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Geschrieben

Ich würde sehr gerne eine Themensammlung anregen. Der Punkt ist ganz einfach: Was spricht Euerer Meinug nach gegen die Einführung Digitalen Kinos. Hier sollen ausdrücklich nur Negativ-Punkte gesammelt werden. Wenn jemand möchte, kann die Pro-Fraktion ja gerne einen entsprechenden anderen Thread eröffnen. Ich erlaube mir einmal anzufangen:

 

- Mittel- bis langfristige massive Herabsetzung der Markteintrittsbarrieren in den Kinomarkt durch Einführung mittelfristig voraussichtlich ins niederpreisige Segment abrutschender Abspieltechnik.

 

- Dadurch Verwischung des gesamten Kinomarktes durch mittelfristig zu befürchtende massenhafte, qualitativ ungenügende Vorführungen (Stichw. Pommesbude).

 

- Ungenügende Bildqualität bei 2K.

 

- Wegfall von qualifizierten Arbeitsplätzen wird sehr wahrscheinlich.

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Top-Benutzer in diesem Thema

Geschrieben
- Wegfall von qualifizierten Arbeitsplätzen wird sehr wahrscheinlich.
D.h. Verleiher inkl. Disponenten werden überflüssig. (Bin mir nicht sicher, ob das wirklich ein Negativmerkmal ist :rolleyes:) Der Abspieleinsatz wird per E- Mail zentral im Major- Büro organisiert.
Geschrieben

- Kurzer Produktlebenszyklus

 

- Komplizierte, kostenexplosive Wartung

 

- Limitiertes DLP-Panel ungeachtet fortschreitender Zuspieler-Hard- und Software

 

- Verstärkte Abhängigkeit von Verleihern

 

- Technologie-Affinität zum Home Cinema: "alles sieht gleich aus"

 

- Zu starke Abweichung vom Informationsgehalt des 35-mm/65-mm-Kameraoriginals - zum Nachteil des Filmwerks

 

- Schleichende Auflösung der hochwertigen Theater-Infrastruktur - Wechsel kinematographischer Darbietungen zu Low-Budget-Sekundärveranstaltern mit geringem Raum-, Personal- und Betriebsbedarf ("zurück zu den Anfängen")

 

- Völlige Unmöglichkeit jeglichen Repertoire-Spiels anno 2006 (es gibt nur eine Handvoll HD-Filme: PAT GARRETT, ROBIN HOOD, SINGIN IN THE RAIN, BLOW UP) - folgedessen Vernachlässigung und Erosion der "krisenresistenten" analogen Projektionsausrüstung

 

- Verkennung der Tatsache, daß über 99% aller Kinos 2006 analog spielen, daß die Filmbelieferung (trotz gesunkener Rendite der Verleiher) nachwievor klappt und daß die Austauschbarkeit eines Films zwischen verschiedenen Sälen flexibler und schneller vonstatten geht

 

- HDTV-Panels oder 2 k-Panels liegen auflösungsspezifisch bei einem Viertel des Potentials eines ordentlich belichteten 35-mm-Negativs und halten nicht mit der stürmischen Entwicklung in Analog-Sektor mit

 

- Der DLP-Kontrast ist trotz Verbesserungen noch immer unzureichend, die Farbkalibrierungen differieren in der Alltagspraxis zum photochemischen Original des Films (lila Hauttöne, Bonbon-Farben, mangelnde Texturen im Schwarz sind nur wenige der zu nennenden Symptome)

 

- Das Publikum sieht (trotz eminenter Bildstandsverbesserung) keinen Vorteil zur Analog-Projektion - es zahlt für HD keinen Cent mehr und kauft sich u.U. gleich das digitale Original, wenn Kino keinen Unterschied mehr macht: eine HD-DVD

 

- Der Theaterbetreiber verliert seine letzte Trumpfkarte, das "Filmband", welches 110 Jahre lang exklusiv im Kino zusammen mit dem Kinoauswertungsfenster der einzige Garant zur Bewirtschaftungsbasis der Kinos war uns ist. Das Filmband ist relativ Raubkopierer-restistent verwertbar, technologisch fortschrittlich in seinem Potential und fernerhin der "Geheimschlüssel" zum nur der Theaterbranche zur Verfügung stehenden Erstaufführer-Monopol

 

- Fällt ein Digital Projektor aus, so fällt die Vorstellung aus. Daher muß immer auch ein Zweitprojektor installiert sein oder im "Back-up"-Verfahren eine 35-mm-Kopie mitlaufen. Diese Investitionen lohnen derzeit nicht, dafür aber weit eher Investitionen in Marketing, Baustruktur, Programminhalte, Programmhefte, Zeitungsannoncen, neue Theken, Stühle, Aufenthaltsräume, Gastrobereiche, Image-Kampagnen, Kampagnen zur Verlängerung des Auswertungsfensters, kompetenteres Personal, größere Leinwände, bessere Lautsprecher und Abonnentenwerbung

 

- Bleibt die Theaterbranche geschlossen resistent, so ist damit zu rechnen, daß das derzeitige, einigermassen stabile Vertragsverhältnis der Filmauslieferung aufrechterhalten wird. Scheren einige zum Digital Cinema aus, könnte dies für Produzentenverbände die Steilvorlage sein, diesen Kinos zunächst zum Schein Zukunftsfähigkeit zu attestieren, um im ersten Schritt durch Spaltung eine Marktbereinigung herbeizuführen, aber dann im zweiten Schritt sich zur Gänze aus der Theaterbranche zurückzuziehen, sobald es ihnen beliebt - und sobald klar ist, daß Blue-Ray-Discs, Hards Discs und Satelliten-Ladungen auch Alltagsware im Home Cinema geworden sind, d.h. im "Kino ohne Kinofenster" auch keinen "Mehrwert" mehr erzeugen

 

- Home Cinema wollte jahrzehntelang immerzu das "richtige" Cinema imitieren und hat es dennoch nie geschafft, diese Hürde zu nehmen. Werden aber die Technologien und Distributionswege zueinander technisch und zeitlich identisch, dann benötigt Home Cinema nicht länger das Cinema als Melkkuh, derweil ab Pardigmenwechsel nichts mehr zu "schlachten" wäre: 1) weil kein Unterschied zwischen Cinema und Home Cinema mehr besteht, 2) weil kein Auswertungsfenster für die 35-mm-Kopienamortisation Verleiher und Betreiber diszipliniert, und 3) eine Notwendigkeit, mit den Betreibern längerfristige Verträge einzugehen, gar nicht mehr existiert, wenn Filme ab sofort überall und im gleichen Format verfügbar sind

 

- Die angeblich aktuell notwendige Umrüstung zum Digitalkino erscheint vor diesem Hintergrund wie eine klug ausgesponnene Falle gewisser kinofremder Controll-Manager in den Aufsichtsräten börsennotierter Filmcompanies. Diese suiziden Umrüstungen zum Home Cinema sind nur durch eine massive Zurückhaltung gegenüber derzeit unsinnigen Umrüstungen zu durchbrechen, damit es nicht "Finito" für das Kinowesen heißt.

Geschrieben
- Kurzer Produktlebenszyklus

Richtig, hier findet noch verbesserung statt (4k oder mehr, etc.). Aber dass heisst ja nicht, das man bereits laufende Projektoren wieder ausmustern muss.

- Komplizierte, kostenexplosive Wartung

Die Wartung ist ja wohl eindeutig geringer als bei 35mm: Keine mechanisch bewegten Teile, keine Abnutzung. Sogar den Kolben kann ein Leihe wechseln.

- Limitiertes DLP-Panel ungeachtet fortschreitender Zuspieler-Hard- und Software

siehe oben, auch das kann man wechseln

- Verstärkte Abhängigkeit von Verleihern

Weil man (im Augenblick) wöchentlich neue Lizenzcodes braucht?

- Technologie-Affinität zum Home Cinema: "alles sieht gleich aus"

Ich dachte der Zuschauer sieht den Unterschied nicht?

- Zu starke Abweichung vom Informationsgehalt des 35-mm/65-mm-Kameraoriginals - zum Nachteil des Filmwerks

a) wen interessiert das Kameraoriginal? Die Kinokopie interessiert!

b) 4k und mehr wird kommen

- Schleichende Auflösung der hochwertigen Theater-Infrastruktur - Wechsel kinematographischer Darbietungen zu Low-Budget-Sekundärveranstaltern mit geringem Raum-, Personal- und Betriebsbedarf ("zurück zu den Anfängen")

Inwiefern ist der Personalbedarf sooo viel gringer. Der heutige Multiplexvorführer ist ein Filmeinleger. O.K. Der Job fällt weg.

- Völlige Unmöglichkeit jeglichen Repertoire-Spiels anno 2006 (es gibt nur eine Handvoll HD-Filme: PAT GARRETT, ROBIN HOOD, SINGIN IN THE RAIN, BLOW UP) - folgedessen Vernachlässigung und Erosion der "krisenresistenten" analogen Projektionsausrüstung

Die 35mm Projektoren fliegen ja nicht gleich komplett raus, warum auch.

- Verkennung der Tatsache, daß über 99% aller Kinos 2006 analog spielen, daß die Filmbelieferung (trotz gesunkener Rendite der Verleiher) nachwievor klappt und daß die Austauschbarkeit eines Films zwischen verschiedenen Sälen flexibler und schneller vonstatten geht

Die Filmversorgung von 35mm klappt und das ist ein Argument gehen DC?

Die Austauschbarkeit geht schneller bei 35mm???

- HDTV-Panels oder 2 k-Panels liegen auflösungsspezifisch bei einem Viertel des Potentials eines ordentlich belichteten 35-mm-Negativs und halten nicht mit der stürmischen Entwicklung in Analog-Sektor mit

Das hatte wir ja schon und von stürmischen Entwicklung im Analog-Sektor gegenüber dem digitalen zu sprechen ist ja wohl ein Witz. Er gibt schon Kameras mit 18 MegaPixel zu kaufen.

- Der DLP-Kontrast ist trotz Verbesserungen noch immer unzureichend, die Farbkalibrierungen differieren in der Alltagspraxis zum photochemischen Original des Films (lila Hauttöne, Bonbon-Farben, mangelnde Texturen im Schwarz sind nur wenige der zu nennenden Symptome)

Kontrast: Verglichen mit der Durschnitts-35mm-Kopie?

Farben: Genau, und bei 35mm sind die Farben immer korrekt

btw: Beim digitalen habe ich zumindest die Möglichkeit, die Farbkalibrierung durchzuführen und notfalls vergeigten Content zu retten

- Das Publikum sieht (trotz eminenter Bildstandsverbesserung) keinen Vorteil zur Analog-Projektion - es zahlt für HD keinen Cent mehr und kauft sich u.U. gleich das digitale Original, wenn Kino keinen Unterschied mehr macht: eine HD-DVD

Doch er sieht ihn und er zahlt auch mehr (Cinecitta)

- Der Theaterbetreiber verliert seine letzte Trumpfkarte, das "Filmband", welches 110 Jahre lang exklusiv im Kino zusammen mit dem Kinoauswertungsfenster der einzige Garant zur Bewirtschaftungsbasis der Kinos war uns ist. Das Filmband ist relativ Raubkopierer-restistent verwertbar, technologisch fortschrittlich in seinem Potential und fernerhin der "Geheimschlüssel" zum nur der Theaterbranche zur Verfügung stehenden Erstaufführer-Monopol

Was soll das denn? Es gibt schon Digitale Master bevor die erste 35mm Kino-Kopie gezogen wird. Allein der Rechteinhaber entscheidet wie und wann welches Medium auf den Markt kommt, dem Verleih ist es also ziemlich egal ob das Kino 35mm oder sonstwas spielt.

- Fällt ein Digital Projektor aus, so fällt die Vorstellung aus. Daher muß immer auch ein Zweitprojektor installiert sein oder im "Back-up"-Verfahren eine 35-mm-Kopie mitlaufen. Diese Investitionen lohnen derzeit nicht, dafür aber weit eher Investitionen in Marketing, Baustruktur, Programminhalte, Programmhefte, Zeitungsannoncen, neue Theken, Stühle, Aufenthaltsräume, Gastrobereiche, Image-Kampagnen, Kampagnen zur Verlängerung des Auswertungsfensters, kompetenteres Personal, größere Leinwände, bessere Lautsprecher und Abonnentenwerbung

Ein 35mm-Projektor kann also nicht ausfallen? Aus welcher persönlichen Praxiserfahrung nimmst Du die Weisheit, das digitale Projektoren öfters ausfallen?

- Bleibt die Theaterbranche geschlossen resistent, so ist damit zu rechnen, daß das derzeitige, einigermassen stabile Vertragsverhältnis der Filmauslieferung aufrechterhalten wird. Scheren einige zum Digital Cinema aus, könnte dies für Produzentenverbände die Steilvorlage sein, diesen Kinos zunächst zum Schein Zukunftsfähigkeit zu attestieren, um im ersten Schritt durch Spaltung eine Marktbereinigung herbeizuführen, aber dann im zweiten Schritt sich zur Gänze aus der Theaterbranche zurückzuziehen, sobald es ihnen beliebt - und sobald klar ist, daß Blue-Ray-Discs, Hards Discs und Satelliten-Ladungen auch Alltagsware im Home Cinema geworden sind, d.h. im "Kino ohne Kinofenster" auch keinen "Mehrwert" mehr erzeugen

siehe oben, das alles hat nichts damit zu tun ob nun 35mm oder digital gespielt wird. Wenn die Kinos ausgetrocknet werden sollen, dann spielt analog vs. digital dabei keine Rolle

- Home Cinema wollte jahrzehntelang immerzu das "richtige" Cinema imitieren und hat es dennoch nie geschafft, diese Hürde zu nehmen. Werden aber die Technologien und Distributionswege zueinander technisch und zeitlich identisch, dann benötigt Home Cinema nicht länger das Cinema als Melkkuh, derweil ab Pardigmenwechsel nichts mehr zu "schlachten" wäre: 1) weil kein Unterschied zwischen Cinema und Home Cinema mehr besteht, 2) weil kein Auswertungsfenster für die 35-mm-Kopienamortisation Verleiher und Betreiber diszipliniert, und 3) eine Notwendigkeit, mit den Betreibern längerfristige Verträge einzugehen, gar nicht mehr existiert, wenn Filme ab sofort überall und im gleichen Format verfügbar sind

a) nicht jeder hat oder will ein Heimkino (d.h. ein Großteil 'muss' ins Kino gehen)

b) im Heimkino wirst Du eh bald ein besseres Kinoerlebnis haben dann da ist mann Herr der eigenen Technik

c) sollten die Kinos nicht eher versuchen, besser zu sein als die Heimkinos, und wenn ich HDTV habe kann ich das mit 35mm wohl nicht erreichen.

- Die angeblich aktuell notwendige Umrüstung zum Digitalkino erscheint vor diesem Hintergrund wie eine klug ausgesponnene Falle gewisser kinofremder Controll-Manager in den Aufsichtsräten börsennotierter Filmcompanies. Diese suiziden Umrüstungen zum Home Cinema sind nur durch eine massive Zurückhaltung gegenüber derzeit unsinnigen Umrüstungen zu durchbrechen, damit es nicht "Finito" für das Kinowesen heißt.

Dazu kann ich nur sagen: Ich will ein gutes Bild und was einem im 08/15-35mm-Kino geboten wird ist oftmals nicht zufriedenstellend.

Geschrieben

Danke x-or für die umfangreiche Kommentierung. Ich denke, dass eine solche Kommentierung, in der nahezu jeder cinerama-Punkt als falsch dargestellt wird, vielleicht eher sinnvoller Weise in einem Pro-Thread aufgehoben wäre.

 

Und insbesondere natürlich Danke an cinerama für den (wieder einmal) umfangreichen Beitrag.

 

Hat noch jemand weitere Negativ-Punkte? Vielleicht bekommen wir ja eine aussagekräftige Liste zusammen!

Geschrieben
Das ist unter den gegebenen Argumentationen, die insbesondee auch Dir wegen reger Teilnahme unter

 

http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopic.php?t=5632

 

bekannt sind, unsinnig. Dieser Thread baut thematisch (teilweise) auf dem oben genannten Thread auf. Dieser Thread ist nunmal explizit dafür gedacht, ausschließlich eine Negativ-Liste für Digital Cinema aufzustellen.

 

Schon klar - finde es halt einfach amüsant :D . Nix für ungut, bin ja schon still :wink:

Geschrieben
- Kurzer Produktlebenszyklus

Richtig, hier findet noch verbesserung statt (4k oder mehr, etc.). Aber dass heisst ja nicht, das man bereits laufende Projektoren wieder ausmustern muss.

Ich glaube mit kurzer Produktlebenszyklus ist eher die Haltbarkeit gemeint und nicht die technische aktualität!

 

- Komplizierte, kostenexplosive Wartung

Die Wartung ist ja wohl eindeutig geringer als bei 35mm: Keine mechanisch bewegten Teile, keine Abnutzung. Sogar den Kolben kann ein Leihe wechseln.

 

Ich weiß nicht ob da groß etwas zu warten ist, Reparaturen werden aber sicher deutlich häufiger und teurer werden.

 

- Limitiertes DLP-Panel ungeachtet fortschreitender Zuspieler-Hard- und Software

siehe oben, auch das kann man wechseln

 

Ja klar, man kann sich auch jedesmal einen neuen Projektor in den BWR stellen. Da es sich bei der Einheit mit den DLP Panels um eines der Herzstücke der Projektoren handelt, möchte ich das mal mit dem Wechsel des Malteserkreuzgetriebes vergleichen. Im übrigen glaube ich kaum dass man jede technische Neuerung mitmachen muß. Gerade die digital Technik bietet die Möglichkeit des "auf alte Standarts herunterrechnen" - Das ist meiner Meinung auch der größte Nachteil, da Qualität meist teuer ist und man wählen kann ob man eine hohe Qualität (=teuer) oder eine schlechtere Qualität (=billiger) haben möchte. Es wird also wieder die Grenze des gerade noch erträglichen und gerade noch bezahlbaren neu definiert.

- Verstärkte Abhängigkeit von Verleihern

Weil man (im Augenblick) wöchentlich neue Lizenzcodes braucht?

 

Nein, weil sich die Verleiher sicherlich an den Investitionen beteidigen werden. Das werden sie aber nicht aus reiner Barmherzigkeit machen. Und ob sich die Verleiher verpflichtet fühlen, auf Dauer auch ältere Systeme zu beliefern, gerade wenn es um das Theme Kopierschutz geht, muß auch erst noch bewiesen werden. Dazu braucht man nur das leidige Thema HDTV betrachten...

 

Die Filmversorgung von 35mm klappt und das ist ein Argument gehen DC?

Die Austauschbarkeit geht schneller bei 35mm???

 

Man sollte den weltweiten Standart des 35mm Films nicht unterschätzen! Ein solch solider Standart wird schwer zu wiederholen sein.

 

Das Filmband ist relativ Raubkopierer-restistent verwertbar, technologisch fortschrittlich in seinem Potential und fernerhin der "Geheimschlüssel" zum nur der Theaterbranche zur Verfügung stehenden Erstaufführer-Monopol

Was soll das denn? Es gibt schon Digitale Master bevor die erste 35mm Kino-Kopie gezogen wird. Allein der Rechteinhaber entscheidet wie und wann welches Medium auf den Markt kommt, dem Verleih ist es also ziemlich egal ob das Kino 35mm oder sonstwas spielt.

 

Es wird den Rechteinhaber aber nicht egal sein. Ich glaube, das das Thema Kopierschutz (wie schon bei der DVD einführung) das wichtigste und umstrittenste Thema sein wird. Betrachtet man welche bitteren Pillen man bei HDTV schlucken muß, möchte ich gar nicht erst wissen was man sich beim digitalen Kino einfallen lassen wird. DU wirst als erster schreien, wenn auf deinem Display steht :"Leider können Sie disen Film nicht wiedergeben, da ihre genutzte Hardware in den Verdacht steht nicht sicher zu sein!" -- Kein Witz, bei HD DVD und Blue Ray gibt es die Möglichkeiten Player anhand iher Seriennummer aus der Wiedergabe einzelner Filme auszuschließen! Warum also nicht auch im Kino?

 

- Fällt ein Digital Projektor aus, so fällt die Vorstellung aus......

Ein 35mm-Projektor kann also nicht ausfallen?....

 

Sicher kann ein Filmprojektor ausfallen. Ich glaube aber es ist unstrittig das sich eine Vorstellung eher bei einem Filmprojektor gerettet werden kann!

 

Nachteile gibt es jede Menge. Gerade als Kinobesitzer (bin ich nicht :lol:) sollte man heute schon die Probleme und Auflagen beim HDTV / HDDVD und Blue Ray Disk beobachten, denn genau diese Punkte werden sich im digitalem Kino auch einschleichen und bezahlt werden müssen!

Man wird in Zukunft auch sicher immer öfters den Satz "..eigentlich sollte das kompatibel sein..." hören.

 

Als Vorteile sehe ich hauptsächlich die flexiblere Gestaltung der Werbung, ob der teilweise Wegfall der Personalkosten sich je rentiert, gerade wo die meisten Vorführer nicht unwesentlich an der Gebäudeinstandhaltung beteidigt sind..... ich glaube nicht.

 

Aber, digital wird kommen, DAS BÖSE lässt sich nicht aufhalten :lol: und wenn ich mir so manche Vorführergelegenheitsschlampe ansehe freue ich mich dann und wann auch drauf.

 

Gruß

Guido

Geschrieben

Hallo,

 

die DCI Spec schreibt eine MTBF (Mean Time Between Failure) von 10.000

Stunden (!) vor. Das bedeutet, dass ein Ausfall im mathematischen Mittel

nach 10.000 Stunden auftritt. Die Zahl der Reparaturen sollte sich also in

Grenzen halten, von Frühausfällen mal abgesehen (Badewannen-Kurve

laesst gruessen).

 

Dass man "runterrechnen" kann stimmt, aber wenn in der Werbung "4K"

steht, darf der Kunde auch 4K erwarten. Also relativ transparent für

den Kunden (verglichen mit der aktuellen Technik).

 

Das Thema Kopierschutz wird (bei richtiger Implementierung) kaum mehr

ein Thema sein, da das System diesmal wirklich durchdacht ist.

Alles vorher gesehene an Kopierschutz war ja doch nur Pfusch, um

zumindest die inkompetentesten der Raubkopierer abzuhalten.

 

Probleme mit "eigentlich sollte das kompatibel sein" wird es ziemlich

sicher nicht geben, weil alle Datenformate bis aufs Bit genau definiert

sind, an diese Vorgaben müssen sich die Hersteller halten. Spielereien

a la "der Treiber installiert aber nicht" wie man sie im Heimbereich von

Windows gewöhnt ist, wird es ganz sicher nicht geben.

 

Mir ist klar dass die obigen Punkte eher für "digitales Kino" sprechen,

aber beim Widerlegen von (m.E. zumindest teilweise falschen)

Anti-D-Cinema-Argumenten laesst sich das wohl wirklich nicht vermeiden.

 

Gruesse

Marc

Geschrieben
(...)
- Komplizierte, kostenexplosive Wartung

Die Wartung ist ja wohl eindeutig geringer als bei 35mm: Keine mechanisch bewegten Teile, keine Abnutzung. Sogar den Kolben kann ein Leihe wechseln.

- Limitiertes DLP-Panel ungeachtet fortschreitender Zuspieler-Hard- und Software

siehe oben, auch das kann man wechseln

- Verstärkte Abhängigkeit von Verleihern

Weil man (im Augenblick) wöchentlich neue Lizenzcodes braucht?

- Technologie-Affinität zum Home Cinema: "alles sieht gleich aus"

Ich dachte der Zuschauer sieht den Unterschied nicht?

- Zu starke Abweichung vom Informationsgehalt des 35-mm/65-mm-Kameraoriginals - zum Nachteil des Filmwerks

a) wen interessiert das Kameraoriginal? Die Kinokopie interessiert!

b) 4k und mehr wird kommen

(...)

- HDTV-Panels oder 2 k-Panels liegen auflösungsspezifisch bei einem Viertel des Potentials eines ordentlich belichteten 35-mm-Negativs und halten nicht mit der stürmischen Entwicklung in Analog-Sektor mit

Das hatte wir ja schon und von stürmischen Entwicklung im Analog-Sektor gegenüber dem digitalen zu sprechen ist ja wohl ein Witz. Er gibt schon Kameras mit 18 MegaPixel zu kaufen.

(...)

Farben: Genau, und bei 35mm sind die Farben immer korrekt

btw: Beim digitalen habe ich zumindest die Möglichkeit, die Farbkalibrierung durchzuführen und notfalls vergeigten Content zu retten

- Das Publikum sieht (trotz eminenter Bildstandsverbesserung) keinen Vorteil zur Analog-Projektion - es zahlt für HD keinen Cent mehr und kauft sich u.U. gleich das digitale Original, wenn Kino keinen Unterschied mehr macht: eine HD-DVD

Doch er sieht ihn und er zahlt auch mehr (Cinecitta)

(...)

Ein 35mm-Projektor kann also nicht ausfallen? Aus welcher persönlichen Praxiserfahrung nimmst Du die Weisheit, das digitale Projektoren öfters ausfallen?

(...)

siehe oben, das alles hat nichts damit zu tun ob nun 35mm oder digital gespielt wird. Wenn die Kinos ausgetrocknet werden sollen, dann spielt analog vs. digital dabei keine Rolle

(...)

b) im Heimkino wirst Du eh bald ein besseres Kinoerlebnis haben dann da ist mann Herr der eigenen Technik

c) sollten die Kinos nicht eher versuchen, besser zu sein als die Heimkinos, und wenn ich HDTV habe kann ich das mit 35mm wohl nicht erreichen.

 

Die Aussagen sind nicht immer stichhaltig und verraten, daß Du (der in diesem Forum und in der Öffentlichkeit seit längerem) schwelenden Debatte nicht folgen konntest.

Wer den Produktionsstandard des Kameroriginals anficht und von subalternen Projektionspraxen ausgeht, hat den Sinn und Maßstab des Filmemachens nicht verstanden, gerade wenn man in der 35-mm-Spielfilmproduktion, die auf Jahre hinaus unnagefochten Standard bleiben wird, von "18-Megapixel"-Kameras spricht. Der hat außer jüngeren Produktionsweisen, die sich noch nicht einmal durchsetzen können, vom Film nicht viel gehört.

Weitere Argumente wie sollten die Kinos nicht eher versuchen, besser zu sein als die Heimkinos, und wenn ich HDTV habe kann ich das mit 35mm wohl nicht erreichen.wollen Glauben machen, daß HDTV angeblich besser als 35 mm sei - richtig aber ist: HDTV entspricht der Auflösung eines 16-mm-Films.

 

Zum Ausfall digitaler Projektoren hatte ich (und auch die Medien und andere Foren - siehe Star-Wars-Debatten) Beispiele genannt, ebenso für den Austausch früher Texas-Instruments-Köpfe gegen Barco-Standgeräte. Man tauscht also ein "Panel" nicht einfach aus wie eine Bildfenstermaske - schön wär's.

 

Noch einmal: ich sprach von "schleichender" Austrocknung der Kinos - und dazu gehört eine nicht mher werthaltige Filmbelieferung, die auf keine professionelle Langzeitauswertung mehr angewiesen ist (das 60er Jahre-Beispiel des 70mm-Films zeigte das konträre Modell). Die Belieferung mit technologisch und inhaltlich zum On-Demand-Home Cinema identischer Ware senkt die Hemmschwellen, das Auswertungsfenster noch weiter zu verkürzen resp. abzuschaffen, da eine angelieferte Hard-Disc (oder Home-Cinema-kompatibel eine HDDVD/Blue-Ray-Disc) keine nur dem Kino vorbehaltene Exklusivware mehr darstellt. Andererseits werden Kinobetreiber nichts einsparen können, da sich die Verleiher auf keine 20%-Mieten einlassen werden.Die Kinobetreiber könnten bei Eigenbeteiligung am Digital Cinema verlieren (eine größere amerikanische Filmtehaterkette wollte sich D.C. einbauen, ahte baer kurzfrisitg aufgrund des Risikos seine Zusage zurückgezogen) und verlieren noch weiter, wenn es sich künfitg um keine hochpreisige Exklusivware mehr handelt, die gezwungenermassen "amortisiert" werden muß. Die überall verfügbare HD-Quelle löscht folgedessen das Erstaufführermonopol des Kino aus - unter dem Vorwand der angeblichen Kostenersparnis.

 

Das sind komplexe Zusammenhänge, die nur aus der Perspektive der Branchenkenntnis heraus verstanden werden können, die die allgemeinen Entwicklungen seit 1887 verfolgt hat und daraus Schlüsse zieht.

 

Die sarkastische Anmerkung, man hätte sich auch erfolglos und närrisch gegen die Einführung des Tonfilms gewehrt, greift intellektuell nicht durch. Wer den Aufsatz von Wolfgang Mühl-Benninghaus gelesen hat, versteht sofort, wie gefährlich diese Gegenüberstellung ist. Mit dem Tonfilm gingen nicht nur ökonomische, sondern auch massive ästhetische Umrbüche einher, die das Digital Cinema gegenüber der jetzigen Produktions- und Präsentationsweise nicht aufzeigt.

 

 

@LaserHotline, Du müßtest es besser wissen: hättest Du die Aufsätze von Balasz gelesen, so wird evident, daß mit Einführung des Tonfilms in den ersten Jahren ein verheerender künstlerischer Niedergang einsetzte. Ich sehe mich jedenfalls außerstande, die Einführung des Tonfilms mit der vorgeschlagenen Einführung von Digital Cinema gleichzusetzen oder zu vergleichen. Wenn man das versucht, bewegt man sich auf ungeheuer dünnem Eis...

 

Meine Argumentation halte ich voll aufrecht und halte das D.C. für ein "Trojanisches Pferd".

Dass man "runterrechnen" kann stimmt, aber wenn in der Werbung "4K"

steht, darf der Kunde auch 4K erwarten. Also relativ transparent für

den Kunden (verglichen mit der aktuellen Technik).

Das habe ich nicht verstanden. Wo sind 4 k gegeben? Welche Filme? Welche Werbung? Welche Beamer?

Das ist überhaupt nicht der Standard, der derzeit mit aller Macht durchgeboxt werden soll, sondern Zukunftsmusik.

Hallo,

 

die DCI Spec schreibt eine MTBF (Mean Time Between Failure) von 10.000

Stunden (!) vor. Das bedeutet, dass ein Ausfall im mathematischen Mittel

nach 10.000 Stunden auftritt. Die Zahl der Reparaturen sollte sich also in

Grenzen halten, von Frühausfällen mal abgesehen (Badewannen-Kurve

laesst gruessen).

Schön, daß die DCI das vorschreibt. Hat sie auch etwas zu den in der Wirklichkeit bereits aufgetretenen Störungen und Ausfällen zu sagen gehabt? Davon lese ich dort leider nichts.

Geschrieben

b) 4k und mehr wird kommen

(...) Inwiefern ist der Personalbedarf sooo viel gringer. Der heutige Multiplexvorführer ist ein Filmeinleger. O.K. Der Job fällt weg.(...)

Die 35mm Projektoren fliegen ja nicht gleich komplett raus, warum auch.(...)

btw: Beim digitalen habe ich zumindest die Möglichkeit, die Farbkalibrierung durchzuführen und notfalls vergeigten Content zu retten(...)

b) im Heimkino wirst Du eh bald ein besseres Kinoerlebnis haben dann da ist mann Herr der eigenen Technik(...)

Dazu kann ich nur sagen: Ich will ein gutes Bild und was einem im 08/15-35mm-Kino geboten wird ist oftmals nicht zufriedenstellend.

Nachtrag: 4 k ist schlechter als das filmische Original, schlechter als ein 70m-Kopie und nur in etwa auflösungsspezifisch gleichziehend mit einer 35mm-Premierenkopie - die 4 k-Beamer sind derzeit nirgendwo installiert oder im "Roll-Out". Den Optimismus, daß 4 k kommen werden, kann ich nicht teilen, da 4 k schon heute in der Postproduktion kaum genutzt wird. Insofern könnten wir auf Jahrzehnte hinaus auf einem HDTV-Standard "hängen" bleiben. Diese Perspektive halte ich für denkbar und erschütternd.

Zu Deinen "Personalrationalisierungen" äußere ich mich weiter nicht, sie entbehren jedweder Menschlichkeit. Deiner Einschätzung des "Multiplex"-Vorführers, den Du durch den Allmachtswahn digitaler Kontrolle als minderwertig erachtest, ist zu widersprechen: Maschinen sind für Menschen gemacht und nicht umgekehrt.

 

Deine "Kalibrierungen" eines "vergeigten Contents" würde ich gerne einmal mit ansehen wollen: ich bin gespannt, zu welchen Höhenflügen ein Service-Techniker des Digital Cinema beim Farb- und Lichtausgleich eines "vergeigten Contents" gelangt? Ich kann mir das ausmalen (und habe sowas erschreckend miterlebt). Absurd ist, daß in den Kino individuelle Fabr- und Lichtbestimmungen durchgeführt werden sollen - wo es auf diesem Sektor selbst in der Postproduktion an fähigen (und erfahrenen!) Kräften mangelt.

35-mm-Projektoren werden mit der Zwangsvergabe des Digital Cinema vernachlässigt werden - das ist völlig unstreitig. In vielen Vorführräumen wird kein Platz für beide Anlagen sein. Am wenigsten dann wohl, wenn zur Betriebssicherheit ein zweiter Beamer installiert werden soll.

 

Es läuft auf einen leider nicht immer sachlich begründeten Verdrängungswettbewerb hinaus, wobei ich immer wieder konstatiere, daß die Digital Cinema-Befürworter wenig Kenntnis von filmischen Verfahren, Normen und Standards haben, sondern gebetsmühlenartig das nachbeten, was ihnen die Industrie eingeimpft hat.

Geschrieben

cinerama, die aktuellen Projektoren sind nicht DCI-konform, es gibt solche

Projektoren m.W. noch nicht. Von daher ist das alles wenig aussagekräftig.

Die aktuellen Installationen lassen also keine Schlüsse zu, wie eine

Installation nach DCi Spec aussehen würde.

 

DCi beschreibt 2K und 4K, es gibt also beide standardisierte Formate/Projektoren,

die untereinander kompatibel sind.

 

Bezüglich 35mm-Qualität, bitte an die Realität halten, nicht "wie schön alles

wäre wenn man nur Prints optimaler Qualität, alle vom OCN kopiert, hätte'...

Das ist einfach nicht der aktuelle Zustand, und wird es auch nie sein.

(War es im übrigen auch selten bis nie, siehe Diskussion um die 80er Jahre

Kopien...)

 

Gruesse

Marc

Geschrieben
...Die überall verfügbare HD-Quelle löscht folgedessen das Erstaufführermonopol des Kino aus - unter dem Vorwand der angeblichen Kostenersparnis...

 

Warum denn in die Zukunft schweifen? Noch haben wir keine HD-Quelle, und trotzdem hat das Kino (zumindest hier in Deutschland) das Erstaufführermonopol verloren. Immer häufiger erleben wirklich gute Filme (ist zwar subjektiv, aber ich verwende dieses Attribut trotzdem, um solche Filme von langweiliger Mainstream-Ware zu unterscheiden) ihre Erstaufführung hierzulande auf DVD. Dem Kino bleibt "fast nur" noch Mainstream-Ware. Und dafür wird das Kino sicherlich noch sehr lange ein Erstaufführungsmonopol (als Werbeplattform für das bevorstehende DVD-Release) haben - doch wen interessiert's schon. Otto Normalverbraucher vielleicht, aber doch keine Filmfans!

 

...Ich sehe mich jedenfalls außerstande, die Einführung des Tonfilms mit der vorgeschlagenen Einführung von Digital Cinema gleichzusetzen oder zu vergleichen...

 

Well, that certainly is not my problem :wink:

Geschrieben

Das Kino hat noch nicht ganz das Erstaufführungsmonopol verloren - für die profitorientierten Hauptsegmente zumindest nicht. Für deren Erhalt ist zu kämpfen.

cinerama, die aktuellen Projektoren sind nicht DCI-konform, es gibt solche

Projektoren m.W. noch nicht. Von daher ist das alles wenig aussagekräftig.

Die aktuellen Installationen lassen also keine Schlüsse zu, wie eine

Installation nach DCi Spec aussehen würde.

 

DCi beschreibt 2K und 4K, es gibt also beide standardisierte Formate/Projektoren,

die untereinander kompatibel sind.

 

Bezüglich 35mm-Qualität, bitte an die Realität halten, nicht "wie schön alles

wäre wenn man nur Prints optimaler Qualität, alle vom OCN kopiert, hätte'...

Das ist einfach nicht der aktuelle Zustand, und wird es auch nie sein.

(War es im übrigen auch selten bis nie, siehe Diskussion um die 80er Jahre

Kopien...)

Gruesse

Marc

Schon richtig großenteils, aber auch die DCI-Spezifikationen sind m.E kein Garant für systembedingte Ausfälle: es hört sich so an, als seien derzeitige Cinema Cigital-Anlagen keinesfalls DCI-kompatibel, nach Durchsetzung der CDI-Normen aber vor Ausfällen gefait. Derzeitige Praxis und kommende Installationen unter der DCI-Norm machen (zumindest für mich) nicht den gravierenden Ausschlag in der Bewertung dieser Technologie aus.

 

Filmkopien in optimaler Qualität lassen sich selbstverständlich ziehen. Wenn dies aus wirtschaftlichen Gründen mißachtet wird, dann liegt es nicht am Mangel der 35-mm-Technologie, sondern an Kosteneinsparungen, die alsbald auch das Digital Cinema in ungeahnter Weise treffen dürften.

 

Einige 1980er Jahre-Kopien sahen auch besser aus als heutige 35-mm-Kopien vom Digital Intermediate, das finde ich schon skandalös, und das mag kaum jemand einmal erörtern oder zur Kenntnis nehmen (andere Kopien dieser Zeit sahen, wie Du sagst, auch schrecklich aus - da überwiegen sicherlich die Vorzüge von HD allemal.)

 

Deine These, 2 k und 4 k-Projektoren seien untereinander "Kompatibel" verstehe ich nicht. Ich weiß zwar, was Du meinst, aber "Kompatibilität" bedeutet für mich primär, daß beide Projektoren gleiche Auflösungen und Kontrasteigenschaften brächten, was sie ja realiter nicht tun.

Geschrieben

Deine These, 2 k und 4 k-Projektoren seien untereinander "Kompatibel" verstehe ich nicht. Ich weiß zwar, was Du meinst, aber "Kompatibilität" bedeutet für mich primär, daß beide Projektoren gleiche Auflösungen und Kontrasteigenschaften brächten, was sie ja realiter nicht tun.

 

@marc meint wahrscheinlich, dass 2k projektoren einen 4k content auch abspielen können (natürlich dann nur in der nativen 2k auflösung)

 

überhaupt wird hier sehr viel theorie geplaudert, denn bis auf wenige ausnahmen sind kaum originäre 2k master nach DCI anforderungen (jpeg2000 encoding) nach europa gekommen, das meiste wurde von HD auf die jeweiligen serversysteme, die meistens auch noch nicht jpeg2000 decodieren können, umgemastert. Wir haben also bisher nur zwischenstadien/substandards gesehen.

Geschrieben

Hier liefen auch unkomprimierte Zuspielungen. Meine erste Erfahrung: RUSSIAN ARK.

@Marc hatte ich schon verstanden, mochte nur auf die Dichtomie des Begriffs "Kompatibilitä" hinweisen, da manches kompatibel ist, anderes nicht.

 

Sprechen wir lieber beim Digital Cinema von einer evolutionstechnologischen "Abwärtskompatibilität" in Richtung Consumer Markt; denn bislang habe ich nicht eine einzige, einem simplen Filmoriginal gleichziehende HD-Projektion gesehen, und habe schon viele gesehen!

Geschrieben

Natürlich, ist von Sukurow mit der HDW F-900 SONY-Kamera in 16 : 9 gedreht. Er war auch in Cannes, hat den Film dort vorgestellt.

 

In 2 k resp. 24p gedreht. Und auch in Berlin 2 k projiziert (Hughes JVC-D-ILA-Chip, der Techniker war hier anwesend)

Geschrieben
Natürlich, ist von Sukurow mit der HDW F-900 SONY-Kamera in 16 : 9 gedreht. Er war auch in Cannes, hat den Film dort vorgestellt.

 

In 2 k resp. 24p gedreht. Und auch in Berlin 2 k projiziert (Hughes JVC-D-ILA-Chip, der Techniker war hier anwesend)

 

wie gesehen ... in DCI konformer jpeg2000 decodierung oder "nur" in dem viel höher komprimierenden und daher viel verlustreicherem mxf mpeg-2 standard?

 

Es ist tatsache, dass es bisher m.w. noch keine DCI konforme 2K projektion in deutschland stattgefunden hat. XDC kann noch gar keine jpeg2000 server liefern, DOLBY DIGITAL Server sind kaum verbreitet (meines wissens 2 installationen in deutschland) und selbst CuBIX bietet erst seit kurzem die jpeg2000 upgrades an. jpeg2000 encoding (die digital cinema master für die europäischen releases müssen ja auch erstellt werden) bietet meines wissens seit wenigen wochen in europa nur ECLAIR in Paris an.

 

Was also bisher zu sehen war, ist noch nicht DCI standard. Warten wir mal ab, wie es denn aussieht, wenn wirkliches DIGITAL CINEMA gemäß den verabschiedeten spezifikationen überhaupt zu sehen ist.

Geschrieben

Wenn ich einmal zusammenfassen darf. Es gibt also einen weiteren eminenten Negativ-Punkt:

 

- Fehlende Industriestandards. Dadurch höchstes Unternehmensrisiko bei den Invests. Mittelfristig keine Änderung der Lage in Sicht.

Geschrieben
...denn bislang habe ich nicht eine einzige, einem simplen Filmoriginal gleichziehende HD-Projektion gesehen, und habe schon viele gesehen!

 

Die überwiegende Anzahl von DLP-Releases waren sowieso Filme, deren 35mm-Kopien vom Digital Intermediate produziert wurden. Und die sahen in der DLP-Variante einfach besser aus.

 

Man darf nicht einfach Äpfel mit Birnen vergleichen. Wenn man vergleicht, dann sollte eine DLP-Version mit einer 35mm-Kopie verglichen werden, die nicht auf einem DI Master beruht.

Geschrieben
Wenn ich einmal zusammenfassen darf. Es gibt also einen weiteren eminenten Negativ-Punkt:

 

- Fehlende Industriestandards. Dadurch höchstes Unternehmensrisiko bei den Invests. Mittelfristig keine Änderung der Lage in Sicht.

 

richtig ... das gab es aber schon immer, wenn größere neuerungen anstanden. man denke an die zeiten des beginnenden breitfilmes:

 

Cinerama mit 3 projektoren und weit versetzten vorführkabinen, CineMiracle mit 3 projektoren und Spiegelinstallationen, CinemaScope, Superscope, VistaVison, MegaScope, Perspecta-Licht-Ton, 4-Kanal-Magnetton, 1-Kanal-Magnetton dazu noch TODD-AO in 30B/sek. später dann in 24B/sek, dann Ultra-Panavison mit 1:1,25 entzerrung ... schade, dass es damals noch nicht dieses forum gab ... wäre sicher lustig heute die damaligen posts zu lesen ...

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