hatte es eh hinter sich.

Geschrieben

Deswegen, einen Phonoentzerrer will ich da eigentlich nicht noch einbauen 😁. Das wäre ja noch mal eine ECC 83 oder so etwas mehr. Ich werde mal nach dem Mikrofon suchen. Ein entkopplungskondensator (500 pF Keramikröhren) ist im Gong-Gehäuse bereits mit eingebaut. Den habe ich geprüft, da der Gong so leise ist. Der ist aber ok.

 

Wolfgang

Geschrieben (bearbeitet)

Ja stimmt Jens, du hast recht - keine RIAA-Entzerrung notwendig. Mit dem Verstärkungsfaktor erhöhen ist es aber schwierig, da die erste Stufe keine Gegenkopplung hat, die man noch vermindern könnte. Außer dem Regler für die Gonglautstärke ist auch kein Widerstand zwischen Gong und Steuergitter der ersten Röhren. Ich werde es erstmal mit einem Piezoelement versuchen, falls ich etwas brauchbares finde.

 

Ich habe mir eben mal die Eingänge angeschaut und was mir aufgefallen ist, ist der dicke 3-4 Watt 10 kΩ Widerstand am Rundfunkeingang zwischen Kontakt 2 und 3. Wofür ist denn der so dick? Der sieht ja so aus, als würde man darüber das ganze angeschlossene Gerät mit Strom versorgen können, obwohl es hier keine Verbindung zum Netzteil gibt.

 

Gruß

Wolfgang

Bearbeitet von Wombel1969 (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Eventuell für den 100V oder 70,7V Anschluß gedacht gewesen. Oder einfach, die Bauform hat gerde gepaßt bzw. es war nichts anderes in der DDR verfügbar.

Jens

Geschrieben

Sieht für mich jedenfalls ziemlich ungewöhnlich aus, so ein  Leistungswiderstand am Rundfunkeingang ...

 

Jetzt hat der Verstärker ja einen 100 Volt Ausgang mit 400 Ω (lt. Beschriftung und auch gerechnet), zusätzlich gibt es aber auch noch einen Kopfhöreranschluss mit 2 Bananenbuchsen auf der Front. Irgendwo habe ich mal was von 8 Ω gelesen, finde aber nicht mehr, wo ich das herhabe. Wenn ich von den Windungsverhältnissen, die auf dem Übertrager stehen, ausgehe, müsste das sogar ein 4 Ω Ausgang sein.

Kann man überschlägig sagen, wie belastbar dieser Ausgang ist?

Ich habe bisher eine kleine 8 Ω Monitorbox dort angeschlossen, die so einwandfrei betrieben werden kann. Natürlich habe ich darüber nicht Stundenlang bei voller Ausgangsleistung gehört. Die Drahtstärke dieser 4 Ω Wicklung entspricht der der 400 Ω Wicklung von 0,42 CuL, wobei bei 8 Ω bzw. 4 Ω der fließende Strom doch wesentlich höher ist, als bei der 100 Volt (400 Ω) Wicklung.

Ist das Ok, hier eine normale Lautsprecherbox von 4 bis 8 Ω anzuschließen, ohne das man den Übertrager bzw. die Wicklung überlastet?

Oder muss ich zwingend einen Leistungsstarken 100 Volt Übertrager am 100 Volt-Anschluß anschließen um die volle Leistung nutzen zu können?

 

Hier mal die kompletten Daten zum Ausgangs-Übertrager lt. Beschriftung:

Primär:

850 + 850 Windungen = 5 kΩ Raa für Gegentakt (0,3 CuL)

 

Sekundär:
480 Windungen = 400 Ω    (0,42 CuL)
  48 Windungen =     4 Ω    (0,42 CuL)

 

Also ein Übertragungsfaktor von 3,54 : 1 für die 100 Volt (400 Ω) Wicklung, und eine Übertragungsfaktor von 35,4 : 1 für die 4 Ω Wicklung.

Für die Impedanzen entsprechend quadratisch (12,54 : 1 und 1254 :1).

 

RFT TV3 Endstufe   Übertrager

 

Viele Grüße

Wolfgang

Geschrieben

Die Niederohmwicklung ist I. W. eine Gegenkopplungswucklung für die Schaltung, sie kann durch einen hochohmigen Kopfhörer (Telephon) belastet werden, ohne die Gegenkopplung negativ zu beeinflussen. Der Drahtquerschnitt dürfte nicht auf volle Leistungsfähigkeit hin gewickelt sein, sondern auf die zu erwartenden Milliwatt Leistung. 

In Deutschland genormt waren Lautsprecherausgänge mit 200 oder 400 Ohm. Die 100 V als Spannung gab es zunächst nicht in der Angabe. Kommt aber in etwa hin. 

Passen nicht noch 48 Wdg 1 mm Draht drauf? 

 

Geschrieben

Hallo Stefan,

vielen Dank für deine Infos. So in der Richtung hatte ich es fast schon vermutet. Da war ich heute Abend doch ziemlich mutig, ich habe mal einige Messungen an dem Verstärker gemacht und habe nur diese Gegenkopplungswicklung mit 8 Ohm Dummy belastet (100 W). Für die 400 Ω Wicklung habe ich keinen vernünftig belastbaren Widerstand von 400 Ω da. Aber ganz ohne Last wollte ich den Übertrager auf keinen Fall lassen, er ist aber bei der ganzen Messerei nicht einmal lau warm geworden.

 

Eine kurze Zusammenfassungen der gemessenen Werte:

    4 Ω Wicklung max. 11,7 V bei 8 Ω Last und 5 % Klirr., = ca. 17 Watt

400 Ω Wicklung 135 V ohne Last und 5 % Klirr, max 140 V bei 8,8 % Klirr. Drehe ich weiter auf, steigt der Klirr weiter, aber die gemessene Spannung sinkt wieder! Die 4 Ω Wicklung war dabei weiterhin mit 8 Ω belastet!

           = theoretisch 45 Watt an 400 Ω,

           ich denke, das lässt sich so nicht korrekt messen, da muss ein 400 Ohm Lastwiderstand an diese Wicklung, und die 4 Ω GK-Wicklung sollte dann unbelastet sein.

 

Mir ist noch aufgefallen, dass der Klirr des gesamten Verstärkers kaum unter 2 % zu bekommen ist, egal mit welchem Pegel ich arbeite. Ich habe dann festgestellt, das die erste EF 86 als Eingangsröhre, ganz erheblich zum Gesamtklirr beiträgt. Ich gehe mal davon aus, dass das daran liegt, das diese Eingangsstufe in sich keine Gegenkopplung hat, da der Kathodenwiederstand durch zwei Elkos (1 x Bassregelung) überbrückt ist. Drehe ich die Bässe raus, sinkt der Klirr etwas ab.

822878733_FunkwerkLeipzigRFTTV3Eingangsstufe.thumb.png.26c2e2ee09164725d1e4fbbe64bdb9d1.png

 

Wenn ich meinen Generator direkt am Lautstärkeregler einkoppele, also nach der ersten Stufe, erreiche ich bei 20 Volt Ausgangsspannung an der 100 V Wicklung ca. 0,16 % Klirr, was schon wesentlich besser aussieht. Bei 1 % Klirr ergibt sich eine Ausgangsspannung von 85 Volt (18 W an 400 Ω).

Da muss ich aber nochmal genauer messen, wenn ich einen vernünftigen 400 Ω Lastwiderstand habe, aber die Tendenz finde ich schon nicht schlecht.

 

Ob ich auf den Übetrager noch eine Wicklung mit 48 Windungen mit 1 mm CuL drauf bekomme, muss ich mir mal genauer ansehen. Das wäre eine gute Lösung und würde einen zusätzlichen Übertrager sparen, zumal der verhandene recht gut zu sein scheint. Bei 40 Hz macht immerhin noch 107 V bei 5 % Klirr, bei 20 Hz nur noch 28 V bei 5%, aber das finde ich trotzdem noch sehr ordentlich. Im Hochtonbereich hat er eine ausgeprägte Resonanzspitze von fast +14 dB bei 30 kHz, aber ich denke, dass das daran liegt das diese Wicklung unbelastet läuft.

Die 4 Ω Wicklung hat nur eine kleine Resonanz von +1 dB bei 15 kHz. Ist schon erstaunlich wie unterschiedlich sich die beiden Wicklungen vom Frequenzgang her verhalten.

 

Aber wie geschrieben, richtige Messungen kann ich wohl erst mit einem vernünftigen 400 Ω Lastwiderstand machen, dann muss ich meine ganze heutige Messreihe wiederholen.

 

Gruß

Wolfgang

 

Funkwerk Leipzig RFT TV 3 bearbeitet.pdf

Geschrieben

Oftmals gabs in älteren Kinos 100V Surround bzw. Effektlautsprecher. Daher habe ich einige 200W 100V Ringkernübertrager westdeutscher Produktion bekommen bzw. ausbauen dürfen vor Abriß, das klingt einwandfrei, und es ist erstaunlich, welchen relativ verzerrungarmen Pegel man aus einer 12/2 Box bekommt, wenn man die nach etlichen Metern Klingeldraht bei 100V an einem solchen Übertrager betreibt. Bevor ich also das Wickeln anfangen würde, erstmal einen 2. Übertrager von 100V auf 4,8,16 Ohm antesten.

Jens

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