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Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Theseus:

Zu den Boxen: Wenn sie direkt am Brandherd stehen, können sie wohl nichts ausrichten. Oft ist aber der Brandherd wo anders und den größten Schaden verursacht das Löschwasser. 

Nicht zu unterschätzen sind neben Löschwasser auch Brandgase, Ruß, Kondensat. Dagegen hilft ein verschlossenes Behältnis (selbst wenn nicht 100% luftdicht) schon sehr. Nicht in Bodennähe zu lagern hilft gegen das ledige Löschwasser... wobei mit steigender Höhe im Raum auch die Temperatur der Brandgase zunimmt (auch wenn es nicht direkt in dem Raum brennt). Also auch hier ist eine Abwägung nötig anhand der Gefahreneinschätzung, der baulichen Gegebenheiten usw.

Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb FilmCurlCom:

Na hallo? Was ist den das wieder für eine unnötig passiv-aggresive und herablassende Bemerkung?

Dass mir Jahrzehnte über Jahrzehnte alter Negative meiner Vorfahren und mir selbst am Herzen liegen wird dich ja wohl nicht überraschen??
Und die harmlose Frage, wie andere zu einer 70€ Box stehen, die ein wenig die Chancen erhöhen könnte, dass den Negativen nichts passiert, ist ja wohl auch angebracht!

Was hat das zutun mit "Wenn man sonst keine Sorgen hat"?? Diese Aussage ist nur beleidigend... (traurig den Kopf schüttel)

 

Lieber FilmCurlCom,

 

es steht mir fern, Dich zu beleidigen oder passiv-aggresiv und herablassend anzugreifen.

 

Solche Boxen werden schon seit Jahrzehnten angeboten. Ich zum Beispiel habe die zum ersten Mal im OTTO-Katalog von 1990 gesehen. Da waren die noch feuerlöscherrot, aus Blech und mit Schamotte ausgekleidet. Es ist ja nun kein Einzelfall, das gerade bei AMAZON Dinge sehr günstig angeboten werden, die mit den Urängsten der Kundschaft spielen. Dort wird dann das Blaue vom Himmel gelogen, oder geschickt umschrieben. Dort wird z.B. geschrieben, daß die Box UL/ETL geprüft ist. Was ist mit der Zulassung vom VdS? UL und ETL sind Normen in Nordamerika. Und mit der Garantie auf Ersatz? Bezieht sich die auf die Kassette, oder auch auf deren Inhalt? Wie will man das beim vermutlich chinesischen Hersteller geltend machen?

Auf der anderen Seite: Bei wem hat es jemals zu Hause einen Vollbrand gegeben, oder wessen Hausstand wurde durch Feuer und Löschwasser unbewohnbar gemacht? Die statistische Wahrscheinlichkeit ist äußerst gering, allerdings ist die Gefahr in den letzten Jahren durch die vielen Schaltnetzteile in den Haushalten signifikant angestiegen. Böswillige behaupten auch, wenn es in einer Wohung keine Zündquellen geben würde, dann benötigte man auch keine Rauchmelder. Rauchmelder wurden aber gesetzliche Pflicht im Wohnbereich. Tatsächlich erweisen sich jahrelang unbeaufsichtigt im Dauerbetrieb laufende, alternde Schaltnetzteile als Auslöser vieler Wohnungsbrände. Dazu kommen Defekte an Kühlschränken, Waschmaschinen und anderen unbeaufsichtigten Haushaltsgroßgeräten. Aber ausgerechnet in der Küche sind keine Rauchmelder vorgeschrieben.

 

Die meisten Leute - soweit mir bekannt - lagern Negative und Dias  in Ordnern bzw Kästen im Wohn-, Schlaf- oder Arbeitszimmer. Wer kein so besonderes Verhältnis dazu hat bringt solche Sachen auch im Keller oder der Garage unter. Allerdings haben ältere Keller gerne feuchtes Mauerwerk, was sich irgendwann durch Ausblühungen am Putz bemerkbar macht. Die Feuchtigkeit ist dann aber schon vorher da. Wenn dann bei Temperaturschwankungen im Frühjahr der Taupunkt untersdchritten wird kondensiert die Luftfeuchtigkeit auf allen kühleren Oberflächen. So verkleben dann auch Filme mit den Pergaminhüllen. Unter normalen Umständen sind Pergaminhüllen eigentlich ewig haltbar. Siehe 100 Jahre Fotoalben. Da sind die als Seitentrenner, bzw. Zwischenblätter drin. Damit die Fotos nicht zusammenkleben. Es sei denn, das Fotoalbum lag lange im Keller. PP-Hüllen habe ich übrigens auch. Ich beobachte, das sich die Hüllen sehr stark an den Film schmiegen, wenn man den Filmstreifen herauszieht. Das erzeugt statische Aufladungen, was Staub anzieht und ich fürchte auch, daß dabei auch Kratzer entstehen können. Leider sind PP-Hüllen bei vielen Anbietern das einzige was noch an Negativhüllen lieferbar ist.

 

Mein Fazit: So eine Box nützt Dir im Falle eines Falles nichts. Und wie viele Boxen (sie wiegen angeblich pro Stück 15 kg) willst Du denn für alle Negative anschaffen? Für alle meine Filme und Negative bräuchte ich mindestens 6 von der größten Ausführung. Und 600-Meter Rollen gehen in keine rein. Das wichtigste, was im Falle eines Brandes zu retten ist, ist Dein Leben, andere Menschenleben, Deine Ausweise und Deine Geldbörse. Alles andere steht hintenan. Das ist meine Meinung. Bitte sei mir nicht böse, wenn ich Deine in diesem Falle nicht teilen kann.

 

Gruß Rainer

Geschrieben
vor 25 Minuten schrieb Gizmo:

Mein Fazit: So eine Box nützt Dir im Falle eines Falles nichts. Und wie viele Boxen (sie wiegen angeblich pro Stück 15 kg)

Danke, das ist eine hilfreiche Information.

Natürlich hoffe ich, dass es nie brennen wird, aber vorbereitet zu sein schadet ja nicht.

Ein Beispiel, ich hatte früher mal ewig lange meine Mini-DV Kassetten nicht gesichert, auf denen ich zig Stunden Material für Videos gedreht hatte.

(Kurzfilme mit Handlungen, viel Aufwand dahinter, wichtig für mich, die nicht zu verlieren).

Aber dann plötzlich einmal riss mir ein (zum Glück anderes) Band und die Kamera zerkautes es schlimm.

Dann erst hab ich's kapiert, im Worst Case verliere ich da Aufnahmen, in die ich irre viel Mühe gesteckt habe, dann begann ich endlich mit Backups.

Die Negative waren in schönen Ordnern bei meinen Eltern in irgendeinem Zimmer verstaut, Jahrzehnte lange ohne Probleme, bis ich sie jetzt mal für ein Projekt rausholte.

Dabei ist mir eben auch wieder aufgefallen, dass absolut niemand sich je darum gekümmert hat sie zu sichern.

Geschrieben
vor 41 Minuten schrieb FilmCurlCom:

Aber dann plötzlich einmal riss mir ein (zum Glück anderes) Band und die Kamera zerkautes es schlimm.

 

 

Das ist in der Tat in der Videowelt der schlimmste anzunehmende Unfall.

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Gizmo:

 

......Dazu kommen Defekte an Kühlschränken, Waschmaschinen und anderen unbeaufsichtigten Haushaltsgroßgeräten. Aber ausgerechnet in der Küche sind keine Rauchmelder vorgeschrieben.

 

...

Einfacher Grund: in der Küche und im Bad ist ein Rauchmelder unsinnig, er würde bei Wasserdampf und bei Rauch aus der Pfanne beim Braten ständig auslösen.

An allen anderen Stellen sind sie vorgeschrieben.

 

vor 2 Stunden schrieb Gizmo:

.....

Mein Fazit: So eine Box nützt Dir im Falle eines Falles nichts. Und wie viele Boxen (sie wiegen angeblich pro Stück 15 kg) willst Du denn für alle Negative anschaffen? Für alle meine Filme und Negative bräuchte ich mindestens 6 von der größten Ausführung. Und 600-Meter Rollen gehen in keine rein. Das wichtigste, was im Falle eines Brandes zu retten ist, ist Dein Leben, andere Menschenleben, Deine Ausweise und Deine Geldbörse. Alles andere steht hintenan. Das ist meine Meinung. Bitte sei mir nicht böse, wenn ich Deine in diesem Falle nicht teilen kann.

 

Dem kann ich nur bedingt recht geben. Wenn Dias dazukommen ist es sicher völlig vorbei. Aber eine große Box von Honeywell für 2-3 Ordner kann interessant sein (ca. 16l Volumen), die dann wohl 30kg wiegen würde. (die 11l Version wiegt 25 kg).  Der OP hat vermutlich keine Dias und wohl auch keine 600m Rollen?

Ich sehe nach wie vor das größte Problem im Mikroklima.

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Gizmo:

Und wie viele Boxen (sie wiegen angeblich pro Stück 15 kg) willst Du denn für alle Negative anschaffen? Für alle meine Filme und Negative bräuchte ich mindestens 6 von der größten Ausführung.

Es ist ja immer die Frage, welche Negative überhaupt gerettet werden müssen. Es gibt Familienaufnahmen, die man auf keinen Fall verlieren möchte, aber ob man alle Landschaftsaufnahmen von den Herbstferien 1992 im Westerwald bis an sein Lebensende zwingend braucht bzw. an die Erben vermachen muss, steht auf einem anderen Blatt.

Geschrieben

Na ja, was mich in dieser Thematik doch etwas verbittert hat, ist der Umgang vieler sogenannten "Erben" mit den fotografischen Hinterlassenschaften von Großeltern, Brüdern, etc.. Von alles auf den Sperrmüll, die Fotoalben werden von den Gören aus der Nachbarschaft aus dem noch unverschlossenen Container gezerrt und schnipselweise in der Gegend verteilt. Erlebt z.B. in Rostock Lütten Klein im Neubaugebiet. Bis hin zu "willst Du das haben, kann ich nichts mit anfangen". Solange man sich sträubt kriegt man das Zeug geschenkt. Wenn man Interesse bekundet halten die Hinterbliebenen die Hand auf, wissen aber gar nicht, was der Krempel wert ist. Das sind leider meine persönlichen Erahrungen. Ich finde das jedenfalls sehr bitter. Dann brauche ich mir im Umkehrschluss auch keine besondere Mühe geben, das die Fotos und Filme irgendwelche Katastrophen überleben. Ich überlege mir, wo ich die Negative hinlege, wie ich sie einpacke und schaue ab und zu mal nach, ob alles in Ordnung ist. Das muss reichen. Mein Vater sieht in seinen Diapositiven auch keinen großen Wert, was ich sehr schade finde. Denn ich bin durchaus interessiert, diese später weiter zu behalten. Leider sind viele Dias in Glas gerahmt und haben unschöne Newtonringe. Aber das ist ein anderes Thema...

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb Gizmo:

Na ja, was mich in dieser Thematik doch etwas verbittert hat, ist der Umgang vieler sogenannten "Erben" mit den fotografischen Hinterlassenschaften

 

Dann brauche ich mir im Umkehrschluss auch keine besondere Mühe geben, das die Fotos und Filme irgendwelche Katastrophen überleben.

Ja, ich verstehe was du meinst, wenn ich immer wieder auf Ebay sehe, wie Privatfilme und Fotos von wildfremden Personen verkauft werden.

Wer kauft sich sowas bitte? Das hab ich nie verstanden. Vor allem z.B. Super 8, Film, all die Amateurformate.

Historisch interessante Aufnahmen auf professionellem Film wären ja vielleicht noch als "stock footage" für große Produktionen interessant, aber die Ausflüge wildfremder Familien...?

 

Ich will die Negative aber jetzt sichern um sie JETZT gesichert zu haben. Nicht in erster Linie für meine Nachkommen, sondern für mich jetzt.

Ich weiß, dass die Bilder mir pesönlich viel bedeuten, damit ist ist es sicher, dass sich jegliche Mühe auszahlt.

Wenn ich so sicherstellen kann, dass mir die Bilder zu meinen Lebzeiten erhalten bleiben, dann ist das schon mal ein guter Anfang und der Aufwand ist gut begründet.

Wenn danach meine Nachkommen alles wegwerfen, dann kann ich das ja soweiso nicht mehr stoppen.

Geschrieben

Erben alter Fotos kann auch ausgesprochen glücklich machen. Mein Vater starb, als ich zwei Jahre alt war. Ich habe seine (erheblichen Mengen an) Dias und Negative in den letzten Jahren Stück für Stück gesichtet und mühsam in Kontext gebracht, denn das meiste war leider unbeschriftet und somit erstmal "beliebig". Mit Hilfe seiner Schwestern, die jeweils ein großes Album mit einer Auswahl an Fotos bekamen und entsprechend Erinnerungen hervorsprudelten, konnte ich enorm vor zuordnen, plötzlich ging es beim Puzzlen voran. Randbeschriftungen der Filme halfen bei grober Zeitzuordnung, die (nun erkannten) Menschen und Orte darauf ebenso. Ich bin noch lange nicht fertig mit dieser Detektivarbeit, aber langsam entsteht eine komplette Biographie, die (mir) wichtige Lücken füllt. Ich habe viel aus seinem Leben erfahren, was keiner (mehr) wusste, auch brisantes, wie die (brisante) Todesursache seines Bruders und andere "Familiengeheimnisse".

 

Die Dias zB waren alle hinter Doppelglas, gerahmt mit gummiertem Papier. Alles verpilzt, zerfressen, verschimmelt, rot oder schlimm entfärbt. Durch schrittweise Bergung, Rettung und Digitalisierung habe ich viel Retten können – weil der analoge Film eben auch noch "lesbar" ist, wenn schon 70% der Informationen fehlen. 

 

Dies nur als Gegenbeispiel zu Rainers Containergeschichte. Ich kann Bernhards Erhaltungswille also bestens nachvollziehen und bejahen, Schaltnetzteile hin oder her. 

  • Like 1
Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb F. Wachsmuth:

Erben alter Fotos kann auch ausgesprochen glücklich machen.[..]

 

 

Das ist endlich mal wieder eine positive Geschichte.

  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)
vor 10 Stunden schrieb F. Wachsmuth:

Erben alter Fotos kann auch ausgesprochen glücklich machen. Mein Vater starb, als ich zwei Jahre alt war. Ich habe seine (erheblichen Mengen an) Dias und Negative in den letzten Jahren Stück für Stück gesichtet und mühsam in Kontext gebracht, denn das meiste war leider unbeschriftet und somit erstmal "beliebig". Mit Hilfe seiner Schwestern, die jeweils ein großes Album mit einer Auswahl an Fotos bekamen und entsprechend Erinnerungen hervorsprudelten, konnte ich enorm vor zuordnen, plötzlich ging es beim Puzzlen voran. Randbeschriftungen der Filme halfen bei grober Zeitzuordnung, die (nun erkannten) Menschen und Orte darauf ebenso. Ich bin noch lange nicht fertig mit dieser Detektivarbeit, aber langsam entsteht eine komplette Biographie, die (mir) wichtige Lücken füllt. Ich habe viel aus seinem Leben erfahren, was keiner (mehr) wusste, auch brisantes, wie die (brisante) Todesursache seines Bruders und andere "Familiengeheimnisse".

 

Die Dias zB waren alle hinter Doppelglas, gerahmt mit gummiertem Papier. Alles verpilzt, zerfressen, verschimmelt, rot oder schlimm entfärbt. Durch schrittweise Bergung, Rettung und Digitalisierung habe ich viel Retten können – weil der analoge Film eben auch noch "lesbar" ist, wenn schon 70% der Informationen fehlen. 

 

Dies nur als Gegenbeispiel zu Rainers Containergeschichte. Ich kann Bernhards Erhaltungswille also bestens nachvollziehen und bejahen, Schaltnetzteile hin oder her. 

Ich sehe das genauso, was die mir hinterlassenen Bildzeugnisse betrifft. In meiner Famile wird seit über 100 Jahren fotografiert und ich bin über dieses Erbe außerordentlich glücklich. Zudem waren so einige Beamte dabei, was zu einer teilweise außerordentlich guten Dokumentation und Beschriftung geführt hat. Was meine eigenen Erzeugnisse betrifft, sehe ich das aber differenzierter. Die nachfolgende Generation der "digital Natives" hat einen ganz anderen Zugang dazu. Ich hätte Bedenken, daß es überhaupt Erben für meine "Bilderzeugnisse" gäbe, ob nun digital oder analog.

Daher ging meine Aussage in die Richtung, daß ich die Sicherung meiner Bilder und Filme vor allem betreibe, weil ich selbst sie nicht verlieren möchte. Falls es dann doch wieder Erwarten interessierte Erben geben sollte, ist das auch o.k

Bearbeitet von Helge
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Geschrieben

Gerade wenn es um den Nachlass geht, hat Analog m.E. Vorteile. Ein kleiner Stick (oder Festplatte) ist schnell verloren oder unlesbar. Wird USB in 30 Jahren noch jemand kennen? Wird der Datenträger überhaupt als solcher erkannt, und der potentielle Wert dessen Inhalts richtig eingeschätzt? Oder ist es nur ein "komisches elektronisches Teil" womit dann der Urenkel nichts anfangen kann - ab in den Müll? (Weitergehender Gedanke: was ist überhaupt mit geerbten Computern - werden die Daten als Erbstück als Ganzes erhalten und weitermigriert? Will man das überhaupt so pauschal?)

Ein Ordner mit Fotos oder Negativen geht weniger leicht verschüttet im Strudel der Zeit.

Vermutlich ist eine kombinierte Sicherung (Analoges Original aufheben, zusätzlich digital sichern) am sinnvollsten.

... inbesondere weil gerade bei Nachlässen, "Dachodenfunden" etc. oft naturgemäß nicht die notwendige regelmäßige Datenmigration stattfindet, denn der Wert erschliesst sich mglw. erst nach Jahrzehnten der Vernachlässigung. Das Heben von 50-100 Jahre alten, vergessenen Schätzen in Form von Bildern oder Negativen ist bei digitalen Datenträgern wohl eher fraglich.

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