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Cinerama Projektor: Spezial Andruckplatte?


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Geschrieben

Kurze Frage zum Verständnis, beim Cinerama wurden mit 3 Projektoren auf eine stark gekrümmte "Leinwand" projiziert. Damit der Film nicht über oder unter der Leinwand Lichtwurf macht, sollte das Bildfenster ja eher Kissenmässig (?) ausschauen - oder wurde da was an der Optik abgeschattet? Oder liege ich da ganz falsch?

 

Cinerama.jpg

Geschrieben

Die Kurve war ja mit 3 Projektoren nicht mehr so eng. Es wurde mit dem linken Projektor die rechte Leinwandseite bespielt, mit dem rechten Projektor die linke Seite und mit dem mittleren Projektor der mittige  Bildausschnitt.

Anscheinend gabs auch Aufstellungen, die per Umlenkspiegel operierten.

Geschrieben

Also normales Bildfenster?

 

Ich meine ein Cinerama Spezialbildfenster (Andruckplatte) mal im Netz gesehen zu haben, ist aber Jahre her...... oder ich habe es geträumt. Heute habe ich eine Aktie von Cinerama INC. bekommen, da fängt man an zu träumen ?

Geschrieben

Das mit der Krümmung dürfte schon passen, denn die Kinoobjektive waren nicht für gewölbte Leinwände berechnet. Bei großen Bildern und 'relativ' kurzer Entfernung war das Bild bei planen LW sowieso außen am Rand ergeblich größer. Man projizierte halt auf den Kasch. Mit der Wölbung bekam man wieder ein unverzerrtes Bild. Bei passenden Proportionen eben auch ohne Verzerrungen. Und bei den 3 Projektoren des 120° Kinos wird man da schon aufgepasst haben.

Jens

Geschrieben (bearbeitet)

Die Bildfenstermaske s.o. ist ja nun für 70mm. Bei einem Bildfeld von 0,89  pro Bild beim 3-streifigen Cinerama wirkt sich der Schmetterlingseffekt der Curved Screen weniger stark aus als bei einstreifiger Projektion (35mm und 70mm), aber in der Bildmitte wird bei allen 3 Teilbildern dennoch beschnitten.

Die Proportionen der 3 Teilbilder sollten bein Cinerama identisch sein, weil alle 3 Projektoren denselben Radius zur 146-Bildwand haben müssen. 70mm oder CinemaScope und 1,85 in 35mm, auf  im Sonderfall bis zu 120 Grad projziert, erzeugen in der Mitte der Bildwand ein größeres Bild als an den Seiten. Allerdings steht die Bildmitte bei einem im Radius sitzenden Zuschauer in der gleichen Entfernung wie die Bildränder.

Unbeschnitten und unverzerrt sind Projektionen nur auf Flachbildwänden möglich (Cinerama davon ausgenommen). Es gibt zwar teuere Kompensationsobjektive (von D-150 bis hin zu Omnivision oder Omnimax). aber Curved Screens bringen (ausgenommen bei digitaler Fulldome-Projektion in den Planetarien) immer native Beschneidungen und Verzerrungen. Sie sind dennoch ein Erlebnis wegen des stärkeren Immersionseffekts, und einige Filme sind auf diese Wirkung hin passend fotografiert (BATTLE OF THE BULGE).

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Tja, was kann ich jetzt aus meiner Frage Gedanklich mitnehmen? Die Cinerama Projektoren haben mit normalen (größeren 28.5mm Bildfenstern) projiziert. Ich muss mich also mit dem Einsatz von spezial Andruckplatten getäuscht haben.

 

Zitat

Die Kurve war ja mit 3 Projektoren nicht mehr so eng.

 

Zitat

Das mit der Krümmung dürfte schon passen, denn die Kinoobjektive waren nicht für gewölbte Leinwände berechnet

 

Zitat

und einige Filme sind auf diese Wirkung hin passend fotografiert (BATTLE OF THE BULGE).

 

Muss ich sehen, habe DVD bestellt. Danke für den Tipp. Unten im Bild: "The Cinerama projectors were very large, as shown in the pictures above, and were very complex machines from the rear as well. "

 

f872ce1ab54eb086352a3fc43d0760df.jpg

Geschrieben

Cinerama, bei 35mm hatten die Objektive auf planen leinwanden verzerrungen. Bei gewölbten waren sie Verzerrungsfre. Anamophotisch gab es bei 35mm bei den kurzen Brennweiten von 42,5mm ein Verhältnis von 1:2,6 statt 2,35. Ich hab das allen erlebt bei meinen Open Air Projektionen, 24m Bildbreite bei 21m Abstand ergab am Rand eine Bildhöhe von 10,50m in der Mitte von 9,25m. DA das extrem auffiel, hab ich dann die Höhe auf 9,25m reduziert. Schöne Untertitelbögen hat es auch gegeben.

Nur die DCI-Optiken sind für plane LW berechnet. Und das merkt man auch, wenn man auf gewölbte damit losgeht. Dann ist das Bild am Rand weniger hoch als in der Mitte.

Ich kann das auch mit Bild belegen.

Jens

Geschrieben
Zitat

Anscheinend gabs auch Aufstellungen, die per Umlenkspiegel operierten

 

Das war Cinemiracle und "Winjammer", dem einzigen Film mit Spiegel aufgenommen. Die erste Projektion war im Royal Palast München. Die meisten 3-Streifen Cinerama Filme wurden auch über Spiegelprojektion vorgeführt. So im Atrium  Stuttgart, City München, Gartenbau Kino Wien und sicher viele weitere Kinos von einem Vorführraum gezeigt. Das original Cinerama hatte ja 3 getrennte Kabinen, wobei das rechte Bild von links und das linke Bild von rechts über kreuz projeziert wurde.

Geschrieben

Hallo,

sehr interessantes Thema.

Was für Filmtitel wurden denn so in Deutschland vorgeführt?

Und in welchen Jahren war die hochzeit für dieses Projektionsverfahren?

Wäre schön wenn hier jemand etwas sagen könnte.

Danke!

Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb Jensg:

Cinerama, bei 35mm hatten die Objektive auf planen leinwanden verzerrungen. Bei gewölbten waren sie Verzerrungsfre. Anamophotisch gab es bei 35mm bei den kurzen Brennweiten von 42,5mm ein Verhältnis von 1:2,6 statt 2,35. Ich hab das allen erlebt bei meinen Open Air Projektionen, 24m Bildbreite bei 21m Abstand ergab am Rand eine Bildhöhe von 10,50m in der Mitte von 9,25m. DA das extrem auffiel, hab ich dann die Höhe auf 9,25m reduziert. Schöne Untertitelbögen hat es auch gegeben.

Nur die DCI-Optiken sind für plane LW berechnet. Und das merkt man auch, wenn man auf gewölbte damit losgeht. Dann ist das Bild am Rand weniger hoch als in der Mitte.

Ich kann das auch mit Bild belegen.

Jens

Da meinen wir dasselbe? Cinerama-Filme, auf flache Leinwand projiziert, würden verzerrt oder "verkantet" wirken. Bei gewölbten Bildwänden aber kippen horizontale Linien ausserhalb der Bildmitte (oben oder unten angesiedelt) ebenfalls -war halt ein Show-Verfahren. Die sphärischen Optiken waren m.E. nie auf Wölbungen korrigiert (oder mir bzgl. der Tiefenschärf), nur bei D-150 auf 70mm-Film wurde die Geometrie geändert. (Ausgenommen eine Sonderserie der 90er Jahre für 35mm-Film bei Scope-Filmen, die die Bildränder variabel mehr oder weniger stauchen). 42.5,mm bei filmischer Scope-Projektion ist aber extrem kurz: die Optik in der Hand gehalten, aber leider nie praktiziert.

Bei einem DCI-Kino hatte ich eine 90-Grad-Bildwand mit den Kollegen eingebaut: das DCI-Bild verhielt sich wie Projektion mit sphärischem Objektiv bei Film (z.B. von 70mm Film auf Super Cinerama-Bildwand): die Ränder gedehnt und bereits minimal unscharf, die Bildmitte beschnitten, weil die Kollegen die Anpassung der optischen Achse durch Vertiefung der Projektorkonsole verweigerten.

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